Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Die Teller drehen sich immer wieder und immer wieder ...

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vintage64
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von vintage64 »

Moin Rolf,

alles klar. Bin gespannt ... bei mir steht im April der Wechsel des Audiomods Tonarms an (von aktuell Classic II auf Series 6). Den ZET geb' ich nicht weg, höchstens könnte ich mir den LP 12 als Zweitdreher vorstellen. Dann würde er aber gegen meinen HT-840 "antreten" müssen. Vielleicht mal eines Tages ...

Grüße
Henning
Vinyl LPs und Audio Röhren fürs prätentiöse Musik hören :wink:
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Analog_Tom
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von Analog_Tom »

Mönch Henning,

wirst Du auf Deine alten Tage noch zum Lindianer, na dann berichte mal...

@ Rolf, ganz großes Tennis Dein Bericht, äußerst unterhaltsam.... :OK:
LG

Tom
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vintage64
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von vintage64 »

Moin Tom,

ich glaube, Du bringst es auf den Punkt: "Lindianer". Linn ist ja eine Klangphilosophie, d. h. der typische Linn Sound ensteht aus der Synergie einer kompletten Linn Kette. In diesem Sinn kann ich das für mich persönlich ausschließen. Seit dem Jahr 2006 bin ich meinem Transrotor treu geblieben. Das letzte Update war der neue 12kg Plattenteller. Und ich hab' meinen ZET tatsächlich nie zuvor so guten, akuraten Klang produzieren hören wie aktuell. Das (vorerst) letzte Update wird der Audiomods Series 6 Tonarm werden...

Ich stimme Dir zu, der Beitrag von Rolf ist faszinierend.

Grüße
Henning
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Thargor
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von Thargor »

Moin Rolf,

sehr schöner Bericht. Da bekommt man einen guten Überblick, was alles geht. Du hast auch Klasse die Veränderungen grundlegender Art geschildert, die kann ich in ähnlicher Weise auch aus meiner Thorens Zeit bestätigen. Wobei ich das immer als höchst anspruchsvoll empfunden habe, z.B. ein anderes Subchassis einzubauen - das dauert ja durchaus etwas - und hinterher noch die subtilen Unterschiede bewerten zu können. OK, eine überdämpfte Topplatte hört wohl jeder.

Lob auch für die Schilderung der Abfolge der erfolgten Verbesserungen in der Historie. Das war u.a. bei mir einer der Gründe, warum es nie ein LP12 zu mir geschafft hat. "Da steigt ja keiner durch". :idn:

:OK: :OK: :OK:
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

Wann war Dein letztes Live-Konzert?
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be.audiophil
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von be.audiophil »

Danke für die wiederholt überreichten Blumen. Das macht Freude und verleitet dazu, heute mal etwas früher aus zu büxsen und bereits das nächste Kapitel online zu stellen:

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel ...

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Worum geht es? Nun, nochmal um den Antrieb und den großen weißen Elefanten wollen wir jetzt mal aktiv jagen.

Das was zählt ist ja bekanntlich der Gleichlauf. Linn selbst hat sich diesem Thema ja ebenfalls verschrieben und das Thema mittlerweile auf drei verschiedene Arten "gelöst".

Fangen wir aber mal mit dem alten Netzsynchronmotor und somit Valhalla, Hercules und Lingo 1 bis 3 an. Auf der Platine wird ein ziemlich exakter 50 hz Sinus erzeugt und zwei phasenverschobene Ausgangsspannungen erzeugt. Zudem wird nach der Anlaufphase die Ausgangsspannung leicht zurückgenommen um dem sog. Cogging entgegenzuwirken und einen noch etwas ruhigeren Motorlauf zu ermöglichen. Eine Geschwindigkeitskontrolle und (nachgelagerte) aktive Geschwindigkeitskorrektur findet nicht statt.

Der nächste Blick wendet sich dem Linn Radikal zu. Der hierzu gehörende Motor kommt aus der Schweiz und dort von Maxon und es handelt sich um einen Gleichstrommotor mit Gleitlagerung, Permanentmagnet und eisenlosem Rotor. Schaut man in das Maxon-Portfolio, dann böten sich hier z.B. die nachfolgenden Typen an:
  • Maxon 110189
    Maxon 110191
    Maxon 226774
Ferner gibt´s da ein Microprocessor und dieser bewerkstelligt, dass die Ist-Drehzahl gemessen, mit der Soll-Drehzahl verglichen und anschließend die Drehzahl entsprechend nachgeregelt wird. Jetzt wird beim Radikal ein kleiner Filzstreifen am Tellerrand aufgeklebt, der dann pro Umdrehung des Plattenteller genau einmal oder umgerechnet alle 0,55 Sekunden durch eine kleine Lichtschranke rennt. Bevor also der Effekt des Nachregelns das erste Mal sinnspendend gemessen werden kann und erneut eine korrigierte aber konstante Geschwindigkeit hergestellt hat werden können vergehen gleich mindestens mehrere Umdrehungen. Natürlich kann so ein Microprozessor auch noch etwas mehr und kann über Aufzeichnung des Geschwindigkeitsverlaufes z.B. wahlweise Prognosen bzw. Regelverläufe nachzeichnen, diese beim nächsten Mal wieder anwenden und auf diese Art und Weise ggf. die Regelzyklen positiv beeinflussen. Das bedeutet auch z.B. das sog. Regeltaumeln, welches man ja in den 80ern den Direktantireben vorgeworfen hat, einzuschränken. Im Umkehrschluss ist das beschriebene Verhalten und Funktionsprinzip aber auch eine möggliche Erklärung dafür, dass Benutzer des Radikal davon berichten, dass sich der Klang innerhalb der ersten 0,5 bis 1 Stunde nach Einschalten angeblich deutlich verändert.

Der Origin Life DC Motor stammte übrigens ursprünglich ebenfalls von Maxon und war vom Typ 110189, die neuere Version kommt von Premotec. Grundsätzlich bringt auch der neuere DC Motor ebenfalls die Features Permanentmagnet und eisenloser Rotor mit, der Unterschied besteht in der Lagerung.

Auch bei der Regelung stetzt Origin Life auf ein leicht anderes technisches Prinzip - einen Stromregler. Hierbei führt ein beim Abbremsen des Motors ansteigender Strom zu einer Spannungserhöhung und damit für die benötigte Geschwindigkeitsanpassung. Auch diese Regelung kann einen Micropozessor (z.B. AN6651) beinhalten und damit dann auch eine noch höhere Genauigkeit erreichen. Das DIY-Audio ist voll von Fäden zu dieser Art der Regelung und den Hinweisen von Mark Kelly oder Umsetzungsbeispielen wie der Teres-Antrieb von Manfred Huber.

Es gibt aber einen "weißen Elefanten", dem man erst mal hat habhaft werden müssen. So einfach war das nämlich gar nicht. Aber der Reihe nach. Es geht um Edmund Chan und seine kleine Firma Mober. Er startete in Hongkong, entwickelte einige Produkte rund um den LP12 und so auch ein DC-Motor Kit. Allerdings hat Edmund Chan in der Pandemie beschlossen Hongkong für immer den Rücken zu kehren und sich in der UK neu anzusiedeln. Deshalb hatte er seinen Shop geschlossen und fing gerade erst ganz langsam an in UK die Produktion wieder hoch zu fahren. Mittlerweile gibt es seine gesamte Produktpalette (Tellerlager inkl. Crossbrace, Innenteller mit Messing-Inlet, Subchassis ähnlich Keel, Topplatte, Zarge aus Aluminium, Baseboard und natürlich das DC-Motor Kit) über

https://www.stamfordaudio.co.uk/linn-lp12

Hier gibt es also ebenfalls einen Maxon Motor vom Typ Permanentmagnet, eisenloser Rotor und gleitgelagert. Der ist in eine Motordose gehüllt, welche optisch durchaus an Jene vom Linn Radikal erinnert. Auch sonst sieht das dem Radikal erstmal ziemlich ähnlich mit Lichtschranke auf der Topplatte und Microprozessor auf der Regelplatine. Aber unter dem Plattenteller finden sich dann eben ganze 16 Stroboskopmarkierungen, die Geschindigkeit wird alle 1/10 Sekunden kontrolliert und innerhalb einer einzigen Tellerumdrehung bereits vollständig korrigiert und nach dem Einschalten braucht es nur 5 Umdrehungen, bis die Sollgeschwindigkeit konstant eingestellt ist. Das verhindert Regeltaumeln und garantiert einen überaus exakten Gleichlauf - ein verbessertes Radikal sozusagen.

Klar, dass mich ein noch genauerer Gleichlauf einfach extrem angemacht und ich mir so ein Mober DC-Kit genau deshalb auch beschaffen musste.

Das ist übrigens der schick verpackte Maxon DC Motor, die Lichtschranke und der Strobo-Ring.

Bild

Und das ist die Regelelektronik, welche dann eine maximal genaue Drehzahl mit zudem auch noch relativ hohem Drehmoment sicherstellt

Bild

Du musst verstehn!
Aus eins mach Zehn,
Und Zwei lass gehn,
Und Drei mach gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex,
Mach Sieben und Acht,
So ist´s vollbracht;

Bild

Und neun ist Eins,
Und Zehn ist keins,
Das ist das Hexen-Einmaleins! :uw :beer

Bild

Ohne das göttliche Strichwerk unterm Teller geht´s natürlich gar nicht - auch wenn´s hier auf dem Photo so aussieht, als ob das exzentrisch aufgeklebt sein könnte; mein Messschieber lügt aber nicht.

Bild

Es ist also angerichtet, der Catweazle nebst Gandalf waren eben da und nickten nur verzückt. Catweazle ist schon wieder weg. Und der Gandalf? Ja, den hab´ ich ja ganz vergessen. Ich glaub´ der sitzt da noch und begutachtet die Anzeige mit den 33.3.

Geblieben ist übrigens der gewebeverstärkte Gummiriemen von Origin Live. Und der Umbau ist der Knaller. Erstaunlich, was da noch so Alles passiert. War der Schritt vom Synchronmotor mit Valhalla zum Origin Live DC Motor schon groß, so ist der Schritt jetzt nochmals sogar deutlich größer. Der Rhythmus steht jetzt genauso stabil wie mit den großen Direkttrieblern, der Drive erinnert an einen guten Reibradler oder DD. Und ich spreche nicht von dem Drive, den schon die Einstiegsklasse wie ein L75 oder 1019 abliefern sondern von dem Punch und Drive der Reibradler-Oberklasse wie bei Commonwealth 12D, EMT 930 oder Garrard 301/ 401/ 501. Ich war also zurecht angefixt, angemacht und aufgeregt. Jetzt ist dieser kleine LP12 also ein Ecstatix, Radikalix oder Klimatix oder einfach nur Meiner. :finger: :angel: :beer

P.S.:

Und nein, die Reise ist noch nicht zu Ende. Es folgt noch mehr.

P.P.S.: Ich hätte nun einen Origin Live DC-Motor Kit abzugeben :drink:
Gruß

Rolf

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be.audiophil
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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von be.audiophil »

Ring the ringing ding ding :D

Ich möchte heute auf einen Umbau etwas näher eingehen, den ich bisher hoffentlich für Alle gleichermaßen unterhaltsam beschrieben hatte. Dabei sind wahrscheinlich die technischen und ggf. auch die resultierenden klanglichen Effekte ein wenig zu kurz gekommen. Auch ist es so, das die nächsten beiden Schritte leider noch etwas auf sich warten lassen müssen, was einerseits daran liegt, dass ich dazu zuerst ein Teil ausbauen, für die Veränderung versenden und nach Rückerhalt erst wieder verbauen muss.

Ok, eigentlich sind es sogar derer vier Umbauten; aber erstmal der Reihe nach. Ich will hier absichtlich nicht in die immer wieder falsch beschriebenen Vorgänge der angeblich glücklichen Resonanzbekämpfung einsteigen. Nur soviel: Die Ableitung gehört zur Mathematik, die Durchleitungspflicht zur energiewirtschaft und die Vernichtung zur Kreislaufwirtschaft oder Kriegen. Dazu sollen sich also Andere mit der erneuten Wiedergabe falscher Gedankenspiele die Köpfe einschlagen.

Es soll hier deshalb erstmal nur um eine kleine "Modellbetrachtung" gehen, welche so für viele Subchassis-Spieler gültig ist und als Standortbestimmung dienen.

Das Modell besteht aus einem hölzernen Rahmen mit Eckenversteifungen, welcher eine Topplatte und ein Baseboard sowie ein mittles drei Federn an der Topplatte hängendes Subchassis trägt. Tellerlager und Tonarm sind fix mit dem Subchassis verbunden. Der Plattenteller besteht aus Subteller und äußerem Teller und wird von einem Motor (über Riemen) angetrieben, der an der Topplatte befestigt ist.

Klar erkennt Ihr in diesem kleinen Modell sicherlich auf den ersten Blick Euren LP12 genauso wieder wie Andere z.B. Ihren Ariston RD-10s oder den angeblichen Vater aller Subchassis-Spieler den Acoustic Research XA.

Auch ist das Wirkprinzip des Subchassis bei all den Euch im Kopf befindlichen Subchassis-Spielern gleich. Das mittels Federn aufgehangene Subchassis soll den Plattenteller und damit auch die aufgelegte Schallplatte sowie den Tonarm und damit auch den Tonabanhmer bzw. die Tonaufnahme während der Abstastung von allen äußeren Einflüssen isolieren.

Solange die äußeren Rahmenbedingungen stimmen funktioniert dieses Wirkprinzip auch gut. Berichtet werden aber Effekte, wie z.B. Springen der Nadel bei einem federnden Dielenboden und Abhilfe wird dann z.B. mittles Wandkonsole geschaffen, weil sich auf die Wand die Schwingungen des Dielenbodens angeblich nicht übertragen. Gut, sie übertragen sich nicht direkt und wenn indirekt dann mit ganz andere Amplitude und deshalb darf eine Wandkonsole als nicht federnd und in diesem Anendungsfall als Lösung gelten.

Dem Optimeur ist ja bekanntlich aber auch nichts zu schwör. Mehr Isolation von der Umwelt wird auch immer wieder mit so manchem Gadget oder speziellen Voodoo-Füsslein bis Schaumstoff/ Gummimättchen als gut bis angeblich überragend wirkungsvoll angepriesen.

Laßt uns aber bitte nur mal ganz kurz darüber nachdenken, was einen irgendwie federnden Fuss oder ein federndes Baseboard oder eine solche Unterlage denn von unserem federnden und bereits als definitiv nicht positiv ekannten Dielenboden unterscheidet?

Eben, da ist grundsätzlich kein Unterschied außer, dass sich vielleicht das Schwingverhalten (in welcher Frequenz schwingt es) und die Amplitude ändert. Leider werden dazu aber weder Federkonstante noch Filterverhalten auch nur ansatzweise in den Spezifikationen angegeben. Gleichzeitig aber würde das bereits beim Dielenboden beobachtete Aufschaukeln (sonst würde die Nadel ja nicht springen) eh nicht wirklich vermieden werden. Wenn das aber somit eher in die falsche Richtung geht, wo setzt man dann sinnvoll an?

Bei der Stabilität des Rahmens mit seinen Eckenversteifungen, der Topplatte und dem Baseboard. Denn allein diese Schritte können dafür sorgen, dem Subchassis eine "stabile Arbeitsumgebung" zu geben und damit den Effekt der Isolation von der Umwelt durch das Subchassis störungsfrei gestalten.

Es geht also um Steifigkeit und Dämpfung. Steifigkeit ist z.B. der Grund, weshalb Linn selbst zuerst die Eckenversteifungen und später den zusätzlichen Befestigungsbolzen (die sog. Corner Bolt) für die Topplatte hinter dem Motor eingeführt hat. Gleiches gilt für den Wechsel beim Baseboard von Schrankrückwand zu Aluminium oder den verschieden ausgeführten Subchassis (geschweißt, geklebt, Pre-Cirkus und Cirkus) bis hin zum heutigen Selekt (mit Kore) und Klimax (mit Keel) und den dazu erhältlichen oder vollintegrierten Armboards. Auch die Querstrebe (sog. Cross Brace) hat hier Einfluss und ist übrigens einer der Gründe, weshalb der Rumpelgeräuschspannungsabstand bei jedem LP12 höher als bei jedem Thorens ausfällt.

Und genau hier setzte ich also mit meinen zuvor beschriebenen vier Umbauten "nochmals" an. Ich wollte das was Linn mit Kore bis Keel heute anbietet auch in meinem LP12 zu noch vertretbaren Kosten Einzug nehmen lassen:

- Die Stack Audio Serene Tenor Topplatte ist nicht nur doppellagig mit einer Dämpfungschicht dazwischen sondern auch noch mehrfach verschraubt. Sie kommt zudem auch mit der sog. Corner Bolt. Das bringt natürlich mehr Steifigkeit für die gesamte Zarge.

Bild

- Das Stack Audio Serene Tenor Base Board hat einen sehr ähnlichen Sandwich-Aufbau, weist unterhalb des Tonarms und dort wo die Federn des Subchassis sitzen, Aussparungen auf, so dass .B. die Federn nun von unten bei noch montiertem Baseboard eingestellt werden können. Es sitzt zudem recht spack und wird ordentlich verschraubt. Die drei Füsse sind dagegen nicht federnd ausgeführt aber in der Höhe verstellbar. Das bringt natürlich ebenfalls mehr Steifigkeit für die gesamte Zarge.
Bild

- Die Stack Audio Serene Alto Cross Brace ist erneut eine Sandwich-Konstruktion und ersetzt die einfache Blech-Querverstrebung von Linn. Auch dies sorgt für mehr Steifigkeit der gesamten Zarge.

Bild

- Das Sole Subchassis von Analogue Innovation stellt ebenfalls eine Sandwich-Konstruktion dar und sorgt für mehr Steifigkeit. Hier ist aber noch ein weiterer Aspekt abgebildet, welchem auch Linn mit z.B. dem Keel folgt. Die Verbindung von Armboard zu Subchassis ist hier bereits ebenfalls deutlich steifer und stabiler als mit den älteren Subchassis bis zum heutigen Kore. Auch ist der Bereich um das Tellerlager hrum mittels eingesetztem Ring nochmals versteift

Bild

Die Umbauten muss man jetzt natürlich nicht ebenso wie ich und unbedingt mit den Angeboten von Theo und Stack Audio erledigen. Ähnliche Topplatten, Baseboards und Querstreben/ Cross Braces gibt es auch von Anderen wie z.B. Mober, Inspire Audio, Analog Innovations, Vinyl Passion, TigerPaw. Jedesmal, wenn ich danach recherchiert hatte, fand ich irgendwie zusätzliche Anbieter, so dass man hier wirklich schnell den Überblick verlieren kann. Heute findet sich aber bei fast allen dieser Hersteller eine Entsprechnung zu z.B. dem Linn Keel. Mit den verschiedenen Topplatten aber haben die genannten kleinen Hersteller ein Alleinstellungsmerkmal - es gibt dazu keine Entsprechung bei Linn.

Theo von Stack Audio bietet übrigens immer wieder Prototypen bis Test- und Vorserien-Exemplare zu vergünstigten Konditionen an.

Rigga Ding Dong

https://www.youtube.com/watch?v=uVJLFfRYOj0
Gruß

Rolf

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Re: Knocking down, draging out the Linn LP12 - der Weg zum noch besseren besten Plattenspieler der Welt

Beitrag von be.audiophil »

Zu lange war es hier schon ruhig, doch lasst mich Euch versichern, dass ich alles Andere als untätig gewesen bin. Aber wie immer schön der Reihe nach:

Urknall war gestern, die Weisen des Morgenlandes und Okzident wissen, dass unsere Welt durch Musik von engelsgleichen Wesen erschaffen wurde. Und wir kennen natürlich auch das Dilemma von Odysseus und Orpheus. Ähnlich diesen zwei wackeren Griechen sind wir auch heute noch durchaus unschlüssig, welcher Stimme wir mehr nachhechten sollen? Der angeblich schöneren von Aglaophonos oder der bezaubernden und fesselnderen von Thelxiope?

Lasst Euch aber bitte gesagt sein, dass das alles nichts bringt, wenn wir uns da nicht auf unsere britischen Freunde und deren altes Wissen aus Hogwarts, Ardas und Silmarillion verlassen könnten. So ein Tonabnehmer, welchen wir kleinen Erdenmenschen dringend zur Tonwiedergabe der sagenumwobenen Gesänge benötigen, will fest gefasst sein, will äußerlich steif und hart sein und soll sich nur in seinem Inneren zum Takt der Musik bewegen können.

Japanesen dagegen träumen von Godzilla und feuerspuckenden Drachen und mögen deshalb auch die geschmeidigeren und flexibleren Konstruktionen. Da schlägt also prinzipiell deren Fluchtinstinkt zu, verhindert aber natürlich die zielgerichtete Vollendung unserer musikalischen Welt.

Auch hier war es wiederum Ivor Tiefenbrunn, der seinerzeit genau diese Zusammenhänge erkannte und bei den famosen Tonabnehmern der Linn K-Serie erstmals konstruktiv umsetzte. Diese K-Serie ist leider schon lange unwiederbringlich von uns gegangen und Ersatz war bislang nicht gefunden. Bislang.

Da taten sich doch drei Jungs aus Englands ältester Grafschaft Berkshire zusammen, besannen sich bei einem würzigen Stück Barkham Blue auf Brot und warmen Bier darauf, dass Ihr Eton College nicht nur altertümliche Traditionen und Ruderer hervorbrachte sondern auch eine sehr alte und gut sortierte Bibliothek aufweist. Also begannen sie dort nach dem alten Wissen zu suchen, begaben sich quer durchs Land auf die Spuren Ardas, des heiligen Grals und der himmlischen Töne der Thelxiope.

Heraus kam RigB!

Bild

Also ein Umbausatz für Tonabnehmer von AT, welche ja damals in den guten alten Tagen auch die Basis für Linns K-Serie waren. Das Kit - hier gezeigt für die Generatoren der 500er und 700er Serie aber prinzipiell angeblich auch passend für die alten AT-150, AT-160 und AT-155 - bietet ein Austauschgehäuse aus hochfestem T6 Aluminium, besprochen von keltischen Jungfrauen mit Texten der Eru Ilúvatar und das natürlich ausschließlich bei Mondschein und Nebel.

Das Ganze ist mittlerweile aus dem Stadium der Vorserie heraus. Ich hab´ schon zu Zeiten der Vorserie zugeschlagen (also im August des vergangenen Jahres) und kam bislang leider nicht zum Ausprobieren. Damals war es nicht so einfach eines dieser seltenen Ardarten habhaft zu werden. Gandalf nahm da ganz genau Maß. Jetzt wird´s also wirklich Zeit das Teil auch mal zu verproben.
Gruß

Rolf

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