Forums-Verstärker-Projekt mit der 6CB5A

Verstärker selbst bauen

Moderatoren: Moderatorenteam, mb-de, frido_

In welcher Form soll das Projekt laufen ?

Ich ziehe Anregungen aus dem thread, beschaffe mir aber alles selbst. Das laeuft schliesslich unter dem Motto DIY
4
5%
Ich beschaffe mir die Bauteile im wesentlichen selbst, haenge mich aber gern an Sammelbestellungen ran
13
16%
Es waere gut wenn Bauteile, die nicht so einfach zu beschaffen sind, als set zur Verfuegung gestellt werden (Roehren, Fassungen, Cs, Netztrafo)
7
8%
Es sollte ein Set mit allen notwendigen Bauteilen verfuegbar gemacht werden. Gehauese mache ich mir dann selbst
17
20%
Ich haette gerne einen Komplett-Bausatz inklusive Gehaeuse
27
33%
Ich habe 2 linke Haende, will aber diesen amp und brauche jemanden der mir den komplett aufbaut
15
18%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 83

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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Bertram,

sehr schönes Ensemble!

Das sieht so aus als wären die Chassis in der Breite im Verhältnis genau:
2 (6CB5A) zu 1,5 (Vorstufe) zu 1 (Vorstufennetzteil)

Viele Grüße

Thomas
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UBV
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Beitrag von UBV »

Hallo Thomas,

...ja genau. Die Breite ist 2 (6CB5A) zu 1,5 (Vorstufe) zu 1 (Vorstufennetzteil).

Gruß Bertram
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

mal eine Frage, in der von Dir vorgestellten 'höchsten Ausbaustufe' der 6CB5A verwendest Du den, sagen wir mal nicht mehr billigen :wink: , NC20 als Zwischenübertrager.

Der NC14 ist von den Werten her sehr ähnlich, außer dass er weniger Übertragungsbereich bietet und etwas weniger Ruhestrom erlaubt.

Der Lundahl 1660 hat einen ähnlichen Übertragungsbereich wie der NC14 und kann noch ein bischen weniger Ruhestrom 'verkraften'. Der Lundahl wird 4:4,5 (1:1,25) angeschlossen, der NC20 1:1 und der NC14 auch 1:1.

Meine Frage, könnte man nicht auch den NC14 anstelle des Lundahls verwenden? (Natürlich mit den entsprechenden Einbußen zum NC20)

Viele Grüße
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Martin,

der NC14 ist eher für Röhren mit geringerem Innenwiderstand ausgelegt, wie z.B. 6AH4 oder 2 6SN7 Hälften parallel. Ein 6SN7 System oder eine 6J5 würde gerade noch so gehen. Die 6AH4 hat aber zu wenig Verstärkung. Mit der 6J5 würde die Eingangsempfindlichkeit um ca 4-5 dB sinken.

Eher geeignet wäre der NC16, wobei der auch lieber geringere Innenwiderstände sieht, wie z.B. 6J5. Ob das dann wirklich besser wird oder gar schlechter als mit dem Lundahl kann ich nicht sagen. Wäre auszuprobieren.

Gruß

Thomas
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

danke für Deine schnelle Antwort. Ich erinnere mich dunkel, dass 'wir' das Thema schon mal angesprochen hatten. Die 6J5 hatte ich schon mal ausprobiert und war damit nicht so glücklich wie mit der 6N7 als quasi 'doppelte' 6J5.

Tango empfiehlt den NC20 und den NC16 mit einem Rp bis ungefähr 10k. Der NC16 hat aber eine höhere Primärimpedanz.

Der NC16 könnte auch 2:4 (1:2) betrieben werden, womit dann wieder die 6J5 ins Spiel kommen könnte, was dann aber wahrscheinlich zu hochohmig für die 6CB5A wäre.

...und ehrlich gesagt, bin ich mit den Lundahls sehr zufrieden, und gleichermaßen sehr froh dass ich die NC20 noch nicht gehört habe, sonst hätte ich wahrscheinlich ein finanzielles Problem. :wink:

Mir macht es einfach nur sehr viel Spaß die 6CB5A weiter auszubauen, der neue kornorientierte Trafo ist klasse, der Sprung von den Lundahl 1664 im Output zum Tango XE20 war ein Traum.

Im Übrigen wäre ich bei meinem Gegebenheiten auch mit der kompletten Lundahlbestückung mehr als zufrieden gewesen. Aber besser ist besser und ich bin immer noch sehr, sehr glücklich mit dem Amp. :OK:

Viele Grüße
Martin
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UBV
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Beitrag von UBV »

Hallo Martin,

was hast Du denn letztendlich jetzt für einen Netztrafo drinnen? Hat der die selben Wicklungen oder arbeitest du mit Grätzbrücke ? Vermutlich wird der neue Trafo nicht mehr so heiß . Konntest Du damit das leichte Brummproblem deines Amps lösen?

Gruß Bertram
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Bertram,

Thomas hatte sich neue Trafos für ein andere Projekte machen lassen und ich hatte ja dieses leichte Brummproblem.

Daher bot mir Thomas an, diesen neuen, gut geschirmten und mit kornorientierten Blechen versehenen Trafo auszuprobieren, falls denn der 'Brumm' wegen der, bei mir sehr kompakt, gehaltenen Schaltung aufgrund von Trafoeinstreuungen entsteht.

Ein Wärmeproblem mit dem Vorgängermodell hatte ich nicht, da bei mir auch die Röhren im Gehäuse sitzen und daher schon bei der Konzeption auf eine ausreichende Wärmeabfuhr eingeplant wurde.

Der Trafo hat leider keine Mittelanzapfung, daher habe ich mich, statt 2 zusätzlicher Gleichrichterröhren, für 2 Dioden entschieden und so eine mit der vorhandenen Gleichrichterröhre Grätzbrücke gebaut.

Weder durch Messung auf dem Oszilloskop noch durch die 'Ohren' ließ sich ein klanglicher Unterschied feststellen. Um das Gewissen zu beruhigen habe ich vor die erste Drossel noch einen 0,1µF Kondensator gepackt, funktioniert aber auch ohne.

Mein, leichtes, Brummproblem in Musikpausen habe ich durch zusätzliche Siebkondensatoren und Austausch der beiden 10Hy Drosseln gegen 20Hy abstellen können.

Eigentlich sollte in den Amp noch eine zusätzliches LC-Glied etabliert werden, wie es Thomas auch im fertigen Schaltplan dargestellt hat.

Ich hatte den Amp auf Basis des ersten Entwurfes mit 3 LC-Gliedern für ein 19 Zollgehäuse konzeptioniert und aufgrund der Platzverhältnisse dann auf das zusätzliche LC-Glied verzichtet.

Sicherheitshalber habe ich mich vorher bei Thomas rückversichert ob der Verzicht auf das zusätzliche LC-Glied ein 'NoGo' darstellt.

Der neue Trafo wird nicht mal handwarm und gibt absolut keine Geräusche von sich, daher hatte ich mich entschlossen, die angebotene Rückgabeoption nicht wahr zu nehmen.

Mit dem alten Trafo hatte ich auch keine Brummeinstreuungen da ich mich bemüht hatte alles 'Eisen' im Amp um 90° Grad versetzt zueinander zu platzieren.

Falls Du ein Brummproblem aufgrund von Einstreuungen haben solltest, kannst Du mal probehalber Kathodenkondensatoren an die Vorstufenröhren hängen, sollte dann der Brumm verschwinden so dürfte es eher an der Spannungssiebung liegen.

Viele Grüße
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo!

Martin, danke für die deutliche Erläuterung. Ich würde gerne 2 Punkte etwas präzisieren.
marty hat geschrieben: Ich hatte den Amp auf Basis des ersten Entwurfes mit 3 LC-Gliedern für ein 19 Zollgehäuse konzeptioniert und aufgrund der Platzverhältnisse dann auf das zusätzliche LC-Glied verzichtet.
Der erste Entwurf sah eine LCLC Siebung vor. D.h. eine gemeinsame LC-Siebung für beide Kanäle und dann jeweils eine eigene 2. LC Siebstufe pro Kanal zur Entkopplung, also insgesamt 3 LC-Glieder.

Je nach Größe der Induktivitäten und Kondensatoren kann das etwas knapp ausfallen. Insbesondere da die ultrapath Schaltung empfindlicher gegenüber Restbrumm auf der Hochspannung ist. Restwelligkeit auf der Hochspannung wird durch den ultrapath-Kondensator an die Kathode gekoppelt und damit zum Eingang der Röhre. Dies kann durch einen Bypasskondensator am Kathodenwiderstand unterdrückt werden. Typischerweise reicht der Bypass C an der Treiberröhre. Alternativ reduziert eine zusätzliche LC-Siebstrecke die Restwelligkeit auf unkritisches Niveau. Diese kann gemeinsam für beide Kanäle ausgelegt werden.

marty hat geschrieben: Falls Du ein Brummproblem aufgrund von Einstreuungen haben solltest, kannst Du mal probehalber Kathodenkondensatoren an die Vorstufenröhren hängen, sollte dann der Brumm verschwinden so dürfte es eher an der Spannungssiebung liegen.
Brummprobleme durch Einstreuungen können mit dem Kathodenbypasskondensator nicht vermieden werden. Hier hilft nur eine korrekte Orientierung der Trafos zueinander und genügend Abstand von Netztrafo und erster Siebdrossel zu empfindlichen Stellen.

Gruß

Thomas
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

danke für die Unterstützung. :beer

@Bertram

Hast Du den 'Sorgen' mit Brummstörungen in Deinem Aufbau?


Gruß
Martin
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UBV
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Beitrag von UBV »

marty hat geschrieben: @Bertram
Hast Du den 'Sorgen' mit Brummstörungen in Deinem Aufbau?
Hallo Martin,

die hatte ich anfänglich wirklich , da waren die Trafos noch nicht mit Gummischeiben entkoppelt. Endgültig Ruhe brachte aber erst ein zusätzliches Siebglied. Daher auch die Hammonddrossel auf dem Foto der Innenansicht meines Verstärkers einiger Beiträge zurück. Einzig der Kern des Netztrafos ist nach zirka 2 Stunden auf geschätzte 65-70 Grad erwärmt und bleibt dann auch nach 8 Betriebsstunden auf diesem Temperaturniveau stehen. Abhilfe schafft da warscheinlich nur ein Trafo mit koronierten Blechen.

Gruß Bertram
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Bertram,

ups, das ist schon ziemlich warm, ist aber von der Temperatur eigentlich nicht kritisch.

Ich kenn die Hammond-Drosseln aus dem Musikverstärkerbau, die Drosseln sind an sich nicht schlecht, haben aber hohe Toleranzen was die Induktivität angeht.

Gruß
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo!

Aus der neuerlichen Umfrage kristallisiert sich ja der Wunsch nach einer SE-Endstufe mit direkt geheizter Endröhre heraus. Wem das Konzept des 6CB5A-amp prinzipiell zusagt, aber lieber eine direkt geheizte Triode hätte, der kann die Schaltung sehr einfach auf andere Röhren anpassen. Basierend auf diesem Schaltungskonzept wurden inzwischen in etwa gleich viele Endstufen mit direkt geheizten Endröhren gebaut wie mit der 6CB5A. Wobei einige erfahrene Hörer inzwischen schon länger sehr zufrieden mit der 6CB5A hören und ihre alten Endstufen in Rente geschickt haben, darunter auch 300Bs ;-) Auch ich stöpsele immer wieder gerne eine 6CB5A Endstufe an, obwohl bei mir die ganze Palette an Geräten mit diversen Endröhren steht.

Am einfachsten ist die Umstellung auf 300B. Diese läuft mit den gleichen Ausgangsübertragern wie die 6CB5A und kann auch im gleichen Arbeitspunkt gefahren werden. Die Hochspannungsversorgung kann also unverändert bleiben. Lediglich eine adäquate Heizversorgung muss zusätzlich vorgesehen werden. Z.B. ein separater Heiztrafo mit 2 5V Wicklungen mit Mittelabgriffen, oder auch eine DC-Heizversorgung.

Bei den allerersten Hörsitzungen mit der 6CB5A Endstufe wurde ja auch die 300B verglichen. Diese wurde mit einem Sockeladapter gesteckt und mit externem Heiztrafo geheizt.

Hier im thread wurde auch eine eigens für 300B vorgesehene Variante, wahlweise mit DC- oder Wechselspannungsheizung vorgestellt:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... &start=360

Etwas größere Anpassungen sind notwendig, wenn die 45 verwendet werden soll. Neben dem zusätzlichen Heiztrafo, muss die Hochspannungsversorgung angepasst werden, da die 45 mit geringeren Spannungen läuft. Auch braucht die 45 eine höhere Primärimpedanz. Wer den Tango XE20 verbaut hat, kann diesen weiter verwenden, da der auch 5k primär bietet.

Hier im thread ab dieser Seite, etwa in der Mitte gibt’s eine 45 basierend auf gleicher Treiberstufe und angepasstem Netzteil zu sehen:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... &start=300

Auch eine 2A3 ist möglich, diese erfordert ähnliche Änderungen wie die 45. Die 45 Endstufen, die ich bisher gebaut habe sind umschaltbar auf 2A3-Betrieb.

Aufwändiger wirds wenn die 801A verwendet werden soll. Diese sollte unbedingt mit DC geheizt werden, braucht eine höhere Betriebsspannung, falls man die maximal mögliche Leistung erreichen möchte und benötigt einen Ausgangsübertrager mit hoher Primärimpedanz. Passende Übertrager gibt’s von Tango. Auf meine Anregung hin hat auch Lundahl einen passenden Übertrager für die 801A entwickelt.

Hier wurde die 801A-Variante vorgestellt:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... &start=320


Insbesondere für die Varianten mit 45, 2A3 und 300B gibt’s eine Reihe von Anbietern mit passenden Trafos in verschiedenen Preiskategorien. Einige Trafowickler sind ja auch hier im Forum aktiv, die sicher was passendes anbieten können. Ich habe ein Programm an Trafosätzen zusammengestellt. Details dazu gibt es hier:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... php?t=8744


Ausser Änderungen in der Endstufe ist es auch möglich die Treiberröhre zu wechseln. Ohne jegliche Änderung ist z.B. die 6J5 benutzbar. Diese finde ich z.B. für 300B besser geeignet. Alle anderen genannten Endröhren laufen meinem Geschmack nach besser mit der 6N7. Ich habe gerade eine neue 45 Endstufe in Arbeit, die eine direkt geheizte Treiberröhre spendiert bekommt und zwar die 26. Das Ganze eventuell umschaltbar zwischen 26 und 801A.

Ich bin gespannt, was aus den neuen Diskussionen rauskommt und würde mich freuen wenn sich daraus was ergibt und auch andere Konzepte zum Tragen kommen. Wer nicht warten möchte und eh auf die trafogekoppelte Schaltung steht, kann etwas basierend auf dem ‚alten’ Foren-Amp-Konzept bauen. Bei Fragen helfe ich gerne.

Viele Grüße

Thomas
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Miles
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Frage für 6CB5A Endstufe

Beitrag von Miles »

Hallo Thomas,
wenn ich die 6CB5A mit einstellbarer Negativen Vorspannung aufbauen würde, wie bei meiner 300B, würde ja der Kathodenwiderstand wegfallen, bzw. 10 Ohm um evtl. den Ruhestrom messen zu können, auch wäre der Ultrapath Kondensator nicht nötig, richtig.
wie hoch wäre dann die Anodenspannung bei der Schaltungsvariante?

Gruß Harald
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Harald,

bei Kathodenbias wird die 6CB5A um die 400V gefahren, ca 70mA, was bei einem 1k Widerstand eine -70V Gittervorspannung ergibt. Diese Spannung musst Du dann vom Bias-Netzteil bereitstellen und die Versorgungsspannung um den gleichen Betrag reduzieren, also noch ca 330V an der Anode. Bei 70mA sind das dann ca 23W Anodenverlustleistung.

Die Spannung muss nicht genau erreicht werden. Du kannst auch bis 350V gehen, das gibt dann etwas mehr Leistung.

Bei gegebener Anodenspannung stellst Du die Gitterspannung am besten so ein, dass der Verstärker bei Vollaussteuerung möglichst symmetrisch anfängt zu clippen, also positive und negative Halbwelle möglichst gleichzeitig abflachen. Dann den Strom nachmessen und nochmal kontrollieren dass Du unterhalb der 26W maximaler Anodenverlustleistung bleibst.

Ein Indikator für zu hohe Verlustleistung ist ein leichtes rotes Glühen der Anodenbleche. Dann Spannung und/oder Strom etwas reduzieren. Die 6CB5A ist sehr robust und kann ruhig an der Grenze ihrer Verlustleistung gefahren werden.

Den ultrapath-Kondensator brauchst Du dann natürlich nicht mehr, da es keinen Kathodenwiderstand mehr gibt der zu 'umgehen' wäre. Den 10 Ohm Messwiderstand kannst Du vernachlässigen, da lohnt es sich nicht extra noch einen ultrapath-C einzubauen.

Ich werde das 6CB5A-Konzept und Varianten davon demnächst auch auf meiner neu eingerichteten Webseite vorstellen.

Fragen zur 6CB5A und auch zu anderen meiner Projekte beantworte ich natürlich gerne weiter hier im Forum.

Viele Grüße

Thomas
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Beitrag von Altec_Rolf »

Hallo Thomas,

da ich mich jetzt auch mit dem Bau der 6CB5A Endstufe, die als Monoendstufen mit einem gemeinsamen Netzteil geplant ist, beschäftige, hätte ich eine Frage an Dich. Sollte der jeweils letzte Choke der Siebkette ins Gehäuse der Endstufe, oder wie die anderen ebenfals ins Gehäuse des Netzteils gebaut werden?

Viele Grüße

Rolf
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Rolf,

bei getrennten Netzteilen belasse ich imme die letzte LC Stufe im Verstärkergehäuse. Wenn es platzmässig nicht anders geht kannst Du die Drossel zur Not im Netzteilgehäuse belassen, aber der letzte Kondensator gehört zum Verstärkerteil. Aber die Drossel ist auch besser beim Verstärker aufgehoben. Dann ist sie weit vom Netztrafo weg und das minimiert Einstreuungen in die Drossel.

Mir war nicht klar, dass Du Mono-Endstufen mit einem gemeinsamen Netzteil planst. Davon würde ich abraten. Das gibt Probleme mit Brummschleifen. bei gemeinsamem Netzteil wird die Masse beider Kanäle zwangsläufig im Netzteil zusammengeführt. In der Vorstufe kommen die beiden massen dann auch wieder zusammen. Da sind Brummschleifenprobleme vorprogrammiert. Es sei denn, die beiden Netzteile teilen sich zwar ein Gehäuse, werden aber komplett getrennt ausgeführt. Aber Du hast ja nur einen grossen Netztrafo. Das wäre nochmal zu überdenken.

Viele Grüße

Thomas
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Beitrag von Altec_Rolf »

Hallo Thomas,

nachdem Du mich auf das Problem der Brummschleife bei getrennten Endstufen und Spannungsversorgung aus einem gemeinsamen Trafo aufmerksam gemacht hast, habe ich mich entschlossen zwei Mono-Endstufen mit jeweils integriertem Netzteil zu bauen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, wo verbinde ich den Schutzleiter am besten mit der Betriebsspannungsmasse?

Viele Grüße

Rolf
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Direkt, so niederohmig wie moeglich am Massestern.

Etwaige Erdschleifen verhindert dann sicher ein Eingangsuebertrager.

Gruesse

Micha
=->
---
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Rolf,

wie Micha schon geschrieben hat, an Deine Zentralmasse.
Sofern Du in Deinem Vorverstärker auch eine Verbinduing zwischen Schutzleiter und Signalmasse hast, ergibt sich unter Umständen wider die Problematik mit Brummschleifen. Hier hilft dann ein ground lift Schalter.

Viele Grüße

Thomas
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Beitrag von Altec_Rolf »

Hallo Thomas,

muss der 33k-Bleeder im Netzteil auch eingebaut werden wenn das Netzteil fest mit der Endstufe verbunden ist und über den 6,8k und den nachfolgenden 22k gegen Masse die Kondensatoren nach dem Abschalten entladen werden? Oder hat der Widerstand noch eine andere Funktion?

Viele Grüße

Rolf
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