KT120 Amp (Leven)

Hier gehts nur um Verstärkung, egal welcher Art.

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e80f
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KT120 Amp (Leven)

Beitrag von e80f »

Kennt jemand diese Schaltung? Hat jemand Erfahrung damit gemacht?

http://4tubes.com/SCHEMATICS/LUNDAHL-TR ... -KT120.htm

Und was mich noch interessiert: Es werden sehr teure und wohl hochwertige Lundahl AÜ, Trafos und Drosseln verbaut. Welche etwas presigünstigeren Alternativen würdet ihr so vorschlagen? Reinhöfer, Ritter, Hammond, Chinaimporte,...?!

Danke vorab für euere Meinugn und Tips!

gruss :beer
e80f
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Beitrag von e80f »

boah..mächtig was los hier...viele interessante antworten ..... : resp
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InSch
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Beitrag von InSch »

Also,


ich habe die Schaltung NICHT aufgebaut und würde sie auch nicht aufbauen aus folgenden Gründen
- Röhre nur von einem Hersteller verfügbar, wenn der entschliesst die Produktion zu stoppen, dann Nachschubproblem, Datenblatt der KT120 finde ich auch nicht doll, Kennlinienschar könnte linearer sein, 20 Watt Klasse A bekommt man auch anders hin
- Mangelndes Vertrauen in jemanden der keine normalen Schaltzeichen benutzt
- Elkos an den Kathoden, aber Boutiquekoppelkondensatoren
- Gegenkopplung auf den Eingang statt auf den Treiber - macht nur unnütze Probleme (da ist etwas"Kerko" drin, was sol das und wie paßt das mit High End Anspruch)
- (Edit) Die koppelkondensatoren in dem Amp sind vergleichseweise klein, ich könnte mir vorstellen, das wenn man den frequenzgang über den einzelnen Stufen aufnimmt, das es eine Bassanhebung im Treiber gibt, weil der wegen der Gegenkopplung die Mini-Cs ausgleicht durch mehr Verstärkung dagegen, was aber in schlechter Phasenreserve mündet, also gefühlt ein schlechtes Design.
- Ultralinear würde ich nur im Gegentakt machen, suche mal nach "Dennis Grimwood Ultralinear" und lies Dir das alles durch.....
- Röhrengleichrichter gehören m.E. zum Röhrenverstärker dazu, dahinter zunächst nur kleine Kapazitäten

Ich würde Dir raten zunächst zu überlegen, was Du wirklich bauen willst, das hängt auch von Deinen Lautsprechern ab die Du antreiben willst (Dämpfungsfaktor). Wenn Du 20 Watt in Klasse A Pentode möchtest, warum nicht einen 6L6 Klasse A Gegentaktverstärker bauen? Oder wenns unbedingt SE sein soll, dann reicht vielleicht auch eine KT88?

Und wenn Du dann geklärt hast, welchen Verstärker Du bauen möchtest, DANN kannst Du Dir über die Bauteilequalität Gedanken machen. Achte darauf, das alles halbwegs das gleiche Niveau hat und schau Dir die Datenblätter der elektrischen Bauteile ganau an bis Dir die Unterschiede klar sind (Lebensdauer und Temperaturfestigkeit von Elkos z.B.)

Gute preis/Leistungsrelation gibt es bei Reinhöfer Transformatoren, fürs Netzteil würde ich z.B. WIMA DC-Link MKP 5 nehmen, da gibts keine Probleme mit der Spannungsfestigkeit. Als Koppelkondensator WIMA MKP 10 oder Mundorf MCap, da kann man dann immer noch experimentieren mit Edelteilen.

Das ist meine Empfehlung auf das bisschen was ich von Dir weis
Gruß

InSch[/url]
e80f
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Beitrag von e80f »

ok, danke. so eine antwort kann nur jemand von fach geben. WOW!

:OK:

also ist es ein entwurf der doch fragen aufwirft?

ich bin nachbauer und nicht so tief in der materie drin. ich suche daher nachbausichere gute schaltungen ohne jetzt die bis auf den kleinsten widerstand zu zerlegen und zu analysieren.

wenn du fragst für welche lautsorecher dann muss so ein amp an b&w 684 gut laufen bzw. plane ich auch den nachbau der eggo2 von strassacker http://www.lautsprechershop.de/index_hi ... /eggo2.htm
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InSch
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Beitrag von InSch »

Hallo,


eine B&W tendenziell an einem Pentoden Push-Pull Amp mit ordentlich Dämpfungsfaktor, die Strassacker ist mit 94dB leistungsmäßig ja sehr gutmütig und wird mit einem eher kleinen Verstärker auskommen.

Ich würde mir an Deiner Stelle jetzt überlegen, ob Du einen Amp passend zur B&W bauen willst, oder ob Du erst die Strassacker um der dann einen passenden Amp zu baun. Oder Andersherum: Wenn Du jetzt nen Amp für die B&W baust ist der overzised für die Strassacker.

Die Strassacker ist mit wenigen Watt zufrieden, da kannst Du bis dahin dann von 2A3 über 300B überlegen, oder EL84 Push Pull wenns doch mehr ins HiFi-mäßige gehen sollte, oder 6l6 SE als Pentode wird auch ausreichen.

Du kannst die zeit nutzen und versuchen, Dir verschiedene Röhrenkonzepte anzuhören.

Gruß

InSch
AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

InSch hat geschrieben:...- Röhre nur von einem Hersteller verfügbar, ...
Hallo Ingo,

so exotisch ist die KT120 nicht; sie ist bei Anpassung des Arbeitspunktes durch KT88 oder 6L6GC ersetzbar
InSch hat geschrieben:...- Gegenkopplung auf den Eingang statt auf den Treiber
Diese Form der Gegenkopplung ist effektiver als Dein Vorschlag, da mehr Verstärkung innerhalb der Schleife ist. Rechne einfach mal nach...

Gruß Andreas
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InSch
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Beitrag von InSch »

Ich bliebe bei meinen Aussagen
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

... und sie werden vom 'dabei bleiben' nicht richtiger.

Die Diskussion ueber die Kondensatoren ist muessig - die vorgeschlagenen Elkos sind ordentlich und so bemessen, dass sie im Uebertragungsbereich keine hoerbaren Artefakte produzieren werden, selbiges gilt fuer den Keramikkondensator in der Gegenkopplungsschleife.

Die Koppelkondensatoren werden ohne Verlust durch Wima MKP10 ersetzbar sein, die Elkos durch entsprechendes low-ESR-Material von Nippon Chemie-con... da hat man viel Platz und benoetigt keine botique-Teile.

Andreas Schwarz' Einwand bezueglich der Gegenkopplung ist ebenfalls korrekt - und mit der gegebenen Bemessung der Bauelemente inklusive Kopplung sollte der Verstaerker stabil arbeiten.

Die KT120 ist eine aufgesexte KT88, und die Schaltung laesst sich ohne grosse Aenderung (noetig ist eine Anpassung des Endroehrenarbeitspunktes) auf andere verfuegbare Endroehren umstellen, z. B. auf EL156, KT88, 6550, EL34, ... natuerlich veraendert sich dabei auch die erzielbare Ausgangsleistung.

UL im Eintaktbetrieb ist Geschmackssache, aber durchaus machbar - man macht eine trade-off zwischen gesenktem Innenwiderstand, Verteilung des Klirrspektrums und Gesamtklirr - in Kombination mit der Ueber-Alles-Gegenkopplung sollte das schon funktionieren.

Ich finde den Plan nicht besonders elegant, aber er wird mit einiger Wahrscheinlichkeit ordentlich funktionieren - die Schaltung scheint nachbausicher... ich wuerde die Katodenkondensatoren C1 und C3 auf 1000 uF und C5 auf 2200 uF vergroessern... und das Netzteil deutlich haerter auslegen... doppelte bis dreifache Kapazitaet der Netzteilkondensatoren waere auch hilfreich - dann kann man sicher auch Nicht-botique-Typen benutzen :wink:...

Gruesse

Michael
=->
(Ansonsten ist es immer gut, ein wenig Leistungsreserve zu haben...)
---
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Beitrag von Jumper »

Hi,
ich finde die KT120 SE (Leven) Schaltung in sich stimmig und wenn ich mir
die anderen Schaltungen dort betrachte scheint der genau zu wissen was er tut . Zu dem sind alle technischen Angaben mit Klirrdiagramm usw. angegeben, Respekt :OK:
SE Endstufen mit Ultralinear, warum nicht, UNISON baut sehr erfolgreich
die Verstärker ebenso auf .

Gruß Stefan
Valvox
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Beitrag von Valvox »

Warum bei der KT120 mit einer kaskadierten Doppeltriode als Treiberröhre gearbeitet wird, ist mir unverständlich- gibt es doch genug Trioden und Pentoden, die die KT einstufig treiben können. Wozu also eine zweistufige Eingangsbeschaltung, die man ja immer tunlichst zu vermeiden trachtet?

Jan
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Arkadi
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Beitrag von Arkadi »

Hi,

wahrscheinlich war fiel zu schade eine Triode nutzlos stehen zu lassen. Schon als Triode geschalteter KT120 kann man nur mit einstufigen Treiber aussteuern, am besten mit Zwischenübertrager.
Grüße,
Arkadi
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Beitrag von Valvox »

Danke, Arkadi,

ich fühle mich bestätigt. Wie würdest du die KT88/KT120 treiben?

Ich dachte an eine 6s3n/6c3π oder eine Pentode.

Jan
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Arkadi
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Beitrag von Arkadi »

Je nach dem ob sie als Triode oder Tetrode geschaltet ist.
6S3P ist eine gute Wahl. Ich verwende sie gerne mit
Zwischenübertrager, aber wenn man genügend Anodenspannung
hat geht auch mit Widerstand in der Anode. Katode direkt auf Masse
und mit 1,5V Lithium Knopfzelle zwischen Steuergitter und Lautstärkeregler.
In diesem Fall Spannungsverstärkung je nach Exemplar und Last
zwischen 30 und 36. Die Betriebsspannung soll bei ca. 375-420V liegen.
Pentode als Treiber ist nicht unbedingt mein Ding, aber ich habe mir schon für eine
6P9/6AG7 als Pentode ein 7kg leichten :) ganz speziellen
Zwischenübertrager 1:1 mit notwendige Induktivität gewickelt und werde
in der nächste Zeit ausprobieren.
Grüße,
Arkadi
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Beitrag von Valvox »

(jetzt im richtigen Fred:)

Arkadi,

ich meine eigentlich die hier als Treiberröhren:

--> http://www.shinjo.info/frank/sheets/113/6/6S3PE.pdf

Grüße,

Jan
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Beitrag von Leven »

Valvox hat geschrieben:Warum bei der KT120 mit einer kaskadierten Doppeltriode als Treiberröhre gearbeitet wird, ist mir unverständlich- gibt es doch genug Trioden und Pentoden, die die KT einstufig treiben können. Wozu also eine zweistufige Eingangsbeschaltung, die man ja immer tunlichst zu vermeiden trachtet?

Jan
Hi,
2 stufig damit die Eingangsspannung des Amp nicht zu hoch wird,
ich stimme die Treiberstufe und die Arbeitspunkte so ab, dass sich mit der Endröhre und Ausgangsübertrager ein möglichst günstiges Klirrspektrum ergibt, dies bei unterschiedlicher Leistung und Frequenzen .
Gleichzeitig höhre ich mir über mehrere Monate die verschiedenen Schaltungen an, weil bei mir Messwerte auch wenn sie schön und gut sind
letzendlich nicht ausschlaggebend sind, sondern der Klang bzw. das Verhalten an verschiedenen Lautsprechern .
Die Schaltung wurde geändert und weicht in einigen Punkten von der obigen genannten ab, aktuell ist jetzt KT120 AGILE,

Grüße J.Leven
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Willkommen

Beitrag von InSch »

Herr Leven,


ich hatte Ihr Design mit meinem Posting vom 13.08.2014 kritisiert.

Nun sehe ich, das Sie am 07.05.2014 überarbeitet haben, dabei haben Sie wie von mir empfohlen die Gegenkopplung auf den Treiber modifiziert und den Keramikkondensator entfernt. Sogar den Koppel-C vor der Endröhre haben Sie leicht vergrößert. Der alte Plan ist im Netz noch zu finden......

Alt:
http://de.scribd.com/doc/175301237/KT120-Gesamt

Neu (Link funktioniert nicht gut):
http://4tubes.com/SCHEMATICS/LUNDAHL-TR ... Gesamt.pdf

Viel Spass beim weiteren "Verstärkerdesignen"
mit freundlichem Gruß


Ingo Schröder
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