Ich hatte ja bereits erwähnt, dass man vor der Messung der RIAA, erstmal die Linearität der Verstärkerstufen prüfen sollte. Gerade bei der Oktal Mk2 mit den Anodendrosseln ist das wichtig. Im Thread zur Oktal Mk1 hatte ich das Vorgehen schonmal beschrieben. Ich kopier das mal hier rein:trio_de hat geschrieben:Soweit alles prima und wie erwartet. Nun wollen wir mit Hilfe einer Invers-RIAA auch den Phonozweig nachmessen,
Der 200k Serienwiderstand ist bei der Mk2 150k.VinylSavor hat geschrieben: Erstmal die Phonostufe ohne RIAA Netzwerke messen um zu sehen ob die Schaltung an sich schon einen guten Frequenzgang hat. In der ersten Stufe bilden die 200k Serienwiderstand mit dem 150pF nach Masse die 75uS Zeitkonstante (2122Hz Eckfrequenz). Den Kondensator erstmal ganz rausnehmen und den 200k überbrücken. Nach der zweiten Stufen bilden die 82k und die 32nF in Reihe mit 10k die 318/3180uS Zeitkonstanten (50/500Hz). Diese erstmal durch einen Spannungsteiler ersetzen, damit bei den Messungen die Vorstufe nicht übersteuert wird. Dazu kannst Du ganz einfach den 32nF kurzschliessen. Macht etwas mehr als 10:1 Spannungsteilung.
Dann messen. Du solltest jetzt einen linearen Frequenzgang haben. Wenn das passt erstmal den 200k nach der ersten Stufe wieder rein, aber ohne den Kondensator. Jetzt wird der 200k mit der Millerkapazität der 2ten Stufe bereits einen Hochpass bilden. Den Kondensator so bemessen dass die Eckfrequenz möglichst nah an den Zielwert von 2122Hz kommt. Leider geben die Datenblätter der 6n7 keine Kapazitäten an, so dass hier Ausprobieren angesagt ist.
Wenn die 75uS Zeitkonstante passt, das 2te RC-Netzwerk angehen. Dazu kannst Du auch das erste wieder rausnehmen um nur dieses Netzwerk zu messen.
Wenn das auch soweit passt am besten nochmal mit einem inversen RIAA Netzwerk z.B. das von der Seite von Hagermann nachmessen.
Du kannst das Signal vom Signalgenerator ganz einfach mittels Spannungsteiler auf jede gewünschte Größe bringen. Die Vorstufe ist zwar recht übersteuerungsfest, aber ich würde mit dem Signalpegel, den Du vom Abtaster erwartest, messen. Falls Du ohne den MC-Übertrager misst, wären 7mV ok. Falls Du mit dem MC-Übertrager misst, solltest Du unbedingt sicherstellen, dass das Testsignal absolut keinen DC-offset hat, sonst magnetisierst Du den Kern des Übertragers.
Falls Deine inverse RIAA passiv aufgebaut ist wird die sowieso mindestens eine Dämpfung von 40dB haben. Ich habe mir eine invers RIAA gebaut, die einen -40dB Ausgang hat und zusätzlich einen nochmal runtergeteilten -60dB Ausgang. Letzterer ist dann auch niederohmig genug um einen MC-Übertrager zu speissen. Ich kopple das Signal vom Generator dann immer über einen Kondensator in die inverse RIAA umd die DC-Freiheit sicherzustellen. Z.B. 10uF
Viele Grüße
Thomas