Rekord 66 stellt sich vor

technisches und privates

Moderator: Moderatorenteam

Antworten
Rekord66
Neuling
Neuling
Beiträge: 10
Registriert: So 7. Jun 2009, 15:26

Rekord 66 stellt sich vor

Beitrag von Rekord66 »

Hallo Gemeinde ':beer'
Durch Horn Fan und Klein Hifi, auch inzwischen hier angemeldet, bin ich auf dieses Forum aufmerksam gemacht worden.
Sonst "treibe" ich mich noch im Musik&Hifi Stammtisch rum, wo die "realen Treffen" im Vordergrund stehen. Ich habe da nur positive Erfahrungen gemacht und finde es klasse öfter einzuladen und eingeladen zu werden um die Anlagen der Mitglieder mal zu erleben. So konnte ich bis her noch mal eine ganze Menge dazulernen, besonders was die Wünsche und Ziele von anderen Hi Fi Freaks angeht und über deren Umsetzungen.

Ich selbst bin begeisteter diy- er. Alles was ich irgendwie selbst machen kann, tue ich auch und was ich nicht kann, versuche ich zu lernen. Von Beruf bin ich Energieanlagenelektroniker und habe auch sehr viel Spass an Metallverarbeitung. Mein Nick kommt von meinem zweiten Hobby, einem Opel Rekord B von 1966, den ich mal selbst restauriert habe.

Bilder habe ich noch nicht auf einem öffentlichem server, aber auf der homepage von Horn Fan ist sie schon mal zu sehen.
http://www.realhp.de/members/hornfan/Hi ... ember.html

Sie besteht aus einem D.J. Plattendreher umgebaut mit Schröder Referenz Tonarm Nachbau, einem Denon Dl103, überarbeitet. Einer Röhren- Vorstufe, mit Phono-Röhren-Pre und zwei Wege Aktivweiche integriert. Einer Berendsen STA 150 SE, für die Bässe. Einem Paar Eigenbau 211er Mönoblöcke für den Hochmitteltonteil.
Die LS bestehen aus zwei Bassäulen mit je vier 22er Fifa Bässen und je einem Hoch und Mittelton Kugelwellenhorn von Druckkammern angetrieben in einem Ständerwerk. Die sind dann noch mal mit passiver Weiche voneinander getrennt.

Ich habe hier schon als Gast so einiges gelesen und freue mich darauf auch mal meinen Senf dazuzugeben.

Liebe Grüße, Detlef :bumping:
Benutzeravatar
klein hifi
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 168
Registriert: Mi 14. Nov 2007, 18:34
Wohnort: Da wo die Kohle her kommt

Beitrag von klein hifi »

Hallo Detlef

Schön dich endlich hier im RUH-Forum zu sehen :beer , mit deinen Diy bist du hier an der richtigen Adresse.

Ich wünsch dir viel Spaß hier im RUH :OK:

Gruß Markus
Opera Audio Reference 5.5
Opera Audio Droplet 5.0
Acoustic Solid
Phonomoped MK 4
Opera Audio TL
WSS Gold Line, Axmann Audio
Benutzeravatar
Horn-Fan
Öfter hier
Öfter hier
Beiträge: 99
Registriert: So 20. Mai 2007, 17:08
Wohnort: Bocholt / NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von Horn-Fan »

Hallo Detlef :beer

Willkommen im Forum.
Du wirst hier deine Freude haben.


Gruß Holger
Liebe Nachbarn...ihr müßt jetzt ganz tapfer sein :D
My Klipschorn is in da House.
Benutzeravatar
Analog_Tom
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4655
Registriert: Sa 14. Mai 2005, 22:38
Wohnort: Eifel

Beitrag von Analog_Tom »

Hallo Detlef,

genau DU hast uns hier noch gefehlt... :wink:
Herzlich willkommen hier im RuH.
Schöne Anlage übrigens.... :OK:

Viele Grüße

Thomas
Benutzeravatar
marty
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1075
Registriert: Mo 24. Mär 2008, 23:42

Beitrag von marty »

Hallo Detlef,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. :OK:

Gruß
Martin :beer
Jonas.Pielke
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 148
Registriert: Do 24. Jan 2008, 23:03

Beitrag von Jonas.Pielke »

Hi,

kannst du dein Analog Set-Up mal etwas näher beschreiben?
Benutzeravatar
Röhrchen
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 707
Registriert: Di 18. Dez 2007, 19:19
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Röhrchen »

Hallo Detlef,
herzlich willkommen im Club.

Gruß
Holger
:beer
Benutzeravatar
rulerofrecords
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 255
Registriert: Mo 2. Okt 2006, 16:12
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von rulerofrecords »

Röhren, Hörner, alte Autos - eine gute Mischung!

Viel Spass hier

LG

Uli
Quod licet jovi, non licet bovi!
Benutzeravatar
Horny
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 111
Registriert: Di 8. Mai 2007, 21:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von Horny »

Hallo Detlef,

auch von mir herzlich willkommen! (Deine Bassabteilung möchtest Du nicht verkaufen, oder? :mrgreen: ) Toll, Deine Arbeiten, respekt!

VG Carsten
Rekord66
Neuling
Neuling
Beiträge: 10
Registriert: So 7. Jun 2009, 15:26

Beitrag von Rekord66 »

Analog_Tom hat geschrieben:Hallo Detlef,
genau DU hast uns hier noch gefehlt... :wink:
Viele Grüße
Thomas
Ja hi, klingt ja fast wie eine Drohung. :P
Jonas.Pielke hat geschrieben:Hi,
kannst du dein Analog Set-Up mal etwas näher beschreiben?
Das mache ich gerne in einem passendem thread, da werde ich das mal beschreiben.
Horny hat geschrieben:Hallo Detlef,
(Deine Bassabteilung möchtest Du nicht verkaufen, oder? :mrgreen: )
VG Carsten
Diese nicht, aber ich kann dir gerne verraten, wie man sie baut. Eine aktive Frequenzweiche dazu ist tatsächlich über. :beer
rulerofrecords hat geschrieben:Röhren, Hörner, alte Autos - eine gute Mischung!
Uli
Genau deswegen war ich am Wochenende im Sauerland, KAD-Treffen.
Jedes Jahr ein Muß, Kapitän Admiral Diplomat. MeinRekord ist dort zwar ein Exot, aber dafür gibt es keinen club und da bin ich trotzdem immer willkommen.

Danke für die nette Begrüßung! :OK:

Detlef
Benutzeravatar
reinwan1
Neuling
Neuling
Beiträge: 7
Registriert: Do 8. Jan 2009, 17:36
Wohnort: Kaiserslautern

Beitrag von reinwan1 »

Hi Detlef,

grad gesehen, Du auch hier?
Prima! :)

Gruß
Andreas

:beer
Rekord66
Neuling
Neuling
Beiträge: 10
Registriert: So 7. Jun 2009, 15:26

Beitrag von Rekord66 »

Ja, nur etwas zuuuuu selten. :idn:

Das werde ich aber noch ändern. :mrgreen:

Du hast es evt. mitbekommen, im Moment habe ich einfach zu viele "Baustellen". Eine etwas entspanntere Zeit wird schon noch wieder kommen.

:beer Detlef
Yoda-ohne-Soda
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2252
Registriert: Do 14. Okt 2004, 17:42
Wohnort: Hinterbrühl-Sparbach bei Wien

Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Hallo Detlef,

deine LSP gefallen mir sehr gut.
Könntest Du die uns ein wenig genauer erklären (DIY LSP)!?

btw:
Deine Bass Säulen sind sehr beeindruckend.
Gruß
Frank

RuH e.V. Mitglied
Rekord66
Neuling
Neuling
Beiträge: 10
Registriert: So 7. Jun 2009, 15:26

Beitrag von Rekord66 »

Hi Frank
4.9. -ups, da sehe ich mal, wie selten ich hier reinschaue.
Habs dann mal ganz faul kopiert:

Vorgeschichte.
Nach einigen Selbstbauversuchen mit günstigen Einzelteilen, entstand der Wunsch nach einem „richtigen“ Lautsprecher, der „alles“ kann.
Was das bedeutet war mir damals ( Anfang 90 )noch nicht wirklich klar.
Bei meinem Stammhändler für Selbstbau habe ich mir einige Konstruktionen angehört um die Treiber herauszusuchen, welche mir klanglich am meisten gefallen. Heraus kam, es waren immer die richtig teuren scan- speak- Treiber, die in den LS liefen die mich überzeugten.
Nach langen Hörtests und Diskussionen mit dem Entwickler entstand ein „Plan“.
Es sollte eine nach D“Appolito angeordnete Geschichte werden, mit dem scan Revelator HT, zwei 18er Kohlefaser/Papier MT und 4 22er Fifa Papier Konen für den Bass auf jeder Seite. Im Gespräch war noch eine Aktivlösung für den TT-Teil.
Optisch wäre es der Audiodata Skulptur sehr ähnlich geworden. Der Versatz des HT nach hinten, die Neigung der MT“s gegeneinander ( weil für „echtes“ D2Apolito der Durchmesser des HT zu groß ist ), alles Merkmale, die ein sehr gutes Abstrahlverhalten und eine sehr gute Impulsantwort ergeben würden.
Es kam anders, im Vorführraum stand ein Kundenprojekt mit HT und MT Kugelwellenhorn und 8 25er Bässen in BR- Einzelgehäusen. Ich hatte im Moment natürlich meinen eigenen Plan im Kopf, und solche Trichter zu fertigen erschien mir noch vollkommen abwägig.
Meine damalige Freundin ( jetzt Frau, Linnbine ) hat sich diese Dinger angehört während ich hinten in der Werkstatt letzte Fragen geklärt habe. Mit dem fertigen Konzept in der Hand bin ich dann im Vorführraum ( hochmotiviert ) auf meine Freundin zugegangen, um ihr zu zeigen, was ich denn jetzt bauen werde.
„Bau Hörner, alles andere ist Quatsch“..............“Hallo, geht“s noch???? Weist du was das für ein aufwand ist“ „Hör doch, das klingt verdammt echt“!
Es lief Klassik, ich setzte mich und hörte. Den restlichen Tag sprach ich auch nicht mehr viel.
Zuhause lies mich der Gedanke nicht mehr los, ich nahm einen Aufsatz eines Aschenbechers in die Hand, der einem Horn sehr ähnlich war und hielt ihn vor den Hochtöner, huch, wird der laut! So begann ich mich Hörnern zu beschäftigen. Der eigentliche Plan war schnell in den Akten. Ich habe mir angehört, was ich konnte, gelesen was ich gefunden habe. Im Laden habe ich dann auch davon angefangen, und stieß auf positive Reaktionen. „Wir können dir eine Tabelle erstellen mit den Durchmessern in Schritten die du dir aussuchen kannst“. Für den HT habe ich dann eine Tabelle in Millimeterschritten erhalten, die es mir möglich machte ein präzises Horn aus Alu zu drehen. In dieser Zeit lernte ich im Laden Heiner ( Heifisch ) kennen, er verfolgte gerade ähnliche Gedanken, hatte aber zu der Zeit noch keine Möglichkeit so etwas zu fertigen.
Er hat im Vorfeld schon so einige Versuche in Sachen LS hinter sich, Louther backloaded Hörner mit Eckhorn Unterstützung, Martin Logan Flächen, und viele andere. Er hatte mir einige Jahre voraus. Seit dem sind wir ein Team, welches seine Möglichkeiten und Erfahrungen mischt und immer wieder etwas Neues in das gemeinsame Hobby einfließen lässt. So entstanden zwei gleiche Ketten mit fast gleichen LS. Änderungen sind immer wieder aufgekommen, man lernt ja ständig dazu und probiert etwas aus.
Alle Schritte kann ich gar nicht mehr aufzählen, aber Fehlversuche und verworfene Ideen gab es natürlich auch sehr viele. Wenn man alle diese Dinge „mitberechnen“ würde, die über die Jahre zusammengekommen sind, stellt man fest, das die Endergebnisse doch auch verdammt teuer waren. Also „Entwicklungskosten“ hatten wir dadurch auch, trotz Selbstbau.
Das ganze war nicht nur ein Projekt von zwei „Bastlern“, eingeflossen sind Ideen von sehr vielen Mithobbyisten aus unseren Bekanntenkreisen und einigen Profi"s. Das schiebe ich nur voraus, weil ich nicht alle „Geheimnisse“ veröffentlichen will. Gedankengut Dritter, die auch „Lehrgeld“ bezahlt haben, muss ich mit Respekt behandeln.

Der Lautsprecher.

Die erste Version war eine kleine zwei Wege Kiste mit Focal HT im Horn und einem Fifa Plw22. Der Basstreiber ist eigentlich für eine Übergangsfrequenz von 1500Hz nicht zu gebrauchen. Er bricht genau ab hier in Partialschwingungen auf, bei denen er auch noch einiges lauter wird. Ein Saugkreis beruhigt ihn an dieser Stelle. ( ich hatte ihn nun mal Übrig ) Der Hochtöner ist in diesem Bereich bei höheren Pegeln auch schon an seiner Grenze. Ein noch steileres Filternetzwerk als 12 db brachte auch keine besseren Ergebnisse. Spaß machen sie aber schon und unangenehm fallen sie nicht auf. Es fehlt halt im Mitteltonbereich "etwas".
Dieser Lautsprecher hat aber später noch ordentliche Gehäuse bekommen und ist jetzt bei Linnbine in Betrieb. Ein Update mit anderen Treibern, die diese Probleme nicht erzeugen, ist schon geplant.

Zur selben Zeit entstand die Maßtabelle für ein Mitteltonhorn, die benötigte Form entstand aus 7mm MDF- Scheiben die, um Dreharbeit zu sparen, vorgesägt, aufeinandergeklebt wurden. Auf der Getriebeseite einer großen Drehmaschine ( rein, passte nicht ) konnte ich die Form mit einer Stützkonstruktion Drechseln. Mit einer Schablone war es möglich, recht genau zu arbeiten.
Die Form wurde dann lackiert und ein Hersteller für Motorradverkleidungen laminierte mir dann die Trichter aus Glasfaserverbundstoff. Die Form hat bei der zweiten Verwendung schaden genommen, und war nicht mehr zu gebrauchen. Ein Freund hat später von einem fertigen Horn eine Form abnehmen lassen um sich auch Trichter laminieren zu lassen. ( diese exestiert noch )
Mit einer Fifa- Kalotte bestückt, hatte ich jetzt ein sehr gut funktionierendes Mitteltonhorn, das bis 600 Hz herunter recht sauber lief. Also musste jetzt noch ein passender Bassteil dazu, hier griff ich auf meinen alten Plan zurück und verwendete je zwei PLW 22 in vier 100 Liter Gehäusen. Die Trichter bekamen ein Gestell aus 20er Vierkantrohr.
So lief das ganze einige Zeit, ich war aber mit dem Hochtöner nie richtig zufrieden.
So begann es mit den Druckkammertreibern. In meinem Stammladen bekam ich den Tipp einen B&C- Treiber zu verwenden, einen mit dem andere Kunden schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Er ist gebaut um ein Horn anzutreiben, seine Qualitäten waren überraschend. PA- Treiber, zu Hause? Er hat uns, und alle die ihn sich angehört haben, der Art überzeugt, dass der Gedanke über einen Mitteltontreiber aus diesem Bereich reifte.
Nur welchen? Heifisch forschte und entdeckte über einen gemeinsamen Freund einen JBL- Stammtisch in Münster. Da kam der Tipp her einen alten Treiber zu nehmen und ihn mit einer modernen Membran auszurüsten. Der Kauf dieser Dinger in Amerika ist eine Sache für sich, aber als wir die ersten Messungen gemacht haben, war es geradezu schockierend, wie sauber das funktionierte. Auf diesem Stand bin ich bis Heute verblieben, Heifsch hat da noch sehr viel mehr investiert, in dem er TAD- Treiber verbaut hat, die als letzte bezahlbare Obergrenze
Zu sehen sind. Ale oder Goto geht dann noch, aber Lautsprechertreiber im Wert eines Luxusautos sind nicht unbedingt, einfach so, drin.
Zum größten Teil unterscheiden sich seine und meine Treiber im Membranmaterial, meine sind mit geprägten Titanmembranen bestückt, die TAD“s mit Berillium. Noch stabiler noch sehr viel leichter. Das spiegelt sich in einer noch höheren Auflösung und Präzision wieder.

Druckkammertreiber, warum? Ich habe im Verlauf der Jahre einiges ausprobiert, aber immer gab es Probleme mit der Anpassung der Treiber an das Horn. Die Sicke fuscht da rein, die Treiber kamen mit der "Last", also dem Strahlungswiederstand, der Trichter nicht zurecht. Man kann das beeinflussen durch "verbiegen" des Magnetfeldes mit Zusatzmagneten, durch Änderung der Bedämfung hinter der Membran, aber ein Saug- oder Sperrkreis mußte immer in die Weiche integriert werden. Gut, klanglich war das alles schon sehr gut, aber auch der schmalbandige Bereich der Kalotte im Mitteltöner war ein Ärgernis. Der Aufwand einen Trichter herzustellen ist riesig, ihn dann nur von 600 bis 2000 Hz einsetzen zu können ist in der Relation einfach daneben. Gut, ein Freund hat das alte Konzept beibehalten, er benutzt aber auch 18er Bässe von scan-speak. Die können problemlos so hoch eingesetzt werden. Ich wollte aber eine "Amtliche" Lösung für mich haben. Also habe ich es Heifisch nachgemacht und bin auf Druckkammertreiber umgestiegen. Ein selten erwähnter Vorteil von diesen Treibern ist, die Gehäuseeinflüsse auf der Rückseite der Membranen spielen überhaupt keine Rolle. Der Schallanteil. den die Membran nach hinten abgiebt, ( nie gemessen, aber höchstens 30% ) wird kaum durch das Gehäuse reflektiert und auch nicht von diesem nach außen abgegeben. Genausowenig dringen zeitverzögerte Schallanteile zurück durch die Membran nach vorne. Masse zum "abstützen" der Membranbewegungen ist auch genug vorhanden. Die Auslenkungen sind auch sehr gering, die Mitteltonmembran hat einen Abstand von 6 zehntel mm zur Druckkammerdüse. Das Prinzip mutet etwas seltsam "mechanisch" an, die Membran "quetscht" die Luft gegen die Halbkugel der Düse, und drückt sie durch die Kreisförmigen Schlitze. Diese enden mit genau berechneter Länge und Verjüngung an der Austrittsöffnung.
Dieser Kirschkerneffekt ist ja auch von den air-motion- Treibern bekannt. Nur die Arbeiten nicht gegen eine Fläche sondern drücken die Luft aus ihrer Faltung.

Den Hochtöner muß ich nicht groß beschreiben, weil er unverändert zum Einsatz gekommen ist. Er ist bis 1500 Hz einsetzbar, da ich ein 6db- Filter verwende, setze ich ihn erst ab 6kHz ein. Die Weiche besteht aus EINEM Kondensator. ( 106 db/w/m )

Der Mitteltöner, den ich weiter oben schon erwähnt habe, ist das Herzstück meiner Lautsprecher. Er deckt ein Frequenzband von 420 bis 6000 Hz ab.
Er könnte bis 350 Hz herunter betrieben werden, aber ich vermeide gerne den Einsatz eines Treibers bis an die "natürlichen" roll-off- Grenzen. In diesen Bereichen machen sie alle Fehler. Die Obergrenze Liegt bei 10.000 Hz wobei die Titanmembran erst ab hir in Partialschwingungen aufbricht. Wie beim Hochtöner 6 db, nur eine Spule und einen Spannungsteiler brauchte er, den Spannungsteiler konnte ich nicht umgehen, er hat einen Wirkungsgrad von 116db/w/m. Nur eins war zu beachten, Druckkammertreiber haben zwei Impedanz- Maxima, die sollte man kompensieren, dann ist die Frequenzweiche kein Zauberwerk mehr.
Linearität?? Es war für mich und Heifisch eine Sensation, wie "glatt" er in Einem Kugelwellenhorn läuft. Die Messungen die man sonst von JBl zu sehen bekommt sind immer mit den PA- Hörnern gemacht und schrecken eher ab. Das Zerfallspektrum der Hornkombi ist ein Phänomen, der Mitteltöner zeigt in seinem Einsatzbereich praktisch kein Eigenleben, mir ist kein anderer Treiber bekannt, der so breitbandig läuft und dabei nicht nenneswert nachschwingt. Der Hochtöner hat seine Obergrenze schon bei 16kHz, er "verabschiedet" sich ab da aber auch, ohne beim Aufbrechen aufzufallen.

Alte JBL
Vor dem Kauf solcher Dinger muß ich regelrecht warnen. Heifisch hat sie in den USA ersteigert, schon Aufwand genug und ich habe ein Paar erwischt, die in Amerika in einer Kirche Gebete übertragen haben. Ihre Magnetspalten waren sehr schmutzig. Das Schutzgitter war verrostet und einige Krümel haben den Weg zur Schwingspule gefunden. Ich habe alles versucht, sogar einen 300 bar Hochdruckreiniger. Keine Chance!
Also mußte ich die Treiber öffnen. Und da ist der große Haken, in dem Moment, wenn man die Polplatte abhebt ( was auch eine "Aktion für sich" ist ), ist er eigentlich Schrott. Er muß dann neu magnetisiert werden. Heifisch konnte mich dann retten, er hat auf Umwegen jemanden gefunden, der das kann. Insgesammt 400 km fahren und eine Menge Angst, ob es denn überhaupt klappt. Die knappe Aussage, die werden einfach bis zur absoluten Sättigung magnetisiert, war irgenwie beunruhigend. Aber wir haben ALLE zerlegt, gereinigt, entrostet und alle Flächen plangeschliffen. Die Zentrierung der Einzelteile war auch noch mal eine längere Aktion.
Nach Vormontage haben wir die Dinger dann aus der Hand gegeben, und dann kam der bange Moment des Zusammenbaus und der erste Messungen.
Große Erleichterung als wir die Treiber gemessen haben. Alle liefen genau gleich.
Heifisch"s Paar ist inzwischen schon weiterverkauft worden, an einen Freund von mir, der das ganze gerade nachbaut.
Nach unten hin benutze ich eine Aktivweiche, die in meiner Vorstufe integriert ist. Damit der Bass nicht zu weit mit hochläuft, hat die eine Steilheit von 18 db bei einer Phasendrehung von nur 2° bei -24db.
Einen Konustreiber der diesen Bereich abdeckt, und einen solchen Wirkungsgrad hat, gibt es nicht. Der Hoch-Mittelton-Teil hat eine Röhrenfreundliche, recht lineare, Impedanz um 11 Ohm.
Geplant ist noch ein Holzhorn für den Mitteltöner, das wird auch einen etwas anderen Verlauf haben.

Als Oldtimer-Freak fand ich den Einsatz von Treibern aus Ende 60er/ Anfang 70er, genau weiß ich das nicht, irgenwie cool. Aber Hauptgrund ist das Magnetfeld von ca.30.000 Gau"s im Magnetspalt.
Es gibt eine Menge Nachfolger dieser Treiber aber keiner hat diese Qualitäten, dafür kann man aber sehr wohl auf modernere Membranen zugreifen, die Verbindung ist einfach genial. Danke an den JBL-Stammtisch Münster. Danke an Heiner für die Fahrerei und die Verbindungen.

Gruß, Detlef
Yoda-ohne-Soda
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2252
Registriert: Do 14. Okt 2004, 17:42
Wohnort: Hinterbrühl-Sparbach bei Wien

Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Hi,

besten Dank :OK:
Gruß
Frank

RuH e.V. Mitglied
Antworten

Zurück zu „Die Anlagen der Boardnutzer / Vorstellungen“