Neuer DIY Dreher

Hauptsache dreht sich ...

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Edison
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Neuer DIY Dreher

Beitrag von Edison »

Moin moin,

da mein DIY Dreher ein bisschen in die Jahre gekommen ist, habe ich mich entschlossen, einen neuen zu bauen.

Den alten hatte ich vor ca. 16 Jahren aus Teilen von Rega(Motor und Teller), SME(Tonarm) und Carrara Marmor gebaut.

Den Tonarm, ein SME 3009 II werde ich genauso wie den Rega Motor behalten.
Es wird eine neue Grundplatte und einen neuen Plattenteller geben.

Die Grundplatte wird aus 40mm Alu bestehen, der Teller wird aus dem gleichen Material hergestellt. Die Stärke wahrscheinlich auch 40mm. In den Teller soll eine Acrylglasplatte eingelassen werden.
In den Rand der Grundplatte soll eine Nut mit ca. 2-3mm eingelassen werden in die die Haube hineinpasst.

Ich überlege noch, ob ich den Motor fest mit der Grundplatte verbinden soll, oder ob ich eine externe Motordose baue. Diese müsste dann aber innerhalb der Grundplatte stehen, da ich ja die Haube behalten möchte(muss, wg. Katzen).

Die Ausschnitte in der Platte werden per Wasserstrahl gefräst, die Gewinde für die Aufnahme des SME-Tonarms CNC geschnitten.
Abschließend soll das ganze dann mittels Pulverbeschichtung lackiert werden.


Das ist erst einmal die Planung des heutigen Tages.

Änderungen vorbehalten ;-)

:beer
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Ralf
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TB-Dani
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Beitrag von TB-Dani »

Hallo Ralf,

was hieltest Du davon, den Motor in eine Ausfräsung in der Grundplatte hineinzustellen? Das Loch mit dicken Weichgummimatten ausgekleidet, den Motor, entkoppelt in einer Motordose steckend, dort drin sitzend? So würde er zwar frei stehen, aber trotzdem mit zum Dreher gehören und auch mit unter die Haube passen.

Schöne Grüße & Viel Glück bei Deinem Projekt,
Dani
Veraltete Plattenspielerkonstrukte, teils verbastelt
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Edison
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Beitrag von Edison »

Moin Dani,
die Überlegung den Motor in eine eigene Motordose einzusetzen hatte ich auch schon. Wird wohl auch darauf hinauslaufen. So ist alles entkoppelt, den Auschnitt bräuchte ich nicht auskleiden, weil die Motordose steht frei von der Grundplatte.
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Ralf
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Ralf,

klasse Projekt, mein Tipp zum doch in die Jahre gekommenen Motor:
austauschen gegen den neuen laufruhigen Premotec, der wird eingeklebt. Hatte ich die letzten Jahre auch im Einsatz. Dieser Antrieb mit neuer Steuerplatine und in Verbindung mit einem Heed Orbit 1, dann spielt der Rega wesentlich besser auf.

Grüße
Martin
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Edison
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Beitrag von Edison »

Moin Martin,

welchen Premotec Motor hast Du genommen?

Haube passt nicht mehr, ist mit 85mm Innenhöhe zu niedrig.
Also wird es ein kompletter Neubau, ein zweiter Arm kommt auch noch dran. Welches Tellerlager könnte man nehmen?
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Moin Ralf,

das war der Motor der vor einigen Jahren als Umbaukit angeboten wurde. Hier ein Foto mit Bestellnummer:

[img:1009:1237]http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... emotec.jpg[/img]

Aber wenn Du eh ein anderes Lager nehmen willst, hat sich das ja dann erledigt. Obwohl ich das Rega-Lager mit seiner 8mm Achse garnicht übel finde. Für DIY optimal und trägt auch schwerere Teller.
Schau mal nach gebrauchten Scheu-Teilen. Ab und an gibt es den 50er Teller mit Lager. Kommt immer drauf an was Du ausgeben willst.
Dann würde ich aber auf jedenfall auf ein invertiertes Lager gehen.

Grüße
Martin
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SDJungle
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Beitrag von SDJungle »

Kleine Ergänzung, falls Edison dies nicht bekannt sein sollte - das Scheu-Lager ist ein invertiertes Lager. :wink:
Gruss
Stefan
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frido_
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Beitrag von frido_ »

Hallo Ralf
SDJungle hat geschrieben:das Scheu-Lager ist ein invertiertes Lager.
genauso wie das von Chris Feickert hier aus dem Forum.

Sehr, sehr große Ähnlichkeit... :OK:

Gruß Frido
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Moin,

die meisten Anbieter von hoch- und höchstwertigen Laufwerken setzen invertierte Lager ein, das ist state-of-the-art.

Grüße
Martin
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Beitrag von 2285b »

Moin Frido,

schau auch mal bei Krishu rein, da steht jede Menge über Lager, Motoren und DIY-Plattenspieler. Sehr informative Seite!

Gruß
Axel
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frido_
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Beitrag von frido_ »

Hallo Axel

Jawoll toll :OK:
:roll: Hatte ich mir schon reingepfiffen....thanks a lot.

Gruß Frido
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Edison
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Beitrag von Edison »

Moin moin,


Inverslager und Scheu sind mir bekannt. Habe ich schon in Erwägung gezogen. Manchmal hat jemand aber einen Geheimtip der günstiger ist als alles andere.

Ich sammle daher alles an Info's die ich für mein Projekt gebrauchen kann.
Nach geraumer Zeit werde ich mich dann in mein Kämmerlein zurückziehen und eine entgültige Endscheidung treffen, wie der Dreher gebaut wird.

Danke schon mal für Eure bisherigen Antworten. :OK:
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Max
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Beitrag von Max »

Hallo,

mir scheint der Scheu-Lager ein wenig überteuert. Auch als Einzelanfertigung bei einem Dreher müsste er günstiger zu ferigen sein. Das obere Teil, ein Rundstück Sinterbronze, ein Sackloch bohren/fräsen dann poleren nach Maß, von Außen nach Maß abdrehen und fertig ist es. Die Achse selber kann man fertig kaufen, lediglich nur noch härten, nachpolieren und ein Fuß für die Verschraubung, ggf mit einer Ölsammler ferigen und zusammenbauen. Die Toleranzen, die bei Scheu in der Beschreibung stehen sind für Metalbearbeiter kein Problem. Eine Nachfrage könnte sich lohnen, abgesehen dass die alle momentan in der Arbeit erstcken.

Ich selbst habe mich für ein konventionelles Lager entschieden, da ich bei den inversen Lager kaum Vorteile, aber einige Nachteile sehe. Und zwar:

1. Ausreichende Schmierung zu schaffen ist schwierig oder recht aufwändig (siehe Transrotor spiralförmige Nut)
2. Die Reibung an der Lagerspitze (Kugel) ist ziemlich nahe an der Oberfläche des Tellers und müsste sich mit höheren Rumpelwerten bemerkbar machen.

Es scheint, dass der Inverslager eher in Deutschland verwendet wird. In England z.B. bei Roksan oder Notthingham wird ein konventionelle Lager verwendelt. Ich habe mich auch zu einem entschieden. Da, ich noch später noch mit verschiedenen Schmierstoffen und verschiedenen Lageroberflächen experimentieren will oder zumindert eine Möglichkeit dazu haben möchte, habe ich folgende Konstruktion gewählt:

http://img524.imageshack.us/my.php?imag ... ittme4.jpg

die Achse wird nur in zwei Lagerhülsen gelagert. Gibt es in den geforderten Toleranzen (h6) fertig zu kaufen in den verschiedensten Materialien (Spezialkunstoffe, Sinterbronze usw.) Kostenpunkt 1,5-3€/Stück. Dadurch, dass in den Lagerblock durchgehende Bohrung ist, kann mann die Lagerhülsen, Lagerspiel uud das Öl schnell ersetzen. (Ein Tipp von Chris Feickert)
In diesem konventionellen Lager sind die Reibungspunkte weit von Teller entfernt und werden zusätzlich durch das Öl bedämpft. Durch die Platzierung der oberen Lagerhülse auf der Höhe des Antriebsriemen ist ein höhere Kippmoment (was immer als Nachteil eines konventionellen Lager halten muss) nicht vorhanden.

Hier noch zwei Bilder von den Lager und anderen Komponenten meines Selbstbaudrehers.

http://img461.imageshack.us/my.php?image=img9614fk2.jpg

Links die Achsen, rechts die Lagerblöcke (Achsen und Lagerblöcke stehen auf den Kopf). Es sind Teile für zwei Dreher.

http://img461.imageshack.us/my.php?image=img9611zm4.jpg


Die Fertigung geht schleppend, da die Firma Auftagsmässig voll ist und nur wenn Leerzeiten da sind, werden die zei Player gefertigt.

Wie gesagt, ob ich mit meinem Lagerkonzept richtig liege, werde ich erst wissen wenn der Player fertig ist. Ich denke aber schon. Wichtig ist es, dass die Fertigungstoleranzen eingehalten werden.

Viel Spass,

Grüße,

Norbert
Prinz Carlo

Beitrag von Prinz Carlo »

Wichtig ist es, dass die Fertigungstoleranzen eingehalten werden.

Viel Spass,

Grüße,

Norbert[/quote]



Ob ein inverses oder ein nicht inverses Lager gebaut wird ist fast egal ( habe beide Versionen ) . Wenn die engsten Fertigungstoleranzen und Vorgaben eingehalten werden und eine bedachte Materialwahl , dann sind Kippmoment , Rumpelwert und Ölversorgung in den akademischen Bereich anzusiedeln

2Ct.


P.C.
Edison
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Beitrag von Edison »

Moin moin,

wollte Euch mal auf den neusten Stand bringen.

Als 2ten Tonarm habe ich einem Rega RB 300 ergattert.

Das Tellerlager ist von Clearaudio. Leider nicht das CMB, sondern das normale für 40mm Teller.
Ist nagelneu. Habs für 80€ aus der Bucht, von einem der sich das CMB Lager gekauft hat.

Fehlt nur noch der Motor.....
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Beitrag von Edison »

Moin moin,

mal wieder ein Update.

Heute sind die Zeichnungen und Messungen abgeschlossen.
Werden im laufe dieser Woche ins CAD-Program übertragen.
Dann sind noch Änderungen möglich. Wenn ich mein ok gebe, gehts an die Fertigung.

Zarge wird Multiplex aus je 20mm Alu, 20mm Acryl und 20mm Alu. Also 60mm dick. Alu bleibt natur, gebürstet. Acryl schwarz.

Teller wird 40mm Alu, mit eingeklebter 5mm schwarzer Acrylplatte, incl. Labelaussparung.
Teller wird an der Unterseite mit 5mm tiefen Rillen versehen.

Beide Tonarme kommen in die Zarge. Der Rega erhält eine Höhenverstellung, der SME bekommt einen Spacer aus schwarzem Acryl.

Die linke Ecke der Zarge wird komplett in der größe 125mmx125mm ausgeklingt. Hier wird eine kleine Zarge der größe 120mmx120mm hineingestellt. Diese ist für den Motor.
Da die Zarge etwas kleiner ist, als der Ausschnitt, kann diese so gestellt werden, das sie an der Vorder- und Seitenkante mit der großen Zarge abschliesst, ohne diese zu berühren.
Zarge und Teller bringen es auf ca. 43 Kg.


[IMG:150:121]http://img265.imageshack.us/img265/7048 ... mg8.th.png[/img]
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Ralf,

da Du ja auch den langen Riemen einsetzen willst kommt das mit den Geometrien nicht hin
Der Abstand Mitte Pulley bis 320er Tellerand sollte 150mm betragen.
Bei der von Dir geplanten Eckaufstellung rutscht die Motordose ganz schön weit raus.
Ich würde das Ding lieber mittig an die linke Seite Stellen, egal ob rund oder eckig.

[img:1016:849]http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... dreher.jpg[/img]

Grüße
Martin
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