Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Verstärker selbst bauen

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scylla
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Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Hallo,

so, die Linestage und der Phonopre wurden nach ca. einem 3/4 Jahr endlich fertig gestellt. Geplant war, dass es jetzt mit einem KT88 PP Verstärker weiter geht. Die Treiberplatinen von Dynaco sind bestückt und wirklich erste Sahne geworden, aber.....
In der Zeit habe ich mich etwas mehr mit dem Thema befasst und in der Tat, ich benötige keine 2x 60 Watt. Ich möchte vielmehr eine RESO Box bauen und diese mit einem Breitbänder bestücken http://www.phy-hp.com/. Oder natürlich eine Altec A7 (wobei ich hierzu sicher nicht die Genehmigung meiner Regierung einfordern kann).
Das optimalste scheint mir zu sein, dass ich zwei Stereo SE Verstärker aufbaue und davor eine aktive Frequenzweiche setzte z.B. nach LeBong http://www.lebong.de/x-over/index.htm. Damit wäre es mir dann möglich einen Lautsprecher ohne größere Verluste zu betreiben.
Ich denke so werde ich das ganze angehen, die Frage ist nur, welche Endstufenröhre ?
Gern würde ich eine 300B nehmen, jedoch habe ich des öfteren gelesen, dass die imposante Erscheinung den guten Ruf ausmacht. Vom Klang sollte sie nicht wirklich besser als andere Röhren sein (bei etwa gleichem Setup), dafür ist sie aber sehr teuer :cry: .
Ich habe nichts dagegen eine EL34 zu verwenden, oder eben einen Darling mit der 1626 Röhre.
Welche Röhre würdet ihr mir denn empfehlen, bzw. noch besser welche Schaltung :D .
Am liebsten wäre es mir, wenn die Röhre nicht zu selten ist und die Schaltung möglichst einfach gehalten wird. puristisch eben :D
Ich benötige sicher nicht mehr als 5 Watt pro Kanal.

vielen Dank schonmal für eure anregungen

ps. sofern dies in Kaufberatung gehört kann das gern verschoben werden. danke

lg chris
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Erzkanzler
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Erzkanzler »

Moin Chris,

Fragen über Fragen.....

1. Wozu eine aktive Frequenzweiche? Grade bei diesen "klassischen" Konzepten gibt es genügend fertige Frequenzweichen die funzen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein absoluter Freund von Aktivkonzepten sodenn sinnvoll.
2. Wenn aktiv wird der Großteil der Leistung im BMT-Zweig benötigt, für den HT reichen ein Watt.
3. Aktive Weiche nach Marantz (Jo hat's mal wieder schön umgesetzt) ist ein Megaaufwand. 6 Röhren....macht auch nur wirklich Sinn wenn die Grenzfrequenzen wie bei Marantz umschaltbar sind.
4. 5W/Kanal limitiert die Auswahl des Lautsprechers schon mal erheblich.

Ich würde Dir raten als erstes den PP fertig zu bauen, was Verzerrungen angeht hat das einige handfeste Vorteile.

LG
Martin
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Leven
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Leven »

Hallo Chris,
Welche Röhre würdet ihr mir denn empfehlen, bzw. noch besser welche Schaltung :D

ob EL34, KT88,KT120 oder 300B ist erst mal egal, da du ein Lautsprecher verwendest mit
ausgeprägter wechselnder Impedanz ? , solltest du darauf achten dass der Dämfungsfaktor DF hoch
bzw der Innenwiederstand deines amp klein ist, sonst drückt dier die Impedanzkurve
des Lautprechers den Frequenzgang zurecht , 2-3 db Abweichung ist dabei keine Seltenheit ,

einen ausreichend hohen DF sagen wir mal 3-5 bekommst du mit Gegenkoppelung GK (was der 2. beste Weg ist)
oder du fährst die Röhre mit einem relativ grossen Arbeitswiederstand und ohne GK ,
heißt bei der 300B z.B. mit 4-5 k ,

LG Jörg
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von MartinR »

Hallo Chris,
scylla hat geschrieben:Ich möchte vielmehr eine RESO Box bauen und diese mit einem Breitbänder bestücken http://www.phy-hp.com/.
scylla hat geschrieben:die Frage ist nur, welche Endstufenröhre ? Welche Röhre würdet ihr mir denn empfehlen
Zum PHY? F2a Eintakt. Pentode natürlich. Ich komme immer wieder darauf zurück, trotz aller DHT Experimente.

Viele Grüße,
Martin
scylla
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Erzkanzler hat geschrieben:6 Röhren....macht auch nur wirklich Sinn wenn die Grenzfrequenzen wie bei Marantz umschaltbar sind.
Hei Martin,

Die Aktivweiche von Marantz wird so aufgebaut, dass die Kondensatoren über Schraubklemmen tauschbar befestigt sind. Gerne würde ich die Schraubklemmen von dieser Platine bei Ebay: http://www.ebay.de/itm/LT1083CP-LM317-L ... true&rt=nc nehmen, aber ich konnte noch keinen Shop finden der diese führt. (Die Platine werde ich bei einem Projekt für die Gleichstromheizung einsetzten) dadurch habe ich weniger Kabelsalat beim Aufbau und die Granzfrequenzen sind ja kein empirischen unterfangen.
Eine aktive Frequenzweiche ermöglicht mir in erste Linie den Glauben das Optimum heraus zu holen. Zum anderen, wenn ich z.B. diesen Lautsprecher von Strassacker (HiFi-PA 10/2) nehme stecke ich 100€ in die Frequenzweiche. Das ganze darf ich dann zweimal kaufen und aufbauen was ebenso Zeit in Anspruch nimmt. Stattdessen kann ich gleich dieses Geld und die Zeit in den Bau einer aktiven Frequenzweiche stecken. Sofern ich dann irgendwann eine A7 bekomme hätte ich das passende Setup schon und das eine gute Frequenzweiche beim A7 nicht gerade günstig ist... darüber brauchen wir ja garnicht reden :D .

Es geht mir darum, dass der Bau eines PP irgendwie ein Schuss ins Blaue war und ich möchte auch nicht 3 Verstärker stehen haben um mit keinem richtig Glücklich zu sein. Zum anderen sind die PP AÜ von Reinhöfer jeweil 35€ teurer als die der 300B SE und zwei KT88 kosten das gleiche wie eine 300B.

Wenn du sagst für den HT reichen 1 Watt, dann wäre es doch eine Überlegung einen Stereo SE 300B und einen Stereo SE EL34 in Verbindung der aktiven Frequenzweiche zu verwenden.
Leven hat geschrieben: einen ausreichend hohen DF sagen wir mal 3-5 bekommst du mit Gegenkoppelung GK (was der 2. beste Weg ist)
oder du fährst die Röhre mit einem relativ grossen Arbeitswiederstand und ohne GK ,
heißt bei der 300B z.B. mit 4-5 k ,
Hallo Jörg,

das wäre meine nächste Frage gewesen, bei Reinhöfer gibt es für die 300B diverse AÜ. Welchen ich nehmen soll weiß ich nicht, hätte pauschal den 5,2k ins Auge gefasst.
MartinR hat geschrieben:Hallo Chris,

Zum PHY? F2a Eintakt. Pentode natürlich. Ich komme immer wieder darauf zurück, trotz aller DHT Experimente.

Viele Grüße,
Martin
Hei Martin, die F2a ist natürlich auch eine klasse Röhre. Ich sehe es nur etwas skeptisch, dass sie nichtmehr hergestellt wird und die Fassungen scheinen auch ubezahlbar zu sein http://www.ebay.de/itm/2x-SIEMENS-F2a-R ... Swl9BWMOq~
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Erzkanzler
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Erzkanzler »

Hallo Chris,

bei den Sockeln gibt es auch Angebote wie diese:
http://www.ebay.de/itm/Fassung-fur-Siem ... Sw5dNWnNxr
Öfter mal suchen.

Ansonsten hast Du ganz schön viele Baustellen und irgendwie hab ich das Gefühl das Du noch nicht weisst wo es hingeht.
Mein Ansatz (früher) war erst mal einen Speaker zu finden der meinen Hörgenwohnheiten entspricht und von da aus hab ich meine Kette aufgebaut. Aber ich bin auch kein Suchender mehr...von da aus viel Spaß bei der Reise.

LG
Martin
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von MartinR »

Hallo Chris,

sehr gute Fassungen für die F2a gibt es bei Reinhöfer für schmales Geld und eine F2a ist mit 10000 Betriebsstunden angegeben. Da könnte ein Pärchen fürs Leben reichen. Das macht keine 300B.

Viele Grüße,
Martin
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Monophono »

Hallo miteinander,

wenn noch keine Übertrager und Trafos eingekauft sind, kann es durchaus sinnvoll sein, die KT88-Gegentaktschaltung noch einmal infrage zu stellen.

Bei den anvisierten LS mit (hoch-)empfindlichen Chassis könnte z.B. ein EL84-Eintakter für den Hochton- und EL34-Eintakter oder Klasse-A-Gegentakter für den Tiefmitteltonbereich angedacht werden.

Das von Martin vorgeschlagene Vorgehen, erst die LS auszuwählen und dann den/die Verstärker passend dazu, ist sicher zielführend und kann Enttäuschungen vermeiden helfen.

P.S.: eine interessante Röhre ist vielleicht auch die EL12N - ostdeutsche NOS sind bestens verfügbar und man kann für die verschiedenen Leistungsbereiche als Eintakter oder Gegentakter bauen. { Ersteres ist mein nächstes Projekt, zu dem nur noch wenige Teile fehlen }
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Erzkanzler hat geschrieben: Ansonsten hast Du ganz schön viele Baustellen und irgendwie hab ich das Gefühl das Du noch nicht weisst wo es hingeht.
Mein Ansatz (früher) war erst mal einen Speaker zu finden der meinen Hörgenwohnheiten entspricht und von da aus hab ich meine Kette aufgebaut. Aber ich bin auch kein Suchender mehr...von da aus viel Spaß bei der Reise.
Hallo Martin,
da muss ich dir recht geben, dieses Thema ist so umfangreich und die Meinungen gehen so stark auseinander, dass es für mich schwer ist das passende zu finden.
Zu den Baustellen möchte ich noch sagen, dass ich natürlich mit einem Verstärker anfangen werde. Der Lautsprecher wird ein Breitbänder in einem RESO Gehäuse sein und wer weiß, vllt. ändet dann die Reise für mich. Sofern dann doch ein HT hinzu kommen sollte möchte ich die Möglichkeit haben, die Anlage mit einer weiteren Endstufe in Verbindung der Frequenzweiche zu vollenden.

Einen Schaltplan für die F2a gibt es in der Röhrenbude: http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren ... st/F2a.htm der passende AÜ ist bei Reinhöfer vorhanden und ganz nett finde ich, dass es eben nur einen Hersteller die F2a gibt.

Ich denke es wird entweder der F2a von der Röhrenbude oder doch der 300B von LeBong als Stereo Ausführung.
Wie bereits erwähnt werden die Lautsprecher erstmal aus jeweils einem Breitbänder bestehen.
MartinR
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von MartinR »

Hallo,
scylla hat geschrieben:Der Lautsprecher wird ein Breitbänder in einem RESO Gehäuse sein und wer weiß, vllt. ändet dann die Reise für mich. Sofern dann doch ein HT hinzu kommen sollte möchte ich die Möglichkeit haben, die Anlage mit einer weiteren Endstufe in Verbindung der Frequenzweiche zu vollenden.
Warum kompliziert, wenn ein Kondensator reicht?
scylla hat geschrieben:Ich denke es wird entweder der F2a von der Röhrenbude oder doch der 300B von LeBong als Stereo Ausführung.
Wenn es eine F2a wird, könnte man ja jemanden Fragen, der sich mit der Röhre beschäftigt :wink:

Meinst du diesen? Wenn 6SN7 dann so . Ich würde allerdings eine Pentode nehmen. So wie hier oder hier.

Viele Grüße,
Martin
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Erzkanzler
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Erzkanzler »

O-Ton Jo:
Ich habe mir die Mühe gemacht, unzählige Schaltpläne von 300B-Eintaktern im Internet zu finden und diese auf Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede zu untersuchen. Mein Ziel war dabei, sozusagen den puren '300B-Spirit' aus der Informationsmenge heraus zu destillieren. So kam ich letztlich auf die Vorstufe mit der 6SN7 Kaskade in Loftin-White-Schaltung. Man kann diese Schaltung quasi als Weltstandard bezeichnen, da sie in sehr ähnlicher Weise von vielen Herstellern verwendet wird.
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

so....

Durch etwas Glück habe ich 4X EL84 (Siemens) 2x EF86 (Valvo) und 4x EF804s (Telefunken) erworben. Diese Röhren haben einem Radio- und Rundfunktechniker gehört und sind alle Neu in OVP.

Bei Reinhöfer habe ich 2x 53.62P AÜ mit 5.2K und eben den Netztrafo sowie ein paar Spulen bestellt. Die Gleichrichtung erfolgt mit einer 5U4G und die Siebung wird RCLCLC. Den Widerstand werde ich empirisch nach der Anodenspgn. bzw. Betriebsspgn. ermitteln.

Mein Problem ist, dass ich 2 Schaltungen zur Auswahl habe:
Zum einen der Musikus http://www.jogis-roehrenbude.de/Rim/Musikus-M.htm
Oder den Mullard 3.3 http://www.audioelektronik-shop.de/ein_ ... _klon.html
Bei dem Mullard wurde die Rückkopplung bereits auf 8Ohm angepasst und es sieht fast so aus, als ob ich diese Schaltung 1 zu 1 übernehmen kann. Bei dem Netzteil wird direkt hinter die 5U4G ein Widerstand geschalten. Kann man das so machen oder ist es sinvoller wie üblich einen 39uF Kondensator zu verwenden um dann CLCLCRC zu schalten ?
(Ich benötige einen Widerstand um die Spannung anzupassen)

Des weiteren möchte ich die EF804 an Stelle der EF86 nehmen. Wie ich gelesen habe sind die Röhren bis auf die Pin Belegung nahezu identisch.
Jedoch verstehe ich nicht ganz, waum der Kathodenwiderstand bei dem Musikus so hoch gewählt ist... es wäre schön wenn Spannungen eingetragen wären, aber ich habe bislang nicht einmal etwas zu der Betriebsspannung gefunden bzw. welche Spgn. der Tafo liefert.

Hat den zufällig jemand eine dieser Schaltungen mit dem genannten AÜ auf gebaut und kann etwas dazu sagen ?
Da bin ich froh, dass ich die einfachen Triodenschaltungen verstehe und jetzt muss ich mich hier mit Gegenkopplung rum schalgen :(

(Die Trafos sind fertig gewickelt und werden warscheinlich die kommende Woche eintreffen... deshalb muss langsam eine Schaltung her :D )
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AlexK
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von AlexK »

Hallo ,
suche mal nach "starvation circuit" oder "starved amplifier" , deutsch grob "Stromhungerschaltung " , ( siehe auch E. Rodenhuis , Hi - Fi Verstärkerschaltungen , 1964 , Philips Bibliothek ) .
Da wird diese Art der Schaltung mit hohen Anoden - und Kathodenwiderständen beschrieben und schau zum Vergleich auch mal in die Datenblätter der entsprechenden Röhren .
Schaltungen für EL84 Eintakter gibt es doch nun wirklich im Netz massenhaft zu finden..... :mrgreen:
MfG , Alexander .
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Hei Alex vielen dank für dein bemühen, ich habe mir die Links einmal angeschaut aber ich muss erlich sein,
habe gehofft, dass mir jemand eine dieser Schaltungen empfiehlt und mir diese Entscheidung abnimmt.
Den Mullard kann ich einfach nach vorhandenem Schaltplan mit der EF804 aufbauen.

Wenn ich den Musikus nachbaue, werde ich dies ohne die Klangregelung tun. Folglich wird der Aufbau hier etwas bastellastig aber machbar.
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Monophono
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Monophono »

Hallo miteinander,

neben Alex´ treffendem Hinweis möchte ich noch anmerken, daß sowohl der "Musikus" als auch die Mullard 3.3-Schaltung eine beträchtliche Verstärkung aufweisen. Dies war seinerzeit sicher erwünscht/angemessen, aber heute muß man die Endstufe evtl. lieber nicht zu empfindlich aufbauen. Der Originalartikel zum 3.3 ist übrigens HIER zu finden; er enthält auch eine genauere Beschreibung und nennt als Eingangsempfindlichkeit 100mV für 3W Output.

Die EF804 sind bereits gesuchte Typen, die m.E. besser den historischen Geräten vorbehalten sein sollten, anstelle sie in einem Neubau einzusetzen, in welchem problemlos andere Röhren arbeiten können.

Konkret fällt mir zum Thema EL84 der TSE4 von audio workshop (Frank u. Ulrike Raphael) ein. Soweit erinnerlich wurde dort eine ECC83 im Eingang verwendet, die optionale Gegenkopplung betrug moderate 3dB. Die EL84 wurde hierbei sogar als Pseudotriode betrieben, aber man kann sicher auf Pentodenbetrieb umstellen. Hier ist wohl die Schaltung zu sehen ->Der Hardamp (bitte etwas herabscrollen zum zweiten Schaltplan)

P.S.: "pi mal Daumen" (ohne jegliche Vorab-Rechnerei) habe ich mal einen ECC83->EL90-Triodeneintakter auf dem Küchentisch zusammengedengelt. Keine Ahnung, welche Ausgangsleistung die Kiste liefert (wahrscheinlich höchstens 2x1W) und welchen Klirrfaktor sie hat, aber ohne globale GK spielt das Ding so schön, daß es bereits tausende Stunden im Einsatz ist. Und zwar zum ernsthaften Musikgenießen, nicht zur Hintergrundberieselung.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von MartinR »

Hallo Zusammen,
scylla hat geschrieben:Die Gleichrichtung erfolgt mit einer 5U4G und die Siebung wird RCLCLC. Den Widerstand werde ich empirisch nach der Anodenspgn. bzw. Betriebsspgn. ermitteln.

Bei dem Netzteil wird direkt hinter die 5U4G ein Widerstand geschalten. Kann man das so machen oder ist es sinvoller wie üblich einen 39uF Kondensator zu verwenden um dann CLCLCRC zu schalten ?
Besser wäre LCLC.
Monophono hat geschrieben:Die EF804 sind bereits gesuchte Typen, die m.E. besser den historischen Geräten vorbehalten sein sollten, anstelle sie in einem Neubau einzusetzen, in welchem problemlos andere Röhren arbeiten können.
Soll er sie deshalb wieder abgeben?
Vielleicht baut er ja irgendwann eine V69 Kopie und dann ist es auch historisch :wink:

Viele Grüße,
Martin
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Die Sache ist eben.... der Trafo + AÜ + Spulen sind gewickelt. Gehäuse ist gebohrt und Röhren habe ich hier. Ich werde die Mullard 3.3-Schaltung nach dem oberen Link aufbauen. Mit der "Stromhungerschaltung " kenne ich mich nicht aus und es ist natürlich offensichtlich, dass die Jungs bei Mullard mehr Ahnung als ich haben. Hoffe nur, dass die bestellten AÜ (Reinhöfer 53.62P) funktionieren.
Monophono hat geschrieben: neben Alex´ treffendem Hinweis möchte ich noch anmerken, daß sowohl der "Musikus" als auch die Mullard 3.3-Schaltung eine beträchtliche Verstärkung aufweisen.
Ich habe den Röhrenphono MC MK II B aufgebaut. Möchte ohne weitere Linestage den Verstärker betreiben.
Monophono hat geschrieben:Die EF804 sind bereits gesuchte Typen, die m.E. besser den historischen Geräten vorbehalten sein sollten, anstelle sie in einem Neubau einzusetzen, in welchem problemlos andere Röhren arbeiten können.
Der Neubau erfolgt nach dem Schaltplan eines historischen Gerätes :D
Ja ist sicher richtig, ich habe allerdings kurz zum Taschenrechner gegriffen und mit 4 neuen EF804s kann ich bei der angegeben Betriebszeit 7. Jahre lang jeden Tag 8 Std. Musik hören...
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von Monophono »

Hallo Chris,

im Unterkapitel des Mullard-Buches (Reprint) bzl. Eingangsstufen wird zum Stromdiät-Betrieb gesagt
- die Verstärkung kann 2-3 mal so hoch liegen wie im normalen Betrieb
- der Frequenzgang ist eingeschränkt, kann aber mittels GK beträchtlich erweitert werden.

Zum 3.3 heißt es sinngemäß
- wegen des hohen Klirrs der Eintaktschaltung ist eine starke GK unumgänglich
- die Eingangsempfindlichkeit soll bei etwa 100mV liegen, damit die Endstufe durch ein Kristallsystem (Phono) ausgesteuert werden kann.
- die Open-Loop-Empfindlichkeit muß 10mV betragen, um 20dB GK zu ermöglichen

Die wesentlichen Aspekte sind also konsistent :OK:

Ganz klar - diese Schaltung ist hochinteressant. Wegen der positiven Berichte zum Klang habe ich selbst seit Jahren vor, sie mal aufzubauen (Zeitproblem, wie immer).
Man muß nur im Auge behalten: die galvanische Kopplung verursacht, daß der Arbeitspunkt der Endröhre wesentlich mit durch den der Eingangsröhre festgelegt ist.

Am Rande: die originale 3.3-Schaltung arbeitet mit EF86 - nicht mit EF804 :roll:

Bin natürlich sehr gespannt, wie das ganze bei Dir klappt - berichte bitte weiter!
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von scylla »

Das ganze gestaltet sich natürlich wieder aufwändiger als gehofft. Der einzige Händler der alle "Kohlemassewiderstände" vertreibt ist Farnell. Wenn man die einzeln erwirbt sind das einfach 60cent pro Stk. :roll: naja war mir schon klar, dass es nicht günstig wird. Das Gehäusekonzept wurde auch wieder verworfen, da der Verstärker doch mehr Platz benötigt als gedacht. Diese Woche sollten jedenfalls die Trafos ankommen sofern Reinhöfer die 4 Wochen Lieferzeit einhalten kann.
Hat zufällig jeman eine Adresse wo man sowas bekommt ?

Bild

Ich werde natürlich weiter berichten aber realistisch plane ich noch mind. 2 Monate für den Bau ein.
MartinR
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Re: Schaltplan für Röhrenverstärker gesucht

Beitrag von MartinR »

Hallo,

ich würde an deiner Stelle erst einmal einen Prototyp auf Holz zusammenstecken und den grundsätzlichen Aufbau testen. Ein Gehäuse kann man immer noch bauen.

Viele Grüße,
Martin
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