Moin Christian,
chrissy hat geschrieben:Damals wurden Röhren nicht nur für Durchgeknallte wie uns produziert, sondern waren Standardbauteile.
... und ca. 80% der Röhrenfertigung war schon damals mehr oder weniger Chemie ... allein die unterschiedlichen Beschichtungen der Anodenbleche oder die unterschiedlichen Ausführungen des Heizdrahtes ...
... wer sich mit Röhren beschäftigt und versteht, was z.B. in den Datenblättern steht, der wird Röhren garantiert nicht mehr mit schnöden Kabelmaterialien vergleichen wollen.
chrissy hat geschrieben:Bei Kupfer und Stahl sieht das anders aus. Diese Materialien werden in höchster Qualität massenhaft benötigt, deshalb kann kein Erzeuger die Qualität einfach vernachlässigen. Ausserdem gab es in den letzten Jahrzehnten einiges an verfahrenstechnischen Verbesserungen, so das man davon ausgehen kann, das sich die Qualität der Rohstoffe im Vergleich zu früher deutlich verbessert hat.
... yepp ... und auch hier geht´s wieder um das Verständnis der elektrischen Zusammenhänge ... egal wie rein ein Kupfer ist, so ist das bei einem Kabel nur ein gutes viertel der Miete ... über die Isolation, den Aufbau und bei Litzen Büschelung und Schlaglänge werden Wellenwiderstand, Isolationswiderstand und Kapazität des Kabels definiert ...
... je nach verwendeter Elektronik (z.B. Vor- und endstufe) bzw. deren Ausgangs- und Eingangswiderstände definiert sich dann, ob das Kabel einen Filter 1. Ordnung einbaut und den Hochtonbereich beschneidet oder eben nicht ...
chrissy hat geschrieben:
Ob das auch für die Herstellung der Komponenten (Kabel, Röhren etc) gilt hängt von dem Hersteller ab.
... nein ... so einige der früher für die Beschichtung der Anodenbleche genutzten Materialien kann man heute wegen der Umweltbestimmungen eigentlich an keinem Platz der Welt mehr verarbeiten ...
... insofern wird sich eine heute gefertigte Röhre immer von einem NOS-Exemplar unterscheiden ...
... ob das nun klanglich gefällt oder zum Aufbau und der Schaltung paßt ist eine ganz andere Sache ...
... dafür sind NOS-Röhrne i.d.R. deutlich haltbarer als Röhren aus moderner Produktion und sie erfüllen die Paramter aus den Datenblättern, was Röhren aus moderner Fertigung i.d.R. eben nicht tun ...
... stecke einfach mal moderne EL34 in ein Röhrennetzteil, welches bis zu 900 Volt bei 100 mA oder mehr liefern können soll ... das gibt mit modernen Röhren dann eher rot glühende Anodenbleche und durch den Raum fliegende Glassplitter ... mit einer alten Doppelgetter Valvo geht die Sache dagegen ohne Probleme ab ...
@ Frank
... messe doch einfach mal die von Dir jetzt bereits genutzten Kabel ... also deren Kapazität und Widerstand ... und vergleiche diese Messungen mit Deinem Hörempfinden ... dann weißt Du schon mal sehr grob, wohin die Reise gehen sollte ...