Ayon Audio CD 5s

Hier gehts um die Player, ob CD, SACD oder andere

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sledge
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Ayon Audio CD 5s

Beitrag von sledge »

Da es im Netz noch kaum Erfahrungsberichte zum Ayon CD 5s gibt, möchte ich euch an meinen gemachten Erfahrungen teilhaben lassen.
Vielleicht ein paar Vorbemerkungen. Ich habe eine Heimkinoanlage und eine davon getrennte HiFi-Anlage bei der nur die Hauptlautsprecher identisch sind. Persönlich halte ich dies für den Königsweg zu gutem Klang, aber jeder wie er mag...
Nachdem ich leider mit Aktivlautsprechern (K+H o300) nicht glücklich geworden bin (obwohl ich die theoretische Überlegenheit des aktiven Konzepts anerkenne) habe ich mit den LS KEF Reference 203 und vor allem den 845 Monoblöcken von ASL endlich einen Weg gefunden, zufrieden Musik (Soul, Folk, Pop und Country vornehmlich von weiblichen Interpretinnen) zu hören. Das der CD Spieler Sony XA 50 mit seinen genutzten variablen Ausgängen nicht das klangliche Optimum darstellte, war mir zwar klar, aber es gab keine direkte Notwendigkeit etwas zu verändern, zumal ein Austausch des Sonys entweder einen sehr teuren CD-Spieler mit variablen Ausgängen oder den zusätzlichen Kauf einen Vorstufe bedingt hätte.
Mehr zufällig bin ich auf den Ayon Audio CD5s gestoßen. Einem CD-Spieler, der auch eine sehr guet Vorverstärker (2 analoge Eingänge) sein sollte und zudem ein USB-DAC, eine Option die die Einbindung in ein Netzwerk ermöglicht. Mit der asynchronen Clock die in der „s“ Version hinzugekommen ist, schien auch die einzige Schwäche beseitigt zu sein.
Alle relevanten Daten kann man hier nachlesen: http://www.ayonaudio.de/produkt_details ... ;2;8;22;47;
Angefixt von diesem Artikel: http://www.ayonaudio.de/produkt_details ... ;2;8;22;47; habe ich mich dann etwas näher mit dem Produkt beschäftigt und ihn dann nach zwei persönlichen Erfahrungen bestellt.
Eigentlich ziemlich irre, denn grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der LS immer noch entscheidend ist und man eigentlich 50 % seines Budgets hier investieren sollte. Der Ayon kostet mit Prozenten mehr als LS und Endverstärker zusammen. Vom Anforderungsprofil passte er, gerade auch mit seiner High-Gain Schaltung, die es mir evtl. ermöglicht Flächenstrahler mit den 845 zu betreiben, optimal in mein Anforderungsprofil
Nachdem ich ihn nun zuhause ausgiebig gestestet habe, muss ich zumindest meine oben getätigte Aussage bzgl. Der 50 % relativieren. Die Quelle ist durchaus nicht zu vernachlässigen....... ;)
Der CD5s ist ein unglaublicher CD-DAC-Vorverstärker. Überhaupt kein Vergleich zum Sony, der nur im Gewicht (16 und 18 kg) mithalten kann.
Der CD 5s macht alles besser. Deutlich mehr Details sind zu hören, wobei es dabei niemals scharf klingt, aber es gibt auch keinen warmen Röhrensound. Es klingt einfach angenehm und richtig, vielleicht würde man analog sagen, ohne jegliche digitale Schärfe. Dazu kommt eine deutlich tiefere Staffelung der Bühne, die sich auch in der Breite vergrößert. Zusammen mit einer exzellenten Ortbarkeit trägt das sicherlich zu der deutlich „livehaftigeren“ Wiedergabe bei. Hier gibt es nicht nur eine exzellente Phantommitte, hier stimmt der Ausdruck „die Boxen verschwinden völlig“ mal wirklich. Der Fußwippfaktor geht gegen unendlich! Es macht unglaublich Spaß mit dem Teil Musik zu hören.
War ich vorher mit dem Klang meiner Anlage zufrieden, so bin ich heute mit dem Ayon glücklich.
Sicherlich viel Geld und für viele einfach unerschwinglich. Trotzdem sollte jeder die Gelegenheit wahrnehmen, diesen „CD-Spieler“ einmal anzuhören. Ich bin sicher, ihr werdet meine Begeisterung teilen.
:bumping:
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Ein huebsches und anscheinend (*) auch recht gut verarbeitetes Geraet :OK:.

Ich habe ihn mal 'angehoert', in einer ansonsten eher neutralen Kette, in die er durchaus gut integriert war.

Resultat - nicht schlecht, angenehm zu hoehren, sehr nett anzusehen, aber leider auch recht teuer fur das, was man bekommt.

Das gute Stueck ist nicht hundertprozentig 'ehrlich' - die Musik wird ein wenig 'aufgehuebscht' - das Equivalent im fotographischen Bereich waere die Verwendung eines Films mit hoher Farbsaettigung (wer kennt noch den guten alten Kodak Ektachrome Professional Plus - von dem ich einige Hunderterkartons in der Kuehltruhe hatte :mrgreen:)... ob man das mag oder nicht, ist Geschmackssache - Langeweile kommt mit der Wiedergabe nicht auf, insoweit ist diese "Unehrlichkeit" als positiv belegt betrachtbar.

Gruesse

Micha
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PS: Ich halte als 'Antithese' die folgende Kette dagegen: Digitale Quellen: CD-Laufwerk von Proceed, Micromega oder Mark Levinson (No 37), plus streaming device (Squeezebox, Apple TV2, ... erlaubt ist, was gefaellt) und SPDIF/TDIF/AES3-Ausgang hat), Benchmark DAC1 plus Mark Levinson No. 380S Vorverstaerker... wobei CD-Laufwerk und VV 'zweiter Hand' zu beschaffen sind. Aehnlich 'musikalisch', aber ohne das 'Nachsaettigen' des Ayon... als Nachspieler dann die K+H O410 oder O500 mit dem passenden sub. Vinyl ueber EMT938/948 mit aufgearbeitem internem Entzerrer wuerde qua Anmutung zu einer solchen Kette passen....
(*) Anscheinend, da ich das Innenleben nicht in direkten Augenschein nehmen konnte.
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sledge
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Beitrag von sledge »

mb-de hat geschrieben:Ein huebsches und anscheinend (*) auch recht gut verarbeitetes Geraet :OK:.
Die innere Verarbeitung kann man ja auf den Fotos des geöffneten Gerätes sehen. Sieht aus meiner Sicht ziemlich gut aus. :D
mb-de hat geschrieben:Resultat - nicht schlecht, angenehm zu hoehren, sehr nett anzusehen, aber leider auch recht teuer fur das, was man bekommt.
Okay, die Geschmäcker sind vielleicht verschieden. "Nicht schlecht" :? klingt irgendwie wie "ganz nett" und wir wissen ja, wofür das steht.... :mrgreen: Trifft aus meiner Sicht die Sache nun wirklich nicht. Recht teuer ist keine Frage, bleibt die Frage, ob man so etwas wirklich günstiger bekommt...
mb-de hat geschrieben:Das gute Stueck ist nicht hundertprozentig 'ehrlich' - die Musik wird ein wenig 'aufgehuebscht' - ......- Langeweile kommt mit der Wiedergabe nicht auf, insoweit ist diese "Unehrlichkeit" als positiv belegt betrachtbar.
In einem Röhrenforum finde ich die Argumentation schon "interessant". :lips: Mir persönlich ist es letztlich egal, ob es ehrlich klingt oder "aufgehübscht", entscheidend ist für mich, dass es mir gefällt. Ich frage mich allerdings auch, ob man tatsächlich beurteilen kann, ob etwas hundertprozentig ehrlich klingt....:ebh:

mb-de hat geschrieben:PS: Ich halte als 'Antithese' die folgende Kette dagegen: Digitale Quellen: CD-Laufwerk von Proceed, Micromega oder Mark Levinson (No 37), plus streaming device (Squeezebox, Apple TV2, ... erlaubt ist, was gefaellt) und SPDIF/TDIF/AES3-Ausgang hat), Benchmark DAC1 plus Mark Levinson No. 380S Vorverstaerker... wobei CD-Laufwerk und VV 'zweiter Hand' zu beschaffen sind. Aehnlich 'musikalisch', aber ohne das 'Nachsaettigen' des Ayon... als Nachspieler dann die K+H O410 oder O500 mit dem passenden sub.


Die Komponente der Kette habe ich höchstens mal einzeln gehört. Wäre sicherlich interessant sie mal zusammen und im Vergleich zum Ayon zu hören.
Wenn man auf Aktiv-Boxen steht (gerade die O410 erfreuen sich ja aufgrund ihres sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisss einer großen Beliebtheit) läßt sich mit dem Ayon ja auch eine Mini-High-End Anlage zusammenstellen. Wenn irgendwann mal neue Boxen anstehen, werde ich sicher auch diese Variante mal testen...
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hallo sledge,

was du gschrieben hast, passt wohl auf jeden 2. CD-player. aber wenn du nicht begeistert wärst - und das ist ja die hauptsache - hättest du bestimmt nicht gepostet.
viel spaß also weiterhin!

mein tipp: wirf die gesteckten röhren raus (sofern es welche aus aktueller produktion sind) und experimentier mit einigen old stock-typen! dürfte das gerät klanglich noch weiter beflügeln....

gruß

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mb-de
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Beitrag von mb-de »

sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben:Ein huebsches und anscheinend (*) auch recht gut verarbeitetes Geraet :OK:.
Die innere Verarbeitung kann man ja auf den Fotos des geöffneten Gerätes sehen. Sieht aus meiner Sicht ziemlich gut aus. :D
Das war nach Bildern auch mein erster Eindruck von der Sphaeris aus gleichem Hause. Als ich mal ein Exemplar im Original offen vor mir hatte, fand ich dann doch ein paar Details, die ich qua Preis und Anmutung als Kaeufer nicht tolerieren wuerde... daher die Einschraenkung. Sie ist beim CD-Spieler wohl eher hypotetischer Natur.
sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben:Resultat - nicht schlecht, angenehm zu hoehren, sehr nett anzusehen, aber leider auch recht teuer fur das, was man bekommt.
Okay, die Geschmäcker sind vielleicht verschieden. "Nicht schlecht" :? klingt irgendwie wie "ganz nett" und wir wissen ja, wofür das steht.... :mrgreen: Trifft aus meiner Sicht die Sache nun wirklich nicht. Recht teuer ist keine Frage, bleibt die Frage, ob man so etwas wirklich günstiger bekommt...
Smaken verschillen.

In extremis kann man vergleichbare Klangqualitaet mit einem Benchmark DAC-1 HDR kombiniert mit einem preiswerten CD-Laufwerk mit guter Lesefehlerunterdrueckung hinbekommen (Beispiel Fostex CR-500 - liest mit hoher Lesegeschwindigkeit (24..48x) und benutzt einen asynchronen FIFO-Puffer mit jitterarmem Auslesetakt).

Zugegebenermassen sieht das Ganze dann deutlich "technischer" aus - nach Tonstudio.

Die Kosten liegen aber in Summe nur bei ca. 30% des Ayon.
sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben:Das gute Stueck ist nicht hundertprozentig 'ehrlich' - die Musik wird ein wenig 'aufgehuebscht' - ......- Langeweile kommt mit der Wiedergabe nicht auf, insoweit ist diese "Unehrlichkeit" als positiv belegt betrachtbar.
In einem Röhrenforum finde ich die Argumentation schon "interessant". :lips: Mir persönlich ist es letztlich egal, ob es ehrlich klingt oder "aufgehübscht", entscheidend ist für mich, dass es mir gefällt.


Roehrentechnik kann sehr neutral und analytisch wiedergeben, ohne die "Musikalitaet" zu verlieren, so wie sehr hochwertige Halbleiterverstaerker... ich erinnere an die deutsche oeffenlich-rechtliche Rundfunkstudiotechnik - nach IRT-Norm, z. B. V69, V73, V81)... und das ist ein Ideal, an dem ich mich fuer meine Entwuerfe orientiere. Wobei jeder Musikliebhaber seinen eigenen Geschmack hat - und das ist auch gut so... Deinen letzten Satz unterschreibe ich also...
sledge hat geschrieben:Ich frage mich allerdings auch, ob man tatsächlich beurteilen kann, ob etwas hundertprozentig ehrlich klingt....:ebh:
Perfektion ist nicht moeglich. Plausibilitaet schon. Und da lernt man eine Menge, wenn man in juengeren Jahren viel Zeit bei Aufnahmen fuer den oeffentlich-rechtlichen Rundfunk verbracht hat... und habe mich da wohl for good or for bad auf ein gewisses Muster 'eingehoert'.
sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben:PS: Ich halte als 'Antithese' die folgende Kette dagegen: Digitale Quellen: ... Mark Levinson (No 37), plus streaming device (...), Benchmark DAC1 plus Mark Levinson No. 380S Vorverstaerker... als Nachspieler dann die K+H O410 oder O500 mit dem passenden sub. + EMT fuer Vinyl


Die Komponente der Kette habe ich höchstens mal einzeln gehört. Wäre sicherlich interessant sie mal zusammen und im Vergleich zum Ayon zu hören.
Bis auf die Aktivlautsprecher stehen sie bei mir im Wohnzimmer. DAC und No 380S wurden in Verbindung mit dem Fostex CR-500 und einen TC DK32 fuer den Digitalvergleich beim Forentreffen benutzt:

[img:1024:768]http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... G_1199.jpg[/img]

Als Lautsprecher haengen entweder aktiv betriebene Sonus Faber Guarneri Hommage mit BBC sub oder Eigenbauten mit Accuton TMT und HT sowie Audio Technology-TT dahinter... beides ist schon ganz anhoerbar, braucht aber unten noch etwas Nachhilfe beim "Druck"... der O500 waere sicher ein guter Ersatz, bis auf den Einkaufspreis...
sledge hat geschrieben:Wenn man auf Aktiv-Boxen steht (gerade die O410 erfreuen sich ja aufgrund ihres sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisss einer großen Beliebtheit) läßt sich mit dem Ayon ja auch eine Mini-High-End Anlage zusammenstellen. Wenn irgendwann mal neue Boxen anstehen, werde ich sicher auch diese Variante mal testen...
Ich stelle mir vor, dass dies gut passt.

Gruesse

Micha
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Beitrag von sledge »

hoersen hat geschrieben: was du gschrieben hast, passt wohl auf jeden 2. CD-player. aber wenn du nicht begeistert wärst - und das ist ja die hauptsache - hättest du bestimmt nicht gepostet.
Ich schieb noch ein paar "einzigartig, unglaublich, sensationell, fantastisch" hinterher :mh: denn, der Ayon hat, zumindest so weit ich das beurteilen kann, wenig mit jeden zweiten CD-Spieler gemeinsam, eher würde ich sagen, er klingt wie kein Zweiter! :wink: Aber das ich wirklich begeistert bin ist ja zumindest rüber gekommen. :beer
hoersen hat geschrieben: mein tipp: wirf die gesteckten röhren raus (sofern es welche aus aktueller produktion sind) und experimentier mit einigen old stock-typen! dürfte das gerät klanglich noch weiter beflügeln....
Die Röhren sind ja noch nicht mal richtig eingespielt..... :oops: :cry:
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Beitrag von sledge »

mb-de hat geschrieben: In extremis kann man vergleichbare Klangqualitaet mit einem Benchmark DAC-1 HDR kombiniert mit einem preiswerten CD-Laufwerk mit guter Lesefehlerunterdrueckung hinbekommen (Beispiel Fostex CR-500 - liest mit hoher Lesegeschwindigkeit (24..48x) und benutzt einen asynchronen FIFO-Puffer mit jitterarmem Auslesetakt).
Vielleicht stimmt das, vielleicht aber auch nicht. Ich persönlich würde mir so ein Urteil nicht zutrauen, wenn ich die zu vergleichenden Geräte nicht in der gleichen Kette am selben Ort gehört hätte.
mb-de hat geschrieben: Roehrentechnik kann sehr neutral und analytisch wiedergeben, ohne die "Musikalitaet" zu verlieren,
Für neutral und analytisch brauche ich aber keine Röhren oder? :wink: Und was ist Musikalität dann anderes als Klirr, den wir als angenehm empfinden? Wenn das jetzt einen Glaubenskrieg auslöst, ziehe ich den Satz aber gerne zurück :beer will ja nicht am Kreuz enden...:cry

mb-de hat geschrieben:Bis auf die Aktivlautsprecher stehen sie bei mir im Wohnzimmer. DAC und No 380S wurden in Verbindung mit dem Fostex CR-500 und einen TC DK32 fuer den Digitalvergleich beim Forentreffen benutzt:
Wann ist denn das nächste Forentreffen und wo? Vielleicht kann man ja mal einen Vergleich durchführen!
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Beitrag von mb-de »

sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben: In extremis kann man vergleichbare Klangqualitaet mit einem Benchmark DAC-1 HDR kombiniert mit einem preiswerten CD-Laufwerk ...
Vielleicht stimmt das, vielleicht aber auch nicht. Ich persönlich würde mir so ein Urteil nicht zutrauen, wenn ich die zu vergleichenden Geräte nicht in der gleichen Kette am selben Ort gehört hätte.
Ich kenne in der betroffenen Kette auch den DAC-1 (habe den nach Probehoeren an dieser Kette gekauft - war eine Inzahlungnahme :mrgreen:). Das Probehoeren des Ayon war nicht ABX mit dem Benchmark, aber lange genug mit mir bekannter Musik, um Tendenzen zu erkennen. Lautspecher waren Avalon Opus mit Accuton/Thiel-Chassis an Passlab-Elektronik. Fuer mich und meinen Geschmack stimmt meine Aussage - your mileage may (will) vary...
sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben: Roehrentechnik kann sehr neutral und analytisch wiedergeben, ohne die "Musikalitaet" zu verlieren.
Für neutral und analytisch brauche ich aber keine Röhren oder? :wink: Und was ist Musikalität dann anderes als Klirr, den wir als angenehm empfinden? Wenn das jetzt einen Glaubenskrieg auslöst, ziehe ich den Satz aber gerne zurück :beer will ja nicht am Kreuz enden...:cry
Beim Wandlervergleich entschied sich die Mehrheit fuer den Wandler mit dem geringsten Klirr (siehe thread zum Forentreffen).

Im letzten Jahr haben wir bei Jochen Gittels Stammtisch einen Vergleich von Line-Stufen gemacht (Katodenbasis, KF, Stueck Draht) - bei der Mehrzahl der Zuhoerer gewann das Stueck Draht - gefolgt vom KF und KB. Gewinner also auch hier die Konfiguration mit den geringste Verzerrungen. (Aussnahmen bestaetigen die Regel = einige wenige Zuhoerer bevorzugten die "Roehrenwaerme" der KB-Schaltung... so unterscheiden sich die Geschmaecker.

(Ach ja - mir macht es Spass, Roehrenverstaerker so zu bauen, dass sie eben nicht nach Klischee-Roehre klingen... mich faszinieren sie als Baulementen mit interessanten Moeglichkeiten, nicht wegen einer moeglichen per-se-Uebergegenheit oder spezifischen Klangcharakteristik...)
sledge hat geschrieben:
mb-de hat geschrieben:.... Digitalvergleich beim Forentreffen benutzt:
Wann ist denn das nächste Forentreffen und wo? Vielleicht kann man ja mal einen Vergleich durchführen!
Der ist wohl im naechsten Jahr (17-Maerz-2012) in Duesseldorf.

Was in diesem Jahr geschah, wirst Du im folgenden thread gesehen haben:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... php?t=8958

Interessanterweise war der Abhoerlautsprecher (Network mit Accuton TM und HT) den Avalons, welche hier erwaehnt wurden, sehr aehnlich...

Ich denke aber nicht, dass wir wieder einen Digital-Vergleich im selben Stile wie in diesem Jahre machen werden... das Thema beim naechsten Male koennte z. B. ein (Roehrenverstaerker-Ausgangs-)Uebertragervergleich sein.

Gruesse

Micha
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Beitrag von sledge »

Hallo Micha,
mb-de hat geschrieben: .... Das Probehoeren des Ayon war nicht ABX mit dem Benchmark, aber lange genug mit mir bekannter Musik, um Tendenzen zu erkennen. Lautspecher waren Avalon Opus mit Accuton/Thiel-Chassis an Passlab-Elektronik. Fuer mich und meinen Geschmack stimmt meine Aussage - your mileage may (will) vary...
Um Tendenzen zu erkennen mag das sicherlich ausreichen, von gleich gutem Klang zu sprechen ohne direkten A/B-Vergleich mit gleichem Pegel halte ich persönlich für gewagt. Das menschliche Gedächnis ist für Klangerlebnisse eher subotimal, so jedenfalls die allgemeine Ansicht.
Letztlich muss das aber jeder für sich entscheiden. :beer
mb-de hat geschrieben: Beim Wandlervergleich entschied sich die Mehrheit fuer den Wandler mit dem geringsten Klirr (siehe thread zum Forentreffen).
Im letzten Jahr haben wir bei Jochen Gittels Stammtisch einen Vergleich von Line-Stufen gemacht (Katodenbasis, KF, Stueck Draht) - bei der Mehrzahl der Zuhoerer gewann das Stueck Draht - gefolgt vom KF und KB. Gewinner also auch hier die Konfiguration mit den geringste Verzerrungen. (Aussnahmen bestaetigen die Regel = einige wenige Zuhoerer bevorzugten die "Roehrenwaerme" der KB-Schaltung... so unterscheiden sich die Geschmaecker.
Und das sagt uns was? Ich meine außer dass mehr Klirr und mehr "Röhrenwärme" nicht automatisch zu besserem Klang führt :wink: Ein klirrendes Röhrengerät ist ja nicht automatisch deshalb einem Transistorkollegen überlegen, weil es eine Röhre drin hat.

Worauf führst Du denn den besonders "musikalischen" Klang von Röhrengeräten zurück, wenn nicht auf den als angenehm empfundenen Klirr?

Gruß
Sledge
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Beitrag von mb-de »

Hallo Sledge!
sledge hat geschrieben: Um Tendenzen zu erkennen mag das sicherlich ausreichen, von gleich gutem Klang zu sprechen ohne direkten A/B-Vergleich mit gleichem Pegel halte ich persönlich für gewagt. Das menschliche Gedächnis ist für Klangerlebnisse eher subotimal, so jedenfalls die allgemeine Ansicht.
Das ist grossenteils richtig - weswegen ich beim Direktvergleich immer auf ABX setze und umfangreiche Messtechnik dafuer vorhalte, um es moeglich zu machen. Gewisse Ausnahmen sind moeglich - wenn man das gehoerte Musikstueck wirklich gut kennt - ab Aufnahmeraum :OK:...

Mehr zu den Bedingungen meines "Ayon-Probehoerens" siehe unten.
sledge hat geschrieben:...Und das sagt uns was? Ich meine außer dass mehr Klirr und mehr "Röhrenwärme" nicht automatisch zu besserem Klang führt :wink: Ein klirrendes Röhrengerät ist ja nicht automatisch deshalb einem Transistorkollegen überlegen, weil es eine Röhre drin hat.
So ist es. Man muss das Ganze undogmatisch sehen. Ich kann sowohl mit halbleiterbestueckter als auch mit roehrenbestueckter Elektronik leben - Roehren benutze ich nicht wegen ihrer von manchem herbeigedichteten klanglichen Ueberlegenheit, sondern wegen des Spassfaktors - als Kompensation fuer meinen "Engineering Management/ paper pusher"-Job, bei dem ich nur noch sehr wenig Hand an Entwurf und praktischer Aufbau von Elektronik lege - eben die Dinge, die ich einmal gelernt/studiert habe... to keep one's dexterity, sagt man im Englischen.

sledge hat geschrieben:Worauf führst Du denn den besonders "musikalischen" Klang von Röhrengeräten zurück, wenn nicht auf den als angenehm empfundenen Klirr?
Das mag manchem vordergruendig attraktiv erscheinen, ist aber meiner Ansicht nach zu einfach aufgestellt.

Tiefere Analyse zeigt noch andere Moeglichkeiten auf - da diese auch auf Hybrid- oder Halbleitergeraetschaft zutrifft, die als 'wohlklingend' und frei von listener fatigue betrachtet wird, trotz dass sie im Vergleich zu gaengiger Roehrenhardware sehr verzerrungsarm arbeiten.

Wenn man solche Geraete betrachtet, stellt man fest, dass sie (1) mit steigender Ordnung sehr schnell abfallende Amplituden der Klirrprodukte haben und (2) (disharmonische) Intermodulationsprodukte hoher Ordnung sehr geringe Amplituden haben bzw im Grundrauschen verschwinden.

Klirranteile niedriger Ordnung richten dabei relativ wenig Schaden an, solange sie in der Verdeckungskurve des Ohrs landen. Was darueber hinausgeht, bewirkt dann gefuehlten Eigenklang.

Meine zwei 'Kennkriterien' fuer ein gutes Uebertragungssystem sind Plausibilitaet der Wiedergabe (ich weiss, dass dies ein weites Feld ist - unter dem jedes Individuum andere Dinge 'sieht' (hoert) und Prioritaeten setzt) und Abwesenheit von listener fatigue.

Die 2..3 h Hoerzeit mit dem Ayon war im konzentrierten Teil mit Musik gefuellt, die ich selbst von der Rohaufnahme und vom Master her kenne... das erste Kriterium erfuellt der Ayon nach meinem Geschmack recht gut, mit leichter Tendenz zum 'aufhuebschen', also nicht ganz perfekt - das zweite Kriterium fand ich voll erfuellt. Ich denke also durchaus, dass der Ayon ein ordentliches Geraet ist - nur ist mir der Preis fuer das Gebotene ein wenig hoch.

Die Hoergelegenheit hatte ich, da der Haendler ab und an Roehren von mir messen laesst oder kauft... leider war keine Gelegenheit, die Kiste aufzuschrauben.

Gruesse

Micha
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Beitrag von sledge »

Hi Micha
mb-de hat geschrieben: Die 2..3 h Hoerzeit mit dem Ayon war im konzentrierten Teil mit Musik gefuellt, die ich selbst von der Rohaufnahme und vom Master her kenne... das erste Kriterium erfuellt der Ayon nach meinem Geschmack recht gut, mit leichter Tendenz zum 'aufhuebschen', also nicht ganz perfekt - das zweite Kriterium fand ich voll erfuellt. Ich denke also durchaus, dass der Ayon ein ordentliches Geraet ist - nur ist mir der Preis fuer das Gebotene ein wenig hoch.
mit der "leichten Tendenz zum Aufhübschen" kann ich gut leben :mrgreen: zumal ich ja die Stücke im Orginal nicht kenne.
Die vollkommene "Abwesenheit von listener fatigue" kann ich auch bestätigen, ich habe noch nie so gerne Musik gehört.
:mh:
Der Preis hätte für meinen Geschmack auch niedriger sein können, aber wenn ich mir z.B. die letzte HiFi & records anschaue, da sind gleich drei CD-Spieler für 20.000 EUR drin. Im Vergleich dazu ist der Ayon dann noch ein Schnäppchen :lips: Du siehst, es ist alles relativ. :wink:
Bei mir kommt aber sicherlich auch noch hinzu, dass alle Geräte einen hohen WAV haben müssen, um von der Regierung gebilligt zu werden.
Den Ayon fand meine Frau klasse und den deutlich besseren Klang musste ich ihr auch nicht "aufschwatzen".
Ich selbst, so muss ich zugeben, stehe aber auch auf eine "ordentliche" Verarbeitung, eine gute Haptik und ein ansprechendes Äußeres.
Den Sony hatte ist 14 Jahre und wenn ich davon ausgehe, dass der Ayon auch so lange hält, kann es durchaus sein, dass das mein letzter CD-Spieler/DAC/Vorverstäker wird, da mein Gehör ja auch nicht besser wird und es bis dahin vielleicht gar keine CDs mehr gibt. :cry:
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Beitrag von Dual_01 »

Hallo,
ich hatte den Ayon CD5 auch mal ein paar Tage bei mir zu Hause zum probehören. Das Teil klingt schon super und die Option, das Ganze als Vorstufe mit DAC zu nutzen hat auch seinen Charme. Den USB-Anschluss habe ich nicht getestet, insofern kann ich dazu nichts sagen, allerdings war das noch der CD5 mit dem 24bit/48 khz Interface und nicht der CD5s.
Mir war der CD5 dann doch letztlich zu teuer für mein verfügbares Budget und ich habe mich für eine Streaming-Lösung entschieden.

Viele Grüße
Dual_01
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Vom Rippen und Streamen...

Beitrag von sledge »

Dual_01 hat geschrieben:Hallo,
ich hatte den Ayon CD5 auch mal ein paar Tage bei mir zu Hause zum probehören. Das Teil klingt schon super und die Option, das Ganze als Vorstufe mit DAC zu nutzen hat auch seinen Charme. Den USB-Anschluss habe ich nicht getestet, insofern kann ich dazu nichts sagen, allerdings war das noch der CD5 mit dem 24bit/48 khz Interface und nicht der CD5s.
Mir war der CD5 dann doch letztlich zu teuer für mein verfügbares Budget und ich habe mich für eine Streaming-Lösung entschieden.

Viele Grüße
Dual_01
Den USB-Eingang habe ich jetzt auch getestet und mich dabei auch ein wenig schlau bezüglich "Rippen" und "Streamen" gemacht.
Sicherlich eine absolut praktische, klangstarke, komfortable und günstige Lösung. :mh:

Ich werde meine CD-Sammlung jetzt als FLAC rippen und per WLAN ins Wohnzimmer streamen. Als "Empfänger wird mir ein weiteres Netbook dienen, vielleicht schließe ich aber die externe Festplatte gleich an das Netbook im Wohnzimmer an, nachdem das rippen der CD-Sammlung erledigt ist... . Als Programm zum Rippen und zum Abspielen werde ich Foobar benutzen. Klappt im Probebetrieb auch ganz gut bis auf Kleinigkeiten (CD-Cover muss ich manuell mit Hilfe von "Album Art Downloader" einbinden und beim Rippen kann ich Foobar bisher nicht dazu bewegen, den Nachnamen vor den Vornamen zu setzen...). Das ganze läßt sich noch mit einer Android-App relativ komfortabel auf meinem Smartphone steuern.
Klanglich konnte ich keinen Unterschied zwischen CD und Zuspielung über PC ausmachen und wenn dann eher ganz leicht in Richtung PC (kann aber auch Einbildung sein). Vom Komfort ist die PC-Lösung sowieso der CD Lösung deutlich überlegen.
Spricht einiges dafür, das CD-Spieler mittelfristig aussterben werden.
Dual_01
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Beitrag von Dual_01 »

Hätte ich nicht gedacht, dass die Zuspielung über USB mit dem eigenen CD-laufwerk des CD5 mithalten kann. Das ist interessant.

Falls Du noch Budget übrig hast, empfehle ich Dir ein RipNAS-Laufwerk. Das Rippen ist dann total komfortabel. Das Betriebssystem des RipNAS ist der Windows Home Server (ist auf Windows XP aufgesetzt). Auf das Ripnas kann man dann mittels remote desktop zugreifen. Somit lässt sich auf das Ripnas Foobar draufspielen und dann die Musik über USB auf den CD5 ausgeben. Steuern kannn man foobar ja dann komfortabel über einen ipod etc.

Viel Spaß...

Dual_01
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Beitrag von sledge »

Dual_01 hat geschrieben:Hätte ich nicht gedacht, dass die Zuspielung über USB mit dem eigenen CD-laufwerk des CD5 mithalten kann. Das ist interessant.
Bei asynchroner Taktung, die der CD 5 s ja macht, ist die Jitterproblematik (sofern es eine solche gibt) ja kein Thema mehr. Die Anlieferung der Daten sollte bei Daten von der Festplatte eigentlich besser sein, da die Daten ja, wenn man es korrekt macht, besser ausgelesen werden. Das CD-Laufwerk im Player hat ja nur begrenzte Zeit die Daten zu lesen. Treten Fehler auf muss es interpolieren.
Beim Auslesen am Computer, kann das Laufwerk nötigenfalls mehrfach über die Stelle lesen bis es paßt und bei manchen Programmen das ausgelesend Ergebnis gegen eine Datenbank vergleichen. Foobar und EAD bieten solche "Secure-Modes" und außerdem den angesprochenen Datenbankvergleich mit Accurate RIP. Mich hat das davon überzeugt, dass die angelieferten Daten über den PC mindestens gleichwertig und bei schwierigen Fällen sogar besser sind.
Ob das bei den RIP-NAS Servern auch der Fall ist, weiß ich nicht. Der Kostenvergleich spricht jedenfalls für die Foobar+PC-Lösung. Ich will allerdings nicht verhelen, dass gerade der Anfang mit Foobar als nicht Computer-Freak nicht ganz leicht ist, da ist die Lösung mit dem RIP-NAS-Server sicherlich unkomplizierter und ungleich komfortabler.
Gerade das Rippen ist ja ein Prozeß den man nur einmal macht. Da sollte es auf bestmögliche Qualität ankommen. Nach meinen Recherchen liefern das nur EAC und Foobar als Software.
Finde es schon faszinierend wie komfortabel eine gerippe CD-Sammlung ist und wenn man den Aufwand und die Kosten betrachtet, spricht vieles für eine solche Lösung. Kombiniert mit einem Wandler mit regelbaren Ausgang und Aktivboxen kann man sich so für vergleichsweise wenig Geld in höchste Klanggefilde katapultieren.
Dual_01
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Beitrag von Dual_01 »

Gerade das Rippen ist ja ein Prozeß den man nur einmal macht. Da sollte es auf bestmögliche Qualität ankommen. Nach meinen Recherchen liefern das nur EAC und Foobar als Software.
Da gibt es einige Software-Pakete (AccurateRip, EAC, Foobar, J.River), die akurat rippen können. RipNAS benutzt z.B. AccurateRip.
Viel Vergnügen bei Streamen.


Grüße

Dual_01
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sledge
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Beitrag von sledge »

Vorgeschichte
Nachdem ich mir vor nicht allzu langer Zeit einen letzten CD-Spieler gegönnt hatte (http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... hread=1715) weckte der vorhanden USB-Eingang mein Interesse für die HiFi-Wiedergabe via PC. Nachdem ich mich mit Foobar ein wenig vertraut gemacht hatte (http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... ID=509#509) rippe ich zur Zeit meine CD-Sammlung. Der CD-Spieler ist dann eigentlich überflüssig und soll durch einen klanglich mindestens gleichwertigen D/A-Wandler Vorverstärker ersetzt werden.
Hierzu habe ich mir bei dem sehr netten und kompetenten Herrn Zingel vom Studio für aktiven Hörgenuss (http://www.christophzingel.de) in Essen zwei der aus meiner Sicht zur Zeit interessantesten Wandler (Grace m903 und Antelope Zodiac Gold + Voltikus) zu einem Vergleichstest ausgeliehen. Der Grace ersetzte kurzfristig den eigentlich zunächst geplanten Benchmark, weil nach laut Aussage von Herrn Zingel in der Preisklasse bis 2000 EUR der Grace das Maß der Dinge ist.

Ausstattung
Grace m903
Der Grace ist eine DAC-/Monitor-Controller/Vorverstärker. Er besitzt zusätzlich zu seinen Digitaleingängen (USB, TOSLINK, AES, S/PDIF) noch zwei analoge Eingänge (sym. und unsymmetrisch). Auf der Front finden sich noch zwei Kopfhörer-Eingänge deren Pegel man separat regeln kann.
Die Lautstärke lässt sich am Gerät oder via optinaler Fb (165 EUR) in 0,5 dB Schritten steuern. Der Pegel wird in einem Display angezeigt. Das Display lässt sich dimmen.
Als analoge Ausgänge finden sich unsymmetrische und symmetrische Buchsen, wobei die letzteren als Klinkenstecker und nicht als XLR ausgeführt sind, was eher ungewöhnlich ist.
Der USB Eingang ist eine Mini-Version. Ein Kabel dafür liegt bei.
Besonderheit: Der Grace hat eine Crossfeed Schaltung für seine Kopfhörerausgänge, die eine Vor-kopf Ortung möglich machen soll, indem dem linken Ohr auch Teile des am rechten Ohr ankommenden Schallereignisse zugemischt werden (und umgekehrt). Habe ich nicht getestet. Die Kopfhörerausgänge sollen aber laut Aussage von Herrn Zingel mit zu den besten gehören, die man bei DACs antrifft.
Antelope Zodiac Gold + Voltikus
Der Zodiac ist ebenfalls als DAC-/Monitor-Controller/Vorverstärker zu bezeichnen. Neben seinen Digitaleingängen ( USB bis 384 kHz, TOSLINK, AES und S/PDIF), hat er auch einen Eingang für eine Word Clock und genau wie der Grace sym (XLR). und unssym. analoge Eingänge. Digitale Ausgänge (AES und S/PDIF) runden die Ausstattung ab. Auf der Front befinden sich noch zwei Kopfhörerausgänge deren Lautstärke man mit einem separaten Regler justieren kann. Hier findet sich wirklich alles, was man braucht!
Die Laustärkepegel wird im Display angezeigt, wenn er verändert wird, danach springt die Anzeige wieder zurück zur Abtastrate. Die Anzeige dient außerdem noch für Rückmeldung welche Quelle gewählt ist. Die Multifunktionalität der Displayanzeige stört nicht wirklich, separate Anzeige finde ich persönlich aber übersichtlicher
Besonderheit: Der USB Eingang geht in Verbindung mit einem MAC und nur in Verbindung mit einem MAC bis 384 kHz. Ob das klanglich relevant ist kann man sicherlich bezweifeln, schaden kann es aber nie, auf eine mögliche Zukunft vorbereitet zu sein.
Ayon Audio 5s
Der Ayon ist ein CD-Spieler mit integrierter Vorstufe und D/A-Wandler. Neben seinen Digitaleingängen (S/PDIF, TOSLINK, AES/EBU und USB) verfügt er noch über sym (XLR). und unssym. analoge Eingänge. Alks digitale Ausgänge stehen AES/EBU, Coaxial und I2S zur Verfügung. Analog raus geht es über RCA oder XLR. Neben einem Phasenidikator für die korrekte Netzphase findet man auf der Rückseite noch Schalter um die Vorstufe des Players zu umgehen und ihn als reinen CD-Spieler zu benutzen (Direct Amp), die Phase zu invertieren und einen High Gain-Schalter, der besonders leistungschwachen Röhren zu einem besseren Klang verhelfen soll. Über die Fb lässt sich die Abtastrate auf 24 Bit/ 192 kHz erhöhen. das Display lässt sich dimmen und komplett abschalten.

Verarbeitung
Grace m903
Der Grace ist ein typisches Studiogerät. Alles wirkt sehr solide. Die Schalter und Drehregler rasten satt oder klicken leise, wenn man sie dreht. Lediglich die acht silbernen Kreuzschrauben in der schwarzen Deckelplatte sind sicher nicht jedermanns Sache, haben mich persönlich aber nicht wirklich gestört. Dann schon eher die Kreuzschraube in der Mitte der Frontplatte, wobei Silber auf Silber schon fast wieder untergeht.
Der Grace wird beim Betrieb etwas warm, man sollte also nicht unbedingt etwas auf dem Gerät abstellen. Leider gibt es ihn nur mit silberner Front, was den einen oder anderen vielleicht stören dürfte.
Antelope Zodiac Gold + Voltikus
Hier überzeugt mich der Antelope nicht wirklich. Die Metallfüße geben dem sehr leichten Gerät (2, 4 kg) keinen Halt und so verschiebt sich das Gerät beim Kabelwechsel oder Tasten drücken sehr leicht. Mitgelieferte Gummiklebeuntersetzer sollten hier wohl für Abhilfe sorgen, bei einem Geräte einer solchen Preisklasse ist das aber wirklich keine standesgemäße und praktische Lösung. Auch die Fb überzeugt mich nicht. Sie ist zwar aus Metall, das Wackeln der Knöpfe ist aber nicht gerade vertrauenserweckend. Auch die beiden Drehregler sind jetzt nicht wirklich das, was man sich unter High-End vorstellt. Insgesamt für mich wenig überzeugend in dieser Preisklasse. Wenn man natürlich eine System-Fb nutzt (so wie ich) und die Kabel auch nicht jeden Tag umsteckt (wer macht das schon) sieht der Antelope (zumindest in schwarz ) ziemlich gut aus.
Ayon Audio 5s
Der Ayon ist verarbeitet wie die sprichwörtliche Burg. Absolutes Schwermetall (18 kg) und extrem ausladend (50 cm breit, 41 cm tief). Weder vorne, noch an den Seiten, noch obendrauf findet sich eine Schraube. Nur kühles dickes Metall. So stell zumindest ich mir High-End vor! Die Fb ist natürlich auch aus Metall, allerdings durch eine Flut an gleich aussehenden Knöpfen gewöhnungsbedürftig.

Klang
Alle Geräte wurden mit rosa Rauschen und einem Sound Level Meter bestmöglichst auf gleichen Pegel gebracht, wobei mir klar ist, das dieser Ansatz nicht frei von Kritik ist. Schon geringe Pegelunterschiede führen nach meiner Erkenntnis immer dazu, dass man das lautere Gerät für das bessere Gerät hält. Zeitlich deutlich versetzte „Testaussagen“ sehe ich ebenso als kritisch an, da der Mensch kein geeignetes Gedächtnis für solche Vergleiche hat.
Grace m903
Der Grace klang sehr gut. Raumausleuchtung und Ortbarkeit waren auf dem Niveau der deutlich teureren Mitbewerber. Ohne direkten Vergleich vermisst man hier nichts und auch wenn man vergleicht, ist es absolut nur sehr wenig. Vielleicht ein wenig Obertonglanz und ein klein wenig Raum um Instrumente und Akteure. Verfärbungen konnte ich keine erkennen. Der Grace spielte sehr detailliert und klar.
Der Grace ist mir sehr sympathisch. Gebaut für den harten Studioalltag, bietet er ausstattungsseitig alles, was man sich wünscht. Die Bedienung ist einfach und die Anzeigen vorbildlich. Klanglich liegt er nur knapp hinter seinen deutlich teureren Konkurrenten und bietet das mit Abstand beste Preis-/Leistungsverhältnis der drei Geräte. Wenn ich maximal 2000 EUR für einen D/A-Wandler ausgeben wollte, stände das Gerät ganz oben auf meiner Liste.
Antelope Zodiac Gold + Voltikus
Der Antelope klingt fantastisch. Die Detailwiedergabe war sensationell. Alle Ereignisse wurden sauber herausgearbeitet und bombenfest in dem Raum gestellt. Die Töne schienen länger auszuklingen und das ganze Klangbild wirkte noch ein klein wenig ruhiger. Wirklich ganz großes Kino. Selbst hohe Frauenstimmen klangen niemals scharf, dafür aber unglaublich klar und fokussiert. Klanglich insgesamt eine absolut überragende Vorstellung.
Der Antelope ist nicht unbedingt etwas für Menschen die auf eine gute Haptik Wert legen. Kann man mit den geschilderten Einschränkungen in diesem Bereich und bei der Bedienung leben, erhält man ein Gerät das klanglich auch allerhöchste Ansprüche befriedigt und zudem ausstattungsseitig auf alle Eventualitäten vorbereitet ist.
Leider ist es auch hier so, dass die letzten 10-15 % an Klang wirklich exponentielle Kosten verursachen. Ob das gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden.
Ayon Audio 5s
Die Ayon diente bei dem Test als Referenz, dessen Klang es zu schlagen galt. In vielen Bereichen wie Detailwiedergabe, Raumausleuchtung und Positionierung gab es ein Patt mit dem Antelope. Trotzdem verfolgten die beiden Konkurrenten einen unterschiedlichen Ansatz. Die unglaubliche Strahlkraft des Antelope konterte der Ayon mit einem etwas runderen Klangbild ohne hierbei irgendwelche Details zu übersehen. Die Musik klang emotionaler und zog einen mehr in seinen Bann.
Bei meiner Musik, bei der ich besonders auf eine sehr gute Stimmwiedergabe achte, lag der Ayon schließlich bei ¾ der Lieder um ein kleines Stück vorne. Bei anderen Musikstilen (z.B. Klassik oder Hardrock) kann sich das aber durchaus umkehren.
Der Ayon überzeugt mit seiner panzerschrankmäßigen Haptik und seiner Vollaustattung. Sein Charakter ist im besten Sinne audiophil und spricht besonders Freunde von analogem Klang und Röhrenliebhaber an, die Musik bei abgedunkeltem Raum mit einem guten Single Malt genießen wollen. Aber auch objektiv gesehen liegt der Ayon im Klang ganz, ganz weit vorne. Der klanglich sehr geringe Unterschied zum Antelope rechtfertig den mehr als doppelten so hohen Preis allein aber nicht. Man muss wirklich schon ein Freund gediegener Verarbeitung sein, vielleicht noch leistungsschwache 845 Röhrenmonos besitzen und sich die Möglichkeit offen halten wollen, gelegentlich auch noch mal eine Silberscheibe einlegen zu können, damit sich eine solche Investition auf irgendeine Weise lohnend erscheint.
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