Berechnung der effektiven Tonarmmasse

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FrankW
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Berechnung der effektiven Tonarmmasse

Beitrag von FrankW »

Liebe Gemeinde,

meine frühere Anfrage in einem anderen thread wurde leider übersehen und so versuche ich es hier noch einmal. Ich würde gern wissen, wie die effektive Masse eines Tonarmes berechnet wird. Für viele Arme ist der Wert vom Hersteller angegeben, für andere aber auch nicht.

Soweit ich weiß, ist diese Angabe mit entscheidend für die Auswahl des Tonabnehmers. Vielleicht kann man in diesem Rahmen dann sogar den Zusammenhang von Tonarmmasse und Nadelnachgiebigkeit erörtern.
Oder auch der Frage, inwieweit das Tonabnehmergewicht die effektive Masse des Tonarms beeinflusst.

Ihr seht, ich bin ganz der Laie und würde mich um so mehr über hilfreiche Hinweise freuen.

Viele Grüße aus Berlin

Frank W
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Frank,

es gibt Testplatten mit denen sich die Resonanzfrequenz recht genau ermitteln lässt.
Wenn also Systemgewicht und Compliance bekannt sind, kann man über die bekannte Formel auf die effektive Masse rückrechnen.

Grüße
Martin
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Selaht
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Berechnung effektive Tonarmmasse

Beitrag von Selaht »

Die effektive Tonarmmasse entspricht derjenigen Masse die genau über dem Abtastpunkt positioniert werden müsste um diesselbe Massenträgheit des gesamten Systems zu erreichen. Da bei dieser Rechnung der Schwerpunktsabstand im Quadrat eingeht kann die effektive Masse nicht einfach über die Masse des Tonarmes bestimmt werden.

Vielmehr müssen alle linksdrehenden Elemente (Arm, Headshell etc.) und alle rechtsdrehenden Elemente (Gegengewicht) jeweils mit ihrer Masse und dem Abstand des Schwerpunktes zum Lagerpunkt einbezogen werden:

Meff=effektive Masse
M=Masse des Elementes
SA=Abstand Elementeschwerpunkt - Tonarmlager
TA=Abstand Abtastpunkt - Tonarmlager

Meff = (MxSA²)/TA²

Die effektiven Massen der jeweiligen Elemente (sowohl links- wie rechtsdrehend) müssen dann addiert werden um die effektive Tonarmmasse zu berechnen.

In der Praxis wird man wohl aber diese einzelnen Massen und Schwerpunkte nicht immer zur Verfügung haben. Wie oben beschrieben gibt es da die Möglichkeit mit einer Messchallplatte die Resonanzfrequenz zu bestimmen, nur muss man dann natürlich die Systemnachgiebigkeit kennen um auf die Tonarmmasse schliessen zu können.

Weiter könnte man eine Feder mit bekannter Federkonstante über dem Abtastpunkt anbringen und die Schwingfrequenz ausmessen.
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RG 9 Jünger
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Beitrag von RG 9 Jünger »

http://mb.abovenet.de/allabouthifi/foru ... board=21.0 gibt es alles nochmal ausführlich für die einsamen Abende! :P
Gruß, Christian

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FrankW
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Danksagung

Beitrag von FrankW »

Ich bedanke mich sehr bei Euch für Eure Hilfe.

Allen ein schönes WE

Viele Grüße aus Berlin

Frank
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Rund
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Effektive Masse

Beitrag von Rund »

Hi,

kleine Anmerkungen zum Thema:

1. Entscheidend ist ja die Resonanzfrequenz der TA/Tonarmkombi - auf welche optimiert ihr dennn da?

2. Nicht bei jedem Plattenspielerkonstrukt ist die gleiche Resonanzfrequenz der TA/Tonarmkombi empfehlenswert. Sofern z.B. die Resonanzfrequenz eines Subchassis Dreher und der TA/Tonarmkombi identisch sind kann es zu unerwünschten Effekten kommen.

Gruß

René
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Malle
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Beitrag von Malle »

Nabend !

Denke, Frank fragt hier noch 1x nach, weil er mit seinem überlangen Rek-o-kut nicht weiterkommt, obwohl es hier weniger um fehlende Kenntnisse der dänischen Sprache ( Headshell made in Denmark ) denn um Insiderinfos zu diesem Arm geht. Von seinem zukünftigen Keith Monks mal janz abjesehen ...

@ Martin:

Jo, solche Frequenzmeßplatten sind aber sehr selten geworden, kostspielig in der Anschaffung ... und wer ver-leiht denn schon solche Kostbarkeit, obwohl ich Frank durchaus als sensiblen Feinmotoriker bezeichnen würde, der fremdes Eigentum mit Respekt behandelt ?!

Icke kann diesbzgl. jedenfalls nicht weiterhelfen.

MfG,
Malle
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FrankW
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Berliner Schützenhilfe

Beitrag von FrankW »

Erik, ich danke dir für Deine Unterstützung nicht nur hier.

Genau, es geht um einen 12 Zoll Rek-O-Kut Arm, zu dem leider keine diesbezüglichen Daten zu finden sind. Die Geometrie habe ich mir inzwischen - siehe entsprechenden thread von be.audiophil - selbst erschlossen.

Falls Euch noch etwas einfällt, lasst es mich wissen. Bis hierher besten Dank an alle.

Frank
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Frage an die Moderatoren

Beitrag von FrankW »

Liebe Moderatoren,

irgendwie ist es immer etwas komliziert zu diesem thread zu gelangen. Kann mann ihn vielleicht so positionieren, dass man ihn schneller und vor allem einfacher findet.

Vielen Dank

Frank
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Rund
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Re: Berliner Schützenhilfe

Beitrag von Rund »

FrankW hat geschrieben:Erik, ich danke dir für Deine Unterstützung nicht nur hier.

Genau, es geht um einen 12 Zoll Rek-O-Kut Arm, zu dem leider keine diesbezüglichen Daten zu finden sind. Die Geometrie habe ich mir inzwischen - siehe entsprechenden thread von be.audiophil - selbst erschlossen.

Falls Euch noch etwas einfällt, lasst es mich wissen. Bis hierher besten Dank an alle.

Frank
Hallo Frank

geht es um den S 260?

Gruß

René
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Rund
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Re: Berliner Schützenhilfe

Beitrag von Rund »

FrankW hat geschrieben:Erik, ich danke dir für Deine Unterstützung nicht nur hier.

Genau, es geht um einen 12 Zoll Rek-O-Kut Arm, zu dem leider keine diesbezüglichen Daten zu finden sind. Die Geometrie habe ich mir inzwischen - siehe entsprechenden thread von be.audiophil - selbst erschlossen.

Falls Euch noch etwas einfällt, lasst es mich wissen. Bis hierher besten Dank an alle.

Frank
Hallo Frank

geht es um den S 260?

Gruß

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FrankW
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Rek-O-Kut

Beitrag von FrankW »

Hallo Rene,

genau das ist er!!! Hast du Infos?

Danke

Frank
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Re: Rek-O-Kut

Beitrag von Rund »

FrankW hat geschrieben:Hallo Rene,

genau das ist er!!! Hast du Infos?

Danke

Frank
HI Frank,

bei Vinylengine gibt es das Handbuch, da stehen aber keine Gewichtswerte drin. Hat damals kein Axxx interessiert.

Von der Bauzeit her schau Dir bitte man die Werte des Shure 3oder 7 D TAs an oder den ersten GE Stereotonabnehmern. Dann weißt Du direkt welche Compliance etc. dieser Arm mag.

Gruß

René
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Frank Löhr
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Re: Berechnung effektive Tonarmmasse

Beitrag von Frank Löhr »

Hallo,

Selaht hat geschrieben:
Vielmehr müssen alle linksdrehenden Elemente (Arm, Headshell etc.) und alle rechtsdrehenden Elemente (Gegengewicht) jeweils mit ihrer Masse und dem Abstand des Schwerpunktes zum Lagerpunkt einbezogen werden:

Meff=effektive Masse
M=Masse des Elementes
SA=Abstand Elementeschwerpunkt - Tonarmlager
TA=Abstand Abtastpunkt - Tonarmlager

Meff = (MxSA²)/TA²

Die effektiven Massen der jeweiligen Elemente (sowohl links- wie rechtsdrehend) müssen dann addiert werden um die effektive Tonarmmasse zu berechnen.

ich habe noch eine konkrete Frage dazu:
Wenn ich meinen Koshin GST801 mit leichten Headshell(ca.11-12g) fahre, hat er eine effekt. Masse von ca. 20g, mit dem 17g-Headshell hat er ca. 25g. Wenn ich jetzt das zusätzliche Gegengewicht benutze, da ich den Arm sonst nicht ausbalanciert bekomme, müsste sich die effekt. Masse des Arm weiter erhöhen.
Habe ich das richtig verstanden?
Das zusätzliche Gewicht wiegt 34g, es sitzt dann ca. 42mm vom Lager entfernt. Wieviel macht dies ungefähr aus??

Gruß Frank
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chrissy
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Beitrag von chrissy »

Hallo Frank,

ja, die effektive Masse erhöht sich. Der Betrag der zusätzlichen effektiven Masse errechnet sich aus der von selaht angegebenen Formel. Du musst nur noch den Nadelabstand von der Drehachse wissen, absonsten hast Du alle werte beisammen.

VG

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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo Christian,

der Abstand Nadel - Lager beträgt 240mm, nach meiner Berechnung erhöht sich also die effekt. Masse durch das relativ schwere Gegengewicht nur um ~1g.
Das ist relativ wenig und bringt mich auf einen schönen Gedanken für einen anderen Arm von mir.

Danke und Gruß

Frank
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chrissy
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Beitrag von chrissy »

Hi Frank,

das ist ja auch logisch, weil der Abstand der EInzelmasse quadratisch in die effektive Masse eingeht. Viel mehr bringt eine Unterlage zwischen Headshell und System. Dann erhöht sich die effektive Masse mit dem Gewicht der Scheibe!.

VG

Christian
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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo Christian,
chrissy hat geschrieben: Viel mehr bringt eine Unterlage zwischen Headshell und System. Dann erhöht sich die effektive Masse mit dem Gewicht der Scheibe!.

VG

Christian
Das war schon klar, du kannst dir ja sicher vorstellen, dass man bei einem Arm der so schon 25g hat, nicht unbedingt ein Problem mit harten TA`s hat :wink:

Gruß Frank
Sauron
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Beitrag von Sauron »

Hallo Frank,

welches der Systeme, die du in deiner aktuellen Signatur aufführst, braucht denn mehr als 20 g effektive Masse. Das Denon DL-103S? Kann ich mir kaum vorstellen.
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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo Uwe,

keines der Systeme braucht mehr effekt. Masse.

War ja auch nicht mein Ansinnen. Es ging lediglich darum, was passiert wenn ich ein größeres Gegengewicht, welches ja nicht nur beim Koshin dazu gehört (andere Arme bieten ja auch solche Optionen), verwende um das System auszubalancieren. Der Koshin musste nur als Beispiel herhalten, da ich bei diesem Arm die notwendigen Parameter zur Verfügung hatte. Der Gedanke ist mir eher bei meinem verlängerten MAS282 gekommen, bei dem ich das Gegengewicht sehr weit herausdrehen muß. Ähm...

...wenn ich das Gegengewicht verschiebe... :think:

Meff=effektive Masse
M=Masse des Elementes
SA=Abstand Elementeschwerpunkt - Tonarmlager
TA=Abstand Abtastpunkt - Tonarmlager

Meff = (MxSA²)/TA²


...wenn ich das Gegengewicht verschiebe verändert sich auch immer die effektive Masse des Arm :shock:

Ist denen denn nix heilig :weed: :drink:

Je weiter das Gegengewicht also nach hinten geschraubt werden muß, desto höher die effekt. Masse. Alternativ kann ich ein schwereres Gegengewicht nehmen, muß mal überlegen welche Variante mehr Einfluß auf die eff. Masse hat.

Gruß Frank
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