Hallo Michael!
Michael B hat geschrieben:
Das, was wir erreicht haben, ist messtechnisch bislang noch nicht vollständig beschreibbar. Aus diesem Grund bin ich sehr vorsichtig, was Grundsatzdiskussionen anbelangt, die die messtechnischen Sourcen als Absolutismen mit einbeziehen. Alle Entwicklungen, die ich in meinem Leben gemacht habe, sind zu mindestens 80% hörtechnisch zum Ende geführt worden.
Danke fuer Deine Antwort und auch fuer Deine Entschuldigung - die meinige habe ich oben in rot in mein letztes posting vor Deinem hineingesetzt, und ich hoffe, Du nimmst sie ebenso an.
Mein 'Weg' beim Entwurf und Bau von Audiogeraet enthaelt immer beide Methoden -
Messen und Hoeren.
Das endgueltige Abstimmittel ist dabei immer das Hoeren, nicht das 'normmaessig bessere Messergebnis'...
Ich habe ueber die Jahre zunaechst aktive Bauelemente charakterisiert, dann sehr viele 'Teilschaltungen' in Isolation aufgebaut, teils aus Eigenentwurf, teils nach publizierten Entwuerfen anderer, und dabei immer den Prozess 'grob rechnen - bauen - messen - hoeren - Parameter anpassen/optimieren - messen und hoeren - Ergebnis dokumentieren als Erfahrung' angewandt. Aus diesen Teilschaltungen habe ich dann Kombinationen zusammengefuegt, und denselben Prozess wie zuvor auf 'Subsystemebene' angewandt - irgendwann bekommt man fuer gewisse Topologien und Kombinationen von Schaltungen und Bauelementen ein Gefuehl dafuer, ob ein anhoerbares Resultat herauskommt oder nicht... kommt etwas heraus, was gefaellt, wird versucht, messtechnisch nachvollziehbare Parameter zu finden, sozusagen eine Systematik...
Ebenso verfahre ich, so ich ueber die technische Moeglichkeit verfuege, mit Geraet aus kommerzieller Produktion oder Selbstbauten anderer... nicht um die Geraete zu kritisieren oder 'kaputtzumessen', sondern um zu versuchen, eine Korrelation zwischen dem Hoerresultat und den messbaren Eigenschaften zu finden... gewisse Systematiken sind oft erkennbar.
Beim Hoeren versuche ich immer, 'vergleichend' zu hoeren, gegen 'Referenzen', die ich gut kenne (Referenz im Sinne von Vergleichsmasstab, nicht von 'absoluter Qualitaet' - denn die ist in klanglicher Hinsicht oft sehr subjektiv)... und nutze zudem jede Gelegenheit, Musik, die mir zusagt, 'live' zu hoeren bzw. zu empfinden.
Das Hoerempfinden, welches alles treibt, ist dabei natuerlich immer eine subjektive Sache (das Wort 'Geschmack' - vielleicht auch ergaenzbar durch das Wort 'Gewohnheit' gehoert hierher) - aber staendiger Vergleich erlaubt eine gewisse Objektivitaet...
Gruesse
Micha
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