Hallo!
Micha hat ja schon einige Kommentare geschrieben, denen ich voll zustimme. Wie Micha richtig vermutet war eine Intention hinter diesem Konzept, Kondensatoren in den Signalkreisen zu eliminieren.
Bei dem Vergleich Widerstand/Drossel/Stromquelle im Kathodenzweig per Simulation, waere sicher aufschlussreich, wenn man in die Simulation Parameterstreuungen der Roehren einfliessen laesst und nicht mit identischen Roehren (die es in der Realitaet nicht gibt) simuliert.
Ausserdem waere anzumerken, dass die Schaltung, so wie sie aufgebaut ist, mit Drosseln an Anoden und Kathoden, sowie den Drosseln die den Massebezug der Gitter herstellen, die ganze Schaltung wechselspannungsmaessig von der Versorgung abgekoppelt ist, also quasi 'schwimmt'.
Ueber Sinn oder Unsinn des ernormen Aufwands laesst sich natuerlich streiten. Da mir die Bauteile zur Verfuegung standen, habe ich das mal aufgebaut. Die erzielte Klangqualiutaet rechtfertigt den getriebenen Aufwand nach meiner Meinung.
Gruss
Thomas
Phonovorstufe mit LCR RIAA Entzerrung
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Hallo Thomas,
danke für Deine Hinweise!
Ich finde Deien Ansatz absolut konsequent und ich habe eine derartige Schaltung auch nie zuvor gesehen. Die Idee mit der Drossel unter der Kathode hatte ich schon und habe dann diverse Schaltungen mit Drossel, Widerstand, Konstantstromquelle simuliert und verglichen. Der Unterschiede waren vernachlässigbar. Von daher habe ich die Idee wieder verworfen - bis ich Deinen Entwurf entdeckt habe
Offenbar scheint die RIAA klanglich hervorragend zu sein, wie Du berichtest. Das widerlegt ja eindeutig die Aussagen, dass ein Signaweg nur mit Übetragern mehr Probleme bringt als Lösungen. Sicherlich hängt es hier auch von der Güte der Trafos/Übertrager ab.
Gruß,
docali
danke für Deine Hinweise!
Ich finde Deien Ansatz absolut konsequent und ich habe eine derartige Schaltung auch nie zuvor gesehen. Die Idee mit der Drossel unter der Kathode hatte ich schon und habe dann diverse Schaltungen mit Drossel, Widerstand, Konstantstromquelle simuliert und verglichen. Der Unterschiede waren vernachlässigbar. Von daher habe ich die Idee wieder verworfen - bis ich Deinen Entwurf entdeckt habe

Offenbar scheint die RIAA klanglich hervorragend zu sein, wie Du berichtest. Das widerlegt ja eindeutig die Aussagen, dass ein Signaweg nur mit Übetragern mehr Probleme bringt als Lösungen. Sicherlich hängt es hier auch von der Güte der Trafos/Übertrager ab.
Gruß,
docali
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Moin,
ehrlich, die LCR-RIAA ist eine echte Hausnummer.
... und noch besserdocali hat geschrieben: Offenbar scheint die RIAA klanglich hervorragend zu sein ...

Gruß
Rolf
Ogura doesn´t smell funny and Shibata isn´t a skiing technique
Cartridge Resonance Elevator & Tonearm good to know facts Calculator
Rolf
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Da sieht man, was Simulation ohne Erfahrung bringtdocali hat geschrieben:... Die Idee mit der Drossel unter der Kathode hatte ich schon und habe dann diverse Schaltungen mit Drossel, Widerstand, Konstantstromquelle simuliert und verglichen. Der Unterschiede waren vernachlässigbar. Von daher habe ich die Idee wieder verworfen ...


Uebertrager sind, wie alle realen Bauelement, Kruecken, deren nichtideale Eigenschaften bei falscher Benutzung zutagetreten.docali hat geschrieben: Das widerlegt ja eindeutig die Aussagen, dass ein Signaweg nur mit Übetragern mehr Probleme bringt als Lösungen. Sicherlich hängt es hier auch von der Güte der Trafos/Übertrager ab.
Wenn man gute Uebertrager benutzt und das Wissen/die Erfahrung hat, sie richtig einzusetzen, erlauben sie sehr elegante Loesungen - siehe Thomas' Arbeiten.
Man kann sich mit Uebertragern auch ordentlich 'verheben', und viel Geld in Kupfer, Eisen und Isoliermaterial versenken, ohne gute Resulate zu bekommen - der richtige Ansatz macht es - und der kommt mit der Erfahrung und dem 'Gefuehl' der Entwickler.
Gruss
Micha
=->
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What is worth dying for, is worth killing for...
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Hallo zusammen,
ich habe jetzt mal in ihrer Kennlinie unterschiedliche Röhren des selben Typs in der Schaltung mit LTSpice simuliert. Steve Bench hat solche Modelle im intactaudio Forum zur Verfügung gestellt. Dort kann bei seinen Generic Triode Models über den Parameter EMISSIONRANGE (ER) den Verfall der Leistung einer Röhre nachbilden.
In der Schaltung habe ich 2 x D3a, als Triode geschaltet, verwendet. Die eine Röhre ER=1 und die andere Röhre ER=0.7
Das Ergebnis ist interessant. Wenn bei Röhren ER=1 haben, dann kompensieren sich offenbar k2 Verzerrungen, da diese bei 1V Eingangsspannung kleiner als k3 sind. Ist aber eine Röhre ER=1 und die andere ER=0.7, dann ist k2 wieder größer als k3, wobei die D3a fairerweise gesagt in dieser Schaltung sehr, sehr kleine Verzerrungen erzeugt.
Für die Praxis relevanter (PP-Transformator) sind aber wahrscheinlich die Unterschiede der beiden Ruheströme. Bereits hier ist eine Unsymmetrie von fast 5 mA zu verzeichnen. Ich weiss nicht, ob der verwendete LL1660PP hier nicht schon Probleme bekommen würde, denn die Vormagnetisierungen kompensieren sich so ja nicht mehr.
Gruß,
docali
ich habe jetzt mal in ihrer Kennlinie unterschiedliche Röhren des selben Typs in der Schaltung mit LTSpice simuliert. Steve Bench hat solche Modelle im intactaudio Forum zur Verfügung gestellt. Dort kann bei seinen Generic Triode Models über den Parameter EMISSIONRANGE (ER) den Verfall der Leistung einer Röhre nachbilden.
In der Schaltung habe ich 2 x D3a, als Triode geschaltet, verwendet. Die eine Röhre ER=1 und die andere Röhre ER=0.7
Das Ergebnis ist interessant. Wenn bei Röhren ER=1 haben, dann kompensieren sich offenbar k2 Verzerrungen, da diese bei 1V Eingangsspannung kleiner als k3 sind. Ist aber eine Röhre ER=1 und die andere ER=0.7, dann ist k2 wieder größer als k3, wobei die D3a fairerweise gesagt in dieser Schaltung sehr, sehr kleine Verzerrungen erzeugt.

Für die Praxis relevanter (PP-Transformator) sind aber wahrscheinlich die Unterschiede der beiden Ruheströme. Bereits hier ist eine Unsymmetrie von fast 5 mA zu verzeichnen. Ich weiss nicht, ob der verwendete LL1660PP hier nicht schon Probleme bekommen würde, denn die Vormagnetisierungen kompensieren sich so ja nicht mehr.
Gruß,
docali
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Hallo!
Aber wie gesagt, das Hauptanliegen war die Eliminierung von Cs im Signalweg.
Gruss
Thomas
Bei Lundahl haben auch die PP Trafos noch einen kleinen Luftspalt. Der 1660PP kann bis zu 5mA DC-Unsymmetrie ab. Aber da sind ja noch die Symmetrierpotis, mit denen die DC-Symmetrie hergestellt werden kann. Dazu habe ich ein zuschaltbares Anzeigeinstrument fest eingebaut (im Schaltplan nicht gezeigt).docali hat geschrieben:Für die Praxis relevanter (PP-Transformator) sind aber wahrscheinlich die Unterschiede der beiden Ruheströme. Bereits hier ist eine Unsymmetrie von fast 5 mA zu verzeichnen. Ich weiss nicht, ob der verwendete LL1660PP hier nicht schon Probleme bekommen würde, denn die Vormagnetisierungen kompensieren sich so ja nicht mehr.
Aber wie gesagt, das Hauptanliegen war die Eliminierung von Cs im Signalweg.
Gruss
Thomas
Damit hat die Simutation gezeigt, was Theorie und Praxis seit ueber siebzig Jahren sagen: Symmetrie fuehrt zur Ausloeschung geradzahliger Klirrkomponentendocali hat geschrieben: Das Ergebnis ist interessant. Wenn bei Röhren ER=1 haben, dann kompensieren sich offenbar k2 Verzerrungen, da diese bei 1V Eingangsspannung kleiner als k3 sind. Ist aber eine Röhre ER=1 und die andere ER=0.7, dann ist k2 wieder größer als k3, wobei die D3a fairerweise gesagt in dieser Schaltung sehr, sehr kleine Verzerrungen erzeugt.![]()

Des Weiteren hat die Simulation gezeigt, dass bei gestoerter Symmetrie diese Ausloeschung nicht stattfindet.... auch das ist nichts Neues

Gruss & SCNR

Micha
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