Theorie zu Tonarmen sowie TA-Nadeln + Abtastung

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Theorie zu Tonarmen sowie TA-Nadeln + Abtastung

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

ich möchte heute unsere "Knowledgebase" zu Tonarmen weiter füllen und bereits an anderer Stelle nur begonnene Überlegungen zu den Tonarmlagern hier nun vollständig sammeln und vorstellen.

An einem Tonarm finden wir zwei Lager; mit Horizontallager (HL) wird jenes Lager beschrieben, welches die Bewegung des Tonarmes auf einer Kreisbahn über die Schallplatte vollführt und mit Vertikallager (VL) jenes Lager, welches die Bewegung in vertikaler Richtung, z.B. beim Absenken des Tonarmes auf die Schallplatte, erlaubt.

Etwas Theorie zur Schallplatte

Schriftarten bei Schallplatten (*):

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Gravurverfahren und Gravurarten.

Es existieren im Wesentlichen drei unterschiedliche Gravurverfahren, von denen zwei noch heute verwendet werden. Die Größe der Rille ist im Laufe der Jahre immer weiter verringert worden. Die heute allgemein verwendete Mikrorille hat unmoduliert eine Breite von 40 µm, der Rillengrund ist dabei mit einem Radius von ca. 8µm verrundet. Der Rillenabstand beträgt bei linearem Vorschub ohne Verwendung von Füllschrift etwa 70µm.

Tiefenschrift (Vertikalschrift):

Bei der von Edison verwendeten Tiefenschrift wird die Information durch die Eintauchtiefe des Schneidstichels in die Schallplatte eingeprägt. Die Tiefe ist direkt proportional zur Amplitude des aufgezeichneten Signales. Die maximale aufzuzeichnende Amplitude ist gering, da die Eintauchtiefe nicht beliebig groß werden kann. Um hohe Frequenzen wiedergeben zu können, muss die Nadel den Vertiefungen der Rille zudem sehr schnell folgen. Um dieses zu erreichen, musste die Auflagekraft des Tonabnehmers vergrößert werden.

Seitenschrift:

Bei der 1877 von Emil Berliner eingeführten Seitenschrift ist die Information in der horizontalen Auslenkung der Rille eingeprägt. Der Vorteil gegenüber der Tiefenschrift ist ein größerer Dynamikbereich und die einfachere Herstellung von Kopien. Auch ist im Gegensatz zur Tiefenschrift das Knistern deutlich reduziert. Die Seitenschrift wurde bei Grammophonen und frühen Plattenspielern verwendet. Sie ist nur für Mono geeignet und lenkte bei Grammophonen über eine Stahlnadel direkt eine in einen Trichter mündende Membran aus. Beim Abspielen einer Mono-Schallplatte in Seitenschrift mit einem Stereo-Tonabnehmer wird auf beiden Wiedergabekanälen das Monosignal wiedergegeben.

Flankenschrift:

Die von Alan Blumlein bereits um 1930 entwickelte, aber erst 1957 von der EMI vermarktete Flankenschrift ermöglichte erstmals monokompatible Stereo-Aufzeichnungen. Die Schallinformation für den linken und rechten Kanal wird dabei in die 45°-Flanken der Rille eingeprägt. In der innenliegenden Flanke wird dabei der linke Kanal, in der außenliegenden Rillenflanke der rechte Kanal abgespeichert. Die Richtung der Auslenkung des Schneidstichels ist dabei so gewählt, dass ein Monosignal, das mit einem Stereoschneidkopf aufgezeichnet wird, eine Seitenschrift erzeugt. Hierdurch ist Abwärtskompatibilität zu Mono-Systemen gewährleistet: Wenn eine Stereo-Schallplatte auf einem Mono-Abspielgerät wiedergegeben wird, wird lediglich die horizontale Auslenkung der Rille wiedergegeben. Diese entspricht der Summe (L + R) beider Kanäle.

Rheinsches Füllschriftverfahren:

Die Füllschrift wurde 1950 von Eduard Rhein erfunden und ist keine eigene neue Plattenschriftart, sondern bezeichnet vielmehr die aussteuerungsabhängige Steuerung des Rillenabstandes auf dem Tonträger. Sie wurde entwickelt, um die Spieldauer weiter zu erhöhen. Da die seitliche Auslenkung der aufgezeichneten Rille von der Lautstärke des Tonmaterials abhängt, kann der Rillenabstand bei leisen Passagen verringert werden. In der Praxis wird hierzu das aufzuzeichnende Material zeitlich vor dem Schneidkopf abgehört. Der Rillenvorschub wird dann durch die Lautstärke beeinflusst. Die durch die Verwendung der Füllschrift anstelle des konstanten, linearen Rillenabstandes gewonnene zusätzliche Spieldauer ist programmabhängig, bei Sprache am höchsten und lässt sich bei Musik bis auf das 1,7-fache erhöhen. Das Wort "Füllschrift" war sehr werbewirksam, weil es auch einen "volleren" Klang suggerierte.

Schallrillenmodulation (**):

Die Schallrille wird mit beiden Modulationen versehen, zu jeder Modulation (A bzw. B) gehört eine der beiden um 45° gegen die Plattenoberfläche geneigten Bewegungsrichtungen des Stichels und folglich auch der Abtastnadel.

Der Winkel von 45° gilt nicht nur für die Bewegungsrichtungen des Stichels und der Nadel, sondern ebenso auch für die Seitenflanken des Stichels.

Beim alleinigen Schallaufzeichnen für einen der beiden Kanäle bewegt sich somit der Stichel parallel zu einer seiner Seitenflanken. Daraus folgt: Stichelbewegungen zur Schallaufzeichnung von Schall für einen Kanal allein belassen die eine der zwei Rillenkanten gerade (Bilder 6a und b).

[img:727:583]http://img209.imageshack.us/img209/2447 ... ionpi6.gif[/img]

In den Bildern 6a und b sind die Vorzeichen der Stichelbewegungen einander derart zugeordnet, wie das dort durch die Pfeilspitzen und Pluszeichen angedeutet ist. Bei Schalleinstrahlung genau von vorn (Richtung l in Bild 2) gehört hier im selben Augenblick zum einen Kanal die Stichelbewegung schräg nach oben und zum anderen Kanal schräg nach unten.

Bei Schalleinstrahlung genau von vorn werden beide Kanäle völlig gleich beeinflußt. Der Stichel führt hierzu die Summe der Bewegungen von Bild 6a und 6b aus. So ergibt sich der Fall von Bild 6c: Die resultierende Stichelbewegung erfolgt daher in der Waagerechten. Die senkrechten Komponenten haben entgegengesetzte Vorzeichen. Sie heben sich gegenseitig auf. Ebenso wie bei der üblichen Einkanal-Aufzeichnung entsteht folglich mit den gewählten Vorzeichen der Bewegungsrichtungen für Schalleinstrahlung genau von vorn reine Seitenschrift.

Bei Schalleinstrahlung aus der Querrichtung (III bzw. III' in Bild 2) sind die Vorzeichen der zwei Modulationen einander entgegengesetzt (siehe Bilder 1 und 2). Dazu gehört die Summe der Stichelbewegungen gemäß Bild 6a und 6d, wobei d aus b durch Vorzeichenumkehr hervorgegangen ist. Die resultierende Stichelbewegung erfolgt hier in senkrechter Richtung. Die waagerechten Komponenten sind entgegengesetzt gleich. Das gibt für sie die Summe Null. Damit entsteht eine reine Tiefenschrift (Bild 6e).

Kanal-Zuordnung (**):

Rechter und linker Kanal gelten für rechten und linken Lautsprecher vom Zuhörer aus gesehen.
Beim Schneiden der modulierten Rille sind die Richtungen der Stichelbewegungen beiden Kanälen folgendermaßen zugeordnet (Bild 7):

[img:447:322]http://img209.imageshack.us/img209/6160 ... ungmx1.gif[/img]

Die Richtung der Stichelbewegung zur Modulation des linken Kanals überkreuzt die Verlängerung der Plattenteller-Drehachse unterhalb des Plattentellers. Für die Richtung der Stichelbewegung zur Modulation des rechten Kanals liegt die Überkreuzung oberhalb des Plattentellers.

Bild 8 zeigt den Grundriß zu Bild 7 mit den beiden Modulationen für die zwei Kanäle.

"inside left" besagt: Die an der Rillen-Innenkante sich zeigende Modulation ist dem linken Kanal zugeordnet.

[img:417:260]http://img209.imageshack.us/img209/791/ ... eftqi1.gif[/img]

Seitenschrift, Tiefenschrift und elliptische Schrift (**):

Die Vorzeichen der zu den Modulationen gehörenden Bewegungen des Schneidstichels bzw. der Abtastnadel sind so gewählt,
daß einander gleiche, gleichphasige Signale reine Seitenschritt (Bilder 9 u. 6c)

und einander gleiche, gegenphasigeSignale reine Tiefenschrift (Bilder 10 u. 6e) ergeben.

[img:613:261]http://img209.imageshack.us/img209/117/bewegungnk5.gif[/img]

[img:628:264]http://img209.imageshack.us/img209/6503 ... ng1kj8.gif[/img]

Zu beliebigen Signalen gehören Nadelbewegungen aller Richtungen (Bild 11). Damit erhält man für gleiche Aussteuerung von Summe und Differenz als Arbeitsfläche des Nadelkuppen-Mittelpunktes einen Kreis. Das heißt: Der Nadelkuppen-Mittelpunkt kann innerhalb des Kreises augenblicksweise jede Stellung einnehmen. Diese Arbeitsfläche gilt für schwache Signale und damit für kleine Auslenkungen durchweg.

[img:296:220]http://img209.imageshack.us/img209/8647 ... ng2ks4.gif[/img]

Große Auslenkungen schwächt man hinsichtlich der Differenz der Signale, also gemäß Bild 6e für die Tiefenschrift ab. Damit ergibt sich für große Auslenkungen des Schneidstichels und folglich auch für die der Nadel als Arbeitsfläche anstelle eines Kreises eine Ellipse, deren senkrechte Achse kleiner ist als deren waagerechte Achse (Bild 12, elliptische Schrift).

[img:301:221]http://img209.imageshack.us/img209/5762 ... ng3vj5.gif[/img]

Große Auslenkungen kommen fast nur für Schallanteile mit tiefen Frequenzen in Frage. Das Abschwächen der Tiefenschrift ist zulässig, weil die Schallanteile mit niedrigen Frequenzen zum stereophonen Eindruck nichts beitragen und sich das Abschwächen ohnehin nur auf kurze Zeitspannen beschränkt.

Man schwächt die Tiefenschrift für große Auslenkungen aus zwei Gründen ab:

-> Man erleichtert dadurch das einkanalige Abspielen mit den bisherigen Plattenspielern, die mit Seitenschriftabtastern ausgerüstet sind. Deren Nadel kann nämlich größeren Auslenkungen der Tiefenschrift nicht gut folgen. Die elliptische Schrift trägt somit zur Kompatibilität der Stereo-Schallplatten wesentlich bei.
-> Man erspart durch Abschwächen der Tiefenauslenkungen sich sonst ergebende Rillenverbreiterungen und kann demzufolge die Rillenfläche besser ausnutzen, was zu größerer Spieldauer je Plattenseite führt.

Der Schneidfrequenzgang: (**)

Dieser entspricht grundsätzlich dem der Einkanalplatten gemäß DIN 45533/36/37 (Bild 13). Für das Abschwächen der Tiefenauslenkung gibt es keine Variante des Schneidfrequenzganges, weil dieses Abschwächen primär nicht mit der Frequenz, sondern mit der Tiefenauslenkung zusammenhängt.

[img:593:333]http://img209.imageshack.us/img209/2343 ... angat4.gif[/img]

Zahlenwerte zu Rille und Nadel (Bild 16) (**):

Minimale Rillenbreite: 40 µ
Rillengrund-Abrundungshalbmesser: 5 µ
Nadelkuppen-Abrundungshalbmesser: 15 µ
Auflagekraft (zunächst): 6 ... 7 p
Aufzeichnungsrichtungen zu AB-Aufnahme: 45°
Rillen-Öffnungswinkel: 90°
Schnelle für Vollaussteuerung bei 1 kHz: 8 cm/s
Übersprechdämpfung zwischen beiden Kanälen: >26 dB.

[img:229:218]http://img209.imageshack.us/img209/6766 ... delmi8.gif[/img]

Um diese Übersprechdämpfung zu wahren, muß der Abtaster zur Plattenoberfläche genau senkrecht ausgerichtet sein.

---------------------------------------------------------------------------------
Quellenverzeichnis:

(*) Wikipedia: Die Schallplatte und Plattenschriftarten

(**) Telefunken-Taschenbuch Röhren und Halbleiter Ausgabe 1960. Herausgeber: Telefunken GmbH, Geschäftsbereich Röhren, Vertrieb, Ulm/Donau, Söflinger Straße 100, © 1959 by Telefunken GmbH, Ulm/Donau
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lurotec
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Beitrag von lurotec »

Hallo Rolf,
toll gemacht, endlich habs auch
ich kappiert; :OK:
ciao Ludwig
------------------------------------
you never try, you never know [img:58:23]http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/e030.gif[/img] [img:36:36]http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/e035.gif[/img]

Gewerblich, wenn`s um Schaltschränke geht ;
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ludwig,

... Danke für die Blumen :wink:

Und im nächsten Beitrag geht es dann auch schon weiter :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

über den kleinen Exkurs bzgl. Rillenmodulationen und Gravur der Schallplatte sehen wir den Bewegungsverlauf des Schneidstichels und können somit auch die von der Nadel während der Abtastung vollzogene Bewegung ableiten.

Jetzt benötigen wir noch einige Hintergrundinformationen zum technischen Aufbau eines Tonabnehmers ...

... hierzu verweise ich auf die diesbezüglich wirklich sehr informative Seite von Hr. Badenhausen

Einige bekannte Stereo-Tonabnehmer von 1958 bis heute

Übrigens findet sich bei Hr. Badenhausen zudem auch noch Die Entstehungsgeschichte der Stereoschallplatte

Für unsere weiteren Betrachtungen nutzen wir aber nachfolgende Prinzipskizze von Ortofon

[img:292:471]http://www.soundfountain.com/amb/mcprinciple2z.jpg[/img]

oder in der räumlichen Darstellung

[img:230:172]http://www.badenhausen.com/images/MMLondon.jpg[/img]

Wie wir aus der Gravur ableiten konnten vollführt die Nadel während des Abtastvorganges, und insbesondere bei dem Versuch der Gravur der Rille zu folgen, somit Bewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung. Hierbei wird die Bewegung in vertikaler Richtung über die am Tonarm eingestellte Auflagekraft gehemmt.

Den Aspekt der gehemmten Bewegung in vertikaler Ebene wollen wir uns nun etwas genauer ansehen:

Wirkweisen der Auflagekraft (VTF):

Aus der Sicht des Tonarmes und bei der Betrachtung der Bewegungen im vertikalen Tonarmlager benötigen wir die Unterscheidung der unterschiedlichen Wirkweise der Auflagekraft.

Man unterscheidet hier die sog. statische und dynamische Auflagekrafteinstellung.

In der Rille der Schallplatte liegen die abzutastenden Informationen in Seitenschrift und Tiefenschrift vor. Beide "Schriften" sind sozusagen eine Berg- und Talbahn, der die Nadel mit so viel Kontakt wie nur möglich folgen soll.

Betrachten wir die Bewegung des Diamanten auf der Berg- und Talbahn der Tiefenschrift so bewegt sich die Nadel in vertikaler Richtung rauf und runter, der Nadelträger geht diese Bewegung mit und in Abhängigkeit von der über das Dämpfungsgummi mitbestimmten Compliance/Nadelnachgiebigkeit und der effektiven Tonarmmasse folgt auch das Armrohr dieser Bewegung.

Wenn sich die Nadel bedingt durch deren Einspannungspunkt im Dämpfunggummi mitsamt dem Nadelträger auf einer Kreisbahn in vertikaler Richtung bewegt, so zwingt die Rückstellkraft des Dämpfungsgummis die Nadel zwar immer wieder in deren über die Auflagekraft sozusagen "vorgegebene" Position auf dieser Kreisbahn, die hierbei auftretenden Momente im Dämpfungsgummi führen aber auch dazu, daß auf den Korpus des TAs eine Kraft in vertikaler Richtung nach oben wirkt. Und genau diese Kraft führt dazu, daß eine ähnlich große Kraft in vertikaler Richtung nach oben auf das Armrohr wirkt und dieses sich während des Abtastvorganges ebenfalls in vertikaler Richtung bewegt. Diese Bewegung ist wesentlich weniger sichtbar, wie die horizontal auf einer Kreisbahn ausgeführte Bewegung von der Einlauf- zur Auslaufrille - aber trotzdem vorhanden.

Wegen dieser beschriebenen Bewegung des Diamanten und dem Trägheitsmoment des Armrohres ändert sich bei von außen vorgegebener statischer Auflagekraft die relativ auf die Nadel wirkende Auflagekraft während der Abtastung ständig.

Am besten kann man sich dies vorstellen, wenn die Nadel gedanklich in der Rille einem Bergaufstück folgen läßt. Ist diese an der Kuppe angekommen, beginnt in der Rille das Bergabstück. Diesem Bergabstück kann die Nadel aber nicht sofort folgen, da einerseits die Massenträgkeit das zuvor nach oben bewegte Armrohr kurzzeitig in der oberen Position behält. Somit reduziert sich genau in diesem Zeitpunkt die auf die nadel wirkende Auflagekraft und die Rückstellkräfte des Dämpfungsgummis ziehen den Nadelträger ruckartig in dessen Normalstellung zurück. Dieser Effekt wirkt wie ein Trampolin auf das Armrohr und das Armrohr wird weiter nach oben gestoßen. Die Auflagekraft sinkt weiter ab und die Abtastverzerrungen nehmen zu.

Genau dies passiert übrigens und mit dann sozusagen fast an ein Katapult erinnernden Ausmaßen, sobald die Resonanzfrequenz aus der Kombination Tonabnehmer und Tonarm erreicht wird. Dann springt die Nadel aus der Rille.

Bei einer dynamisch wirkenden Auflagekraft hingegen, sorgt z.B. eine rückstellend wirkende Federkraft dafür, daß das Trägheitsmoment des Armrohres "vollständig" kompensiert und in Abhängigkeit von der Federspannung eine zusätzliche und das Trägheitsmoment des Armrohres überwindende Rückstellkraft in vertikal nach unten wirkender Richtung wirkt.

Sobald wir z.B. eine verwellte Schallplatte abzutasten versuchen, verstärkt sich dieser Effekt natürlich zusätzlich.

Down Force:

Zusätzlich zu der über die eingestellte Auflagekraft, die eine vektorielle Kraft auf die Nadel nach unten darstellt, wirkt zudem die sog. down force auf die Nadel:

[img:407:169]http://www.sakurasystems.com/graphics/rs1.jpg[/img]

Diese Kraft entsteht, wenn die Nadel des Tonabnehmers mit der Platte nicht in der selben Ebene Kontakt hat, in der das horizontale Tonarmlager liegt. In Verbindung mit der parallel zum Tonarm wirkenden Reibungskraft beim Abspielen (also der auf die Nadel wirkende Zug) resultiert dann eine zusätzliche Kraft auf den Tonarm, die nach unten wirkt - die sog. down force

Die Entstehung hat genau die gleiche Ursache wie die der Skating-Kraft. Die Vektoraddition der Kraftvektoren führt zu dem Kraftvektor der "down force".

in diesem Zusammenhang weiterführende über die AES erhältliche Artikel:

-> Kantrowitz, Philip, "High-Frequency Stylus-Groove Relationships in Phonograph Cartridge Transducers", JAES Volume 11 Number 3 pp. 250-262; July 1963

-> Keisuka Ikegami and Susumu Hoshimi, "Advance in Turntable and Tone-Arm Design", Journal of the Audio Engineering Society, May 1976, Vol. 24, No. 4, pp. 276-280

-> Peter Rother, "The Aspects of Low-Inertia Tone-Arm Design", Design", Journal of the Audio Engineering Society, September 1977, Vol. 25, No. 9, pp. 550-559.

-> Poul Ladegaard, Bruel & Kjaer , "Audible effects of mechanical resonances in turntables", presented at the AES Convention New York 1977

-> Henning Moller, Bruel & Kjaer, Multi Dimensional Audio - hier insbesondere Pkt. 5
Zuletzt geändert von Gast am Fr 14. Sep 2007, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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frido_
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Beitrag von frido_ »

Tach Rolf

Ja da kann ich nur Danke sagen für die Erklärung. :beer
Schön so geballtes Wissen nachlesen zu können.

:roll: Jetzt habe ich Hoffnung es auch zu verstehen..... :bumping:

Schönen Tach noch
Frido
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Frido,

... wirklich gern geschehen, zumal ich dies ja auch schon seit längerem versprochen hatte ...

.... ich mach dann nachher auch gleich mal weiter mit den sich daraus ergebenden drei "Postulaten", die ich dann über die Meßergebnisse von Poul Ladegaard zu erklären versuche ...:wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

an dieser Stelle holen wir zuerst noch einmal etwas aus, und betrachten weitere während der Abtastung auftretende und auf den ersten Blick nur vom Nadelschliff verursachte bzw. abhängige Effekte.

[img:1542:597]http://img294.imageshack.us/img294/1392 ... tentd1.jpg[/img]

Hier noch kurz eine weitere die Schliffpositionen erklärende Abbildung der Fritz Gyger AG

[img:753:1089]http://img294.imageshack.us/img294/963/ ... nenus6.jpg[/img]

In Hans Goddijns "Die Diamantnadel in Ihrem System" z.B. finden wir die für uns hilfreichen und nachfolgend abgebildeten Skizzen:

In Abhängigkeit vom Verrundungsradius (mitunter auch fälschlich als Nadelschliff bezeichnet) eines Diamanten taucht eine Diamantnadel tiefer oder eben weniger tief in die Schallplattenrille ein. Dies gilt zumindest als allgemein bekannt und nicht weiter diskussionswürdig.

Allerdings betrachtet diese Aussage einzig und allein die die Auswirkungen auf die Abtastung der Tiefenschrift. Somit ist eine derart limitierte Betrachtungsweise leider heutzutage bzw. seit Bestehen der Microrille nicht mehr zielführend. Sie ist sozusagen nur die halbe Wahrheit.

[img:405:1036]http://img294.imageshack.us/img294/1917 ... ionpv8.jpg[/img]

Obiges Bild zeigt eine konische/ sphärische Abtastnadel in einer Rille. Auffalend ist, daß eine elliptische Nadel den Hochtonimpulsen deutlich besser und präziser folgen kann, als die konisch verrundete Nadel.

Die nun folgenden Abbildung verdeutlichen diesen Effekt und zeigen noch ein weiteres Manko der Abtastung mit großen Verrundungsradien auf.

[img:1089:472]http://img294.imageshack.us/img294/3575 ... ionsr1.jpg[/img]

Die Abtastung von rechter und linker Rillenflanke geschieht nicht mehr parallel bzw. zeitversetzt. Eine zu den Höhen hin ansteigende Phasenverschiebung ist die Folge.

Hierbei haben wir bislang weder die Auswirkungen der zuvor beschriebenen Variation der Auflagekraft berücksichtigt, noch den Umstand, daß die Nadel bei dem Versuch, der Seitenschrift zu folgen, über den Nadelträger und somit über die Federkonstante der Aufhängung im Tonabnehmersystem abhängig noch zusätzliche horizontale Kräfte auf das Armrohr ausübt.

Dazu aber später mehr ...
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Rund
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Beitrag von Rund »

Hallo Rolf,

schöne Aufbereitung bisher, aber wäre es nicht sinnvoll das Nadelthema in einen gesonderten Thread zu packen?

Wird sonst schnell unübersichtlich.


Gruß

René
Nebenbei gewerblich: Konzeption und Herstellung von hochwertigen Direct Drives und Phonogeräten. KosMos....LunaR, KroNos....

If the two null points are correct, then overhang will have taken care of itself.

Es führen viele Wege nach Rom - aber nur einer ist der direkte!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo René,

darüber habe ich länger nachgedacht ...

... aber da ich diese theoretischen Vorüberlegungen für den nachfolgenden Themenabschnitt - Abtastung Seitenschrift - benötige ... :wink:

Der kommt übrigens auch gleich :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

bei der Betrachtung der verschiedenen Nadelverrundungsradien hatte ich die Nadelbewegung in horizontaler Ebene bei der Abtastung der Seitenschrift angesprochen.

Wenn sich die Nadel bedingt durch deren Einspannungspunkt im Dämpfunggummi mitsamt dem Nadelträger während der Abtastung der Seitenschrift auf einer Kreisbahn in nun horizontaler Richtung bewegt, so handelt es sich hier in letzter Konsequenz nicht wie bei der Bewegung in vertikaler Richtung um eine gehemmte Rückstellkraft im eigentlichen Sinne.

Aufgrund dessen, daß die Schallplattenrille von oben betrachtet, und von der Einlauf- zur Auslaufrille hin, eine immer kleiner werdende Kreisbahn darstellt, wird die vom Dämpfungsgummi und der Nadelaufhängung im Allgemeinen ausgehende Rückstellkraft sozusagen keinen rückstellenden Effekt besitzen.

Die nach innen vollzogene Bewegung der Nadel wirkt in der Nadelaufhängung bedingt durch deren Rückstellkraft gleichgerichtet und somit in gleicher Richtung, wie die Bewegung des Tonarmrohres zur Plattenmitte hin. Dies ist also ein Kraftvektor, der das Tonarmrohr von der Nadel geführt in Richtung Auslaufrille bewegt.

Die Bewegung der Nadel nach außen wirkt in der Nadelaufhängung bedingt durch deren Rückstellkraft als resultierende Kraft nach außen. Die Nadel würde sich also gegen die Außenkante der Rille abstützen und die Bewegung des Tonarmrohres zur Plattenmitte hin wieder verlangsamen - wenn die nach innen "ziehende" und somit entgegengesetzt wirkende Skatingkraft nicht wäre.

Diese Kraft würde also bei korrekt justierter Antiskatingeinstellung bereits im System fast vollständig kompensiert werden können, wenn nicht sozusagen gleichzeitig die zuvor beschriebene Bewegung in vertikaler Richtung stattfinden würde.

Durch den von der abnehmenden Auflagekraft verursachten Verlust des optimalen Anpressdruckes zwischen Nadelflanke und Rille kommt nun auch noch das Verlassen der optimalen Position von polierter Nadelflanke zur Rille hinzu.

Die nach außen wirkende Antiskatingkraft ist genau in diesem Moment sozusagen des Guten zuviel und die äußere Rillenflanke wirkt wie eine Rampe, die die Nadel weiter nach oben aus der Rille herausdrückt. Die Abtastverzerrungen und die Kanalabweichungen bzw. Phasenverschiebungen nehmen also in direkter Abhängigkeit vom Verrundungsradius zu, sobald sich die Auflagekraft während der Abtastung verändert. Es ist aber durchaus nicht herleitbar, daß der schärfere oder der schärfste Nadelschliff bei dieser Betrachtung zwangsläufig die wenigsten Abtastverzerrungen produzieren würde. Hierzu dann aber und ggf. an anderer Stelle mehr ...

Dieser Effekt ist z.B. ausführlich in dem zuvor bereits erwähnten Fachartikel

-> Kantrowitz, Philip, "High-Frequency Stylus-Groove Relationships in Phonograph Cartridge Transducers", JAES Volume 11 Number 3 pp. 250-262; July 1963

beschrieben.

Somit halten wir fest, daß auch die von der Seitenschrift verursachte Bewegung der Diamantspitze in direkter Abhängigkeit des Nadelschliffes eine Reduktion der Auflagekraft verursachen kann.
Zuletzt geändert von Gast am Fr 14. Sep 2007, 18:28, insgesamt 4-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

um die Verwirrung nun wahrscheinlich vollens komplett zu machen, schlage ich noch einen weiteren Exkurs in die Nadeljustage ein. :wink:

Betrachten wir in diesem Zusammenhang die verschiedenen Parameter der Nadeljustage so existiert hier eine für unsere Betrachtung nicht ganz unwichtige Einstellung - die Justage des VTA/SRA ...

Geoff Husband geht in seinem Artikel Exposing the VTA myth? bei tnt-audio auf die Unterscheide zwischen SRA (stylus rake angle) und VTA (vertikal tracking angle) ein.

Die nachfolgende dort verwendete Grafik ist für unsere nun folgenden Überlegungen hilfreich:

[img:542:309]http://www.tnt-audio.com/jpeg/vtareal.jpg[/img]

Sobald die Nadelspitze nicht annähernd im gleichen Winkel wie zuvor bei der Gravur der Rille der Schneidstichel in der Rille steht, wird speziell die horizontale Bewegung der Nadel interessant.

Da die Nadelaufhängung nicht nur in horizontaler und vertikaler Ebene flexibel ist, sind auch durchaus Bewegungen in allen drei Dimensionen denkbar. Soll heißen, die Nadel kann sehr wohl und innerhalb gewisser Grenzen Ihre Position in der hier dann "dritten Dimension" verändern - sprich sie wird mit dem Nadelträger durchaus auch leicht aus der Aufhängung gezogen und in diese hineingeschoben.

Somit finden die horizontalen wie die vertikalen Bewegungsabläufe nicht auf einer echten Kreisbahn statt sondern durchaus auf einer kugelförmig aufgespannten Fläche.

Sobald die Nadelspitze aufgrund eines nicht korrekt justierten VTA nicht senkrecht in der Rille steht, wird speziell die horizontale Bewegung der Nadel nicht mehr auf einer Kreisbahn ausgeführt sondern auf dieser kugeligen Fläche. Gemeinsam mit der abnehmenden Auflagekraft wird hieraus dann eine auf verschiedenen Ebenen befindliche Bewegung und die Nadel schraubt sich sozusagen förmlich selbst aus der Rille. Der Effekt der während der Abtastung sich reduzierenden Auflagekraft wird hierdurch nochmals verstärkt.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

die Frage, was die vorhergehenden Überlegungen nun mit theoretischen Betrachtungen zu Tonarmen bzw. dessen Lsgerung zu tun hat, ist sicherlich berechtigt - aber weniger abwegig, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Wenn wir uns die Überlegungen zur während der Abtastung wechselnden Auflagekraft nun ansehen, stellen wir fest, daß alle von der Nadel in der Rille vollzogenen Bewegungsabläufe unter gewissen Rahmenbedingungen dazu führen, daß während der Abtastung die Auflagekraft nicht konstant bleibt.

Und ebenso haben wir feststellen können, daß diese Effekte einzig über das Massenträgheitsmoment des über das Vertikallager geführten Tonarmrohres beeinflußt werden können. Insofern ist es unabdingbar, daß das Vertikallager äußerst leichtgängig ist.

Anhand dieser Betrachtungsweise wird ebenso deutlich, daß dem Vertikallager während des Abtastvorganes ein deutlich größeres Augenmerk zu schenken ist, als dem Horizonatallager, da ...

-> je leichtgängiger das Vertikallager, desto geringer ist die effektive Masse, die der Abtaster sieht.

-> desto geringer wirken sich die Effekte der sich während der Abtastung ändernden Auflagekraft aus, solange die Kombination aus Tonabnehmer und Tonarm eine Resonanzfrequenz zwischen 7 und 11 Hz besitzt.

-> desto weniger Abtastverzerrungen treten auf.

Ich weiß, daß diese "Postulate" jetzt sehr provokant erscheinen, aber ich werde versuchen in der Folge und nach einer kleinen Pause jede einzelne These mit verschiedenen Meßergebnissen von z.B. Poul Ladegaard zu belegen.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

zuerst möchte ich allerdings mit einem interessanten Auszug aus THE B.A.S Speaker, Februar 1975 der Boston Ausio Society nachlegen, da dieser konkurrierende Meinungen im zeitlichen Zusammenhang erklären hilft:
Tonearm Resonance (1975)
In his excellent note last month on the use of the damped Decca tonearm, Al Foster suggested
that when the cartridge/tonearm resonance occurs at 13 Hz, this is "a very dangerous
place to have oscillations." In my opinion this is incorrect. If we have to have a subsonic
resonance at all (and we can't avoid it as long as our tonearms are not properly damped), the
best place for it is at a frequency where minimum stimulus of stylus motion will occur. Various
studies have shown (August 1973 Audio , for example) that the range from 10 to 20 Hz best fits
this requirement, and 13 Hz is a fine place for the resonance. (Peter Mitchell)
und
MORE ON TONEARM DAMPING
Soon after modifying his SME tonearm to include the simple "dashpot" damping scheme
discussed in last month's Speaker, Bob Graham wrote to SME Ltd., asking for the company's
opinion on such things. He quickly received a reply from Managing Director A. Robertson-Aikman,
the pertinent portion of which is included below. On reading it, one is pleased with the courtesy of the letter, but wishes that SME could have made the reasons for its position more specific.
"In designing a cartridge, its compliance has to be limited according to the effective
mass of the stylus and its cantilever. The weight of the cartridge (tare) is usually dictated
by its electrical output. There must be a proper relationship between these and other
things. If, for example, the cartridge has a very high compliance and a high tare, the
stylus-compliance/arm-cartridge resonance maybe unacceptably low, even with a low-mass
arm, giving rise to the type of problem you have observed. [i.e., poor performance on
warped records Ed.]. Damping a pickup arm to meet this situation is critical and degrades
its performance in other [unspecified Ed.] areas. For this reason, we do not offer it."
By way of non-damning criticism, we must point out that in his January 1973 review of the
SME 3009, Series II Improved arm, John Wright of Hi-Fi Sound (Great Britain) noted:

"We have sometimes stated that a small amount of damping can be an advantage in
increasing [arm/cartridge system] stability and reducing the Q of low-frequency (arm/
cartridge) resonances. The disadvantage [of damping] has been that it can be a messy,
inconsistent operation to undertake during manufacture and presents problems of sealing
the damping [fluid] in the bearings during transit. Also, it can make the arm feel stiff, which
many might mistake for friction. (Damping, of course, should not be confused. . . with friction
where the maximum force is required to get the arm into motion, and once in motion, it
runs fairly freely. With damping, negligible starting impedance is presented; it merely
resists movement against sudden shock waves or low-frequency resonance.) However, with
the SME Improved, the greatly reduced effective mass does seem to largely negate the need
for additional damping with even the best of current cartridges, and the writer has yet to
investigate what improvement if any, might be brought about by lightly damping the bearings."

In addition, in a review of the 3009, Series II Improved arm initialed by B.J.W. in the British
magazine Hi-Fi for Pleasure , May 1973, the reviewer notes:
"SME have never damped their arms, save to special order, and nothing in our experience.
. . suggested any need for it, whereas both the ADC and Ortofon (cartridges) demanded
addition of damping to the previous model [the 'Unimproved' Series II]. We confess to
wondering what effect might be produced by the careful damping of the new model."
At the BAS, we think we have found out. Damping does improve performance of the SME arm
when carefully even if crudely applied. See this month's meeting summary, the notes by Bob
Graham and Al Foster in last month's Speaker, and the remarks on damping in this issue." (Jim Brinton)
und
"Good Grief. . . STILL MORE ON TONEARM DAMPING
Even after the notes in last month's Speaker and the demonstration of the effectiveness of
viscous damping at the January meeting of the BAS, it seems that still more must be said on the
subject of tonearm damping. Not only is the topic controversial (see the opinion of SME's
managing director elsewhere in this issue), but also, some of those present at the demonstration
appeared uncertain of the results and advantages of the technique.
Those of us who have experimented with viscous damping our tonearms feel that it may be
the least expensive modification an audiophile can make to an existing system that can significantly
improve performance. This is not to say that any high-mass, high-friction arm turns into a wonder
with the addition of paddles and STP nothing we have said should be construed to favor poor
arm design but if you already have an arm of reasonable quality, like the AR arm, its performance
and that of your cartridge, can be upgraded. What follows is a series of analogies (mostly)
showing perhaps a little more clearly than before why such improvements occur, and incidentally,
noting some improvements we weren't fully aware of when last month's Speaker was put to bed.

First, some basic premises:

-> No record is physically flat.
-> A stylus-cantilever assembly should respond only to record groove modulations—any
other source of cantilever movement causes distortion.
-> Damping is not a cure for poor arm design—low mass and low pivot friction still are
desirable.
Second, some of those at the demonstration last month appear to have been left with the idea
that damping's sole benefit lies in improved reproduction of warped records. In fact:
-> Damping controls (and can almost totally eliminate) unwanted large excursions of the
stylus cantilever in response to warps, or to arm oscillations caused by shock or vibration.
-> Damping makes some very badly warped records playable for what may be the first time.
-> Damping seems (subjectively) to reduce playback distortion (perhaps formerly caused by
uncertain stylus/groove-wall contact).
-> Damping seems to dramatically solidify the stereo image.
-> Low-frequency reproduction is (subjectively) greatly enhanced through damping,
probably because of the controlling effect damping has on subsonic arm/cartridge resonances,
or perhaps because of elimination of occasional preamp overload due to these subsonics. The Q
of such resonances is dramatically reduced with appropriate damping.
-> Damping tends to simplify the problem of arm/cartridge mating. Problems of
incompatibility due to the subsonic resonances just mentioned are greatly eased.

That's a summary of the benefits uncovered to date by about half a dozen BAS members who
have experimented with tonearm damping over the past months. So far, no disadvantages have
been uncovered; although it is possible to overdamp or to underdamp (the results are obvious
and correctable), or to spill the damping fluid, simple care and sweet reason are more than
adequate to assure near optimum performance.
But why and how does simple tonearm damping accomplish the feats listed for it? Here
come the analogies.
In many ways, a phono cartridge operating in an undamped tonearm is similar to an automobile
operating without shock absorbers. The feeling is by turns jarring and floating as the
car and occupants overreact to dips and bumps in the road. Reduced greatly in size, but greatly
increased in relative intensity, much the same thing happens with a phono cartridge in an
undamped arm.
Autos are generally less than five feet high these days, or about 60 inches. We all know how
it feels to ride over a one-inch bump or dip, even with shock absorbers. And most cars float or
sag their way even through gradual dips or humps of the same height. Now consider that the
average phono cartridge is about three-quarters of an inch high and compare this to the average
record warp. Today's records simply are not flat, even though they may not appear obviously
warped; if your worst record has a peak-to-peak warp of only one-eighth of an inch, you are a
lucky audiophile.
To a phono cartridge, the car's easily felt one-inch hump scales down to a "warp" less than
one-sixty-fourth of an inch high (0.015625 inch). Thus tracking the typical disc must be almost
the equivalent of a motion picture car chase through San Francisco's hills.

The auto/phonograph analogy holds up well. The best riding and handling cars have what
engineers call "low unsprung weight" (substitute low effective tip mass), attempt to keep their
wheels in firm contact with the road (read: highly conformal tracing of the groove by the stylus),
and so far as possible all decouple the effect of the mass and movement of the body and frame
(tonearm, cartridge body) from that of the wheels (stylus assembly) through the use of shock
absorbers (viscous damping—literally).
After all this analogizing, it should be clear that cartridges in damped arms will have an
easier time tracing warped records. But what about the other claims made for damping—the
solidified stereo image, reduced playback distortion, etc.
These effects follow naturally. Because damping tends to eliminate continuing oscillations
at the natural frequency of the arm/cartridge combination, the stylus assembly is going to be
subjected to far less unwarranted movement, and this is where the dividends are paid.
A magnetic phono cartridge is like most other electromagnetic transducers in that it has a
region of most linear operation. Stylus pressure is—or should be—specified with more than
groove-wall contact in mind. It is that range of tracking forces (IT) within which the cartridge
moves about its optimum position; thus T F is a dynamic parameter, not just a static one because
the movements of the tonearm sideways and up and down can lower and raise TF by relatively
large amounts, or reduce TF on one groove wall while increasing it on the other. With a bad
enough warp, for example, the tonearm will continue to rise after the stylus has crested the warp
and begun to move downward, thus creating an instant of very high TF followed by one of very
low TF. If the extremes are great enough, as with a badly warped disc, or with a massive or
high-friction tonearm, the cartridge will bottom out from too much pressure or be dragged
upward out of the groove-
Some variation of this scenario is played out every time a disc is played. Normally the
stylus isn't thrown out of the groove, but there can be repeated momentary losses of groovewall
contact because of temporarily low T F. Or distortion may result as the cantilever is
pressed into the body of the cartridge and in turn moves the "moving magnet," "moving coil,"
or "variable-reluctance" element outside of the transducer's linear operating range. By keeping
the system from flailing about, viscous damping helps prevent such distortion.
To help you better grasp the effect of wide cantilever excursions on cartridge linearity, think
of a loudspeaker forced to operate with an amplifier having a dc offset. Since some current is
always flowing through the speaker, it will be somewhat in front of or behind its normal "atrest"
position. Thus when a high-level signal comes along, the voice coil will either move outward,
away from the well-controlled portion of the motor's magnetic field and distort its output,
or be pulled too far back into the motor, perhaps bottoming, and at least distorting again.
Dynamic stylus pressure variations can be viewed as a sort of continually varying offset.
The first of the group to damp his arm noted that where the stereo image had formerly
been a bit diffuse, with instruments hard to place in space, now with damping directionality
was positive, and spatial perspective was much more exact. As more of us added damping, the
results were duplicated and records sounded better than ever.
Just why this effect occurred isn't fully understood yet, but there's a lot of educated guessing
going on. One member feels that because of more intimate groove-wall contact, he is getting
more--or less distorted high-frequency information associated with instrumental attacks data
the brain uses to "position" sound sources. Another postulates that dynamic variations in tracking
force are causing subtle variations in channel balance and overall output. "It's as if somebody
were continually varying by a subliminally small amount the balance and volume-control
pots of my preamp," he says, adding that "the effect, now that I think about it, is a little like the
difference between a fluttery turntable's reproduction and that of one with minimal flutter- The
feeling of uncertainty is gone with damping."

That said, it should have been possible to find at the output of a cartridge amplitude variations
that were reduced with the addition of damping. This has been seen on oscilloscopes by
several members, as have "dampable" variations in output between channels of a cartridge playing
back a mono record.
If groove-wall contact is indeed improved as much as is suspected, it should also be possible
to see a reduction in playback distortion with the addition of damping; this is an experiment we
haven't gotten to as yet, but we plan to attempt it.
That's a fair summary of the add-on damping state of the art in the local section of the BAS.
Perhaps the out of staters, who now make up the bulk of the membership, will do some experimenting and pass in their results to us." (Jim Brinton)
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

Philip Kantrowitz stellte in "High-Frequency Stylus-Groove Relationships in Phonograph Cartridge Transducers", JAES Volume 11 Number 3 pp. 250-262; July 1963 fest, daß sich die Schallplattenrillen in Abhängigkeit von der betrachteten Rillenposition durchaus unterschiedlich erwärmen. Zusätzlich stellte er fest, daß bei einem Anstieg der Abtastverzerrungen die Erwärmung an bestimmten Stellen der Flanken zunahm. Krantowitz arbeitete zum damaligen Zeitpunkt übrigens für den amerikanischen TA-Hersteller Sonotone.

Diese thermische Messungen belegten erstmalig die kugelförmigen Bewegungen einer Diamantnadel innerhalb der Rillenmodulation.

Weitere mit dem Thema zusammenhängende aber vornehmlich die bei der Abtastung von verwellten Schallplatten auftretende Effekte betrachtende Abhandlungen sind im Folgenden mit - falls vorhanden oder über Patenteinträge bei www.freepatentsonline.com recherchierbar - kurzen Zusammenfassungen aufgeführt:

-> Larry Happ and Frank Karlov, "Record Warps and System Playback Performance",JAES Vol. 24, No. 8, pp. 630-638, October 1976

=> The authors found warp frequencies in the range of about 1/2 Hz (the once around frequency at 331/3 rpm) to beyond 10 Hz, with 95% of the warps below 8 Hz. Peak physical amplitude height of the warps was greatest at low frequencies at about 0.025 in. maximum and decreased with increasing frequency.

-> Peter Rother, "The Aspects of Low-Inertia Tone-Arm Design", Design", JAES, Vol. 25, No. 9, pp. 550-559, September 1977

=> The requirement to track warped phonograph records satisfactorily has resulted, in prior art systems, in the necessity to consider tonearm/cartridge/stylus/record geometry very carefully and to seek the best combination, usually a compromise, of such factors as stylus and tone arm mass, tone arm damping, stylus compliance and damping, and tracking force so as to provide a controlled tone arm resonance above the commonly encountered warp frequencies, yet below the frequency of the lowest recorded groove information. An arm resonance of 10 Hz has been advocated by several designers

-> Kenneth Clunis and Michael J. Kelly, "Overcoming Record Warps and Low-Frequency Turntable Rumble in Phonographs", JAES, Vol. 23, No. 6, pp. 450-458, July/August 1975

=> In this system the cartridge output is used to servo control the vertical tone arm position to assist in tracking the record warp. Similar systems are disclosed in U.S. Pat. Nos. 3,623,734 to Sakamoto et al. and 3,830,505 to Rabinow. It is also known to provide a closed loop around the tonearm movements only, in order to improve arm/cartridge damping. Aspects of the present invention can significantly improve the performance of these prior art tone arm systems.

-> John Eargle, "Performance Characteristics of the Commercial Stereo Disc" , JAES, Vol. 17, No. 4, pp. 416-422, August 1969

=> Notwithstanding these efforts, the main source of low frequency annoyance is record pressing rumble or mold grain noise from the disc itself. Mold grain noise may extend generally to several hundred Hz. Record pressing rumble and turntable rumble are reduced conventionally by means of high-pass filters in the signal paths. Optimum tone arm/cartridge resonance characteristics are also useful in reducing low frequency rumble effects.

-> Keisuka Ikegami and Susumu Hoshimi, "Advance in Turntable and Tone-Arm Design", JAES, Vol. 24, No. 4, pp. 276-280, May 1976

-> Poul Ladegaard (Bruel & Kjaer) untersuchte eigentlich hörbare und von mechanischen Resonanzen hervorgerufene Effekte. Hierbei untersuchte er auch das Verhalten der Abtastung, die unser zuvor skizziertes Modell erklären helfen und stellte die Gesamtstudie anläßlich der AES Convention 1977 in New York in dem Fachartikel "Audible effects of mechanical resonances in turntables" vor.

[img:640:568]http://img341.imageshack.us/img341/8477 ... aniyk3.jpg[/img]

So ging Ladegaard, wie auch 1975 in der zuvor zitierten Publikation von Bob Graham, Jim Brinton und Anderen vermutet, von einem allgemeingültig ansetzbaren Q für die Kombination von Tonarm und TA aus. Um den hierzu notwendigen Nachweis zu führen, stellte er verschiedene Messungen an, die ich nun kurz skizzieren werde.

Die erste von vielen Messungen sollte Aufschluß über das Abtastverhalten bei der Verwednung unterschiedlich schwerer Tonarme geben. Auch wenn bedingt durch das Meßequipment es nach dem Vergleich von klassischen Missmatches aussieht, so zeigt gerade diese Messung für uns im Bereich des Vertikallagers eines Tonarmes die vermuteten Zusammenhänge deutlich auf.

Es standen somit zur Verfügung:

- ein leichter Tonarm
- ein mittelschwerer Tonarm
- ein schwerer Tonarm
- ein sog. Strain Gauge Cartridge
- ein LowPass-Filter
- ein Storage-Oszilloskop

[img:640:196]http://img515.imageshack.us/img515/9584 ... artll4.jpg[/img]

Das Strain Gauge ist eine Messaparatur, die am Tonarm wie ein Tonabnehmer befestigt wird, sich in der Abtastung auch wie ein Abtaster - allerdings mit niedriger Comliance/ Nadelnachgiebigkeit - verhält. Dessen gemessene/ meßbare Ausgangsspannung ist direkt proportional zur Spannung in der Aufhängung und gibt somit Aufschluß über die zu jedem einzelnen Zeitpunkt wirkende Auflagekraft. Es ist also im generellen funktionalen Aufbau mit einem Dehnungsmessgerät vergleichbar.

Die Auflagekraft wurde für den Test auf 10 Nm eingestellt und die drei unterschiedliche schweren Tonarme tasteten dann jeweils mit dem strain gauge cartridge "bewaffnet" eine verwellte und eine unverwellte Schallplatte für jeweils die Dauer von zwei Umdrehungen ab.

Hier sind die zugehörigen Meßergebnisse:

[img:640:289]http://www.analog-forum.de/bilder3/trac ... tions1.gif[/img]

und die zugehörige Grafikunterschrift:

Tracking force variations during playback of two average records. The pictures show a period of two revolutions and the vertical scale is calibrated directly in nM. The initial set tracking force was adjusted to 10 nM. In this test the most lightweighted arm (number 1) clearly outperforms the other two.

Die obere Reihe der Meßschriebe zeigt übrigens das Verhalten bei der Abtastung der verwellten Schallplatte, die untere Reihe demzufolge das Verhalten bei einer sozusagen unverwellten. Ladegaard spricht in dem Artikel von einer großen Schnelle, geht aber in diesem Punkt nicht weiter ins Detail.

Die nachfolgenden Meßschriebe

[img:640:203]http://www.analog-forum.de/bilder3/trac ... tions2.gif[/img]

zeigen den durch die Variation der Auflagekraft entstehenden Anstieg der Abtastverzerrungen.

Die Abtastverzerrungen bei dem statisch ausbalancierten Arm mit einer hohen effektiven Masse und einem TA mit niedriger Comliance fallen entgegen der landläufigen Meinung also trotzdem deutlich höher aus, als im eigentlich fehlangepaßten Setup mit leichtem Arm und TA niedriger Compliance.

Die resultiernde Auflagekraft der Kombination schwerer Arm und TA mit niedriger Compliance liegt übrigens zu etwa einem Viertel der Zeitspanne bei unter 5mN ... also in etwa 50% unter dem eingestellten Ausgangswert der Auflagekraft.

Zur weiteren Untersuchung des im klaren Gegensatz zur ursprünglichen Annahme des allgemeingültigen Q stehenden Ergebnisses aus seinem ersten Test, sägte Ladegaard nun einen Schlitz in eine Schallplatte und tastete diese mit der Kombinationen aus identischen handelsüblichen TAs und den drei Tonarmen ab.

[img:446:480]http://www.analog-forum.de/bilder3/hacksawcuts.jpg[/img]

Die betrachtete Zeitspanne betrug 0,5 Sekunden, dies entspricht in etwa einer viertel Umdrehung bei 33,3 U/Min.

Wiederum beruhigte sich das eigentlich "fehlangepaßte System" deutlich schneller als die Kombination aus schwerem Tonarm mit diesem handelsüblichen TA-System.

Die deutlich höhere Massenträgheit des Tonarmes mit der hohen effektiven Masse verhindert also die Bewegung im Vertikallager derart, daß sich der Effekt der variablen Auflagekraft deutlicher ergibt, als wenn die Massenträgheit geringer ist. Im Umkehrschluß bedeutet dies, daß ein leichtgängigeres Vertikallager die für den TA sichtbare effektive Masse duchaus reduziert. Ebenso erhöhen sich in diesem Moment die Abtastverzerrungen nachweislich.

Somit ist uns die Herleitung unseren drei Thesen

-> je leichtgängiger das Vertikallager, desto geringer ist die effektive Masse, die der Abtaster sieht.

-> desto geringer wirken sich die Effekte der sich während der Abtastung ändernden Auflagekraft aus, solange die Kombination aus Tonabnehmer und Tonarm eine Resonanzfrequenz zwischen 7 und 11 Hz besitzt.

-> desto weniger Abtastverzerrungen treten auf.

in meinen Augen gelungen :wink:
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Moin Rolf,

ich möchte jetzt eigentlich nur heftigen Beifall von mir geben.
Herzlichen Glückwunsch, sehr schöner Beitrag!!!

Viele Grüße

Tom
LG

Tom
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Rund
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Beitrag von Rund »

Hallo Rolf,

diese Grundsatzüberlegungen und aufgestellten Thesen würden ja bedeuten, dass viele der Tonarmlösungen nicht unbedingt erste Wahl sind und viele der Tonarm/Systemkombinationen bei der Abtastung die Rille beschädigen......ahnte ich es doch :P

Gruß

René
Nebenbei gewerblich: Konzeption und Herstellung von hochwertigen Direct Drives und Phonogeräten. KosMos....LunaR, KroNos....

If the two null points are correct, then overhang will have taken care of itself.

Es führen viele Wege nach Rom - aber nur einer ist der direkte!
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Gotteslästerung, hängt ihn höher..... :lips:
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Rund
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Beitrag von Rund »

Na wenn das Gotteslästerung ist, dann wundert mich der wachsende Atheismus nicht mehr

Gruß

René


P.S. Das erklärt aber warum viele Ihr 103 mit über 3g fahren
Nebenbei gewerblich: Konzeption und Herstellung von hochwertigen Direct Drives und Phonogeräten. KosMos....LunaR, KroNos....

If the two null points are correct, then overhang will have taken care of itself.

Es führen viele Wege nach Rom - aber nur einer ist der direkte!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo René,
Rund hat geschrieben: diese Grundsatzüberlegungen und aufgestellten Thesen würden ja bedeuten, dass viele der Tonarmlösungen nicht unbedingt erste Wahl sind und viele der Tonarm/Systemkombinationen bei der Abtastung die Rille beschädigen......ahnte ich es doch :P
OhOh, ich hätte dies also vielleicht doch besser für mich behalten :wink:
Rund hat geschrieben: P.S. Das erklärt aber warum viele Ihr 103 mit über 3g fahren
Yepp ...

... aber wir sollten in diesem Fred bitte ausschließlich beim Tonarm bleiben ...

... es wird sonst sehr schnell unübersichtlich ...

... für Tonabnehmer können wir aber gerne einen neuen Fred aufmachen ... ist nämlich ein fast ebenso spannendes und mitunter kontroverses Thema ... :wink:
Zuletzt geändert von Gast am Sa 15. Sep 2007, 15:24, insgesamt 2-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Holger,
ticktock hat geschrieben: Ein 3009 mit DL103 erscheint demnach als Lösung von vorgestern...
Warum? Nein, nicht zwangsläufig ... das Messerlager sowie das Fehlen der ursprünglich optionalen Dämpfungswanne ist der entscheidende Punkt, der den SME 30xx "brauchbar" macht oder eben nicht ...

Das kerbenförmige Widerlager muß genau zur Messerschneide passen, die Messerschneide entlang der sehr scharfen Schneide auf der gesamten Länge aufliegen, dessen Material muß hart genug sein, die Innenverkabelung genau an der Stelle der größen Beansprung - also auf Höhe des Messerlagers - äußersts flexibel sein und darf auch nur sowenig zusätzlichen Widerstand wie möglich erbringen ...

Werden diese Punkte beachtet und sieht der TA eine zur Compliance optimal passende effektive Masse, so ist der Tonarm auf jeden Fall einer der ein Konstruktionsprinzip verfolgt, welches in keinem Widerspruch zu den obigen Überlegungen und Herleitungen steht.

Dagegen - also z.B. gegenüber einem SME 30xx - sehen aufgrund der oben angestellten Betrachtungen die meisten kardanisch gelagerten Tonarme sogar deutlich schlechter aus ... jzumindest dann, wenn die Einbauposition der Lager weiter von dem Lagerkreuzungspunkt wegrückt ... :wink:

... wie z.B. bei Ittok, Ekos etc. ... :wink:

Das DL-103 z.B. sollten wir dann aber ebenfalls in einem Fred zu TOnabnehmern diskutieren .... :wink:
Antworten

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