DerAlteDachs hat geschrieben:
Gut, nun ist bekannt das BoxSim-Simulation von B200-Boxen nicht die exzellenten Ergebnisse erzielt wie bei konventionellen MehrwegeLautsprechern, aber ziemlich nah an der Realität ist diese Simulation schon. Von daher würde ich sagen, das die Box zumindest irgendwie seltsam klingt.
Moin Dachs.
Ich habe meinen Barton 6C33C-SE Vollverstärker an genau diesen Boxen beim Klaus gehört. An seltsame Klänge kann ich mich nicht erinnern. Ebenso nicht an mangelnde Leistungsbereitschaft an meinen 2x6 Watt.
Moin Thargor.
Ich habe den Eindruck dass die Beziehung Röhren-Amp/ Box nicht nur von den nominalen Größen "Leistung des Amps in Watt" und "Wirkungsgrad der Box in db" beeinflusst wird. Nach meiner Erfahrung ist die Konzeption und Dimensionierung des Netzteils und damit der im Verstärker zur Verfügung stehenden Energie i.w.S. einen dritte Dimension, die die zu erreichende Lautstärke/ Substanz der Abbildung beeinflusst.
Beispiel:
Ich habe drei Röhren-Amps aus zuverlässiger deutscher Fertigung, die alle professionelle Anforderungen in Konzeption und Aufbau erfüllen (davon 2 Bartons). Damit habe ich folgende Erfahrung gemacht.
Gerät Nummer 1: Ein SE-Amp, der vom Entwickler mit 8-10 Watt Ausgangsleistung/ Kanal angegeben wird. Das Gerät verfügt über eine pragmatisch dimensionierte Trafobestückung und Gleichrichtung über einen Brückengleichrichter, der nicht größer ist, als der Knopf an meinem Hemdkragen. Nur halt in schwarz.
Nach einiger Betriebszeit kann ich mir auf dem Netztrafo ein Ei braten und auch die Übertrager werden derart heiß, dass man besser nicht zu lange anfasst.
Meine Hörner mit sauberen 89db (Chassis hängt direkt am Amp) kann ich bei diesem Amp unter Volllast betreiben. Zwar an der Grenze der reproduzierbaren Lautstärke, aber die Boxen gehen immer noch mit. Ähnliches bei den Tannoy System 800 Monitoren mit 92 db. Hier ist kurz vor Ende des LS-Potis Schluss mit lustig.
Geräte Nummer 2 und 3: SE-Amps (Barton 6C33C) mit 6 Watt/ Kanal. Alle Trafos scheinen allein auf Grund von Ausmaß und Gewicht mit genügend Reserven ausgestattet. Das Netzteil verfügt über doppelte Lade- und Sieb-Elkos. Die Gleichrichtung erfolgt pro Kanal mit je einer 5U4-Röhre. Technisch würde meines Wissens eine für den ganzen Amp ausreichen. Jedoch kann mit dieser doppelten Bestückung mehr Strom zur Verfügung gestellt werden.
Auch nach 24 Stunden Dauerbetrieb werden die AÜs etwas über handwarm. Auf dem 470 Watt Ringkern-Netztrafo kann man noch immer beruhigt die eigene Hand ablegen.
Trotz der geringeren Ausgangsleistung dieser Verstärker (Gerät 1 hat je nach Lesart 30-60% mehr) wird die gleiche Lautstärke mit den Barton-Amps bereits auf 12.00-13.00 Uhr-Stellung des LS-Potis erreicht. Hier gehen die 89db-Hörner mit RMS 40 Watt (Musik 80 Watt) in die Knie. Ähnliches bei den Tannoy die mit um die 100 Watt ausgelegt sind.
Ich habe ganz konkret den Eindruck, dass die Geräte 2 und 3 aufgrund des aufwendigen Netzteils letztlich „mehr Leistung“ zur Verfügung stellen. Sie scheinen einfach aus dem Vollen zu schöpfen.
Neben der erreichbaren Maximallautstärke drückt sich das in einem enorm substantiellen Klang aus. Unter diesen Umständen habe ich mir die Jagt nach Boxen mit 95+X db abgewöhnt.
Gruß aus Berlin
Stefan
Ich sage JA zu deutschen Röhrenverstärkern.
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