JAZZ -> WE CAN ... !

Neuheiten, Altes und doch noch Gebräuchliches

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JAZZ -> WE CAN ... !

Beitrag von Tubes »

Moin,

ich frage mich schon eine gewisse Zeit, ob es auch Forenser gibt, die neuen, mittelalten oder alten Jazz hören?
Bei all der tubistischen Euphorie (die meisten haben ohnehin Sand im Getriebe :wink: ) muss doch noch Zeit für vernünftige Musik bleiben.
Gerade die aktuelle Jazz-Szene vermischt die klassischen Strukturen mit der populären Musik und ist damit leicht verdaulich, aber unheimlich interessant. Zu nennen wären z.B. Bugge Wesseltoft, E.S.T, Enders Room, St. Germain, Joel Harrison, Charlie Hunter, Eric Truffaz und, und, und. :shock:

Regards from Birdland :OK:
Grüße
Heiner

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Beitrag von 2285b »

Moin Heiner, Du audophiles Trüffelschwein,

bin gerade in der letzten Zeit dabei die alten Jazz-Klassiker immer mehr "aufzuarbeiten". Rollins, Getz, Davis, Brubeck usw. Ich stehe momentan noch mehr auf die Fusion/ Jazzrock Sachen wie Mahavishnu Orch. Clarke, Corea, Beck, Weather Report usw. Es feht einfach die Zeit :cry:

Ich glaube, ich brauche auch bald ein eigenes Musikzimmer :roll:

:lol:

Gruß
Axel
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Beitrag von Tubes »

Heute etwas für audiophile Police-Fans, die die Musik ihrer Idole in neuem, jazzigen Gewand hören wollen:

CHRISTOF LAUER & JENS THOMAS
- Shadows in the rain , the Sting Project -


[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/4 ... AA240_.jpg[/img]

Roxanne, So lonely, Shadows in the rain (vocal: Sidsel Endresen, Droge!), Russians und und und...

Lauer spielt Tenor und Sopran Sax, Thomas Piano; unterstützt wird das Ganze in einigen Stücken vom Cikada String Quartet [img:20:30]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... h/f045.gif[/img]

Jazz thing (11/01)
Vor einiger Zeit hat Herbie Hancock schon einmal versucht, der Welt des Jazz "New Standards" zuzuführen, und griff dabei unter anderem auf Titel von Prince, Peter Gabriel und Sting zurück. Christof Lauer und der junge Hannoveraner Shooting-Star am Klavier, Jens Thomas, haben nun eine ganze CD mit Titeln von Sting - und drei eigenen Hommagen - gefüllt. Dabei gelingen Lauer am Tenor- und Sopransaxofon packende Dialoge mit seinem Partner, die vom Flüstern bis zum Schreien reichen und eine Bandbreite füllen, die in Stings Songs auf den ersten Blick gar nicht angelegt zu sein schien. Auf vier Stücken ist das Cikada String Quartet mit dabei - Big-Band-Freak Colin Towns hat hier erstmals für Streichquartett arrangiert -, und der Titel-Track wird von Sidsel Endresen gesungen. Besonders toll kommen Lauer und Thomas rüber, wenn sie sich weit vom Original entfernen ("So Lonely", "Syncronicity II"). Manche Themen erscheinen ein wenig banal ("Russians", "Every Little Thing"), aber die beiden schlagen doch ihre Funken daraus. Es überwiegt bei weitem die Faszination, wenn man hört, wie ein musikalischer Kosmos von einer ganz anderen Seite betreten wird.

© Jazz thing - Rolf Thomas
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 21:51, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße
Heiner

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Beitrag von Tom_H »

Ich hätte da noch Barbara Thompson und Simone Sonnenschein im Angebot.

Barbara Thompson ist die Frau von Jan Hiseman, der seinerseits trommelt wie nur wenige. Sie spielt auch mit ihm zusammen in einer Gruppe die sich Barbara Thompsons Paraphenalia nennt. Erschienen sind wohl mehrere Platten bei Verabra, einem Kölner Label. Ich habe eine schwarze doppel live LP, deren Namen ich im Moment nicht genau nennen kann, weil meine LP's noch in Kisten verbuddelt sind. Ich meine sie hieß "A cry from the heart" oder so ähnlich.

Simone Sonnenschein habe ich mal im Fernsehn gesehen. Sie beherrscht ihr Blasinstrument imho auch perfekt. Ruhig, relaxed einfach schön. Google hilt bestimmt weiter.

Für die etwas härtere "more funky" Saxophon Gangart wäre da vielleicht noch Maceo Parker zu erwähnen.................
Ich bin eine undercover Signatur. Wer mich klickt, wird etwas lernen... ;-)
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Beitrag von 2285b »

John Hizeman...die alten Colosseum :P ...United Jazz and Rock Orchestra...

das waren noch Zeiten :cry:
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Beitrag von Tubes »

Noch zweimal Weltklasse (must own), musikalisch wie klanglich: [img:15:17]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... h/a035.gif[/img]

RENAUD GARCIA-FONS - ORIENTAL BASS -

[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/6 ... AA240_.jpg[/img] und
GIANLUIGI TROVESI NONET - ROUND ABOUT A MIDSUMMER'S DREAM -


[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/4 ... AA240_.jpg[/img]
Jazziges Crossover mit viel folkloristischen Elementen und ethnischen Melodiestrukturen.
Absolut hörenswert - grenzwertig audiophil (heißt: fast schon live) [img:47:42]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... k/c010.gif[/img], oder Axel?
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Hier für Softjazzer ein Leckerli, auch optisch:

BEADY BELLE -Cewbeagappic

[img:130:130]http://ec1.images-amazon.com/images/I/2 ... AA130_.jpg[/img]

Tolle Stimme, wunderbare Arrangements, super Sound bei attraktivem Outfit - Popjazzer, was willst Du mehr? [img:46:32]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... e/g018.gif[/img]
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 21:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Moin,

heute ein Jazz-Tipp der perkussiv-melodischen Art, will heißen, sofortiges Erkennen der Harmoniestrukturen zum alsbaldigen Mitsummen oder Pfeifen:

LEON PARKER -Belief - [img:51:42]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... k/d055.gif[/img]

[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/4 ... AA240_.jpg[/img]

Parker gehört zu den Trommlern, die sich nicht in den Vordergrund drängeln, sondern eher wie Basie die wichtigen Singlenotes spielen - mit dem entsprechenden Effekt. Wunderbar.

Auch klanglich voll dabei. :!:
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 21:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Weiter mit den Frauen im Jazz. Eine Stimme zwischen naiv und lasziv, aber immer faszinierend: [img:97:29]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... k/d035.gif[/img]

SILJE NERGAARD - nightwatch

[img:240:240]http://g-ec2.images-amazon.com/images/I ... AA240_.jpg[/img]

Anspieltipp: This is not America. - Na, von wem? Richtig. Bowie/Metheney!

Die CD ist im neuen Jazz/Pop Stil, der auch den Jazz-Skeptikern gefallen dürfte.
Schöne, sangbare Melodien von einer schönen Frau aus Norwegen. [img:28:29]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... e/a010.gif[/img]
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 21:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Wir bleiben bei den Frauen, den schönen:8)

REBEKKA BAKKEN und JULIA HÜLSMANN - Scattering Poems -

[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/4 ... AA240_.jpg[/img]

Zwei Ausnahmetalente tun sich zusammen, um die Gedichte E.E. Cummings zu vertonen. Sängerin Rebekka wird am Klavier von Julia, am Bass von M.Muellbauer und an den Trommeln abwechselnd von H.Köbberling bzw. R.Winch kongenial begleitet.
'The album is jazz from today based on the words of a great poet from the past. The future, however - without doubt it belongs to Hülsmann and Bakken.'
Keine Fragen... [img:39:30]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... e/a054.gif[/img]
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 22:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von AJA »

Kann ich nur bestätigen, schöne Scheibe. Und wenn wir noch bei den Frauen bleiben:
Mari Boine - eallin, Live, auch klanglich hervorragend

[img:150:150]http://img155.exs.cx/img155/6941/mariboine0zm.jpg[/img]

Cassandra Willson auf den Spuren von Miles Davis:

[img:150:150]http://img155.exs.cx/img155/9316/cassan ... son5bb.jpg[/img]

Kann ich beide nur wärmstens empfehlen.

Gruß Jan
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Beitrag von Tubes »

Ganz klar, Jan.

Von CASSANDRA WILSON - New Moon Daughter -

gehört auch zu den must have Platten. Allein das unvergessliche 'Strange Fruit', seinerzeit gänsehautmäßig interpretiert von Billie Holiday, bringt sie mit einer unheimlichen Intensität bei brillanter instrumentaler Begleitung. Die Alten unter uns erinnern sich bestimmt an den Monkees Hit 'Last Train to Clarksville', Neil Youngs 'Harvest Moon', Hank Williams 'I'm so lonesome' oder, gerade aktuell, Robert Johnsons Blues '32-20'.
Was Cassandra daraus macht ist schon fast Paralleluniversum. :D
Zuletzt geändert von Tubes am Di 25. Apr 2006, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Da es eilt, raff ich mich heute noch einmal auf.
Noch gibt es von blue note records

CHARLIE HUNTER QUARTET - Natty Dread -

[img:240:240]http://g-ec2.images-amazon.com/images/I ... AA240_.gif[/img]

für 4,99 bei www.jpc.de.

Hunter spielt auf seiner 5-saitigen Gitarre, der noch 3 Basssaiten zugefügt wurden, Bob Marley Songs von der LP Natty Dread - No Woman No Cry e.a. - mit Orgel ähnlichem Sound, ohne die Strukturen jazzmäßig zu zerstören. Ganz im Gegenteil, alle Lieder laden ein zum Mitsummen oder flöten, klingen wie gute Bekannte. Pflicht! [img:28:28]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... h/g030.gif[/img]

Macht euch auf! [img:40:47]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... h/g055.gif[/img]
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 22:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von AJA »

Die "New Moon Daughter" hab´ich mir extra nochmal als CD gekauft. Plattenspieler im Auto ist ein bisschen problematisch, gab es aber mal, glaube ich 8)

Und gleich noch ein Tipp - Kontrabass und akust. Gitarre:

Bild


G. Filtgen in Stereo 4 / 97: "Aus jedem Stück der Session strahlt die festliche Stimmung eines erholsamen Sonntags auf dem Lande."
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Beitrag von Tubes »

Das letzte Stück auf der CD heißt SPIRITUAL und so ist es auch. Fast hymnisch holt Hadens Sohn (Komponist des Songs) hier den Himmel in irdische Sphären. Göttlich. Repeattaste und schweben, schwelgen...
Grüße
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Beitrag von Tubes »

Nun wieder Skandinavien:

TOBIAS SJÖGREN - Tobias Sjögren -

[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/3 ... AA240_.jpg[/img]

Wunderschöner, lyrischer Jazz aus dem hohen Norden mit einigen Ohrwürmern. Die Musik ist tatsächlich so wie das Cover: Deep Blue. Entspannend und aufwühlend zugleich. Schöne Gitarrenharmonien, schöne Streichersätze - besonders die Stücke "Svenska Skogar und Innan den Flyger hem" haben Suchtqualität. Wirklich unglaublich schönes Album. :D
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 22:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von 2285b »

Moinsen @all,

mal ein Jazz-Tip von mir:

Tiger Okoshi - The colours of soil, JVC XRCD2

sensationell räumliche Aufnahme, grandioses Piano, einfühlsames Schlagwerk und Okoshi´s schöne Trompete...
"recorded live directly to two-track"
Bild
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Beitrag von Tubes »

Die hier habe ich an anderer Stelle schon einmal erwähnt. Sie haben einen solch hohen HMF (Haben-Müssen-Faktor), dass eine erneute Vorstellung zwingend scheint, auch in klanglicher Hinsicht :D .

RENAUD GARCIA-FONS - Oriental Bass

Der Name ist Programm. Wer mal einen wirklich genial-virtuos gespielten Kontrabass hören will (gezupft wie gestrichen), dem sei diese CD ans Herz gelegt.
Wer dann auch noch etwas für Musik übrig hat, die andalusische, indische und jazzige Töne in sich vereint, sich gleichzeitig von der "Standard-Weltmusik" abhebt und etwas neues kreiert (was musikalisch nicht nur sinnentleertes Schnellspielen sondern Mittel zum Ausdruck darstellt), der sollte sich diese CD auf jeden Fall zulegen.



GIANLUIGI TROVESI NONET - Round about a Midsummer's Dream -

Eine Mischung von Jazz und klassischen Elementen, abwechslungsreich, inspirierend, belebend, zum Träumen anregend: was könnte in einem Mittsommernachtstraum alles passieren? Die Sätze in "Round About A Midsummer's Dream" illustrieren ausgewählte Passagen von Shakespeares Werk. In den excellent gespielten, überwiegend von Gianluigi Trovesi selbst komponierten musikalischen Skizzen bekommen Träume Flügel. Ein Wunsch bleibt: Würde Gianluigi Trovesi mehr dieser packenden und gleichzeitig spielerisch leichten Illustrationen vertonen!

Also ran!
Zuletzt geändert von Tubes am Di 25. Apr 2006, 20:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Moin,

ich habe sie schon :D !

e.s.t. viaticum

[img:240:240]http://g-ec2.images-amazon.com/images/I ... AA240_.jpg[/img]

Welche Kritik soll man von einem Fan erwarten?
Es ist nicht ganz ungefährlich, die Erwartungshaltung ist einfach riesig und - ich wurde nicht enttäuscht.
Da ist es wieder: Das Zusammenspiel von vielen Stilelementen aus der Vielfalt der Musik, das unter dem großen, weiten Mantel des Jazz Platz findet.

Es wird einfach nie langweilig: Einmal richtig schön zu gleiten (mit einem Schlitten durch eine kurvige Waldstrecke, mit kleinen Hüpfern, die das Kribbeln im Körper erzeugen), dann wieder melancholische Schwermut (allein, aber nicht einsam durch den Wald zu stapfen, von dem sich Esbjörn der Fama nach inspirieren läßt!).
Und wenn ich einmal gelesen habe sollte, dass hier nicht die ganz große Kunst geboten würde, wegen nicht perfekter Anschlagtechnik etc., so darf ich entgegnen: Ja, vielleicht, aber das Vergnügen ist trotzdem oder wahrscheinlich gerade deswegen hier zu Hause. Hey, it's Jazz!!!

Der Spaß, den das Trio beim Musizieren hat, ist hörbar und das dürfte es nicht zuletzt sein, was den Erfolg ausmacht, auch wenn nicht streng nach dem (deutschen) Reinheitsgebot musiziert wird.

Für Fans eine klare Empfehlung, für alle Neugierigen, die etwas neues kennenlernen wollen, ebenfalls Pflicht! Klang: 9 Nasen! [img:23:20]http://www.cheesebuerger.net/images/smi ... h/a020.gif[/img]
Zuletzt geändert von Tubes am Do 12. Jul 2007, 22:12, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Tubes »

Ich kanns einfach nicht lassen, aber der (Jazz-)Musikfreund versteht es:

JOACHIM SCHOENECKER TRIO - Nocturnes -

[img:240:240]http://ec1.images-amazon.com/images/I/4 ... AA240_.jpg[/img]

Nocturnes kann man mit "Nachtstücke" übersetzen. Das trifft es auch ziemlich gut, denn was Joachim Schoenecker (git), Dietmar Fuhr (bass) und Chander Sardjoe (drums) gemeinsam mit dem Minguet Quartett auf Tonträger gebannt haben, hat durchgängig die entspannte und trotzdem spannende Atmosphäre einer langen, verrauchten Nacht, in der man aus dem Jazzclub kommend den Nebel durch die Kanaldeckel steigen sieht – oder so ähnlich.

"Nocturnes" ist eine klassische Jazzplatte im doppelten Sinne: Zum einen bewegt sich Joachim Schoenecker stilsicher und hochgradig virtuos durch die einzelnen Tunes, die eben größtenteils im "klassischen" Jazzbereich zu Hause sind, stets nachvollziehbar bleiben und nie über Gebühr in Schräglage geraten. Zum anderen liegt die Besonderheit dieser CD in der musikalischen Beteiligung des wahrhaft "klassischen" Minguet Streichquartetts, welches die Soundpalette des Trios um einige in diesem Zusammenhang nicht unbedingt übliche Farbtupfer bereichert.

Die Verbindung von Jazztrio und Streichquartett funktioniert tadellos und bringt zuweilen Stimmungsmomente hervor, die auch wunderbar als Filmmusik durchgehen könnten – im besten Sinne. Dabei wirken die Streicher auch bei den gefälligsten Harmoniewendungen nie wirklich kitschig, sondern betonen in ihrem kammermusikalischen Auftreten vorzüglich die besondere Intimität, die dieses Album auszeichnet.

Schoenecker selbst hat sich bereits mit seinen vorangegangenen Alben einen exzellenten Ruf als Gitarrist erspielt und weiß auch auf „Nocturnes“ vor allem durch traumhafte Phrasierungen gleichermaßen zu gefallen und zu beeindrucken. Sein Spiel ist bei allem technischen Können immer so entspannt, dass es gar nicht aufdringlich wirken kann. Seinen Ton artikuliert der Gitarrist stets sauber und klar, ohne jedoch die Wärme vermissen zu lassen, an denen es vielen verkopften Jazzern oft mangelt.

Die Gitarre bildet bei dieser Produktion den Dreh- und Angelpunkt allen musikalischen Schaffens und kreiert um sich herum eine angenehme Entspannung, die eben nur der zu erzeugen weiß, der sein Instrument wirklich vollkommen beherrscht - sei es bei "City Lights" mit seinem bluesig groovigen Groove, oder bei "Eclectic Dance Scene", bei dem man nach dem indischen Voice-Percussion Intro eigentlich John Mc Laughlin hinter der nächsten Ecke vermuten würde.

Neben den Eigenkompositionen Schoeneckers finden sich drei Coverversionen auf der CD, die in ihren Arrangements nicht aus dem vorher gesteckten Rahmen fallen. Der Klassiker "Stella By Starlight" kommt hier ohne Rhythmuswechsel aus, Bill Evans "Turn Out The Stars" lebt von der einfühlsam gespielten Akustikgitarre, die auch beim vorletzten Track "And So It Goes" von Billy Joel zum Einsatz kommt. Hier sind auch die Streicher wieder am Start und man schickt sich an, die Ufer der Pop-Musik zu erobern. Jedoch bewegt man sich hierbei dann doch nahe an der Schwelle zum rosa Plüschkissen. Der Titel hätte meiner Meinung nach nicht unbedingt auf die CD gemusst, trübt aber den Gesamteindruck in keiner Weise. Und das an- und abschließende Gitarrensolo "City Lights Reprise" entschädigt sowieso für alles.

Eine tolle Jazzplatte, auch klanglich, die vor allem durch ihre sehr persönliche Stimmung überzeugen kann. Pflicht. Tolles Cover

Klasse!
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