RIAA-2010

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STEFF
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RIAA-2010

Beitrag von STEFF »

Moin,

Hat einer von Euch schon mal so ein Teil gehört oder
nachgebaut?

http://www.troelsgravesen.dk/RIAA-2010.htm#RIAA pics

Würde mich sehr interressieren..

LG,
Stephan
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Hallo Stephan,

Ich habe das Teil nicht gebaut, aber den Aufbau eingehend betrachtet.

Dabei kam ich auf die folgenden "Andachtspunkte":

(1) Der Aufbau ist recht vorbildlich - das gefaellt und sei zur Nachahmung empfohlen.

(2) Das Netzteil sollte nachgebessert werden. Die Spannungsverdopplerschaltung in der Anodenspannungsveresorgung ist Unsinn, und die Siebung dahinter nicht ausreichend fuer bestmoegliche Stoerabstaende... Man sollte einen 1:1-Trenntrafo fuer 230V verwenden, Brueckengleichrichter und dann 100 uF vor und 220..470 uF nach der Drossel...

(3) Das RIAA-Netzwerk haette ich anders aufgebaut... Ausserdem scheint mir die Bemessung nicht perfekt, was die Genauigkeit der Entzerrerkennlinie angeht. Hier gilt: Ausprobieren, eventuell durch ein R - RC || C ersetzen, CR-Hochpass fuer die Trennung des Gitters der 5751 vor das RIAA-Glied verlegen - Entzerrer mit Kabusa-Rechner pruefen...

http://www.kabusa.com/riaa.htm

(4) Den 6S45P am Eingang fehlen Gitterschutzwiderstaende (grid stopper) von ca. 1 kOhm je Gitteranschluss - das Risiko von parasitaeren UHF-Schwingungen ist gross...

(5) Gefuehlsmaessig wuerde ich den Katodenwiderstand der oberen 6S45P mit 100..220 uf ueberbruecken...

Gruesse

Micha
=->


(4)
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STEFF
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Beitrag von STEFF »

Hallo Micha,

na hört sich doch mal gut an,danke für die Kabussa-Seite.

Zu den Trafo denke der hat das nur genommen,weil er es zuhause hatte.
Hab noch ein Trenntrafo liegen..den nehm ich.

Ich glaub am Ende des Textes schreibt er,das er Katodenwiderstände mit
100µF überbrückt hat.
Werde deine Empfehlung mit einbauen.
LG,
Stephan
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audiosix
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Beitrag von audiosix »

Hallo,

den Kabusa Rechner kannst du auf dieses Netzwerk nicht anwenden.

Das RIAA Netzwerk als solches ist aber korrekt, kannst du so bauen.

Wenn du das mit Übertrager bauen willst, würde ich die Elkos über den Kathodenwiderständen ganz weglassen.

Reinhard

PS: Die Koppelkondensatoren sind etwass klein geraten, würde min.
0,22 und 1 uF nehmen.
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Hallo Reinhard,

Ich komme mit dem Netzwerk rechnerisch auf eine Abweichung von mehr als 0,5 dB von der RIAA-Kennlinie - ohne Beruecksichtigung der Bauteiletoleranzen.

Daher habe ich Stephan den Ersatz des Netzwerkes durch ein Standardnetzwerk empfohlen - welchea man mit dem Kabusa-Rechner berechnen kann.

Das Verlegen des Gitterableitwiderstandes vor das Netzwerk empfehle ich ebenso - der Genauigkeit und dem Rauschabstand zuliebe...

Und die Katodenwiderstaende der 6S45Ps sollten Us demselben Grund ueberbrueckt werden - der Eingangswiderstand der oberen Triode ist sehr klein (gm > 25 mS)...

Gruesse

Micha
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audiosix
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Beitrag von audiosix »

Hallo,

0,5 dB halte ich jetzt nicht für schlimm.

Und natürlich kann man das Umstricken, jeder wie er mag.

Da in dem Bauvorschlag mit Übertrager gearbeitet wird braucht man die 52 dB Verstärkung ja nicht, deshalb mein Vorschlag.

Reinhard

PS: So eine "self biased" Cascode würde ich auch nicht bauen.
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AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Hallo,

die 6С45П am Eingang arbeitet bei ca. 8 mA Strom, die durch den Kathodenwiderstand erzeugte Spannung an der Kathode wäre demnach ca. 0,55 Volt (Gitterstrombereich)... - eigentlich könnte der Kathodenwiderstand auch entfallen.

Bei diesem Strom liegt die Steilheit der Röhre im Bereich um 10 mA/V (nach Kurven von Klausmobile); es erhebt sich demnach die Frage, ob man diese Stufe auch mit einer anderen Röhre realisieren könnte (denn irgendwie erscheint es mir widersinnig, in einem Vorverstärker die erste Stufe mit viel Strom, die Ausgangsstufe dagegen mit wenig Strom zu betreiben... - Strom und kleine Signale erfordern jeweils für sich Siebaufwand, beides zusammen verstärkt die Probleme.

Gruß Andreas
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STEFF
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Beitrag von STEFF »

Moin,

vielen Dank erstmal für die rege Beteiligung...

@Reinhard

Wieso würdest du die Self Biased Cascode nicht nehmen,
zu viele Stufen?... :wink:
Und ja es soll auf jeden Fall mit Übertrager werden,also werde
deinen Tip beherzigen.
Hab ja nun schon viele Phonoamps von dir gehört (ich sach nur Otto
und John),würd ich mir sofort hinstellen leider übersteigt das mein
finanzielles Budget..schade.

@ All
Kann das sein ,das die 100V an der oberen 6C45 Katode dazu
führen kann ,das man ein UfK Problem kriegt wie SRPP da man doch schon
ziemlich am Maximum liegt?
Im Datenblatt steht ja 6,3V und UfK 100V.
Am Ende doch eine Fehlkonstruktion oder praxistauglich?

Lieben Gruss
Stephan
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Beitrag von audiosix »

Hallo,

ich würde die Cascode mit einem Spannungteiler für das Gitter der oberen
Triode bauen, wie man das klassisch so macht.

Bei dieser "self bias" Cascode stellen sich je nach den verwendeten Röhren so komische Arbeitspunkte ein.

Wenn man so etwas aber nachbaut, wird man sicher auch gute Ergebnisse erzielen.

Reinhard
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Beitrag von AndreasS »

STEFF hat geschrieben: Kann das sein ,das die 100V an der oberen 6C45 Katode dazu
führen kann ,das man ein UfK Problem kriegt wie SRPP da man doch schon
ziemlich am Maximum liegt?
Hallo Stephan,

bei einem Kathodyn-Phaseninverter vor den Endröhren könnte man eine größere Ufk noch durchgehen lassen, bei einem hochempfindlichen Vorverstärker eigentlich nicht.

Gruß Andreas
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Beitrag von STEFF »

Moin Reinhard,

Danke,also wenn ich das richtig verstanden hab,wird dann
die obere Kathode mit der unteren Anode direkt verbunden.
Dann mit Spannungsteiler das Gitter der oberen Röhre
z.B auf das halbe Potential der oberen Anode festgelegt.
Durch die feste Gitterspannung liegt die Kathode auf derselben
Spannung stabil?
Cascode ist für mich Neuland deshalb frage ich lieber nach...

Nun ja erstmal Teile zusammen sammeln...

LG,
Stephan
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Beitrag von mb-de »

Hallo Steff,

ich mache Dir einen anderen Vorschlag, wenn wir schon mit dem Modifizieren anfange :OK::

Ersetze die 6S45P-Kaskode durch D3a (oder E280F) in Pentodenschaltung.

Grund: Wenn schon die Schaltung modifizieren, dann in sinnvoller Weise...

Die 6S45P streut recht stark in ihren Grunddaten - damit beide Kanaele einigermassen gleich verstaerken, benoetigt man ein sauber ausgemessenes Quartett - und das wird nicht billig.

Mit zwei D3a hast Du kaum mehr Rauschen, zudem mit einer recht simplen Schaltung (grosser Rk und positiv vorgespannes Gitter, wie im Datenblatt vorgeschlagen auch einen stabilen Arbeispunkt.

Bei der Gelegenheit kannst Du dann die Entzerrung auf ein konventionelles R-RC||C-Netzwerk umstellen - und den Koppelkondensator vor das RIAA-Netzwerk verlagern - das erlaubt dann den Einsatz von Niederspannungs-Praezisionskondensatoren im RIAA-Netzwerk.

Ansonsten noch ein Kommentar zu Andreas S.' Anmerkung ueber Gitterstrom: Bei der 6S45P-E - jedenfalls bei den Mustern (Saratov 1970iger..1990iger), die ich gemessen habe - setzt nennenswerter Gitterstrom erst nahe 0 V Gitterspannung ein (statt wie bei 'normalen' Roehren erwartet um -1,3V) - bei -0,5 V hatte ich immer noch deutlich weniger als 0,5 uA - mit 30 mVss Ansteuerung um diesen Arbeitspunkt sind an niederohmiger Quelle Verzerrungen durch die Nichtlinearitaet der Eingangsimpedanz noch vernachlaessigbar.

Gruesse

Micha
===
PS: Ich hatte bisher bewusst keine radikalen Aenderungen vorgeschlagen, um den Originalcharakter des Projektes zu erhalten. Aber - wenn schon/denn schon...
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Beitrag von STEFF »

Hallo Micha ,

hab mal in der Röhrenkiste gegraben,und zwei gematchte
E810F gefunden.
Wenn man die anstelle der Kaskade(6C45) einsetzt als Triode.
Vba =125V
Ia (30mA)
Als Anodenwiderstand laut Datenblatt 560Ohm,ich weiss würde
pefekt passen zu LCR-Riaa treibt leider die Kosten zu hoch für mich.
Riaa
R1=560 Ohm
R2=81,4 Ohm
C1=3,9µF
C2=1,34µf

Meine Frage bringt E810F zuviel Verstärkung mit für nächste Stufe
oder funzt das?
Wäre prima da ich wie gesagt die Röhren hier habe.

LG,
Stephan
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