Der Asbach Pre, einer geht noch

Verstärker selbst bauen

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haotschmi
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Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Moin,
in diesen harten Zeiten wollte ich etwas Schmunzel in dieses Forum bringen. Das ist ja hier wie ein schalltoter Raum. Nur wenn mal ein Eierkarton von der Wand fällt gibts ein Echo.... :mrgreen:
Den Pre hab ich vor Jahren mal in einem anderen Forum vorgestellt, aber da ist der High End Ableger auch ein selten beschriebenes Blatt.
Ich war damals das ganze Geblubber von LowBeats, FairAudio und anderen leid, hatte schon lange nichts mehr gebaut, und einen alkoholbedingten Durchhänger nach einer Geburtstagsfeier.
Ich trinke gerne Rüdesheimer Kaffee, dazu gehört als Geschmacksverstärker zum süßen Sahnehäubchen natürlich Asbach in beliebiger Dosierung. Zum Geburtstag von Freunden in Schmuckdose samt Flasche geschenkt, blieben an diesem Tag nur noch Schmuckdose, leere Flasche und dicker Kopf übrig.
Zum Wegwerfen zu schade meinte die beste Ehefrau von allen, und so bekam die Dose eine neue Funktion.
Als Eikätcher beim Asbach Pre.
Ich hatte noch uralte Klang & Ton im Keller, da war mal ein RIAA Entzerrer von Holger Stein drin, dem Mann der ein Faible für viele und dicke Kondensatoren in einem Gerät hat.
Der RIAA war mit PCC88 bestückt, und da kam mir der HEPOS gerade recht um die Line ebenfalls mit PCC88 zu bauen.
Bei Wüstens bestellt und netterweise vor der Mikrofonie dieser Tesla Röhre gewarnt worden. Er gab mir auch den Tip mit, die Fassungen auf Gummi alter Fahrradschläuche zu schrauben, das könnte helfen. Als ich den Vorschlag machte dafür die Dichtgummis von Flensburger Pils zu nehmen, die ich natürlich vorher leer trinken würde, war das freundliche Gespräch dann schnell beendet.
Da das Verarbeiten von P-Röhren mit Anwendung der Schaltungen von Herrn Delon, Villard und Greinacher zwecks Erzeugung von Heiz und Anodenspannung weniger schwierig ist, ging das Entwickeln des Netzteils schnell vonstatten.
So sieht er jetzt aus:
PCC88_1.JPG
Das Ganze in der Hauptsache PtP verdrahtet, also nichts für Freunde des geraden oder rechtwinklig gebogen Kupferdrahtes.
Die Epoxyplatine für die Anodenspannung wurde mit einer Kugelfräse bearbeitet um die nötigen Leiterbahnen bedarfsgerecht unterzubringen, so konnte ich die Widerstände zur Spannungseinstellung der einzelnen Stufen von oben drauf löten, drunter sind die Siebelkos. Rechts sind die Lochrasterplatinen der beiden Filter zusehen.
PCC88_5.JPG
In der Asbachdose sind die Trafos untergebracht, die auf Alu T-Träger in die Dose geschoben
wurden und vollständig isoliert zu den Weißblechwänden sind.
PCC88_2.JPG
Die Halterung der Dose auf dem Verstärkergehäuse wurde vorher zum Befestigen eines Regenfallrohrs verwendet.
Wenn das Ganze wie ein Kondensatorgrab aussieht, liegt das an der Spannungsfestigkeit der Kondensatoren, ist nur 400V in der Kiste gewesen und dann auch nicht immer die passenden Werte.
Der Rest ist aus der Bastelkiste, wobei die Seitenwände aus einem Brotbrettchen sind, welches schon lange von meiner Frau vermisst wurde.
:uw
Die Knöpfe für Lautstärke und Eingangswahl sind vorher auf Schubladen aus dem schwedischen Möbelhaus montiert gewesen.
Auf jeden Fall hatte ich nach dem Bau dieses Pre wieder Spaß am Röhrenbasteln, und weiter gings mit diversen PCL86 Schaltungen
Gruß Otto
Tönt die Röhre fein in's Ohr, liegt's bestimmt am Klirrfaktor :idn:
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haotschmi
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Ach ja, hier schon der bekannte Schaltplan:
aktuelle PCC88 Version.png
Wie immer alles ohne Gewähr und natürlich verbesserungswürdig
Gruß Otto
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haotschmi
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Moin,
einer geht noch rein, bevor das Ende naht.. :cry:
Der Asbach Pre hat sich neu erfunden. Klaglich hilt er meinen anderen Kreationen nicht mehr stand. Ich hab mich nach
einem überfliegen des Schaltplans auch gefragt was ich da eigentlich verbrochen habe. Na ja, ist Jahre her, eigentlich gings ja auch nur um die Asbach Schmuckdose.
Als Ersatz habe ich nochmal die PCF802 versucht. Leider schwirren in meinem Keller jede Menge 50Hz Brumm rum : roll , und das Pentödchen ist ziemlich empfindlich gegen Einstreuung. Das Pentodenblech ist auch zum Schirmblech hin offen, also im Halbkreis um die Gitter angeordnet. Ob das mit ein Grund ist kann ich nicht sagen. Früher waren die Röhren auch komplett geschirmt in den Trommeltunern der alten SW Fernseher verbaut.
Die Asbach Dose wurde wiederverwendet, hatte aber keinen passenden Netztrafo da, also musste ich 2 NT`s Rücken an Rücken schalten.
Die Spannung von 230V war dann etwas knapp, wobei ich nicht viel Reserve für Siebung übrig hatte. Dementsprechend ist das Netzteil nicht so optimal,
aber Brumm ist kein Problem. Für PCC88 hätte der verfügbare Strom nicht gereicht, und ein ECC83 / 82 * Klassiker * kommt später. Ob`s das Forum dann noch gibt... :angel: Das Äußere des Pre hat sich nicht groß verändert. Die beste Ehefrau von allen fand den immer " niedlich " , also blieb er so wie er war. Nur eine Röhre weniger.
Zur Klangbeschreibung versuche ich mich mal im Hifi-Postillen-Sprech:
Offene, harmonisch fließende Darstellung. Der Pre zeichnet eine weite Bühne mit genauer Plazierung der Instrumente. Stimmen werden exakt weit vorne
abgebildet. Ein frischer, heller Klang, der auch die Details nicht vernachlässigt. Im Bass etwas schlank, aber trocken und tiefreichend.
Ein Pre mit unschlagbarer Preis-Gegenwert Relation. : redwine
Hier zwei Bilder:
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Hallo,
Hier ein Bild wies jetzt unterm Rock ausieht.
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durch die vorgegebene Position des Drehschalters und des Poti nicht optimal,
aber das Ergebnis ist klanglich besser als ich dachte.
Gruß Otto
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Hallo,
das Teil hat mich nicht mehr losgelassen. Gehe zurück auf Los. Die ganze Schaltung zerpflückt. Warum?
Weil ich wohl doch einen Packan bei der PCF802 gefunden habe. Der Drehschalter flog raus und wurde durch die Standartschalterbeschaltung : roll
ersetzt. Die Stromversorgung abgespeckt und die Masseverkabelung geändert um weniger Kabel in der engen Kiste zu haben. Ausserdem habe ich weniger Lötstellen auf den Masseverbindungen. Von der Sternmasse hab ich mich verabschiedet. Wer schonmal einen Braun CSV13 oder CSV60 repariert hat weiß warum. Da funktionieren Flächenmasse, Sternmasse, und Reihenschaltung in einem Gerät ohne Brummprobleme. Das hab ich jetzt auch mal versucht. Es hat geklappt. das Innenleben der Kiste sieht jetzt etwas aufgeräumter auf. Und der Klang ist traumhaft. Ehrlich. Für meine Ohren. :beer
Hier die bilder:
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Ach ja, ich vergaß: Ufk ist natürlich hochgelegt. Die PCF/ECF802 verträgt nur 80V. Und die Spannungsangaben im Plan sind mit Vorsicht zu geniessen. Nur als Anhaltspunkte zu betrachten. Aber da das sowieso keiner nachbaut, egal. :finger:
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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

Moin,
Ein Update:
Der Plan wurde berichtigt.
Die Fotos die ich dummerweise beim Hoster löschte wieder eingestellt.
Eine LED eingebaut, damit Frau sieht ob Gerät ein / aus. :mrgreen:
Bau ich eigentlich immer in die Geräte ein um die Ua zu entladen. Ausserdem sehe ich ob das Gerät noch eingeschaltet ist wenn ich mit den Fingern
drin hänge.....
Auch 250 V DC sorgen für hallo wach Momente.

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Re: Der Asbach Pre, einer geht noch

Beitrag von haotschmi »

von innen und von hinten. Kann man so machen, muß man aber nicht.

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