Seite 1 von 1

Lötverbindung an Schraubklemmen

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 15:23
von frido_
Tach

Hatte mal ne Anfrage getätigt weil wir im Betrieb viele alte Steckdosen haben die anschlussmäßig verlötet waren....warum auch immer.

Quelle: elektrofachkraft.de


Betr.: Anschlussklemmen an Maschineneinbausteckdose

Sehr geehrter Herr Frido,

Zu Ihrer Leseranfrage in obiger Angelegenheit nehme ich wie folgt Stellung:
Es ist bekannt, dass Zinn bei mechanischer, aber auch bei thermischer Belastung zum Fliessen neigt. Das ist nicht nur bei Kontaktdruck der Fall, wo ein sogenannter Kaltfluss entsteht. Auch leichte Schwingungen können bei längerer Dauer zu solchen Erscheinungen führen und das vor allem dann, wenn noch eine Erwärmung, z.B.durch Strombelastung hinzukommt Eine sichere Verbindung ist dann nicht mehr gewährleistet. Auch bei einem Kurzschluss ist ein Lösen der Verbindung nicht auszuschliessen, auch wenn die zulässige Temperaturbelastung von Lötverbindungen mit 200 ° C angegeben wird.
Lötverbindungen sind in DIN VDE 0100-520 nicht direkt verboten /1/. Nach einer Anmerkung zum Unterabschnitt 526.2 in /1/ sollten aber in Leistungsstromkreisen, um die es sich in Ihrem Fall ja handelt, Lötverbindungen vermieden werden. Dabei wird auf die Unterabschnitte 522.6, 522.7 und 522.8 in /1/ verwiesen, die die eingangs genannten Fakten zur Folge haben.
Die Maschinensteckdose ist vermutlich Bestandteil einer elektrischen Ausrüstung von Maschinen. In der dafür verbindlichen Norm EN 60204-1 (VDE 0113-1) ist im Unterabschnitt 14.1.1 das Löten nur erlaubt, wenn die Anschlüsse zum Löten geeignet sind /2/. Es ist doch anzunehmen, dass die Steckdose mit Schraub-, ggf. auch mit Steckklemmen ausgerüstet ist, mit denen ein sicherer Anschluss zu gewährleisten ist. Sie durch Lötverbindungen zu ersetzen, widerspricht den vorgenannten Ausführungen. Das Aufbringen einer zusätzlichen Zinnschicht auf die Klemmstelle nach erfolgter Klemmung bringt keine Verbesserung und ist beim Auswechseln einer Steckdose nur hinderlich. Deshalb sollte auf das Löten hier verzichtet werden.
In der Hoffnung, hinreichend auf Ihre Frage eingegangen zu sein, verbleibe ich

Mit freundlichen
Grüssen

H. Senkbeil

/1/ DIN VDE 0100-520: 2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen
Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel
Kapitel 52: Kabel- und Leitungsanlagen
/2/ DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1): 1998-11
Sicherheit von Maschinen
Elektrische Ausrüstung von Maschinen
Teil1:Allgemeine Anforderungen

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 17:26
von Rolf
Frido,
ich wußte doch, das dich das Thema nicht in Ruhe lässt :P :wink:

LG
Rolf alias?

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 18:10
von GlowingTube
Hallo Frido,

danke für Deine Aufklärung :OK:

Bei Dir weiß man, daß Du konstruktiv und harmonisch im Forum vorgehst.

Viele Grüße
Rainer

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 18:51
von Kalle
Hallo Frido,

damit ist ja das ganze thematisch ziemlich erschöpft, bis auf den Hinweis von Stefan, der bemerkt, dass der Leitungshersteller dabei auch noch mit seinen Spezifikationen ein Löten nicht erlaubt. Deinem anderen Thread entnehme ich, dass anscheinend Leitungsklemmen mit "Zungen" unter der Klemmschraube eventuell die verwendung ohne Endhülsen aber mit verlötetem Ende, um das Ausfasern zu verhindern, erlaubt sind. In Steckern sind mir solchen Klemmungen im gegensatz zu Geräteklemmen nicht bekannt.

Text gelöscht...gehört hier nicht hin


Mit freundlichen Grüßen

Kalle

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 19:32
von frido_
Nabend Kalle
.....dass anscheinend Leitungsklemmen mit "Zungen" unter der Klemmschraube eventuell die verwendung ohne Endhülsen aber mit verlötetem Ende, um das Ausfasern zu verhindern, erlaubt sind
Es gibt Klemmen die es auch ohne crimpen oder Spitzen verlöten schaffen
das alle "Drähtchen" geklemmt werden.

Gruß Frido