Klangempfinden

Akustik, Schalldämmung, Raumoptimierung, Nachhallzeiten, usw. Alles was mit Raum und Klang zu tun hat

Moderatoren: Moderatorenteam, frido_, chrissy

Antworten
Benutzeravatar
frido_
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2642
Registriert: Mi 11. Okt 2006, 22:00
Wohnort: 57223 Kreuztal

Klangempfinden

Beitrag von frido_ »

Hallo

Dieses Thema ist nicht so ganz richtig hier im "Raumtuning/Raumoptimierung" aber lag mir am nächsten dran.

Habe diese Frage schon mal hier gestellt.
Schien mir aber absolut unpassend.

Aber mal ne Frage an euch alle:
Was meint ihr?
Ist es möglich das je analytischer der Klang einer Kette ist desto räumlicher klingt es?
Habe in letzter Zeit so einige Hörerfahrung gemacht.
Klar kann z.B. ein stärkerer Bass auch analytisch klingen aber im großen und ganzen macht er das Gesamtklangbild doch "wärmer" je stärker er ist.
Habe bei mir festgestellt je dominanter tiefere Frequenzen sind desto mehr geht die Räumlichkeit zurück.
Der persönliche Geschmack mag mal dahin gestellt sein.
Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß Frido
Wir haben unsere Besitztümer multipliziert, aber unsere Werte reduziert
LUA Sinfonietta // LUA Appassionato // LUA Con Espressione // DIY-Dreher ("Frido´s Finest") // MØRCH UP-4 // Shelter 901 // Le Pacific
Benutzeravatar
frido_
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2642
Registriert: Mi 11. Okt 2006, 22:00
Wohnort: 57223 Kreuztal

Beitrag von frido_ »

waterlOO hat geschrieben:Hi Frido,

was bedeutet in diesem Zusammenhang für dich "analytisch"?

Ich habe - für mich und rein subjektiv - einen klaren Zusammenhang zwischen Bass und Räumlichkeit vernommen.

Will sagen, wenn im Bass einfach zuviele Informationen fehlen, wirkt sich das auf das räumliche Klangerlebnis aus.

Also genau das Gegenteil von dem was Du empfunden hast

Das ist übrigens genau der Grund, warum mir einfach nochwas fehlte nach unnserem Umzug.

Im alten Hörraum hatte ich (mit der Minuetta) keine Probleme beim Bass, die passte super und die Musik stand schön im Raum.

Nach dem Umzug vermisste ich nicht nur den Bass des alten Hörraums, ich bildete mir auch ein, daß die Räumlichkeit gelitten hat. Als ich dann testweise mal einen Aktivsub hinzugeschaltet habe, war der Klang gleich wieder losgelöster, die Musik stand wieder deutlicher im Raum.
Für mich ist es analytisch wenn sich jedes einzelne Instrument oder Stimme von einander trennt.
Ich sag mal wenn sie "einzelner" erhörbar sind.
Das spiegelt sich für mich positiver in der Ortbarkeit der Instrumente oder Stimmen wieder.
Also Breiten- und Tiefenstaffelung.
Natürlich würde bei zu schwachen Bass das dazu gehörige Instrument etwas schwächeln.
Es ist vielleicht nicht so authentisch wie "live".

Mir selber gefällt ein knackiger oder einfach gesagt ein passender sprich "originale" Bass natürlich auch gut.

Habe nur manchmal das Gefühl das der Tiefton sich auf so manches draufsetzt und die Örtlichkeit darunter leidet.

Kommt wahrscheinlich auf den individuellen Hörgeschmack an.
Mir fiel es auf als ich meinen schwachen Bass mit einem Sub unterstützte.
Diesen konnte ich dann mal mehr...mal weniger beisteuern.
Dabei fiel es mir auf.

Mich würden weitere andere Erfahrungsberichte sehr interessieren.

Gruß Frido
Wir haben unsere Besitztümer multipliziert, aber unsere Werte reduziert
LUA Sinfonietta // LUA Appassionato // LUA Con Espressione // DIY-Dreher ("Frido´s Finest") // MØRCH UP-4 // Shelter 901 // Le Pacific
Benutzeravatar
frido_
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2642
Registriert: Mi 11. Okt 2006, 22:00
Wohnort: 57223 Kreuztal

Beitrag von frido_ »

Hallo

Nachtrag:
als ich meinen schwachen Bass
Ist nicht immer so.
z.B. aus den Japan Mini`s kommt richtig guter Bass.
Wir haben unsere Besitztümer multipliziert, aber unsere Werte reduziert
LUA Sinfonietta // LUA Appassionato // LUA Con Espressione // DIY-Dreher ("Frido´s Finest") // MØRCH UP-4 // Shelter 901 // Le Pacific
Benutzeravatar
sme
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 144
Registriert: Mi 13. Apr 2005, 10:42

Beitrag von sme »

moin frido,

genau andersherum wird bei mir ein schuh daraus.

meine kleinen breitbandhörner bilden eine gute räumlichkeit ab. allerdings passiert es mir manchmal das sich das klangbild bei konzentriertem zuhören quasi 3-d artig auffächert. dann kann ich gedanklich um die einzelnen instrumente "herumgehen".

das eigenartige dabei ist das in dem moment alles "richtig" klingt. kleine verzerrungen oder ein schwammiger bass, der auf der aufnahme von haus aus ist, verschwindet. stimmen die nicht verstehbar waren sind nun klar und deutlich. und es ist dabei völlig egal was die lautsprecher liefern. selbst wenn ich den bass komplet rauspegel hört sich ein contrabass so an wie er soll.
selbst wenn die abtastnadel verstaubt ist und z.b. die tubular bells von mike oldfield "schrammeln" nehme ich sie glockenklar wahr.

man sagt das das gehirn vieles "zurechtrückt". ich denke das jeder eine eigene vorstellung davon in sich trägt wie etwas zu klingen hat. sind einige parameter gegeben "sortiert" sich das gehirn den rest so hin wie man es haben möchte.
wie anders ist es sonst zu erklären das man sogar bei monoaufnahmen nicht nur eine räumlichkeit wahrnimmt sonder auch rechts/links positionen?
treiber: quad 22 / grant&lummley gl50
vorstufe: http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... .php?t=694
Yoda-ohne-Soda
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2252
Registriert: Do 14. Okt 2004, 17:42
Wohnort: Hinterbrühl-Sparbach bei Wien

Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

sme hat geschrieben:man sagt das das gehirn vieles "zurechtrückt". ich denke das jeder eine eigene vorstellung davon in sich trägt wie etwas zu klingen hat. sind einige parameter gegeben "sortiert" sich das gehirn den rest so hin wie man es haben möchte.
wie anders ist es sonst zu erklären das man sogar bei monoaufnahmen nicht nur eine räumlichkeit wahrnimmt sonder auch rechts/links positionen?
das mit dem rechnen habe ich auch schon gehört als es darum ging zu erklären, wie ein Sub den Hochtonbereich positiv beeinflussen könnte/kann. Antwort: er entlastet das Gehirn um die Rechenleistung, die benötigt wird um den "Mangel" an Bass hinzuzurechnen, der fehlt oder fehlen könnte!

Nun ja, wenn dem so ist, bis wohin rechnet das Gehirn (hz, db). Sollte ein Zuhörer noch nie ein Kontrabass live erlebt oder gehört haben, was und wie rechnet das Gehirn! Oder wird der unerfahrene Zuhörer auch ohne harte paralle Arbeit des Gehirns glücklicher und besser hören (was er nicht kennt, kann das Gehirn nicht berechnen)!?
Ist also jede Liveerfahrung eine gefahr und stellt in unserem Hirn Festwerte ein!?

kann ich nicht so richtig glauben :idn:
Gruß
Frank

RuH e.V. Mitglied
Benutzeravatar
frido_
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2642
Registriert: Mi 11. Okt 2006, 22:00
Wohnort: 57223 Kreuztal

Beitrag von frido_ »

Hallo sme, Hallo Frank
sme hat geschrieben:man sagt das das gehirn vieles "zurechtrückt". ich denke das jeder eine eigene vorstellung davon in sich trägt wie etwas zu klingen hat.
Die eigene Vorstellung könnte ja von praktischen Hörerfahrungen herrühren.
mmmh ??....es könnte ja auch ein bestimmter Klang sein den man gar nicht "ab kann" und ihn natürlich verbiegen möchte so das er für sich angenehmer klingt.
Yoda-ohne-Soda hat geschrieben:Ist also jede Liveerfahrung eine gefahr und stellt in unserem Hirn Festwerte ein!?
Denke zum Teil schon.
Wie gesagt die Parts die einem gefallen haben schon......klar die anderen nicht.....die kommen in den Ordner "die tun mir nicht gut"

Dies hier zu umschreiben ist schon schwierig.
Adjektive werden manchmal unterschiedlich interpretiert.
Ist vielleicht einfacher man würde sich zusammensetzen und an Hand praktischer Beispiele darüber reden.

Gruß Frido
PS.: Neugier
Wir haben unsere Besitztümer multipliziert, aber unsere Werte reduziert
LUA Sinfonietta // LUA Appassionato // LUA Con Espressione // DIY-Dreher ("Frido´s Finest") // MØRCH UP-4 // Shelter 901 // Le Pacific
Antworten

Zurück zu „Raumtuning / Raumoptimierung“