6C6 / 2A3 SE Schaltung: Frage zur Heizung

Verstärker selbst bauen

Moderatoren: Moderatorenteam, mb-de, frido_

MartinR
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 153
Registriert: Fr 18. Apr 2008, 19:48

Beitrag von MartinR »

Hallo Andreas,
AndreasS hat geschrieben:... mit erheblich mehr Aufwand (Platz, Gewicht, Leistung).
Spielt doch beim Endprodukt keine Rolle :wink:

Viele Grüße,
Martin
AndreasS
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 336
Registriert: Sa 20. Dez 2008, 09:01

Beitrag von AndreasS »

Oh doch, Martin,

für Heiztrafos und Reglerschaltung war definitiv kein Platz mehr...

[img:575:768]http://imageshack.us/a/img29/7804/image008jq.jpg[/img]

(Foto ist von Sven)

Gruß Andreas
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Hi all,

Danke für die zahlreichen Tipps!

Andreas, was für eine Endstufe ist das? Bei mir ist ja noch reichlich Platz im Gehäuse :)

Muss erst mal die Hausaufgaben machen und die Werte für eine VT-52 anpassen.

Viele Grüße,
Peter
Laut oder aus!
AndreasS
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 336
Registriert: Sa 20. Dez 2008, 09:01

Beitrag von AndreasS »

Hallo Peter,

es ist ein Eintakt-Verstärker mit der AD1, Treiber ist eine EF6 (bei der Aufnahme stand er "über Kopf")

[img:1024:766]http://imageshack.us/a/img543/4112/image007lnk.jpg[/img]

Foto aus o.g. Quelle

Gruß Andreas
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Andreas, das schaut mal wieder tip-top aus! Wie man es von dir gewohnt ist :)

Weiter geht's mit dem kleinen Ausflug in die direkt geheizte Welt:
die Schaltnetzteile sind heute angekommen und nachdem ich in der Teilekiste gewühlt habe, sieht die Bestückung folgende rot markierten Änderungen vor:

[img:600:339]http://peter-georgescu.de/img/RadiotronSEVT-52.jpg[/img]

Dabei bin ich für die VT-52 davon ausgegangen, dass sie weitestgehend wie eine 45 betrieben wird. Ein 5k Ausgangsübertrager wäre demnach sicher besser, aber der 3,5k ist vorhanden und sollte kein Hindernis sein.

Die zwei 25µF Bypass-Kondensatoren werden auf 100 bzw. 470µF erhöht.

Was meint ihr? Zu starke Abweichungen von den optimalen Parametern oder könnte so was Vernünftiges bei rum kommen?

Viele Grüße,
Peter
Laut oder aus!
AndreasS
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 336
Registriert: Sa 20. Dez 2008, 09:01

Beitrag von AndreasS »

Hallo Peter,

besser wäre eine etwas höhere Schirmgitterspannung für die 6C6, damit etwas mehr Strom fließt und so der Arbeitspunkt in die Mitte der Arbeitskennlinie kommt:
Schirmgittervorwiderstand 220 kOhm, dann kann auch der Kathodenwiderstand auf 1 kOhm verkleinert werden. Für den Abblockkondensator am Schirmgitter reichen 1 µF. Man könnte auf den Bypass-C am Kathodenwiderstand verzichten und so noch eine Stromgegenkopplung für die 6C6 erzielen, ... sollte dann aber besser den Abblock-C des Schirmgitters nicht gegen Masse, sondern gegen die Kathode anschließen (da das Verhältnis Anoden-/Schirmgitterstrom nicht über den gesamten Arbeitsbereich konstant ist).

Gruß Andreas
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Super – Dankeschön!

Viele Grüße,
Peter
Laut oder aus!
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Guten Abend die Herren!

Ein Kanal ist gerade fertig geworden und schaut momentan folgendermaßen aus:

[img:600:339]http://peter-georgescu.de/img/RadiotronSEVT-52_neu.jpg[/img]
(Grün sind die aktuellen Bauteilewerte, Rot die gemessenen Spannungen und der Ruhestrom der VT-52)

Die 272V Anodenspannung an der VT-52 erscheinen mir einen Tick zu hoch (250V wären wohl besser), aber der Strom scheint im grünen Bereich zu liegen. Und am Schirmgitter der 6C6 hätte ich auch lieber etwas um die 75V statt der aktuellen 99V gehabt. Was meint ihr.....?

Viele Grüße,
Peter
Laut oder aus!
AndreasS
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 336
Registriert: Sa 20. Dez 2008, 09:01

Beitrag von AndreasS »

trio_de hat geschrieben:...Die 272V Anodenspannung an der VT-52 erscheinen mir einen Tick zu hoch (250V wären wohl besser), aber der Strom scheint im grünen Bereich zu liegen. Und am Schirmgitter der 6C6 hätte ich auch lieber etwas um die 75V statt der aktuellen 99V gehabt. ...
Hallo Peter,

die Anodenspannung an der VT-52 ist die Spannung an der Anode abzüglich der Spannung an der Kathode..., also alles o.k.

Die Schirmgitterspannung der 6C6 abzusenken bewirkt ein Absinken des Stromes durch die Anode. Die maximale Ausgangsspannung des Treibers ist nach Herrn Ohm der Lastwiderstand, multipliziert mit dem Strom. Du würdest somit die Sache nicht verbessern. Kurz: ich würde den Schirmgittervorwiderstand noch etwas verkleinern (220 kOhm).

Gruß Andreas
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Guten Morgen Andreas,

vielen Dank für die Tipps! Muss nachher mal schauen, ob ich noch 220K herumliegen habe. Und dann freue ich mich schon auf den ersten Testlauf.

Bilder gibt's auch noch bei Gelegenheit :)

Liebe Grüße,
Peter
Laut oder aus!
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Die Maschine läuft :)

Nach der ersten Schnappatmung hier die ersten Schnappschüsse von der schlechten Sorte. Weiter unten dann noch die ein oder andere Erkenntnis, die ich aus diesem Projekt gezogen habe.

[img:800:598]http://peter-georgescu.de/img/VT-52_01.jpg[/img]

[img:597:800]http://peter-georgescu.de/img/VT-52_02.jpg[/img]

[img:597:800]http://peter-georgescu.de/img/VT-52_03.jpg[/img]

1.) Beobachtung:
Im direkten Vergleich zwischen meinem bisherigen EL34 und diesem hier fällt zunächst auf, dass beide in etwa gleich laut sind. Vom VT-52 hätte ich etwas weniger Leistung erwartet. Um so besser.

2.) DC vs. AC Heizung
Wo ich eh schon so am Ausprobieren war, wollte ich es genau wissen und habe es sowohl mit dem genannten Schaltnetzteil als auch direkt mit AC versucht. 7V AC an der VT-52 brummen definitiv zu laut.

3.) Für den Umbau meines alten auf den neuen Verstärker habe ich das Netzteil von CLC auf LC geändert. Bei dieser Gelegenheit musste der schnöde, moderne, große Siebelko (500µF) einem kleineren (94µF), alten, unbenutzten Sprague Militärelko weichen.

Ergebnis: nicht ganz brummfrei, aber der Neue spielte in einer völlig anderen Liga. Das hatte ich so deutlich nicht erwartet. Also um das nochmal klar zu machen: im direkten Vergleich spielte der VT-52 wie entfesselt und hatte von ALLEM mehr zu bieten. Wobei ich keinerlei Rückschlüsse ziehen wollte, ob das nun an der Schaltung, dem Netzteil, den Röhren oder den Bauteilen lag. Vermutlich an allem zusammen.

4.) Als verwöhnter Brummfrei-Hörer ließ mir der sehr leise Restbrumm keine Ruhe und der Grund war schnell klar: den fetten 500µF Elko aus der EL34 wieder rein und alles war gut. Alles, bis auf den Klang :)

Jetzt ist es nämlich so, dass die zwei völlig unterschiedlichen Verstärker nicht nur gleich laut sind, sondern auch nur mit viel Phantasie und einem starken Willen überhaupt klangliche Unterschiede auszumachen sind.

Das legt nun die Vermutung nahe, dass der Sieb-C unter dem Übertrager massiven Einfluss auf den Klang hat – das Gelächter der alten Hasen, die das schon immer gesagt haben, höre ich bis hier :) Für mich war dieser Umbau allerdings die erste Gelegenheit, solche Einflüsse wirklich mal konkret zu hören und zu vergleichen. Alter Schwede, auch das hätte ich so nicht erwartet.

Fazit:
Das Projekt hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, auch wenn ich jetzt noch die Fleißarbeit des Klonens des zweiten Kanals vor mir habe. Allerdings stehe ich jetzt vor dem Dilemma, einen Sieb-C zu finden, der die gleichen Auswirkungen auf den Klang hat wie mein Sprague, aber groß genug ist, um den Restbrumm zu eliminieren.

Mir ist natürlich auch zu Ohren gekommen, dass man solche Siebelkos mit einem kleinen Folien-C parallel schalten kann, um zu derartigen Ergebnissen zu gelangen. Ist da was dran? Und wenn ja, mit welchen beispielsweise?

Grüße,
Euer Peter
Laut oder aus!
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo Peter,

gratuliere zum neuen amp!
trio_de hat geschrieben:Im direkten Vergleich zwischen meinem bisherigen EL34 und diesem hier fällt zunächst auf, dass beide in etwa gleich laut sind. Vom VT-52 hätte ich etwas weniger Leistung erwartet. Um so besser.
Wie laut ein Verstärker bei gleicher Lautstärkestellung an der Vorstufe spielt hat erstmal nichts mit der Leistung zu tun sondern mit der Verstärkung des amps.
Falls ein Verstärker doppelt so viel Leistung hat wie ein adere, kann er voll ausgesteuert eh nur 3dB mehr Lautstärke erzielen, was gerade so wahrnehmbar ist


trio_de hat geschrieben:4.) Als verwöhnter Brummfrei-Hörer ließ mir der sehr leise Restbrumm keine Ruhe und der Grund war schnell klar: den fetten 500µF Elko aus der EL34 wieder rein und alles war gut. Alles, bis auf den Klang :)
Der Elko ist voll im Signalweg und dominiert wohl den Klang.
LC Siebung ist bei moderaten Kapazitäten zu wenig.



trio_de hat geschrieben:Mir ist natürlich auch zu Ohren gekommen, dass man solche Siebelkos mit einem kleinen Folien-C parallel schalten kann, um zu derartigen Ergebnissen zu gelangen. Ist da was dran? Und wenn ja, mit welchen beispielsweise?
Ich halte vom Bypassen nichts, nimm lieber gute Kondensatoren die keinen bypass brauchen.

Gruß

Thomas
Gewerblicher Teilnehmer

http://vinylsavor.blogspot.com/
trio_de
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 100
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 21:35
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von trio_de »

Hi Thomas,

Danke, das sind wertvolle Infos! Die Sprague Elkos sind solche, die man in eine Oktal-Fassung steckt. Sollte ich baugleiche finden, die etwas mehr als die doppelte Kapazität haben, kann ich schnell umstecken. Bis dahin lebe ich lieber mit dem leisen Brumm und genieße die exzellente Darbietung.

Alternativ könnte ich aber auch auf LCL aufstocken. Am besten ich simuliere das mal, um zu sehen, ob die Siebwirkung beider Varianten in etwa vergleichbar ist.

Dennoch ist es ja fast schon erschreckend zu hören, wie wenig Einfluss die Röhre im Vergleich zum Kondensator hat. Eine wichtige Erfahrung für kommende Projekte...

Liebe Grüße,
Peter
Laut oder aus!
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo!
trio_de hat geschrieben:Alternativ könnte ich aber auch auf LCL aufstocken. Am besten ich simuliere das mal, um zu sehen, ob die Siebwirkung beider Varianten in etwa vergleichbar ist.
Ich nehme an Du meinst LCLC. Das bringt eine erheblich bessere Siebwirkung.
Die Siebungwirkungen der beiden LC Stufen multiplizieren sich quasi

trio_de hat geschrieben:Dennoch ist es ja fast schon erschreckend zu hören, wie wenig Einfluss die Röhre im Vergleich zum Kondensator hat. Eine wichtige Erfahrung für kommende Projekte...
Ich würde sagen der Kondensator limitiert die Klangqualität derart stark, dass die Unterschiede der Röhren nicht mehr hörbar werden. Zwischen EL34 und VT52 solltest Du recht grosse Unterschiede haben.

Viele Grüße

Thomas
Gewerblicher Teilnehmer

http://vinylsavor.blogspot.com/
Antworten

Zurück zu „DIY-Verstärker“