Carmina Burana

Musik vom Feinsten

Moderatoren: Tubes, Moderatorenteam, China

Mas Teringo
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 781
Registriert: Fr 3. Dez 2004, 10:04

Carmina Burana

Beitrag von Mas Teringo »

Letztens stand ich bei Saturn und war CDs shoppen. Da fiel mir auch ein Angebot einer Carmina Burana Aufnahme auf. Diese war von EMI Classics und sollte 9,99€ kosten. Zunächst egriff ich sie, um im Regal hinter mir eine weitere EMI Classics mit einer anderen Einspielung für 8,99€ zu sehen, daneben ienevon Deutsche Gramophon für 18,99€ und daneben noch mehrere.

Im Endeffekt legte ich alle zurück und konnte mich nicht entscheiden. An den bescheidenen Kopfhörern dort macht es aus klanglicher Sicht eh keinen Unterschied.
Eingespielt wurden sie übrigens alle von den Berlinern.

Meine Frage nun: Kann jmd aus klanglicher Sicht eine bestimmte Aufnahme empfehlen?
There stands one yes the hairs to mountains.
Benutzeravatar
Tom_H
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 5257
Registriert: Di 19. Okt 2004, 17:29
Wohnort: im Ländereck Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien und Holland

Beitrag von Tom_H »

IMHO die BESTE

Ich habe 5 oder 6 verschiedene Interpretationen / Aufnahmen. Keine kommt an diese heran. :shock:
Ich bin eine undercover Signatur. Wer mich klickt, wird etwas lernen... ;-)
Mas Teringo
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 781
Registriert: Fr 3. Dez 2004, 10:04

Beitrag von Mas Teringo »

OK, danke, dann werd ich die mal kaufen und hoffen, dass sie mir auch so gut gefällt. ;)
There stands one yes the hairs to mountains.
Hedlund
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 254
Registriert: Mo 10. Apr 2006, 18:47

Beitrag von Hedlund »

Hallo,

diese Telarc ist klanglich die beste, die ich kenne.

Trotzdem höre ich lieber die Jochum auf DGG und die Fruehbeck de Burgos auf EMI. Spricht mich musikalisch eher an.

Wie immer, alles Geschmackssache.

Viele Grüße
Andreas
Mas Teringo
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 781
Registriert: Fr 3. Dez 2004, 10:04

Beitrag von Mas Teringo »

Na mal schauen, per Amerika kam ich günstig an die Telarc heran, wenn sie mir musikalisch nicht ganz zusagt, werde ich weiter suchen (bei DGG und EMI ;) ).
There stands one yes the hairs to mountains.
Benutzeravatar
TB-Dani
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 400
Registriert: So 5. Feb 2006, 14:57
Wohnort: Neuss

Beitrag von TB-Dani »

Die Beste? Eindeutig die 57er Mono LP auf Deutsche Grammophon (Chor und Orchester des Bayrischen Rundfunks unter Jochum)
Veraltete Plattenspielerkonstrukte, teils verbastelt
Gebrauchte Tonabnehmer, meistens MM-Schrott
Uralter, nicht den heutigen Möglichkeiten entsprechender CD-Plärrer
Dumpf klingende, rauschende, brummende, große, hässliche Tonbandgeräte
Grade mal fürs Auto ausreichende Cassettentechnik
Hässliche Röhren- und japanische Transistorverstärker
Riesiger, unvergoldeter, unionisierter, nichtentstresster Kabelverhau
Gelsenkirchenerbaroqueske, miesklingende, riesege Brüllwürfel
Ganz viel antiquierte nichtdesignte Studiotechnik und schlechte Musik.
Kalle
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 635
Registriert: Mo 28. Aug 2006, 22:30

Beitrag von Kalle »

Moin,

also ich finde diese Telarc-Aufnahem eher lustig, allein die Aussprache :mrgreen: . Auch die Aufnahmetechnik sagt eher dem Hifi-Hörer denn dem Musikhörer zu.
Die alternative Aufnahme kenne ich nicht, aber aus eigenem Lifehören ziehe ich die Klavierversionen vor, da man sich wegen der Allmacht des Orchester den Chor ansonsten schenken kann.

Jrooß Kalle
Auf welchem Konzert wart ihr zuletzt?
Benutzeravatar
Tubes
Moderator
Moderator
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 17:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Tubes »

Moin,

hier gibt es weitere Tipps: klick.
Grüße
Heiner

____________________________
AFTERBURNER
Benutzeravatar
Analog_Tom
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4655
Registriert: Sa 14. Mai 2005, 22:38
Wohnort: Eifel

Beitrag von Analog_Tom »

Moin JunKs,

hatten wir das Thema nicht schon einmal?
Also ich habe von der Carmina Burana 3 Einspielungen.

1. Eugen Jochum -Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Fischer Diskau und Aleen Auger-
Aufnahmejahr 1968

Die ist grundsolide löst aber nicht so fein auf dynamisch ganz ordentlich.
Die Scheibe habe ich jahrelang sehr gerne gehört.


2.Leonard Slatkin - Saint Louis Symphony&Chorus mit Sylvia McNair John Aler und Hakan Hagegard.

Diese Scheibe ist ein einziges perkussives Feuerwerk, sehr dynamisch.
Liegt mir leider nur als Polycarbonat vor. Aufnahmejahr 1994!

3. Herbert Kegel - Rundfunk-Sinfonie-Orchester-Leipzig Celestina Casapietra, Horst Hiestermann und Karl - Heinz Stryczek.

Diese Eterna-Aufnahme ist diejenige die der Veröffentlichung der AAA Edition Phönix zugrunde liegt. Aufnahmejahr 1974.
Eine sehr stimmige gut auflösende Scheibe. Mein persönlicher Favorit!

Viele analoge Grüße

Tom
LG

Tom
Prinz Carlo

Beitrag von Prinz Carlo »

TommiS hat geschrieben:Moin JunKs,

hatten wir das Thema nicht schon einmal?
Also ich habe von der Carmina Burana 3 Einspielungen.

1. Eugen Jochum -Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Fischer Diskau und Aleen Auger-
Aufnahmejahr 1968

Die ist grundsolide löst aber nicht so fein auf dynamisch ganz ordentlich.
Die Scheibe habe ich jahrelang sehr gerne gehört.


2.Leonard Slatkin - Saint Louis Symphony&Chorus mit Sylvia McNair John Aler und Hakan Hagegard.

Diese Scheibe ist ein einziges perkussives Feuerwerk, sehr dynamisch.
Liegt mir leider nur als Polycarbonat vor. Aufnahmejahr 1994!

3. Herbert Kegel - Rundfunk-Sinfonie-Orchester-Leipzig Celestina Casapietra, Horst Hiestermann und Karl - Heinz Stryczek.

Diese Eterna-Aufnahme ist diejenige die der Veröffentlichung der AAA Edition Phönix zugrunde liegt. Aufnahmejahr 1974.
Eine sehr stimmige gut auflösende Scheibe. Mein persönlicher Favorit!

Viele analoge Grüße

Tom




mein Favorit ist die Nr. 2

P.C.
Benutzeravatar
princisia
Moderator
Moderator
Beiträge: 1424
Registriert: Do 17. Nov 2005, 12:07
Wohnort: Spreeathen

Beitrag von princisia »

Prinz Carlo hat geschrieben:
TommiS hat geschrieben:Moin JunKs,

hatten wir das Thema nicht schon einmal?
Also ich habe von der Carmina Burana 3 Einspielungen.

1. Eugen Jochum -Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Fischer Diskau und Aleen Auger-
Aufnahmejahr 1968

Die ist grundsolide löst aber nicht so fein auf dynamisch ganz ordentlich.
Die Scheibe habe ich jahrelang sehr gerne gehört.


2.Leonard Slatkin - Saint Louis Symphony&Chorus mit Sylvia McNair John Aler und Hakan Hagegard.

Diese Scheibe ist ein einziges perkussives Feuerwerk, sehr dynamisch.
Liegt mir leider nur als Polycarbonat vor. Aufnahmejahr 1994!

3. Herbert Kegel - Rundfunk-Sinfonie-Orchester-Leipzig Celestina Casapietra, Horst Hiestermann und Karl - Heinz Stryczek.

Diese Eterna-Aufnahme ist diejenige die der Veröffentlichung der AAA Edition Phönix zugrunde liegt. Aufnahmejahr 1974.
Eine sehr stimmige gut auflösende Scheibe. Mein persönlicher Favorit!

Viele analoge Grüße

Tom




mein Favorit ist die Nr. 2

P.C.
Werde ich mir holen, denn die Leistung von Hakan Hagegard auf der Telarc (war ein Geschenk) ist wunderbar! Toller, humorvoller Bariton mit prächtigem Material.

Ich habe auch eine (Solo-)Klavierfassung hier, weil ich selbst einmal bei der Carmina mitsang und während der Chorproben am liebsten direkt ins Klavier umgezogen wäre....
Klavier verdichtet Orchestersätze - leider ist die Klavier-Aufnahme "höchstens 20%" von dem was ein bloses Klimpern des Chorleiters für mich schon war.
[img:56:48]http://www.cosgan.de/images/midi/engel/d040.gif[/img]
Suche von Tonstudiotechnik Funk, Berlin: Kabel etc (alles anbieten)

Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Benutzeravatar
Thargor
Inventar
Inventar
Beiträge: 6205
Registriert: Fr 3. Dez 2004, 23:44
Wohnort: Kleines Kaff bei Hamburch

Beitrag von Thargor »

TB-Dani hat geschrieben:Die Beste? Eindeutig die 57er Mono LP auf Deutsche Grammophon (Chor und Orchester des Bayrischen Rundfunks unter Jochum)
Gute Wahl, Kegel ist auch ganz nett. Ein Stück, 27 Meinungen :mrgreen: :ebh:
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

Wann war Dein letztes Live-Konzert?
Benutzeravatar
princisia
Moderator
Moderator
Beiträge: 1424
Registriert: Do 17. Nov 2005, 12:07
Wohnort: Spreeathen

Beitrag von princisia »

.Leonard Slatkin - Saint Louis Symphony&Chorus mit Sylvia McNair John Aler und Hakan Hagegard

Habe ich gestern bei Olli von CD gehört.

Im Bass und den Mitten sehr schön atmende Aufnahme.

Doch wo haben sie die Höhen vergessen? Klingt regelrecht dumpf und dadurch merkwürdig wiedersprüchlich: Unten herum diese warme, pulsierende Fülle, obenrum feheln Details und Dynamik. Lag ein Kissen auf dem Mikro??????

Mag auch an Slatkins Interpretation liegen: Seine Interpretationen gelten als eher zahm und gemütlich den zackig (einer Kritik zur 10. Sinfonie von Mahler entnommen: Der Rezensent bedauerte, dass die mutigere Rekonstruktion/Aufführungsfassung der hinterlassenen Noten auf einen harmlosen Dirigenten getroffen war).

Werde sie mir mal genauer anhören.
Suche von Tonstudiotechnik Funk, Berlin: Kabel etc (alles anbieten)

Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Benutzeravatar
TB-Dani
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 400
Registriert: So 5. Feb 2006, 14:57
Wohnort: Neuss

Beitrag von TB-Dani »

Ich kann Tommi´s NR3 nur zustimmen, ist neben besagter Jochum auch meine Nr.1. Aber mit Amigas lasse ich mich ja onehin gerne locken :mrgreen:
Veraltete Plattenspielerkonstrukte, teils verbastelt
Gebrauchte Tonabnehmer, meistens MM-Schrott
Uralter, nicht den heutigen Möglichkeiten entsprechender CD-Plärrer
Dumpf klingende, rauschende, brummende, große, hässliche Tonbandgeräte
Grade mal fürs Auto ausreichende Cassettentechnik
Hässliche Röhren- und japanische Transistorverstärker
Riesiger, unvergoldeter, unionisierter, nichtentstresster Kabelverhau
Gelsenkirchenerbaroqueske, miesklingende, riesege Brüllwürfel
Ganz viel antiquierte nichtdesignte Studiotechnik und schlechte Musik.
Prinz Carlo

Beitrag von Prinz Carlo »

[quote="princisia"].Leonard Slatkin - Saint Louis Symphony&Chorus mit Sylvia McNair John Aler und Hakan Hagegard

Habe ich gestern bei Olli von CD gehört.

Im Bass und den Mitten sehr schön atmende Aufnahme.

Doch wo haben sie die Höhen vergessen? Klingt regelrecht dumpf und dadurch merkwürdig wiedersprüchlich: Unten herum diese warme, pulsierende Fülle, obenrum feheln Details und Dynamik. Lag ein Kissen auf dem Mikro??????

Mag auch an Slatkins Interpretation liegen: Seine Interpretationen gelten als eher zahm und gemütlich den zackig (einer Kritik zur 10. Sinfonie von Mahler entnommen: Der Rezensent bedauerte, dass die mutigere Rekonstruktion/Aufführungsfassung der hinterlassenen Noten auf einen harmlosen Dirigenten getroffen war).



In der damaligen Besprechung wurden der dynamische und nicht allzu höhenlastige Aspekt der Aufnahme hervorgehoben...... ob da wirklich ein Kissen auf dem Mikro lag, oder liegt es an anderem....Rätsel über Rätsel

P.C.
Benutzeravatar
princisia
Moderator
Moderator
Beiträge: 1424
Registriert: Do 17. Nov 2005, 12:07
Wohnort: Spreeathen

Beitrag von princisia »

Hallo!

Gestern haben wir bei Oliver ausgiebig mit der Aufstellung der Boxen auf Xindaks experimentiert und dabei hauptsächlich Slatkin's Carmina verwendet.


Manche Audiophile lieben eine "Carmina" mit dem Salzburger Mozarteum Chor und Orchester unter Kurt Prestel! Sie taucht alle Jahre wieder bei einschlägigen Billiglabels auf (z. B. in Tchibo-Läden...), am besten klingt angeblich die Pressung von "Best of Classics". Oft steht drauf DDD. Das ist natürlich Unsinn, es ist eine gute analoge Aufnahme, wahrscheinlich aus den Siebziger Jahren, mit all den Vorzügen, die analog aufgenommene Klassik hat! Und das dürfte viele hier bei uns im Forum sehr freuen!!!!

Mit gefällt die Atlanta-Einspielung auf Telarc erheblich besser, künstlerisch schlägt sie die Salzburger Einspielung m. E. sowieso um Längen.
Und die Aussprache ist - der Hammer!!!!
Man hat vorher intensive Studien zur möglichen Aussprache der Carmina-Texte zu ihrer Entstehungszeit betrieben. EÁls ergebnis kam heraus, dass das Kirchenlatein des Spätmittelalters stark italienisch eingefärgt gesprochen wurde. Und so singen die Künstler auf der Telarc-Einspielung!!!!!

Ich finde, das passt kongenial gut zur "Carmina"!!! Gerade Hagegard"s Bariton-Partien wirken dadurch passagenweise unglaublich humorvoll (nicht lächerlich! Es funktioniert!). Eine sehr charmante und angemessen knackig musizierte Carmina, die völlig aus dem übergroßen Angebot heraussticht. Slatkin und seine Chöre (gerade der Kinderchor) wirken dagegen schon mal betuhlich.

Ich werde alle mal in Ruhe vergleichen. Bis dahin bleibt die Altanta-Aufnahme meine Lieblingseinspielung.

''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

Die Aufnahme von Slatkin ist sehr hübsch und "von unten bis zur Mitte" sehr detailreich, desgleichen bei den Schlaginstrumenten.

Der linke Stereokanal der Slatkin-Aufnahme (oder liegt es am Abhörraum/Konzertsaal/der Aufstellung des sehr großen und äußerst schwierig einzufangenden Klangkörpers?) bleibt merkwüdig höhenbedämpft (außer wenn die Piccoloflöte aus dem Mischklang herausgellt - DAS klingt völlig normal): Vor allem den (in dieser Aufnahme links postierten) Trompeten fehlt das so charakteristische Strahlen, und wo Trompeten im Orchster sonst eine ungemeine Durchschlagskraft entwickeln (auch bei weichem Ansatz), klingen sie in dieser Aufnahme, wie durch ein dickes Sofakissen hindurch gespielt - es ist links in mehreren Instrumentengruppen sowie dem linken Chorteil einfach zu dumpf. Das gilt etwa für die kaum differenzierbaren Hörner, Holzbläser (sind überhaupt Oboen und Klarinetten drauf??? :shock: ). Der links stehende Teil des Chores klingt diffus und die Aussprache ist sehr viel schlechter zu hören als rechts. Allerdings stehen traditionell links die Damen, und Frauenstimmen können naturgemäß einfach nicht so sprachverständlich singen, wie die dazu begünstigten Herren: Ihre Grundtöne liegen z. T. schon über den Formanten der Konsonanten. Ein verständlich singender Sopran... geht physikalisch eigentlich nicht, wer's trotzdem gelernt hat, ist einsame sängerische Spitze!).

Dafür finde ich im linken Kanal verrückterweise jede Menge toller Hochtondetails der Schlaginstrumente: Die Schlagzeuger wurden offenbar hoch genug auf der Bühne plaziert oder mit glücklicher positionierten Stützmikrofonen abgenommen.
Da es im rechten Kanal für mein Empfinden stimmt (über dem vorherrschenden warmen Fundament die sauber hörbare Aussprache der außerdem nicht diffus klingenden männlichen Chorsänger, oben erwähnte schnarrende/krachende Posaunen-Obertöne), nehme ich an, dass der Aufnahmeraum oder die Aufstellung der Musiker darin schlicht ein wenig unglücklich gewählt wurden.

Bei all der Wärme und Fülle des Klanges klingt der Solosopran im "In Trutina" plötzlich ganz anders: Sie wird für dieses (und nur dieses) Stück von der Tontechnik geradezu knochentrocken abgenommen. Ein merkwürdiger und sehr auffälliger Bruch zum üppigen Restwerk und -klang.

Und nun zum Guten: Es ist eine schön musizierte Aufnahme, besonders für Freunde des warmen Klanges und für Liebhaber sonor atmender Freuden. Hakan Hagegard singt wunderbar und gewitzt (auch wenn manchmal ein "i" statt "e" dazwischenrutscht) und ist m. E. das künstlerische Highlight der Einspielung. Ich werde mir einmal das Vergnügen machen, seine Interpretationen zu vergleichen. Ich meine damit die von 1981 mit dem Atlanta Symphony Orchestra & Chor unter Robert Shaw (auf Telarc erschienen. Eine Telarc-Aufnahme die mir persönlich sehr gut gefällt, während ich sonst mit den verschiedenen Telarc-Sounds selten etwas anfangen kann, da ist selten audiophiles dabei).

Ein Kapitel für sich ist die Aussprache des Chores. Es ist reine Geschmackssache. Mich stört englischer/amerikanischer Akzent in deutschen Gesangsstücken sehr. "Ich" klingt beispielsweise oft hart reibend, wie von Schotten, Schweizern oder Holländern gesprochen, was die Intimität des Vortrags völlig zerstört. (Was etwas aus der Wirkung des Satzes "Ich liebe dich" klanglich wird, kann sich bestimmt jeder vorstellen....) Das "R" und das "W" sind weitere Problempunkte, gerade in der vorliegenden Aufnahme (und besonders bei den Chordamen und den Knabenstimmen. ): Aus dem mehrfach wiederholten " ist mir weh" wird "ist mirr uuuuäääy, ist mir uuuuäääy".

Ein dichterisch gebrauchtes "weh" berührt mich, das englische Wort "way" bringt diese Saite in mir nicht zum klingen, und in der vorliegenden Aufnahme wird schon fast das Sprechblasenwort "Wäh!" daraus.



Ich kaufe Gesangstücke in deutscher Sprache von englischsprachigen Interpreten mittlerweile möglichst im guten Fachhandel, damit ich vorher im Laden verschiedene Aufnahmen auf die Aussprache hin probehören kann.
Auf diese Weise kam ich zu einer emotionalen Traumaufnahme des Brahms-Requiems, die ich im CD-Onlinekatalog kaum wahrgenommen hätte (wunderbarer französischer Chor, passt bestens zur deutschen Sprache, es ist die Herreweghe-Aufname von Harmonia Mundi. Traumhaft schöne, meditativ ruhige, klangsinnliche Musik! Für mich eine Sternstunde, auch wenn das Orchester keine Weltklasse hat. Der unglaublich gefühlvolle Chor und der Bariton machen einfach alles gut!!!!!!)
Suche von Tonstudiotechnik Funk, Berlin: Kabel etc (alles anbieten)

Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Benutzeravatar
Vinni
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 697
Registriert: Mo 2. Jan 2006, 19:22
Wohnort: Rostock

Beitrag von Vinni »

Habe mir Tom_H s Vorschlag mal eben zugelegt :!:
Ist ne echt gute Aufnahme, kommt aber in meinen Augen klanglich nicht an die LP ran (war ja auch anders nicht zu erwarten), aber von der Interpretation ist sie echt besser als meine LP Version.
Benutzeravatar
Tom_H
Honourable Member of RuH-Society
Honourable Member of RuH-Society
Beiträge: 5257
Registriert: Di 19. Okt 2004, 17:29
Wohnort: im Ländereck Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien und Holland

Beitrag von Tom_H »

Hi Vinni,
ich habe die "Telarc" sowohl als auch. Die LP finde ich ebenfalls besser, aber die CD kommt klanglich schon verdammt nah ran. :roll:

Ich werde mir demnächst noch weitere Interpretationen zulegen. :wink:

Die CB hat einfach was.......... :oops:

:beer


BTW: Wie machen sich die TS bei dir?
Ich bin eine undercover Signatur. Wer mich klickt, wird etwas lernen... ;-)
Benutzeravatar
princisia
Moderator
Moderator
Beiträge: 1424
Registriert: Do 17. Nov 2005, 12:07
Wohnort: Spreeathen

Beitrag von princisia »

Tom_H hat geschrieben:IMHO die BESTE

Ich habe 5 oder 6 verschiedene Interpretationen / Aufnahmen. Keine kommt an diese heran. :shock:
Tom_H hat geschrieben:Hi Vinni,
ich habe die "Telarc" sowohl als auch. Die LP finde ich ebenfalls besser, aber die CD kommt klanglich schon verdammt nah ran. :roll:

Ich werde mir demnächst noch weitere Interpretationen zulegen. :wink:

Die CB hat einfach was.......... :oops:
:beer

BTW: Wie machen sich die TS bei dir?
Hallo Tom,
ich hätte erst deinen Link anschauen sollen, ehe ich meinen Roman verfasst habe.... ja, genau von dieser Carmina bin ich so begeistert! Sie iist wunderbar mitreißend und klingt prima. Ich kenne die Atlanta/Robert Shaw-Interpretation seit 16 Jahren und habe noch keine Einspielung gefunden, die auch nur annähernd an diese minutiös ausgetüfftelte und grandios gespielte Darbietung herankommt.

Meine Klavier-Transkription der Carmina: Eric Chumachenco, auf Wergo 1992 erschienen.

Von der Prestel-Einspielung aus Salzburg bin ich persönlich nicht begeistert, doch gilt sie für manche als Geheimtipp, und die Geschmäcker sind verschieden. Vom Grabbeltisch (wo man dieser Aufnahme regelmäßig in illustren "Sexy Classics"-Lockaufmachungen begegnet) sollte sie gerade unsere Analogfans interessieren: Nicht vom "D"DD täuschen lassen, ist ADD und im vordigitalen Zeitalter aufgenommen (keinerlei Jahresangaben zu finden).



Ricardo Muti's Aufnahme wird hoch gelobt. Da trifft es sich doch gut, dass Olli sie sich gestern Abend zugelegt hat....

Ich kaufte parallel die Einspielung von Antal Dorati , 1976 analog aufgenommen von Decca, meinem erklärten Lieblings-Majorlabel für Klassik (Präsenz, Durchhörbarkeit, Räumlichkeit - genau das, was mich klanglich an Klassik so fasziniert und zur Audiophilie driften liess).

Wenn Heinzi erst einmal die Carmina Burana im Garten - ähm - auflegt... muss hinterher bestimmt der Gärtner anrücken. :weed: :roll: :mrgreen:
http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... 2613#62613


Ach, @ Heiner: In der Küche schmurgelt derweilen ein Pott Grünkohl! :beer

Grüße von der sonnigen Spree
Pit
Suche von Tonstudiotechnik Funk, Berlin: Kabel etc (alles anbieten)

Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Mas Teringo
nicht mehr Neu
nicht mehr Neu
Beiträge: 781
Registriert: Fr 3. Dez 2004, 10:04

Beitrag von Mas Teringo »

Inzwischen ist die Telarc bei mir angekommen und ich habe sie auch bereits gehört. Klanglich nicht schlecht. Klassik mit tiefen sauberen Bässen, hat man selten. Instrumente klingen schön, die Stimmen hingegen sind, wenn nicht grad der Chor singt, irgendwie flach aufgenommen. Da fehlt etwas Dynamik.

Ich habe auch noch eine von Deutsche Gramophon hören können. Da ist die Aufnahme total grausig, alles flach, keine Tiefe. Leider gefallen mir darauf die Art und Weise der Stimmen deutlich besser. Nicht von der Aufnahme her, sondern wie sie die Texte interpretieren. Es wirkt, als sängen die Leute mit mehr Leidenschaft.

Alles in allem ist die Telarc sicher die Scheibe die jetzt öfter mal im CD-Spieler landen wird, jedoch hätte ich noch einen Tick mehr erwartet.
There stands one yes the hairs to mountains.
Antworten

Zurück zu „Audiophile CDs / LPs“