Tester für Red Dragon Review KT66/KT88/300B/211 gesucht !

Hier gehts nur um Verstärkung, egal welcher Art.

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rs_av_solutions
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Beitrag von rs_av_solutions »

Moin die Herrn,

die ganze Sache basiert natürlich auf einem gewissen Vertrauen.Wenn sich jemand bereiterklärt einen Review zu schreiben sollen ihm keine Kosten entstehen.Darunter würden für mich Versandkosten und Kaution fallen.

Primär geht es um den subjektiven Vergleich der Gerätschaften und eine persönliche Einschätzung des Klangbildes.

Ein Vergleich der Verarbeitungsqualität der Red Dragon Produkte zu Cayin kann man nicht ziehen da diese preislich in einer anderen Liga spielen.Bei Verdoppelung des Preises könnte man an der Verarbeitung und an den verwendeten Materialien noch einiges ändern.

Über Design und Farbwahl lässt sich immer Streiten :weed:

Man sollte nicht vergessen desto höher der Wirkungsgrad der Lautsprecher desto deutlicher werden die Unterschiede der einzelnen Röhrentypen hörbar.An 89dB Lautsprechern hört man zwar den Unterschied zwischen einer 300B und einer KT88 aber die Feinheiten und die Qualitäten können leicht untergehen.Mit einem halbwegs geschulten Ohr braucht man keine Stunde um zu entscheiden welcher Verstärker subjektiv mehr Auflösung und Punch besitzt.Einige immer gleiche Tracks und man kann es binnen kürzester Zeit feststellen. Dies stellten die Lautsprecher von Saarmichel mit ihrer gnadenlosen Ehrlichkeit und Wirkungsgrad eindrucksvoll unter Beweis. :OK:

Gruss

Rainer
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knochenjack
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Beitrag von knochenjack »

Moin Rainer.

Dass der Wirkungsgrad und die Neutralität der LS entscheidend ist, um Unterschiede zwischen Amp's, vorallem den Röhren hören zu können kann ich nur unterschreiben.

Anfangs hatte mein Bruder seine Klipsch an einem Yamaha Reciever, und als ich ihn dann ''zwang'' eine Röhre dranzuhängen wusste er erst nicht so recht. Wir haben dann einen gebrauchten Cayin 734 ausgeguckt, gekauft und angeschlossen. Was wir dann hörten... :Engl: Die überspitzten Höhen, gerade durch die Kombo Yamaha und Klipsch waren geglättet, die vier 8"-Bässe hatten endlich volle Kontrolle und die Musik stand einfach im Raum, so wie man es auch von einer solchen Anlage erwartet.

Ich betreibe ja zur Zeit aktive Studio-Monitore an einer 6AS7-G SE Vorstufe, die auch Kopfhörerverstärker ist. Jedoch ist mir der Klang nicht röhrig genug, und ich habe so allerlei 6922 in der Treiberstufe probiert. Die Neutralität der 6AS7-G und der Monitore ist teilweise schon zu viel des guten, da nimmt man dann eben bei semiprofessionellen Aufnahmen das Rauschen zu stark war. Und dies lenkt dann wieder von der Musik ab.

Deshalb verspreche ich mir vom 211, dass er zwar halbwegs neutral spielt, aber eben auch den vollen Röhrencharme darbietet. Und Klipsch sind bekanntermaßen auch eher neutral und ehrlich abgestimmt, jedenfalls nicht so ekelig schönfärberisch wie die Canton RC-L, mit denen ich im gemeinsamen Wohnzimmer höre.
mfg

jonas
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baja
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Beitrag von baja »

Man sollte nicht vergessen desto höher der Wirkungsgrad der Lautsprecher desto deutlicher werden die Unterschiede der einzelnen Röhrentypen hörbar.An 89dB Lautsprechern hört man zwar den Unterschied zwischen einer 300B und einer KT88 aber die Feinheiten und die Qualitäten können leicht untergehen
mh, ich muss an dieser stelle einfach mal behaupten, dass diese ganze zahlen-(er)zählerei rein physikalisch sicherlich relevant sein mag, jedoch im moment des hörerlebnisses überhaut nichts aussagt!
wie ja nun auch einige herren anmerken, dass 20 watt 30 watt überlegen sein können, verhält es sich mit dem wirkungsgrad durchaus vergleichbar. meine erfahrung hat gezeigt, dass vor allem die db-angaben und die röhrentauglichkeit von ls häufig in einem geringeren kausalzusammenhang stehen, als die frage, wer hat die ls woran und wofür entwickelt.
da können (ehrliche) 84db schon ausgezeichnet mit 18watt "harmonieren".

was ich sagen will: hören, hören und hören!
und daher an dieser stelle explizit dank an rainer, auch wenn er sicherlich kaufmännische interessen in einem offenen forum vertritt (die ich jedem kaufmann gönne), ermöglicht er dennoch einigen von uns durch die ausleihe der geräte ein erlebnis - und das wiegt doch letztlich schwerer als diese "philosophiererei".
für mich jedenfalls gibt es in diesem segment nichts faszinierenderes, als ab und zu mal live ein anderes/neues gerät anzuschließen und zuzuhören - das kann überraschungen bieten und eröffnet doch immer auch eine neue perspektive auf das bereits bestehende ....

grüße
Zuletzt geändert von baja am Do 5. Apr 2007, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
knochenjack
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Beitrag von knochenjack »

Da hast du auch wieder Recht lieber baja. Physikalisch lässt sich in der Audiotechnik und -Akustik vieles erklären, messen usw. Wie man aber später die Musik im eigenen Raum erlebt ist das was wirklich zählt.

Deshalb werde ich mich auch nicht weiter auf LS fixieren. Wenn das Line-Up aus 211 und CDP steht, geht es darum passende LS für meinen knapp 17m² Raum zu finden. Und dies geht selbstverständlich nur, wenn man die LS hier aufbaut und sich einige Lieblings-Medien reinzieht. Meine Akustik ist aber schon sehr gut. Kaum glatte Flächen, dicker Noppenschaumstoff hinter dem eigentlichen Hörplatz usw. :mrgreen:
mfg

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Beitrag von Kawabundisch »

Hallo Rainer,
der Vergleich Cayin und egalwas kann von mir nicht angestellt werden da ich die Geräte ja nicht kenne. Meine Aussagen die ich treffen werde ,handeln einzig und alleine Dynavox VR70E und Kungfu,den Rest kann ich nicht beurteilen da ich ihn nicht kenne.
Mein Kaufentschluß für den Cayin muß ich zwar nicht begründen ,aber sagen wir es einmal so:
Alle Frauen haben dass Gleiche aber bei manchen gefällt es mir besser. :roll:

Dies ist aber jetzt nur auf Dynavox und Cayin 88T bezogen. DAS HAT NICHTS MIT RAINERS GERÄTEN ZU TUN:
Auch sollte man hier nicht alles an diskussion in den Tread bringen.

Gruß Bernd und allen ein schönes Osterfest. :mrgreen:
Lebe jetzt ,denn das Leben ist zu kurz um es zu vergeuden !!
Cayin AT88 KK2, Ponomopped MK2,Übertrager Denon 320 ,Jelco 750LB mit Benz S und Jelco 800S mit Ortofon Nr 2 , Transrotor Zet 1mit Kupferplatte 5mm und Dr. Fuß Netzteil , Sony CDP XB 930,Sonics Allegra an Kimber 8PR,gewaschen wird mit Okki Nokki.
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vintage64
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Beitrag von vintage64 »

Hi Michael,

glaube Dir die Sache mit dem Bass natürlich. Habe nur den Klangeindruck in meiner Kette beschrieben und da ist es eindeutig. :wink:
Habe keine Angst und hat auch nix mit meinem Charakter zu tun ! :roll:
Gebe zu, daß es mit meinem Gehör zu tun haben könnte: wünschte mir, ich hätte "Holzohren" !! :wink:

Was die Caps anbelangt, empfehle ich mal diese Seite in Ruhe zu studieren:
h**p://www.humblehomemadehifi.com/Cap.html
Das hab' ich mit meinen Koppelkondensatoren ! Ich höre, was ich höre, und auch an dieser Stelle ist das überdeutlichst.
Leicht nachzulesen, daß die SOLEN alles andere als optimal sind ... kann ich nur vollauf bestätigen. :lips:

Und auch die klanglichen Unterschiede zwischen 211 und 845 sind doch alles andere als Neuland ! Das ist doch "ausgekocht" und es gibt mittlerweile massenhaft persönliche Hörerfahrung zum Thema.
Empfehle mal bei audioasylum unter "tubes" einfach "211 vs 845" als Suchbegriff einzugeben ...
Hier ein Beispiel, das ziemlich repräsentativ zu schein scheint:
... Still, given that, the 211 amps I've heard vs. the 845 amps I've heard - I'd still take the 845. Seems somewhat smoother, a little warmer, plenty of power and authority, great bass. 211 - a little less of those things, at least the iterations I've heard. I suspect, given their commonalities, the differences will be rather minor in the grand scheme of things. Things like type of trannies, coupling arrangement, drive tube(s), and circuit design will play a bigger role in the sound of the final product. A tube is but an isolated component in a much larger chain. Also, given the variety and availability of both tubes (in vintage form), and the requirements re: trannies when building an amp, the 845 still seems favorable to me ...
So gesehen habe ich überhaupt keine Angst vor einer möglichen "Überlegenheit" der 211 und habe mir den 845SE ganz bewußt bestellt.
Ich kann mir jedoch vorstellen, daß diejenigen, die eine möglichst "neutrale" Wiedergabe bevorzugen, die 211 favorisieren werden.
Insofern bringt gerade ein Vergleich zwischen 845SE und 211SE vom selben Hersteller nur ein sehr subjektiv eingefärbtes Urteil und natürlich würde es mir wenig Spaß machen, hier bestimmte Erwartungshaltungen aufgrund meines persönlichen Geschmacks enttäuschen zu müssen. Nach Deinem Urteil über die 211SE vermute ich jedoch, daß die klanglichen Unterschiede nicht so gewaltig sein werden und alle - mich eingeschlossen - sowohl mit der einen als auch mit der anderen Triode sehr gut leben könnten.
Nach meiner Auffassung ist also der Red Dragon 211SE - gerade auch zum aufgerufenen Preis - und angesichts des schönen Designs
eine dicke Empfehlung wert ! :OK:

Ich schätze Deine Beiträge hier im übrigen sehr und Du hast mir sehr sehr viel geholfen ! Vielen Dank nochmals dafür !! :beer

P.S.: Weshalb ich das Teil nicht ausleihen will, liegt einfach am Versand dieses 30kg Monstrums ! Ich will mir einfach den Ärger ersparen, wenn das Teil hier entweder in Stücken ankommt oder beim Rücktransport zerlegt wird. Hab' sehr schlechte Erfahrungen mit Versendern gemacht !
Auch wenn ich jur. keine Probleme mit Transportschäden hätte, will ich einfach überhaupt mit einem Transportrisiko eines solchen Trums nix zu tun haben !
Bei meinem 845SE hatte es Teile der Styropor-Verpackung zerbröselt und auch sowas will ich Rainer erst gar nicht zumuten ! Da wär' z.B. bereits die Rücksendung ein ziemliches Risiko ...
Würde also nur persönlich abholen, geht jedoch aufgrund der Entfernung im Moment - allein aus zeitl. Gründen - nicht.
Falls ich den 211SE kaufen sollte, wär' das was anderes, etwaigen Ärger wegen Transportschadenabwicklung auf mich zu nehmen ... :wink:

Viele Grüße,
Henning
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Saarmichel
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Beitrag von Saarmichel »

Hallo,

hab leider schlechte Nachichten.Mit meinem DAAS3L+ Messsystem werde ich die Red-Dragons Röhrenamps leider nicht messen können.Die Frequenzgangmessungen zeigen einen ganz eigentümlichen zu tiefen Frequenzen hin stetig abfallenden Pegelabfall im Frequenzgang.Irgend etwas ist bei dem 211-SE und dem 300B-SE anderst als bei allen anderen Verstärkern die ich bisher gemessen habe.Auffällig ist zum einen die sehr hohe Verstärkung die bei fast 60 db/V ( üblich meist 25-30 db/V) , also glatt dem doppelten Wert liegt.Ich musste den Eingangspegel deswegen am Messsystem auf -55 dB einstellen um nicht gleich weit über die Messgrenze von +/- 20 Volt hinaus zuschiessen.Ein zurückdrehen der Potis an den Amps änderte übrigens an der Frequenzgangkurven nix, damit wurde nur die Gesamtverstärkung der Amps reduziert und genau die wollte ich auch messtechnisch erfassen.

Ein Fehler im Messaufbau ist auch auszuschließen da der Dynavox und mein Mr.Liang sich völlig normal messen lassen.Siehe dazu die unten eingefügte Messdiagramme.

[IMG:50:165]http://img147.imageshack.us/img147/9237/fgti7.th.jpg[/img]


Die Vermutung das die Ursache evtl. daran liegen könnte das die Eingangskapazität der Red Dragon-Amps und der Ausgangswiderstand der Ausgangsstufe meines Messsystems nicht so recht zusammen passen hat eine Messung bestättigt bei der ich einfach mal einen 10nF (Nano-Farad) Kondensator in Reihe zur Eingangbuchse des Dynavoxes geschaltet habe.Damit zeigte sich auch beim Dynavox dann ein ähnlicher Frequenzgang wie bei den Red Dragon-Amps.

Sieht im Frequenz- und Phasengang wie ein 6dB Hochpass aus.

Jedenfalls sind die Messergebnisse so nicht zu gebrauchen.Ein anschließender Klangcheck hat auch eindeutig bestättigt das von einer evtl. Bassschwäche weder beim 300B-SE oder 211-SE überhaupt keine Rede sein kann.Ein so starker Abfall wäre mir sicherlich auch klanglich nicht verborgen geblieben.

Die einzige und letzte Möglichkeit die ich jetzt wohl noch habe ist mit dem Funktionsgenerator und meinem Osziloskop zu überprüfen ab welcher Frequenz an den Frequenzenden die Spannung abzufallen beginnt.Leider kann ich das nicht grafisch dokumentieren.

Frohe Ostern noch.
Gruß.

Michael

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Saarmichel
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Messungen Red Dragon 300B-SE

Beitrag von Saarmichel »

Hallo Leute.

So, mit den Messungen hat es doch noch geklappt.Der Fehler lag doch am Messaufbau.Ich habe es doch mal gewagt und die Masse der Messkarte mit der Masse (oder besser der LS-Minusklemme) des Amps zu verbinden obwohl davon ausdrücklich im Handbuch der Messkarte gewarnt wird, und siehe da es hat danach geklappt.Normaler Weise wird nur der Heiße Leiter (Pluspol) des Amps mit der Messkarte verbunden.Somit war der Messstromkreis gestern viel zu hochohmig.

Als erstes habe ich mir mal den 300B-SE vorgeknöpft.

Folgende Beschriftung habe ich bei den Messdiagrammen eingefügt.

Gerätetyp ( hier Red Dragon 300B-SE ).

Anzapfung des Ausgangsüberträgers woran gemessen wurde.

Lastwiderstand, 3,4 Ohm an der 4 Ohm Anzapfung und 6,8 Ohm an der 8 Ohm Anzapfung

Ausgangsspannung in +/- Volt die an den Lautsprecherklemmen des Amps anlag.

Das Poti am Amp war vollständig aufgedreht, somit lässt sich die Gesamtverstärkung des Amps direkt in db/V ablesen.Der Ausgangspegel wurde mit der Messkarte eingestellt.

Als erste Messung der Bassfrequenzgang.

[IMG:115:165]http://img218.imageshack.us/img218/7007/bfhq4.th.jpg[/img]

Wie man erkennen kann geht der Amp schön tief runter, was sich auch mit meinen Hörerfahrung mit diesem Amp deckt.


Als nächste Messung, der Gesamtfrequenzgang.

[IMG:115:165]http://img244.imageshack.us/img244/6610/ffqr9.th.jpg[/img]

Ups, was ist denn das.An der 4 Ohm Anzapfung fällt der Frequenzgang wirklich schon sehr, sehr früh ab, nämlich schon ab 3 Khz.Aber alles halb so schlimm, dazu später ein Lösungsvorschlag.

Nächste Messung zeigt die max. mögliche Ausgangsspannungen.Wenn man genau hinschaut erkennt man das die unter Sinushalbwelle sich abzuflachen beginnt.

[IMG:114:165]http://img244.imageshack.us/img244/7396/oszizd5.th.jpg[/img]


Nächste Messung zeigt den Klirrfaktor K2 + K3 im Frequenzbereich von 100-8000 Hz an der 4 Ohm Anzapfung bei +/- 1 , 2 , 4 + 6 Volt

[IMG:61:165]http://img85.imageshack.us/img85/493/k4oyw4.th.jpg[/img]


Nächste Messung zeigt den Klirrfaktor K2 + K3 im Frequenzbereich von 100-8000 Hz diesmal aber an der 8 Ohm Anzapfung bei +/- 2 , 4 , 6 +8 Volt.

[IMG:62:165]http://img85.imageshack.us/img85/1806/k8oue5.th.jpg[/img]

Nächste Messung zeigt eine spektrale Klirrfaktormessung.Sichtbar ist der Messton (Grundton) und die vielfachen davon, K2- K9.Außerdem kann man bei der 20 Hz-Messung auch den Netzbrumm bei 50 Hz bei ca. - 75db unter dem Grundton erkennen.Bei der 1000 Hz-Messung erkennt man das Rauschen bei ca. -95 db unter der Grundfrequenz (leider sieht man die Spitze des 1000 Hz Grundtones auf dem Diagramm nicht, lag bei etwa +10db ).Beides sind recht gute Werte was wiederum die gehörmässig festgestellte relative Brumm + Rauschfreiheit des Amps unterstreicht.

[IMG:106:165]http://img85.imageshack.us/img85/865/kspktsm5.th.jpg[/img]


So, daß war erst mal die Pflicht, jetzt kommt die Kür.Wie bereits oben bei der Gesamt-Frequenzgangmessung bemerkt gibt es für den Frequenzgangabfall an der 4 Ohm Anzapfung eine Lösung.Oder besser gesagt es gibt an der 4 Ohm Anzapfung leider gar keine Lösung.4 Ohm Lautsprecher sollte man deshalb besser auch an der 8 Ohm Anzapfung des Ausgangsübertragers anschließen.Folgendes Diagramm belegt das.

[IMG:80:165]http://img175.imageshack.us/img175/6106/fg484il5.th.jpg[/img]


Doch bekanntlich gibt es auf dieser Welt nix geschenkt.Den Preis den man dafür bezahlen muß ist ein ganz, ganz kleines Stücken Ausgangsleistung das man opfern muß wenn man einen 4 Ohm Lautsprecher an die 8 Ohm Anzapfung klemmt.Auf dem folgenden Diagramm sieht man das sich die max. mögliche Ausgangsspannung minimal verringert bevor sich die untere Sinushalbwelle sichtbar abflacht.

[IMG:114:165]http://img133.imageshack.us/img133/4876 ... kn6.th.jpg[/img]

Als weitere negative Folgeerscheinung bedeutet das natürlich auch einen klein wenig schlechtere Klirrfaktor bei gleicher Ausgangsspannung, hier +/- 4 Volt.

[IMG:114:165]http://img175.imageshack.us/img175/9430/k48eg3.th.jpg[/img]

Positiv überrascht hat mich übrigens der unerwartet saubere Innenaufbau dieses Amps.Habe ein paar Bildchen davon gemacht die ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

[IMG:150:128]http://img264.imageshack.us/img264/3493/ias1xv7.th.jpg[/img]

[IMG:150:128]http://img264.imageshack.us/img264/8516/ias2mn8.th.jpg[/img]

[IMG:150:128]http://img182.imageshack.us/img182/350/ias3xg2.th.jpg[/img]

Mein Fazit zum Red Dragon 300B-SE

Auf der Habenseite steht natürlich erst einmal das wirklich sehr gelungene und geschmackvolle Design das in meinen Augen sehr wohltunend von dem Einheits Chrom-Alu und Schwarz abhebt, dürfte bestimmt auch ein nicht ganz unwichtiges Argument sein wenn man die Liebste (oder den Hausvorstand ) überzeugen möchte das der Amp sich doch bestimmt wunderbar in "Ihre" so gechmackvoll eingerichtete Wohnung einfügen würde :wink:

Außerdem ist der Amp für chinesische Verhältnisse recht gut verarbeitet und was ganz wichtig ist, der Schutzleiter zB. ist angeschlossen, trotzdem brummt und zirpt nichts was speziell bei einem Singel-End gar nicht so leicht zu erreichen ist.Einzig die schon öfter erwähnten großen Löcher im Bodenblech sollten unbedingt mit einem Plastikstopfen verschlossen werden.

Die Fernbedienung ( nur Lautstärke ) dürfte für Faule die den Hintern beim Musikhören äußerst ungern aus Sessel erheben vielleicht auch noch ein wichtiges Argument sein.

Klanglich hat mir der Amp auch wirklich sehr gut gefallen, allerdings wäre für mich persönlich die doch recht geringe mögliche Ausgangsleistung ein klares Nichtkauf-Argument.Der 211-SE bietet da doch zum vergleichbaren Preis (sogar weniger) deutlich überlegene Power.


Jetzt zu den negativen Seiten.

Der Frequenzgangabfall schon ab 3 Khz an der 4 Ohm Anzapfung ist doch schon ein grober Fehler.Dort muß ein Konstruktions / Anpassproblem vorliegen, denn der Frequenzgangabfall zeigte sich völlig unabhängig vom Lastzustand.Eine Messung die ich mit dem 6,8 Ohm Lastwiderstand an der 4 Ohm Anzapfung gemacht habe zeigte den gleichen Höhenabfall.Komischer oder besser für mich erschreckender Weise habe ich von einem Höhenmangel nix gemerkt obwohl meine Hörner an der 4 Ohm Anzapfung gehangen haben.Doch zu oft zu laut gehört :?
Der geringe Hochtonabfall auch an der 8 Ohm Anzapfung ist zwar auch nicht zu übersehen, scheint aber in dieser Preisklasse vollkommen normal zu sein.Gute oder sehr gut AÜ kosten halt eine Menge Geld.
Die großen nicht abgedeckten Löcher im Bodenblech hatte ich ja schon weiter oben schon bemängelt.

Der ausgerufene Preis von ca. 800 € dürfte ziemlich fair sein wenn man diesen Preis mit vergleichbaren Gerätschaften aus China vergleicht.Ein Direktimport dürfte auch nicht viel billiger kommen.Das Risiko dabei brauche ich ja nicht zu erwähnen.Und wenn mal später was kaputt geht ( kommt leider scheinbar häufiger vor ) dann sieht es mit dem Service meist sehr, sehr mau aus, nicht einmal ein Schaltplan bekommt man.Garantie existiert nur auf dem Papier, Direktimporte weisen oft gravierende elektrische Sicherheitsmängel auf, sind meist 220 Volt Geräte ohne gültiges CE-Zertifikat.Fackelt mal so eine Kiste und wenns ganz dumm läuft gleich auch noch deren Umgebung mit ab dann dürfte auch der Versicherungsschutz in Frage stehen.Die Liste ließe sich bestimmt endlos fortführen.Alles Dinge die man auch nicht aus den Augen verlieren sollte und mit dem Verkaufspreis verrechnen sollte.

Aber letztendlich ist das die Endscheidung jedes Einzelnen, ob wo+wie er kauft.


Die Messungen des Red Dragon 211-SE werden folgen................ :OK:
Gruß.

Michael

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Beitrag von vintage64 »

Hi Michael,

großartig ! Sehr schöner Bericht, den ich mit Genuß gelesen habe ! :OK: :D
Zwei Ergebnisse sind auch für mich überraschend:

Auch ich höre keinen Abfall des Frequenzgangs, obwohl ich den 4 Ohm Ausgang verwende. :roll:
Außerdem ist aus meiner Sicht die Verarbeitungsgüte des Red Dragon 300B-SE frappierend und unerwartet hoch !! :shock:
Mein Yarland Pro-200SE ist außen zwar auch hui, aber innen pfui. :cry:
Glücklicherweise hat dies jedenfalls auf die Funktion seit nunmehr 2 Jahren keinen Einfluss gehabt ...

Übrigens sind ja auf der roten Platine durchaus Aussparungen für eine Gleichrichterröhre vorhanden. Wird es den 300B-SE vielleicht in Zukunft
auch in einer Variante mit Röhrengleichrichter geben ... ?! (Frage an Rainer)

Viele Grüße !
Was für den Rundfunk gut genug war, kann für Hifi so schlecht nicht sein. :idea:
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Beitrag von rs_av_solutions »

Moin Vintage,

ist derzeit nicht geplant.Es wird sich allerdings in der nächsten Version optisch wie auch technisch noch einiges verbessern.Dauert allerdings noch eine gute Weile denn die Mühlen in China laufen bekanntlich sehr sehr langsam :weed:

@Saarmichl

sehr toller Bericht :OK:

Gruss

Rainer
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Beitrag von Kratzbaum »

Hallo zusammen,
das mit dem Höhenabfall bei hoher Lautstärke dürfte wohl an dem (etwas dürftigen) Netzteil zu tun haben.
Mehr Kapazität,würde da gut tun!
Ist aber bei den meisten Ch. so :wink:
LG
Rolf
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Beitrag von Saarmichel »

Kratzbaum hat geschrieben:Hallo zusammen,
das mit dem Höhenabfall bei hoher Lautstärke dürfte wohl an dem (etwas dürftigen) Netzteil zu tun haben.
Mehr Kapazität,würde da gut tun!
Ist aber bei den meisten Ch. so :wink:
Hallo Rolf,

in diesem Punkt muß ich Dir aber jetzt mal ganz entschieden widersprechen, mich hat sogar die übige Netzteildimensionierung sehr positiv überrascht.3 dicke 680uf/450V Elkos ( die dicken blauen ) , dann 3 Elkos mit 330uF/450V Elkos und zusätzlich für die Vorstufen je nochmal ein 330uf/450V Elko.Und die 3 Siebdrosseln sollte man auch nicht vergessen.Wie die Siebketten von Vor+Endstufen genau beschaltet ist habe ich aber nicht ergründet da ich von Rainer die Schaltpläne sowieso noch erhalten werde.So ein Netzteil würde selbst manch dicken und potenten PP-Amp sehr gut zu Gesicht stehen.

Die beiden langen braunen Elkos sind die Kathodenelkos und haben deshalb mit dem Netzteil natürlich nix zu tun.

Der Frequenzgangabfall an der 4 Ohm Anzapfung ist aber mal davon ganz abgesehen auch völlig leistungsunabhängig messbar.Und da die 8 Ohm Anzapfung ( auch mit 3,4 Ohm Last ) diesen Höhenabfall mit gleicher Netzteilauslegung nicht zeigt denke ich das eher die AÜ ursächlich sind
Gruß.

Michael

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Beitrag von Saarmichel »

vintage64 hat geschrieben:
Auch ich höre keinen Abfall des Frequenzgangs, obwohl ich den 4 Ohm Ausgang verwende. :roll:
Außerdem ist aus meiner Sicht die Verarbeitungsgüte des Red Dragon 300B-SE frappierend und unerwartet hoch !! :shock:
Mein Yarland Pro-200SE ist außen zwar auch hui, aber innen pfui. :cry:
Glücklicherweise hat dies jedenfalls auf die Funktion seit nunmehr 2 Jahren keinen Einfluss gehabt ...
Hallo Henning,

probier doch versuchsweise an Deinem Yarland auch mal die 8 Ohm Anzapfungen aus und berichte ob es klanglich was bringt.Den generellen sehr leichten Höhenabfall auch an der 8 Ohm Anzapfung könnte man evtl. ja mit dem Austausch der Koppelkondensatoren ein wenig abmildern.Allerdings stehe ich im Gegensatz zu Dir der Kondensator-Tunerei ja im allgemeinen ein wenig skeptisch gegenüber.Ein Versuch wäre es aber vielleicht trotzdem mal wert.Allerdings nicht von mir da das Gerät am Dienstag wieder zu Rainer zurück geschickt wird.

Das die Verarbeitungsqualität wohl tätsächlich besser als bei den Standart-Yarlands ist, ist vielleicht ein Verdienst von Rainer der wirklich sehr bemüht in diesem Punkt den Chinesen genau auf die Finger schaut.Wie er mir erzählt hat hatte er die Chinesen selbst in der Fabrik besucht um einige Dinge nach seinen Vorstellungen in die richtige Bahnen zu lenken.Das Rainer sehr bemüht um die Qualität der für ihn produzierten Geräte ist erkennt man ja auch schon alleine daran das er diese Beta-Test von interessierten Usern dieses Forums durchführen lässt.Die Verbesserungsvorschläge möchte er nach Möglichkeit dann in die anschließende Produktionen einfließen lassen.Da wird wird wirklich noch einiges kommen, lasst Euch mal überraschen.Mich haben seine Visionen und Engagement letzten Samstag wirklich sehr beeindruckt.


Ein Auszug aus unserer persönlich Korrepondenz im Vorfeld dieses Beta-Tests dürfte Rainers Engagement eindrucksvoll belegen.Ich hoffe Rainer hat jetzt nichts dagegen das ich das jetzt mal veröffnetliche.

Alles fing am 24.03.2007, 15:14 damit an.
rs_av_solutions hat geschrieben:Moin Saarmichel,

haette mal eine Frage an Dich :mrgreen: Haettest Du Interesse Lust oder Zeit :D einen kleinen Review über unseren Red Dragon mit 211er Bestückung zu schreiben ? denn Du scheinst mit einer der kompetentesten Poster in diesem Forum zu sein.


[img:600:480]http://img524.imageshack.us/img524/7843 ... aegow5.jpg[/img]

Gruss

Rainer


Schmeichel, schmeichel :mrgreen: Meine Antwort am 24.03.2007, 16:25 darauf.

Saarmichel hat geschrieben:Hallo Rainer,

Dein Angebot hört sich ja wirklich sehr interessant an.Ich wäre dann aber auch gnadenlos ehrlich.

Messungen von Frequenzgang, Klirrfaktor, Oszi-Messungen könnte ich dann übrigens auch machen.Evtl. könnte man dann ja auch noch Verbesserungsmöglichkeiten ausmachen.

_________________
Gruß.

Michael


Rainers Anwort 24.03.2007, 16:36


rs_av_solutions hat geschrieben:Hallo Michael,

kenne Deine Posts aus dem Hifi-Forum.Mir persönlich ist absolute Offenheit lieber als hochgelobte Artikel in der Regenbogenpresse.Es handelt sich bei Red Dragon um Vorserienmodelle die noch in der Entwicklungsphase stecken.

Entwicklungen in China dauern bekanntlich sehr sehr lange auch wenn ich über beste Kontake zu diversen Herstellern verfüge.

Dein Angebot finde ich sehr interessant wie auch das Tuning des VR70 im Hifi-Forum.

Ein Vorschlag wäre z.b. Du würdest Dir die Red Dragon Amps mal ansehen und durchmessen was sie wirklich taugen.Gnadenlos ehrlich natürlich :mrgreen: Wenn Du Tuning oder Verbesserungsmöglichkeiten siehst perfekt :weed:

Gruss

Rainer
So kam die ganze Sache also ins Laufen.Mir braucht man bestimmt auch niemand zu erzählen das Rainer im Grunde natürlich zuerst einmal seine eigene Interessen verfolgt, ich fühle mich aber keinerswegs "nur" eingespannt sondern mache das wirklich sehr gerne.Schließlich haben am Ende alle was davon, nicht zuletzt die späteren Käufer dieser Amps.
Gruß.

Michael

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Beitrag von frido_ »

Schönen guten Ostermorgen
Mir persönlich ist absolute Offenheit lieber als hochgelobte Artikel in der Regenbogenpresse.
Das wäre auch meine Vorstellung wenn ich mich in ähnlicher Situation befinden würde.
Es ist aus meiner Sicht die einzigste Möglichkeit für längere Zeit ein festes Fundament zu Gründen.
Bin gespannt auf die Dinge die da kommen werden. :idn:

Wünsche allen den richtigen "Riecher"
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Beitrag von rs_av_solutions »

Moin die Herrn,

direkte Offenheit von Testern bringt immer am meisten.War eine Weile in China und habe diverse Hersteller von Audiospace über Original Dared usw. besucht und kenne deren Produktionsstätten.

Es ist dort so ziemlich alles von Hinterhof bis brauchbar zu finden.Die beste Produktionsstätte hat ohne Frage Audiospace.Klanglich und auch qualitativ den Geräten von Cayin Opera überlegen.

In einem gewissen Preissegment muss man allerdings Abstriche in Bezug auf die verwendeten Bauteile und die Verarbeitung machen.Dies ist ein normaler Umstand.

Mein Ziel ist es im Segment unter 1000 Euro diverse interessante Produkte anzubieten und vielen die Interesse haben diese zum Probehören zur Verfügung zu stellen.Verstärker blind kaufen ist eine spezielle Sache.
Ausserdem sollte es sich um einsatzbereite Produkte handeln d.h. z.B. Schutzleiter angeschlossen und Verstärker die an Lautsprechern mit hohem Wirkungsgrad nicht brummen.

Da würde ich mir bei diversen Chinaeigenimporten meine Gedanken machen :lips: Solange das Gerät in fachkundiger Hand ist mögen solche Geschichten noch funktionieren aber sobald es sich um einen "Newbie" handelt könnte die Sache problematisch werden.

Weiterhin schöne Ostertage :D

Gruss

Rainer
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vintage64
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Beitrag von vintage64 »

Moin Michael,

die Sache mit dem 8 Ohm Abgriff muß ich leider auf später verschieben. Habe techn. Probleme mit meinem passiven Bi-Amping bekommen:
Der Yarland 300B-SE hat plötzlich auf dem linken Kanal seinen Dienst eingestellt. :cry:
Vielleicht gabs im untersten Fach meines Racks doch nicht genug Abzugsmöglichkeiten für die Warmluft, obwohl nach den Seiten hin offen ?!
Vielleicht hats ihn trotz parallelem Schutzwiderstand an HF wegen der von Dir bereits aufgezeigten Problematik des passiven Bi-Ampings mit Röhren gerissen ... :idn:

Leider sind auch techn. Probleme mit meinem Yarland 845SE hinzugekommen. Näheres in meinem träd ... :cry:

Trotzdem schöne Ostern ! [img:19:25]http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/c020.gif[/img]

Viele Grüße !
Henning
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Saarmichel
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Messergebnisse Red Dragon 211-SE

Beitrag von Saarmichel »

Hallo, frohe Ostern.

So gestern Abend habe ich auch noch den Red Dragon 211-SE vermessen, dabei ergaben sich Messergebnisse die mich doch sehr, sehr verwundert hatten.Mein Gehör sagt mir da nämlich was ganz, ganz anderes.Was mal wieder beweist das Messergebnisse mit Vorsicht zu geniessen sind da sie in der Realität recht oft verdammt wenig über den Klang aussagen.

Messbedingungen und Ablauf waren genau die selben wie beim 300B-SE Amp.Die wichtigen Parameter habe ich wieder in die Diagramme geschrieben.

Als erstes der Bassfrequenzgang.

[IMG:114:165]http://img138.imageshack.us/img138/5585 ... cv7.th.jpg[/img]

Frequenzgang.

[IMG:79:165]http://img137.imageshack.us/img137/9384/fg211mq9.th.jpg[/img]

Oszi-Messung.

[IMG:79:165]http://img137.imageshack.us/img137/4097 ... qw9.th.jpg[/img]

Klirrfaktormessung an 8+4 Ohm und 8 Ohm mit 3,4 Ohm Last bei unterschiedlichen Spannungen.Der besseren Vergleichbarkeit wegen habe ich die Messungen von diesmal nebeneinander angeordnet.


[IMG:150:140]http://img242.imageshack.us/img242/5685/k211oz5.th.jpg[/img]

Als letzte Messung eine Klirr-Spektrum Messung bei 20 Hz und 1000 Hz.

[IMG:107:165]http://img265.imageshack.us/img265/3945 ... en2.th.jpg[/img]

Wie man bei diesem Amp sieht lohnt es sich diesmal auf keinen Fall einen 4 Ohm Lautsprecher an die 8 Ohm Anzapfung anzuschließen, vielmehr wäre das in diesem Fall sehr kontraproduktiv.Die Leistung bricht nämlich rapide ein.Das erkennt man vorallem daran das bei der Oszi-Messung der Amp nur noch ca. +/- 4 Volt abgeben kann bevor sich die untere Sinushalbwelle abzuflachen beginnt.Die Klirrfaktormessung bestättigt das auch wie man an den deutlich höheren Klirrwerten ablesen kann.Auch bieten im Vergleich zum 300B-SE die Frequenzgangkurven auch keinen Grundes überhaupt einen 4 Ohm Lautsprecher an die 8 Ohm Anzapfung anschließen zu wollen.Die Aufteilung von 4 + 8 Ohm Anzapfungen an AÜ machen also durchaus Sinn wie man hier ganz gut erkennen kann.

Was mich wirklich sehr verwundert hat ist die allgemeine messtechnische nachweisbare Schwachbrüstigkeit des Amps, dem Klangeindruck nach zu urteilen verfügt dieser Amp nämlich wirklich über Bärenkräfte.Wenn man mal die Messwerte mit denen von gestern ( 300B-SE Amps ) vergleicht dann ist das Leistungsniveau ziemlich identisch.Selbst mein Mr.Liang 845-SE sieht dagegen wesendlich besser aus.Nur leider klingt mein Mr.Liang 845-SE im Vergleich zu dem Red Dragon 211-SE wie als würde er mit angezogener Handbremse und zusätzlichen Bremsfallschirmen spielen.

Die einzige mögliche Erklärung die ich dafür habe ist das die Impulsleistung des 211-SE Amp und einiges höher ausfällt als die Dauerleistung.Die Messungen werden nämlich mit einem sehr energiereichen, langsam hochlaufenden Gleitsinus durchgeführt und die dafür erforderliche Leistung scheint entweder das Netzteil nicht zu bringen oder der AÜ ist dauergesättigt.

Aber in der Praxis mit richtigem Musikmaterial scheint das überhaupt keine Rolle zu spielen.Und mir ist es im Hör-Alltag wesendlich wichtiger das ein Amp "gut klingt" als das er "gute Messwerte" abliefert.

Ein Wort an Rainer. Mensch, hättest Du das wirklich gedacht nachdem was vorigen Samstag bei mir abging ?????????????.

Kein Mensch, aber wirklich auch niemand kann sich selbst in den kühnsten Träumen vorstellen wie überlegen der 211-SE wirklich alles in Grund+Boden gestampft hat.Es braucht mir auch jetzt niemand zu erzählen das das vielleicht ja alles nur Verzerrungen gewesen sind.Nein, nein, verzerrt haben eher, oder ganz sicher die anderen Amps und das konnte man wenn den Amps die Luft ausging auch ganz überdeutlich hören.Nur der 211-SE schüttelte selbst die aberwitzigsten Dynamiksprünge ganz locker-flockig, scheinbar völlig mühelos aus den Ärmeln.

So, ich muss jetzt wirklich gestehen das ich die Welt nicht mehr so recht verstehe :shock:

Als Abschluss noch ein paar Bilder vom Innenaufbau.

[IMG:150:128]http://img134.imageshack.us/img134/9310/2112uv3.th.jpg[/img]

[IMG:150:128]http://img179.imageshack.us/img179/705/2111vg7.th.jpg[/img]

[IMG:150:128]http://img244.imageshack.us/img244/1097/2113xj9.th.jpg[/img]

Hoffe das sich jetzt auf Grund der zugegebener Maßen eher bescheidenen Messwerte wirklich keiner vom Kauf dieses Amps abschrecken lässt, daß wäre nämlich wirklich sehr, sehr schade.Klanglich ist dieser Amp nämlich wirklich absolut top und über jeden Zweifel erhaben, ich habe bisher wirklich noch niemals so einen so hoch-dynamischen, vor Kraft nur so stotzenden Amp gehört der trotzdem mit dem seidigen, leichfüßigen und räumlichen Klang-Charakter einer Röhre gesegnet ist.
Gruß.

Michael

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Saarmichel
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Beitrag von Saarmichel »

Hey,


hier noch eine kleine Zusatzinfo zum Stromverbrauch der Red Dragon Amps.

[IMG:113:165]http://img180.imageshack.us/img180/8117/svbjy9.th.jpg[/img]

Der 300B-SE verbrät ständig also ca. 136 Watt und der 211-SE ca. 328 Watt

Sollte man vielleicht auch nicht ganz aus den Augen verlieren :wink:
Gruß.

Michael

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vintage64
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Beitrag von vintage64 »

Hi !

Vielen Dank für den tollen Bericht. Finde auch, daß der Red Dragon 211SE wirklich jeden Cent wert ist ! :OK: :D

Mir fällt auf, daß zwar der Aufbau ggb. meinem 845SE ähnlich ist, die blauen großen Caps hinten im amp jedoch um 180 Grad versetzt hingelegt wurden, weg von den Signalleitungen !! :shock:
Werde meinen heute abend öffnen und das erstmal nachmachen ...

Kann übrigens Entwarnung wegen meines Yarland 300B-SE geben. Läuft an meinen Vecteur Premier im Testaufbau einwandfrei. Es hatte sich eine Chinch-Buchse gelöst, allerdings war die Lötverbindung nicht beschädigt. :idn:

Jedenfalls alles o.k. Muß weiter gucken ... :D

Viele Grüße !
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Beitrag von Kawabundisch »

Hallo Rainer, da ich sehr wenig Zeit habe um eine großen Bericht zu schreiben werde ich jetzt einmal mit den von mir so gesehenen Vor und Nachteilen der beiden Kontrahenten beginnen.
Als Röhrenverstärker standen sich bei einem Hörvergleich ein Dynavox VR70R2 in Chrom und der von Rainer gelieferte Kung Fu gegenüber.

[IMG:113:165]http://img69.imageshack.us/img69/1281/1000446wy6.th.jpg[/img]

Der Dynavox hat als Änderungen folgende Umbauten.
1. Die beiden für bessere Höhen und die beiden für bessere Basswiedergabe
zuständigen Kondensatoren.
2. Die billigen Eingangsbuchsen wurden gegen Bessere getauscht.
3. GE- Vorstufen und 6P3S Endstufenröhren.

Der KungFu wurde einfach ausgepackt und über ca 4 tage mit meiner Lieblingsmusik eingespielt.

Der Kung Fu hat im Gegensatz zum Dynavox ein lackiertes Blechgehäuse und ein wenig Holz an einer Ecke. Der Dynavox hat ein verchromtes stabileres Gehäuse . Einige Löcher im Boden des KungFu fand ich doch ein wenig Bedenklich wegen deren großem Durchmesser und die Verarbeitung soll ja laut Rainer noch verbessert werden. Deshalb auch der Test durch die RUH Mitglieder.
So nun zum Hören mit einem Bekannten (der hört sogar beim Gras ob da nun Unkraut wächst oder Schattenrasen):mrgreen: .
Die beiden Verstärker wurden über meine Umschaltbox mit meinen Klipsch RF5 verbunden. Die Signale kommen von einem Sony CD-Player und dem Denon DP59L über meine AVM Vorstufe. Als erstes wurden beide Geräte auf die identische Lautstärke eingepegelt.
Dabei wurde schon gleich klar, das der Kungfu ab 13 Uhr nichts mehr zuzusetzen hat ,da könnte der Dynavox noch etwas mehr zulegen.(Das ist aber wegen meiner Räumlichkeit nicht erforderlich und die Nachbarn Danken es mir auch). Wir haben dann von Rock bis Pop und Jazz die gleichen Stücke erst auf dem KungFu und anschließend auf dem Dynavox gehört. Der KungFu hat bei Hardrock Stücken eindeutig die Nase vorne, er spielte im Bassbereich irgendwie aufgeräumter da er auch nicht so tief herunter ging. Im Hoch - Mitteltonbereich war der Dynavox immer einen Tick angenehmer und voller. So ging das hin und her und dann hatte ich den Mut einfach einmal die Geräte beim Anhören der unterschiedlichen Musikstücke direkt umzuschalten und das hat die Umschaltbox suverän und ohne Schäden an den Geräten gemacht. Dabei war sofort ein sehr markanter Unterschied in der Bühnenstaffelung zu hören. Der Dynavox brachte die Musik viel näher zu einem und um einen und der KungFu spielte die Musik ein ganzes Stück zurückgezogen und auch nicht so dynamisch wie der Dynavox. Das war es also, der von uns zwar festgestellte aber nicht so einfach zu definierende Unterschied. Am Ende nach etlichen Glas Rotwein :drink: und nach den verschiedensten CD Aufnahmen von Stockfisch , Jeton und meinen Lieblingsplatten von Dire Straits, Tom Tailor, Barclay James Harvest, ACDC und Supertramp waren wir uns einig. Der Dynavox spielt alles ein wenig besser,die Höhen sind ausgeprägter und das Gesamtbild der Musikabbildung gefällt mir und meinem Bekannten beim Dynavox ein wenig besser.
[IMG:150:128]http://img235.imageshack.us/img235/6828 ... iv8.th.jpg[/img]
So nun zum KungFu, als ich ihn die 4 Tage eingespielt habe war ich einfach nur von seinem Klang begeistert. Er konnte mich schon von Anfang an bis zur Zimmerlautstärke begeistern aber wie schon erwähnt ,bei lauterer Gangart kommt er nicht mit. Auch hatte ich ihn nicht vor dem Hörabend gegen den Dynavox gehört.Ich finde wenn sich die Verarbeitung ein wenig verbessert, dann könnter der KungFu dem Dynavox Konkurrenz machen.
Also Rainer, dann lasse die Paar Sachen verbessern und der KungFu könnte bei mehr Leistung und dem besseren Design auch ein Klasse Gerät für die Röhreneinsteiger werden. Noch eine Anmerkung von mir, den Namen KUNGFU finde ich wie PUSSY nicht so richtig gelungen,da sollte man noch einmal drüber nachdenken. :OK:
Dann möchte ich mich noch eimal bei dir bedanken und dir viel Erfolg beim Verkauf der Verstärker wünschen.
Gruß Bernd
Lebe jetzt ,denn das Leben ist zu kurz um es zu vergeuden !!
Cayin AT88 KK2, Ponomopped MK2,Übertrager Denon 320 ,Jelco 750LB mit Benz S und Jelco 800S mit Ortofon Nr 2 , Transrotor Zet 1mit Kupferplatte 5mm und Dr. Fuß Netzteil , Sony CDP XB 930,Sonics Allegra an Kimber 8PR,gewaschen wird mit Okki Nokki.
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