JAZZ -> WE CAN ... !

Neuheiten, Altes und doch noch Gebräuchliches

Moderatoren: Tubes, Moderatorenteam, China

Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Avishai Cohen - Gently Disturbed


Produktinfo
Das Trio um den israelischen Bassisten Avishai Cohen gehört zum Besten, was der Modern Jazz zur Zeit zu bieten hat. Sie setzen mit jeden neuen Album neue Maßstäbe für die Trio-Besetzung und „Gently Disturbed“ gilt als das Beste, was das Trio in der Karriere abgeliefert hat. Nun gibt es das Album auch auf Vinyl inkl. einem Bonustrack und stark limitiert!! Ein Muß für alle audiophilen Jazz-Fans!
Geht das denn eigentlich noch – mit einem Pianotrio Musik zu machen, die irgendwie anders, originell und unerhört ist? Allen Bewunderern von Bill Evans, Brad Mehldau, e.s.t. und The Bad Plus sei gesagt: Es ist möglich. Vielleicht liegt der Schlüssel ja darin, dass der Anführer dieses speziellen Trios "bloß" ein Teilzeitpianist ist. Und im Hauptberuf einer der bemerkenswertesten Bassisten der Gegenwart.
Der Israeli Avishai Cohen war unter anderem Gründungsmitglied von Chick Coreas Gruppe "Origin" Mitte der Neunziger Jahre. Etwas von dem verspielten Virtuosentum seines Entdeckers mag auf Cohen abgefärbt haben. Und auch für andere Elemente, die die Trioaufnahme "Gently Disturbed" bestimmen, dürfte es biografische Bezugspunkte geben – die nahöstliche Schwermut und Liebe zur Klassik, die Cohen mit seinem neuen Pianisten und Landsmann Shai Maestro teilt, die Lust an komplexen Grooves mit eigentümlichem Latineinschlag, die den seit 1992 in New York lebenden Bassisten mit seinem langjährigen amerikanischen Schlagzeuggefährten Mark Guiliana verbindet.
Aber bündig erklären und beschreiben kann man trotzdem nicht, was die drei da zusammen anstellen. Bei dem Versuch, die Taktarten in Nummern wie "Chutzpan", "Prinzin Kinzin" oder "Eleven Wives" zu bestimmen, kommt man gehörig aus dem Konzept (und wippt dennoch wie wild mit den Füßen mit). Wozu noch weiter analysieren, was einen auch in den nicht seltenen lyrischen, impressionistischen Momenten so seltsam anrührt und packt? Lassen wir das und stellen fest, dass Avishai Cohens Trio Brücken zwischen Bach und Volksliedern der Sephardim, zwischen Philip Glass und Robbie Williams, zwischen unverschnarchter Kammermusik und unprätentiösem Jetztzeit-Jazz baut, wo und wie wir sie nie erwartet hätten.


Josef Engels, 23.08.2008 Quelle: rondo-magazin
Pressestimmen
S. Thielmann in stereoplay 8 / 08: "Wer ihn live erlebte, der weiß, was für ein ausdrucksstarker Bassist er ist. Auch als Komponist melodisch ungemein versiert, glänzt der Israeli hier mit elf packenden Tracks. Dicht und intensiv in harmonischer Trias entwickelt er fesselnde Klangbilder, deren subtile Eleganz unmittelbar berührt."
Ganz großes Golf ... :OK:
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
florentino
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 912
Registriert: Di 18. Okt 2005, 15:44

Beitrag von florentino »

danke heiner
hab ich mir gleich mal bestellt :OK:
bis die tage

florian
Benutzeravatar
China
Moderator
Moderator
Beiträge: 4632
Registriert: Do 18. Nov 2004, 02:03
Wohnort: Köln

Beitrag von China »

Hallo Heiner ... ich auch ... du haust im Moment ja auch Tips raus :OK:
Yoda-ohne-Soda
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2252
Registriert: Do 14. Okt 2004, 17:42
Wohnort: Hinterbrühl-Sparbach bei Wien

Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Wie Heiner kanns keiner... :mrgreen:

Super, danke, ist bestellt :OK:
Gruß
Frank

RuH e.V. Mitglied
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Danke ... :beer

Avishai Cohen - Aurora


Produktinfo
Hatte Avishai Cohen in jüngster Zeit vor allem mit seinem Trio für Furore gesorgt, beeindruckt er auf seinem Blue-Note-Debüt »Aurora« als Grenzgänger der besonderen Art. Dabei erweist er sich nicht nur als gewohnt versierter Bassist seiner eklektischen Kompositionen, sondern versucht sich zum ersten Mal als Sänger. Mit seiner voluminös warmen Stimme überzeugt er bei den in hebräisch, englisch und spanisch gesungenen Songs auf ganzer Linie. Die musikalischen Einflüsse des Albums, das nicht von ungefähr wie ein Streifzug durch diverse Kulturen wirkt, könnten kaum vielfältiger sein.
Pressestimmen
R. Dombrowski in Audio 6 / 09: "Der israelische Bassist Avishai Cohen schafft es souverän, die Formelhaftigkeit des Genres zu umgehen. Mit jungem Quintett und erstmals auch als Sänger knüpft er zwar an die mollige Tristesse und den Überschwang der Väter an, führt die Vorgaben aber in andere, modern-songhafte Klangräume. So entsteht Musik mit Wurzeln und Visionen."
Der Bassist Avishai Cohen ist immer mal für eine Überraschung gut. Da hat er im vergangenen Jahr mit "Gently Disturbed" eine der bemerkenswertesten Pianotrioaufnahmen seit Langem hingelegt – und was kommt jetzt? Ein Vokalalbum. Aber keine Sorge: Nur weil der Israeli jetzt bei Blue Note unter Vertrag ist, bedeutet es nicht, dass er zur männlichen Norah Jones geworden ist. Bei "Aurora" handelt es sich vielmehr um ein Weltmusikalbum besonderer Güte, das von Cohens warmer, schwermütiger Stimme auf der Suche nach den sephardischen Wurzeln seiner Mutter geprägt ist. Dabei begibt sich der singende Bassist in ähnliche Gefilde wie Kollege Renaud Garcia-Fons. Während der allerdings die Verbindung von spanischer und orientalischer Folklore für hochvirtuose Kunststücke nutzt, bleibt Cohen erdverbunden. Was dazu führt, dass ein Stück wie etwa "Alfonsina y el mar", bei dem sich Cohen selbst auf dem Kontrabass begleitet, in seiner Simplizität und Geradlinigkeit absolut zu Herzen gehend ist.
Fans der vorhergehenden Aufnahmen des 38-Jährigen werden sich sicherlich erst an diesen neuen Cohen gewöhnen müssen, vor allem an die folkigen zweistimmigen Gesänge mit Karen Malka. Aber auch wenn einiges anders ist – dazu gehört auch der Einsatz der arabischen Oud-Laute bei drei Stücken sowie der Verzicht auf einen Schlagzeuger zugunsten eines Perkussionisten – der alte Cohen mit seinem Sinn für schwebende komplexe Rhythmen schimmert in Nummern wie "Leolam" oder "Alon Basela" immer wieder durch. Dass sich auf der CD mit "It’s Been So Long" zudem noch eine E-Bass-Ballade im Geiste der Red Hot Chili Peppers befindet, spricht dafür, dass Avishai Cohens Ethnovokaljazz kaum Grenzen gesetzt sind.


Josef Engels, 22.05.2009 Quelle: rondo-Magazin
Anders, aber sehr, sehr schön ... :OK:
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

... :OK:

Ich wäre gern dabei gewesen ... :beer
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
florentino
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 912
Registriert: Di 18. Okt 2005, 15:44

Beitrag von florentino »

einmal von nord nach süd :roll: :mrgreen:
spielt aber auch in leverkusen wäre nur halb so weit :OK:
bis die tage

florian
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Marilyn Mazur's - Future Song


Audio
Nur wenige schafften es, dem großen Miles Davis die Schau zu stehlen. Marilyn Mazur konnte es. Wenn Sie etwa in Tutu, mit Fußglöckchen be- waffnet, hinter einem Berg von Drums auftauchte und mit furiosem Solo den gesamten Saal in Bann schlug. Beim Debüt als Chefin waren ihr zwei Hände und Füße offenbar nicht genug: Sie heuerte einen weiteren Schlagzeuger an. Das ergibt einen wahren Hexenkessel von Rhythmen. Doch die geballte Kraft wirkt stets gezügelt, Power paart sich, auch aufnahmetechnisch, mit Transparenz. Zwischendurch läßt Marilyn, wie einst Miles ihr selber, anderen den Vortritt. So beherrscht immer wieder Alina Kemanis das Geschehen. Ihr meist textloser Gesang zusammen mit Nils Petter Molvaers traumverlorener Trompete und Elvira Plenars farbigem Tastenspiel erinnert streckenweise an die meditative Musik der britischen Gruppe Azumuth. In When I Get To The Mountain setzt die Sängerin ihre Stimme mal zur Melodieführung, mal tonlos hechelnd als zusätzliches Rhythmus-Instrument ein. Wird das Gebiet der Themen verlassen und freies Gelände erkundet, ist der Hörer gespannt, was anliegt. Die Chefin ebenso: "Jedes Konzert ist für mich ein Labyrinth." Aber sie weiß immer, wo's lang geht.

© Audio
P. Steder in Audio 11 / 92: "Die Jazz-CD des Monats. Marilyn Mazur heuerte beim Debüt einen weiteren Schlagzeuger an. Das ergibt einen wahren Hexenkessel von Rhythmen."
Überzeugend!
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Trombone Shorty - Backatown


Produktinfo
Trombone Shorty nennen sie den Mann, der seit seinem 4. Lebensjahr mit der Posaune alle an die Wand bläst. Der "Prince des Jazz" nennen ihn die US-Kritiker. Lenny Kravitz, Allen Toussaint, Wynton Marsalis und U2 heissen seine größten Fans. Supafunkrock nennt er seine Musik.

...bei einem dieser Gigs, schneiten per Zufall Bono und The Edge hinein und waren keine fünf Minuten später schon Fans des damals zwölfjährigen Trombone Shorty. "Der Laden stand Kopf, als wir dort ankamen", erinnert sich The Edge noch heute an die denkwürdige Begegnung. "Es spielte eine kleine Funk-Band, die nur aus Blechbläsern bestand. Sowas hatte ich noch nie zuvor gehört oder gesehen. Shorty hat uns vollkommen umgehauen. Nach ein paar Tequilas tanzten Bono und ich mit einer Horde Mädchen über die Tische. Es war eine dieser Nächte, die man nie vergessen wird."

New Orleans-Sound meets Funk Jazz meets Rock meets HipHop. "Trombone Shorty ist ein Genie!" sagt Lenny Kravitz.
HAMMER!!! ...
:OK:
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
wolly
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 783
Registriert: Mo 15. Okt 2007, 20:37
Wohnort: Irgendwo in der Nähe von Büttenwarder

Beitrag von wolly »

Auf meinem Plattenteller dreht sich im Moment:

return to forever



von 1972.

Besetzung: Chick Corea, Airto Moreira, Stan Clarke, Joe Farrell, Flora Purim.

Die Scheibe ist übrigens wieder veröffentlicht worden, natürlich von den Original Masterbändern und von ECM. Laut Rezession von einer AUDIO Zeitschrift wurden die Originalbänder nicht digital nachbearbeitet, was ich persönlich als sehr positiv empfinde.

Für Leute die Jazz mit Latinelementen mögen, und Flora Purims Stimme mögen, ist die Scheibe eine echte Empfehlung.

Gruss

Wolfgang
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

_____________________

to be is to do - Sokrates
to do is to be - Satre
do be do be do - Frank Sinatra
(aus Luc Besson SUBWAY)
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Soriba Kouyate - Live In Montreux




Als Fan des Labels ACT habe ich diese CD, ohne zu wissen, was mich erwartet, blind für kleines Geld gekauft und wurde nicht enttäuscht. Auch, oder wie immer, klanglich ist sie ein Leckerbissen, der musikalisch im Schmelztiegel verschiedener Kulturen und deren Musik eine Legierung aus Jazz-Rock afrikanischer Prägung schafft. Primus inter pares ist eindeutig der Bassist!

Billig auf dem Marktplatz.
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Aktuell gibt es bei jpc Teile der ECM Rarum Reihe zum Preis von 6,99!!!



Knaller!

Meist über 70 min Musik, die von den Interpreten/Komponisten zusammengestellt worden ist. Sehr schöne, wertige Aufmachung, exzellenter Klang.

Ich habe schon kräftig zugeschlagen ... :OK:
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
kurgan
Öfter hier
Öfter hier
Beiträge: 52
Registriert: So 3. Dez 2006, 10:16

Beitrag von kurgan »

Leider jetzt schon für 14,90. :(
Gruß Peter
Yoda-ohne-Soda
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 2252
Registriert: Do 14. Okt 2004, 17:42
Wohnort: Hinterbrühl-Sparbach bei Wien

Beitrag von Yoda-ohne-Soda »

Hi zusammen,

ein großer Teil der Selected Recording sind super.
Gruß
Frank

RuH e.V. Mitglied
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Mein 6000-ster Beitrag ... :beer

Zaz (Isabelle Geffrey) - Zaz


Produktinfo
Die junge Dame ist mit ihrer eigenwilligen Musik DIE Nummer 'l in Frankreich und springt mit Riesenschritten in der Schweiz und in Belgien in den Charts ebenfalls auf den Spitzenplatz. Zu recht I

Die Musik ist DER Mix aus Pop, Chanson und Jazz ! Vom ersten Ton ist man bei dieser leicht heiseren Stimme hin und weg ! lsabelle Geffroy, wie Zaz korrekt heißt, beeindruckt mit ihrer Band durch Melodien, mitreißenden Rhythmen, schlichten, jedoch genialen Arrangements. Da klingt mal Ella Fitzgerald durch, dann die große Piaf, plötzlich Francis Cabrel oder Serge Lama. Das ist ein spannender Ritt durch viele Musiklager, allerdings kein Kuddelmuddel, sondern alles ist fein durchdacht.

Mit ihren zum Großteil Eigenkompositionen ist sie in Frankreich DIE Entdeckung des Jahres und wird mit Sicherheit auch bei uns punkten.

Das ist perfekte Musik einer großartigen Sängerin ! Abspieltipps ? Klar, ALLE !
"Wie eine 'Piaf des Blues', aufgejazzt von Django Reinhardt, schwebt ZAZs Stimme über den Gypsy-Jazz-Beats ihres Gitarristen Guillaume Juhel, in einem Genre, das von seinen Musikern uneingeschränkte Virtuosität verlangt." (Rolling Stone)
Ganz dicke Empfehlung!
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
florentino
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 912
Registriert: Di 18. Okt 2005, 15:44

Beitrag von florentino »

nachdem ich gerade vom konzert (jazztage AAlen)nachhause komme
musste ich doch etwas im plattenschrank graben
rhythm deep LP von omar hakim :OK:

http://de.wikipedia.org/wiki/Omar_Hakim
bis die tage

florian
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Wildling - Kammerflimmer Kollektief


Produktinfo
Wer Ohren hat, der höre: Das Karlsruher Trio schwelgt in tagheller Mystik.
Der Publizist Dietmar Dath hat recht, wenn er empfiehlt, die Musik von Kammerflimmer Kollektief laut zu hören. Er hat nicht nur die Linernotes zum Album "Wildling" geschrieben, sondern auch genau hingehört. Denn diese Musik ist verletzlich, aber auch stark. Wie Bruce Willis in einem seiner Actionfilme: "Natürlich habe ich Angst." Das in Karlsruhe ansässige Projekt um Heike Aumüller, Johannes Frisch und Thomas Weber wurde durch seine Verletzlichkeit immer stärker, hat an Tiefe und Ausdruck gewonnen. "Wildling" ist gefühlsgeladen und leidenschaftlich, aber dabei genauso hell und klar wie jene Stimmungen, die Robert Musil (fürwahr alles andere als ein Romantiker) mal als "taghelle Mystik" beschrieb. Musik und Texte wollen gehört, entdeckt, ja sogar erlitten werden. "Wildling" ist ein Einzelgänger, der allein in seinem eigenen Kosmos schwimmt, irgendwo zwischen den Universen des Jazz, des Krautrock, des Pop und der Hölle. Dieser Kosmos ist der Himmel auf Erden, wenn wir ihn nur hören wollen.
Ich habe die LP direkt über die HP bei den Musikern bestellt - zum Preis von 15,- frei Haus inkl. Poster ... :OK:
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Nik Bärtsch - Llyria


Produktinfo
„Llyrìa“ ist das dritte ECM Album von Nik Bärtsch’s Ronin. Es folgt jenen Richtungen, die bereits auf „Stoa“ (2005) und „Holon“ (2008) eingeschlagen wurden aber entwickelt diese konsequent weiter. Bei der Veröffentlichung von „Holon“, verglich der Komponist und Pianist Bärtsch das gemeinsame Interplay in seiner einzigartigen Gruppe mit einem Schwarm von Fischen, der sich blitzschnell zusammen über ein Korallenriff bewegt. Der Titel seines neuen Albums ist eine weitere Meeresmethapher. Die Llyrìa ist ein kürzlich entdeckter leuchtender Bewohner der Tiefsee, eine Kreatur, so ungewöhnlich, dass die Biologen unsicher sind, wie sie sie einstufen sollen. Doch tief unten im Abgrund, wo der Druck gewaltig ist, gleitet es flink, mit kühler poetischer Anmut. Bärtsch genießt dieses Bild: ein naher Nachbar auf diesem Planeten, über welchen wir so wenig wissen. Kompositionen können sich ebenfalls eigenartig entwickeln, betont er. Mit diesem Bild im Kopf wirft Ronin weiterhin seine Netze in denselben Ozean – um Formen zu finden, die unsere Erwartungen plötzlich unterlaufen oder ihre Veränderungen langsam offenbaren. Die neue Musik von Ronin vermittelt ein Gefühl der Freiheit, nicht zuletzt durch die periodische Lockerung seiner rituellen Grooves. Im Wort „Llyrìa“ scheint auch „lyrisch“ auf und feine komponierte Übergänge in beinahe allen Stücken eröffnen erfrischende melodische Möglichkeiten. Es bietet sich nun mehr Raum, um sich in Nik Bärtsch’s Kompositionen hineinzubewegen – mehr Raum zum Atmen. Am Beginn der Aufnahme, auf „Modul 48“ und an anderen Stellen, ist hörbar wie der Bläser Sha diesen neuen Raum gewinnbringend nutzt. Obwohl Ronin die rhythmischen und formalen Experimente mit motorischen Pulsen fortsetzt, stellt sich eindeutig ein Gefühl der „Ungezwungenheit“ ein. Bärtsch spricht von einem Gravitationssog seiner Themengeflechte: „In unserer Ästhetik versuchen wir nicht, offensichtliche Melodien als Themen in den üblichen Registrierungen zu verwenden, sondern Energiefluss aus den rhythmischen Balancen und verschiedenen 'Themen' zu gewinnen, die das Ohr verführen. Dieses Mal geht es weniger um pulsierende Sound Patterns sondern vielmehr um melodische Entwicklungen - mit kleinen Melodien, die ihre eigenen Fugato- Energien ausbilden.“ Diverse Verfahren sind in diesen nummerierten Stücken im Spiel, vom sanften liedhaften „Modul 48“, welches unbemerkt mit multiplen Metren spielt, zum vorwärts treibenden „Modul 52“, welches ständig in Bewegung bleibt und nicht zurück blickt („wie Meditation vielleicht, oder Sport, hebt es die Energie auf ein anderes Level.“). Bärtsch beschreibt das Zenartig leere „Modul 53“ mit dem aufs Minimum reduzierten Piano und der einfachen Shaker-Begleitung als das wohl ambitiöseste Stück des Albums. „Modul 55“ verpackt die Themen nacheinander ineinander („Welches ist das Hauptthema? Welche Melodie unterstützt page 2 of 2 den Patternflow, welche den Melodiefluss, welche den rhythmischen Fluss?“). „Modul 49_44“, welches das Album abschließt, greift auf, was bei „Modul 44“ auf „Holon“ offen gelassen wurde. „Ich habe versucht, mehr Linien, mehr Stimmen, mehr polyphone Entwicklung zu haben und gleichzeitig das Stück transparent und seine Struktur selbstevident zu halten.“ In den Linernotes sagt Bärtsch: „ Obwohl ich als Komponist die meisten Stücke genau auskomponiere, ist live irgendwann nicht mehr auszumachen, was komponiert, interpretiert oder improvisiert ist. Die richtige Spannung und die passende Dramaturgie eines Stücks müssen im Moment von der Band gefunden werden. So überlistet der Band-Organismus die Komposition und sich selbst." Ein verblüffendes Merkmal der neuen Aufnahme ist die Zuversicht, mit welcher Ronin seine Einflüsse hinter sich gelassen hat. Minimalismus ist nun lediglich ein entfernter Bezug, während Aspekte des „Funk“ aufgenommen oder beiseite gelegt werden wie es der Fluss der Dinge verlangt. „Wir müssen nicht mehr über Steve Reich oder James Brown sprechen“ so Bärtsch. „Ihnen zuzuhören war Teil des Prozesses, der uns zu einem weiter entwickelten Verständnis unserer eigenen Ausdrucksweise und Phraseologie gebracht hat.“ Im Sinne dieser eigenständigen Phraseologie sticht auch der herausragende elektrische Bass von Björn Meyer als ein typischer Ronin-Sound hervor. Bärtsch hebt auch die Beiträge von Kaspar Rast in der aktuellen Aufnahme hervor und weist darauf hin, dass die liebevolle Detailtreue in der Modellierung des Beats auf „Llyrìa“ diese mehr zu einer „ Schlagzeuger- Aufnahme“ macht als seine Vorgänger. Rast und Bärtsch sind bereits seit langer Zeit auf derselben musikalischen Wellenlänge: „ Der Schlagzeuger Kaspar Rast und ich spielen bereits über 25 Jahre zusammen. Dieses Zusammenspiel hat unser inneres Ohr ebenso beeinflusst wie unsere Auffassung von Kommunikation an sich.“ (nikbaertsch. com)

Für die Einen ist die Schweiz Jodeln, Schokolade und Bankgeheimnis, für die Anderen Minimal Music, Funk und Drum 'n Bass. Zürichs aktuell bekanntester musikalischer Ziehsohn Nik Bärtsch hat es eher mit dem Funk und seine "Ritual Groove Music" hält seit nunmehr vier Jahren die europäische Clubszene auf Trab. Auch für 2010 haben er und seine Band Ronin sich mit ihrem neuen Album „Llyria“ vorgenommen im Rahmen einer ausgedehnten Tour die Floors zu füllen. Mit der entsprechenden medialen Unterstützung wird es gelingen, denn wie schrieb die SZ: "Es groovt wie Hölle!"
Rezensionen

"The new emphases are welcome: even the most dedicated trance junkies can only surrender to repetitive rhythms, however sophisticated their execution, for a finite length of time, without being buried by them—something which Bärtsch, who intends his music as something other than narcotic, would find abhorrent." (allaboutjazz. com)
Bin ich Fan von ... :OK:

Laut hören!
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Miles
gelöscht
Beiträge: 23
Registriert: Di 10. Jan 2006, 15:52
Wohnort: Oldenburg

Nik Bärtsch - Llyria

Beitrag von Miles »

Nik Bärtsch - Llyria
Super Scheibe, gibt es auch auf Vinyl.

Gruß Harald
DIY Dreher, AC 3000 Tonarm, DIY Röhren-Pre, DIY 300B Röhren-Power, Studio 24XL LS
Benutzeravatar
Erzkanzler
Graue Eminenz
Beiträge: 9838
Registriert: Do 14. Okt 2004, 15:40
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Erzkanzler »

Moin,

Cargo Records hat eine neue Serie im Programm, nennt sich Jazzline:
http://www.cargo-records.de/de/p3208/la ... talog.html
Alles alte WDR Aufnahmen, zum Teil unveröffentlicht...

Affengeil ;)

Grüße
Martin
If music be the food of love, play on. (William Shakespeare)
Antworten

Zurück zu „Musik auf CDs und LPs allgemein“