LCR-600 oder LCR-10k?

Verstärker selbst bauen

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docali
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LCR-600 oder LCR-10k?

Beitrag von docali »

Hallo,

ich beschäftige mich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema RIAA mit LCR und wie man das mit Röhren umsetzen könnte. Standard wäre hier die Verwendung der LCR-600 Module, die auch von mehreren Quellen bezogen werden können. Jedoch bietet z.B. SAC mit dem Silk LCR-10k auch Module mit höherer Impedanz an, die leichter zu betreiben sein sollten.

Was spricht für bzw. gegen LCR-10k im Vergleich zu 600 Ohm? Spontan würde mir einfallen, dass die 10k Module auch größere Spulen benötigen und dass hierbei sicherlich auch mit höheren Streukapazitäten bzw. -induktivitäten zu rechnen ist. Jedoch könnte man mit 10k auch ggf. den Stepdown weglassen und verliert weniger Verstärkung oder kommt u.U. mit weniger Stufen aus.

Wie sind Eure Erfahrungen bzw. Meinungen?

Gruß,
docali
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Beitrag von mb-de »

LCR-600 - oder warten, bis Aquablue sein LCR-5K herausbringt.

LCR-600-Netzwerke guter Qualitaet gibt es einige, zumindest eines auch aus DE (Reinhoefer).

Mit vier Roehrensystemen je Kanal ist man auch ohne Step-Down auf der sicheren Seite...

Gruesse

Micha
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PS: Ich habe drei LCR-600-Netzwerke, von Reinhoefer, Aquablue/Lundahl und Bartolucci... Alle drei funktionieren gut.
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Beitrag von docali »

Hi,

LCR-5K - sind die wieder von Lundahl? Die Aquablue-Seite sieht etwas unorganisiert aus... Wo bekommt man solche Infos her?
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Beitrag von mb-de »

Insiderdiskussion beim ETF oder dessen Nachbereitung.

Die website sagt noch nichts darueber.

Warten ist angesagt...

Gruesse

Micha
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Beitrag von docali »

Hallo,

aber was wäre gegen die 10k Module einzuwenden?
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Gerd
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Beitrag von Gerd »

Hallo,

die 10k-Modelle haben ca. 4-fache Windungszahlen in den Spulen gegenüber den 600-Ohm-Netzwerken. Damit werden magnetische Brummeinstreuungen auch 4-fach höher.
10k sind gegenüber 600 Ohm auch auf kapazitive Einstreuungen wesentlich empfindlicher, und zudem wird das Eigenrauschen stärker. Letzteres ist vielleicht nicht so dramatisch, da die Netzwerke ja bereits mit höherem Pegel angesteuert werden, aber auch Kleinvieh macht bekanntlich Mist!

Zu dem Unterschied 600 Ohm und 10k kannst Du mal ein Experiment machen: Verstärker auf volle Lautstärke stellen, am Eingang 20cm Draht und einen Widerstand gegen Masse, einmal 600 Ohm (geht auch 560 oder 680 Ohm) und einmal 10k. Und dann mit der Hand in die Nähe des Drahtes gehen... Ist sicher nicht sehr wissenschaftlich, aber es zeigt die Unterschiede


Gruß Gerd
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Beitrag von docali »

Hallo Micha, hallo Gerd,

Ihr meint also, dass die Verwendung der 600er Module immer noch Vorteile mit sich bringt, obwohl, wie bei dem Ansatz von Thomas, vor dem LCR zunächst ein Step-down und nach dem LCR ein Step-up Transformator sitzt und diese ja auch ne Menge Draht gewickelt haben?

@Gerd
Haben die 10k Module nicht deutlich mehr als nur 4 mal so viele Wicklungen?

Gruß,
docali
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Gerd
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Beitrag von Gerd »

docali hat geschrieben:Gerd
Haben die 10k Module nicht deutlich mehr als nur 4 mal so viele Wicklungen?
Hallo,

Windungen, nicht Wicklungen!

Was gefällt Dir nicht am Faktor 4?

Gruß Gerd
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Beitrag von docali »

Hallo Gerd,

hast schon recht :idea: :lips:, hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass die Induktivität mit dem Quadrat der Windungszahl einhergeht ;-)

Gehe ich dann richtig in der Annahme, dass bei den 5K Modulen immer noch ca. 2,9 mal mehr Windungen als bei den 600ern nötig sind?

So richtig klar wird mir dann aber nicht, warum die 5k dann erheblich günstigere Verhältnisse aufweisen als die 10K Module :?:

Gruß,
docali
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Beitrag von mb-de »

Die 5k-LCRs sind ( - so sie denn kommen -) ein Kompromiss, zwischen Mach- und Nutzbarkeit.

Mit 5k kann man einige interessante rauscharme Roehren mit sinnvoller Anpassung nutzen, 10k ist da ein overkill, 20k wuerde wiederum einige beliebte Trioden moeglich machen, ist aber kaum noch zu fertigen.

5k geht anscheinend schon an die Obergrenze des sinnvoll Machbaren.

Ich bleibe wohl bei den 600-Ohm-Netzwerken.

Naja, wenn ich einen Satz der 5k-Netzwerke zum Spielen ausleihen kann, werde ich darueber berichten. Aktiv darauf warten werde ich nicht...

Gruss

Micha
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PS: Wie schon vorher gesagt - Thomas' Ansatz mit Anpassuebertragern ist nicht der einzig moegliche Ansatz - Katodenfolger tun es auch...
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Beitrag von Bobelix »

Hallo Micha,

vielleicht bleibt noch zu erwähnen, dass T. Loesch ein 600 Ohm LCR mit einer Pentode - namentlich der E810F - betrieben hat.
Ich habe das ganze mal mit einer D3a an Gerds LCR-Riaa aufgebaut und gemessen. Mir fehlte da - im vergelich zu anderen Schaltungen - ein wenig Verstärkung in der ersten Stufe. Aber was mich überrascht hat, ist der relativ geringe Klirrfaktor. Es scheint im Pentodenbetrieb bei sinkendem Lastwiderstand nur die Verstärkung abzunehmen aber der Klirr bleibt im Kleinsignalbetrieb gering.
Diese Variante mit der D3a ist derzeit mein Favorit, den ich demnächst mal einsatzfertig aufbauen will. Die etwas geringe Verstärkung kompensiert dann der Step-Up mit einer für mein Benz per se etwas zu großen Übersetzung.

Grüße
Boris
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Beitrag von mb-de »

Hallo Boris,

andere haben es vorgemacht, und Thorsten folgte dem Beispiel.

Durch passende Wahl des Arbeitspunktes, und mit viel Strom durch die Pentode kann man eine brauchbare Anpassung erreichen - die Unteranpassung liegt etwa um den Faktor 2..3 um den Optimalwert, der maximale Verstaerkung bei minimalem Gesamtklirr liefert, also faellt die Verstaerkung, und der Klirrfaktor steigt - allerdings liegt verschiebt sich dabei der Klirranteil in Richtung geradzahliger Komponenten, die dank der relativ geringen Pegel (Kleinsignal am Eingang) noch ertraeglich gering ausfallen, gerade bei Vorwaertskompensation.

Mit einer E55L oder E810F erreicht man dabei ca. 25..30-fache Verstaerkung, k2 dominiert bis ca 30 mV Eingangsspannung.

Die Aufholstufe muss dann recht hohe Verstaerkung haben, rauschoptimal ist das nicht...

Gruesse

Micha
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