Die bayerische Küche - Semmelnknödeln

Leckeres zum Nachkochen

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Gast

Die bayerische Küche - Semmelnknödeln

Beitrag von Gast »

Hallo Axel,

mir Bayern sind ein Knödel-verrücktes Volk, sagt man. Zumal wir auf der Wies´n nun auch schon seit einigen Jahren auch ein extra Bierzelt, die Knödelei, welches sich auf diese bayerischen Spezialitäten beruft, haben, sollte dieser Umstand nun auch weltweit bekannt sein - in Bayern gibt es mehr Knödelvarianten als sonstwo in der Welt.

Die bekannteste Gattung unserer Knödel ist garantiert der Semmelknödel oder die Semmelnknödeln, wie Carl Valentin des öfteren ausführte.

Zutaten:

je Knödel ca. 1 altbackene Semmel oder entsprechende Menge Knödelbrot
auf drei Semmeln ungefähr 2 Eier
auf 3 Semmeln etwa 1/4 Liter lauwarme Milch
Salz
Muskatnuß
Petersilie
1 mittelgroße Zwiebel

Am einfachsten geht es natürlich mit Knödelbrot,zumal sich auf der Packung auch nochmals die passenden Mengenangaben finden. Doch man kann die Semmelknödel auch mit fein geschnittenen altbackenen Semmeln (oder Brötchen) herstellen.

Das Knödelbrot in einen große Schüssel geben, die Eier darüberschlagen, die fein gehackte Ziebel und die Prise Salz zugeben und durchmengen. Die lauwarme Milch und die fein gehackte Petersilie zugeben und ohne weiteres Umrühren etwa 15 bis 30 Minuten ziehen lassen. Dies hängt von der Menge ab. Zwischenzeitlich einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen.

Jetzt zuerst etwas Muskatnuß hineinreiben und dann noch einmal durchkneten, bis eine feste teigige Masse entstanden ist. Daraus nun die gewünschte Anzahl an Knödeln formen. Dazu die Hände für jeden Knödel mit lauwarmem Wasser benetzen, dann lassen sich die Knödel besser formen.

Die handgeformten Knödel nun in dem kochenden Wasser sieden lassen. Anfangs tauchen die Knödel noch unter, danach schwimmen sie automatisch oben. Sofort nachdem die Knödel in das Wasser gekommen sind die Hitze soweit reduzieren, daß das Wasser nur noch wallt und die Semmelknödel ca. 20 bis 25 Minuten darin ziehen lassen.

Anschließend die Knödel aus dem Wasser schöpfen und heiß servieren.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß Semmeln aus nördlichen deutschen Gefilden wesentlich weniger gut für Semmelknödel geeignet sind. Deshalb sollte man dem Knödelteig direkt nach dem Übergiesen mit Milch noch ein oder zwei dieser länglichen aber dünnen Baguettchen zum Aufbacken von z.B. Aldi beigeben. Dann gelingt der Semmelknödel/ gelingen die Semmelknödeln auch oberhalb des Weißwurstäquators.

Optional:

Bleiben vom Hauptgang Semmelknödel übrig, so kann man diese am darauffolgenden Tag entweder in geviertetelte Scheiben schneiden und mit Schmalz wie Bratkartoffeln rösten und anschließend mit einer Rühreimasse stocken lassen oder man macht einen Knödelsalat - also Knödel aufschneiden, mit fein geschnittener Frühlingszwiebel oder einer gehackten normalen Zwiebel mischen, dann in einem teller vier Blatt grüner Salat auf den Boden geben, eine Regensburger in dünnen Scheiben aufschneiden und dann die Knödelscheiben und die Regensburger-Scheiben im Wechsel auf den Salatblättern schichten. Anschließend mit Essig und Öl begießen und mit Salt und Pfeffer würzen. Fertig ist der Knödelsalat. Wer mag gibt auch noch gewürfelten Emmentaler dazu.
Zuletzt geändert von Gast am Do 30. Aug 2007, 21:04, insgesamt 3-mal geändert.
bionear
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Beitrag von bionear »

Hallo Rolf,

ich habe mal in einem guten Restaurant Semmelknödel aus Laugenbrötchen (Brezzen?) gegessen. Ganz ganz lecker!!!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Bionear,

diese Knödel nennt man Breznknödel ... man nimmt dann anstatt der normalen Semmeln einfach Laugensemmeln, schwitzt die Zwiebeln vorher und entgegen der Zubereitung der Semmelknödel leicht an. Gleichzeitig ersetzt man die Muskatnuß gegen Majoran.

Übrigens:

Die Semmelknödel und Breznknödel sind dann gar, wenn sie alle an der Oberfläche schwimmen und sich leicht zu drehen beginnen.
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silberfux
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Beitrag von silberfux »

Hi, übrigens schmecken die aufgebratenen Semmelnknödeln auch als Süßspeisenversion, wenn man ziemlich zum Schluss statt Eiern fein geschnittene Apfelscheiben mitröstet. Drüber kommt dann auf dem Teller noch etwa Zimtzucker.
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