Einbauanleitung Tonabnehmer
Verfasst: So 8. Jul 2007, 11:46
Moin JunKs,
ich möchte dann mal an die Essentials gehen und den nicht damit vertrauten Mitusern eine Kurzanleitung für die erfolgreiche Montage eines Tonabnehmers geben.
Ich gehe bei meinen Ausführungen davon aus, dass der Tonarm bereits perfekt eingebaut ist und es sich dabei auch um einen "normalen" Standard-Tonarm ohne irgendwelche Besonderheiten handelt.
Also geht mal von einem Tonarm wie z.B. einem kleinen Rega-Arm (RB-250) aus.
Als Tonabnehmer soll uns ebenfalls ein ganz normales System ohne Besonderheiten dienen.
Dabei ist es unerheblich ob MM oder MC
Bevor ich anfange lege ich mir das Werkzeug für die Montage zurecht:
1.Inbusschlüssel oder ein Feinmechaniker - Schraubendreher
2. Tonarmwaage(ich empfehle eine digitale Waage mit einer nichtmagnetischen Wiegeplatte, wie z.B. eine Tomopol i150, die Thargor im RuH bereits vorgestellt hat) Einfachere Waagen mit groberen Ergebnissen sind die einfache Balkenwaage von Ortofon oder die schon etwas genauere legendäre Shure-Waage)
3.eine kleine Federzange oder Pinzette
4. Geodreieck oder ein Acylblock, wie er von der Zeitschrift Stereo für Abonenten angeboten wird.
5. Schablone zur Einstellung von Kröpfung und Überhang wie sie z.B. von Schön oder Chris Feickert angeboten wird. Eine einfache Schablone zum Runterladen gibt es auch HIER. Achtet bitte darauf, dass ihr einen maßstabgetreuen Ausdruck macht, sonst passt es nicht!
6. ein kleiner Spiegel
7. Testschallplatte oder Monoschallplatte mit einer mittig aufgenommenen Stimme
8. offene Augen und Ohren!
Ich suche mir desweiteren einen gut beleuchteten bequemen Platz aus, an dem ich alle arbeiten ohne Verrenkungen enspannt erledigen kann.
Dann wollen wir einmal anfangen:
1. Der Tonabnehmer wird zunächst in das Headshell, falls dieses loose ist eingebaut, was den Vorteil bietet, dass die empfindlichen Lager nicht belastet werden. Wenn kein lösbares Headshell vorhanden sollte man, wenn man nicht ganz so geübt ist, sogar den ganzen Tonarm ausbauen, damit man ohne Lagerbelastung den Abnehmer einbauen kann.
Die Schrauben zunächst nur leicht anziehen!
Mit Hilfe der kleinen Federzange oder Pinzette werden die farblich Codierten Anschlussdrähte auf die Pins des Tonabnehmers aufgesteckt.
Man sollte dies nicht mit den Fingern tun, da Handschweiß die feinen Kontakte zum korridieren bringt!
Die Belegung der Anschlussdrähte ist wie folgt:
Rot (R+) = Signal rechts
Grün (R-) = Masse rechts
Weiß (L+) = Signal links
Blau (L-) = Masse links
2. Mit der Waage den Tonabnehmer grob entsprechend der Empfehlung des Tonabnehmerherstellers einstellen.
3. Nun gehen wir an die Einstellung des Überhanges und der Kröpfung.
Da dies mit dem Auge unter Umständen nur sehr schwer zu erkennen ist, kann man sich damit helfen, dass man eine Bleistiftmine vorne quer am Tonabnehmer mit etwas Tesafilm festklebt, was die Festellung der Parallelität erleichtert.
Nun wird der Tonabnehmer solange nach vorne oder hinten verschoben und eingewinkelt , bis eine Parallelität am jeweiligen Einstellpunkt des Überhanges und der Kröpfung besteht.
4. Bei Tonarmen, die die Einstellung der Tonarmhöhe erlauben löst man diese jetzt an der Tonarmbasis und variiert die Höhe bis der Tonarm eine Parallelität zur Schallplattenoberfläsche erreicht. Da dieses oft nur schwer zu erkennen ist, kann man sich der feinen Linien eines Geodreieckes bedienen, die die Einstellung erleichtern.
Von der Zeitschrift Stereo gibt es einen Acylblock mit solchen feinen Linien.
Während dieses Vorganges sollte um die richtige Höhe zu finden bereits eine "normal dicke" alte Schallplatte aufliegen, bei der es nicht schade ist, wenn sie einen Kratzer mehr hat.
5. Nun wird der sogenannte Azimut eingestellt.
Dies ist allerdings nur bei Tonarmen mit verdrehbarem Headshell oder Armrohr oder bei manchen Tonabnehmern wie einigen Modellen von Ortofon, die oben auf dem Gehäuse einen "Kippunkt" haben möglich.
Dabei wird der Tonabnehmer so eingestellt, dass die Nadel von vorne betrachtet im Winkel von 90° zur Schallplatte steht und damit vollkommen
gerade in die Rille eintaucht.
Bei Tonabnehmer, die einen geraden Nadelträger haben ist dieses besonders einfach weil man sich an unter Umständen vorhandenen geraden Gehäusekannten orientieren kann.
Dazu läßt man den Tonabnehmer auf den kleinen Spiegel ab.
Wenn die Gehäusekannten vollkommen spiegelsymmetrisch fluchten und gerade stehen ist auch dieser Teil des Einbaus gelungen.
Bei Nadeln die nicht gerade im Tonabnehmer sitzen sollte man selbstverständlich die Einstellung so bewerkstelligen, dass die Nadel gerade in der Rille steht!
6.Bei einem Antiskatinggewicht mit einer eingebauten Einstellskala stelle ich nun das Gewicht gemäß dem vom Tonabnehmerhersteller angegebenem empfohlenen Gewicht ein.
Ich orientiere mich beim Antiskatingewicht an den kleineren Werten.
Die Feineinstellung erfolgt später!
7. Nun gehts an die eigentliche Einstellung der Auflagekraft, mit Hilfe einer geeigneten Wage.
Mit Hilfe dieser Waage stelle ich nun durch Verschieben des Gegengewichtes die entprechende Auflagekraft ein.
Bei manchen Tonarmen geschieht die Einstellung der Auflagekraft auch durch spannen einer entsprechenden Feder am Tonarm.
8. Nun lege sollte man sich eine Testschallplatte oder Monoaufnahme auflegen und überprüfen ob beide Kanäle bei entsprechendem Signal gleichzeitig anfangen zu verzerren. Sollte dies nicht der Fall sein sollte man die Antiskatingkraft entsprechend verändern.
9. Ich empfehle das ganze Ergebnis gehörmäßig zu überprüfen.
Verzerrungen und besonders scharfe S-Laute deuten wenn ich von einem einwandfeien Tonabnehmer ausgehe auf Montage und Justagefehler hin!
Dann gilt es alle Einstellungen sorgfältig zu überprüfen.
Fertig!
Ihr habt Euren Tonabnehmer erfolgreich eingebaut und justiert!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
ich möchte dann mal an die Essentials gehen und den nicht damit vertrauten Mitusern eine Kurzanleitung für die erfolgreiche Montage eines Tonabnehmers geben.
Ich gehe bei meinen Ausführungen davon aus, dass der Tonarm bereits perfekt eingebaut ist und es sich dabei auch um einen "normalen" Standard-Tonarm ohne irgendwelche Besonderheiten handelt.
Also geht mal von einem Tonarm wie z.B. einem kleinen Rega-Arm (RB-250) aus.
Als Tonabnehmer soll uns ebenfalls ein ganz normales System ohne Besonderheiten dienen.
Dabei ist es unerheblich ob MM oder MC
Bevor ich anfange lege ich mir das Werkzeug für die Montage zurecht:
1.Inbusschlüssel oder ein Feinmechaniker - Schraubendreher
2. Tonarmwaage(ich empfehle eine digitale Waage mit einer nichtmagnetischen Wiegeplatte, wie z.B. eine Tomopol i150, die Thargor im RuH bereits vorgestellt hat) Einfachere Waagen mit groberen Ergebnissen sind die einfache Balkenwaage von Ortofon oder die schon etwas genauere legendäre Shure-Waage)
3.eine kleine Federzange oder Pinzette
4. Geodreieck oder ein Acylblock, wie er von der Zeitschrift Stereo für Abonenten angeboten wird.
5. Schablone zur Einstellung von Kröpfung und Überhang wie sie z.B. von Schön oder Chris Feickert angeboten wird. Eine einfache Schablone zum Runterladen gibt es auch HIER. Achtet bitte darauf, dass ihr einen maßstabgetreuen Ausdruck macht, sonst passt es nicht!
6. ein kleiner Spiegel
7. Testschallplatte oder Monoschallplatte mit einer mittig aufgenommenen Stimme
8. offene Augen und Ohren!
Ich suche mir desweiteren einen gut beleuchteten bequemen Platz aus, an dem ich alle arbeiten ohne Verrenkungen enspannt erledigen kann.
Dann wollen wir einmal anfangen:
1. Der Tonabnehmer wird zunächst in das Headshell, falls dieses loose ist eingebaut, was den Vorteil bietet, dass die empfindlichen Lager nicht belastet werden. Wenn kein lösbares Headshell vorhanden sollte man, wenn man nicht ganz so geübt ist, sogar den ganzen Tonarm ausbauen, damit man ohne Lagerbelastung den Abnehmer einbauen kann.
Die Schrauben zunächst nur leicht anziehen!
Mit Hilfe der kleinen Federzange oder Pinzette werden die farblich Codierten Anschlussdrähte auf die Pins des Tonabnehmers aufgesteckt.
Man sollte dies nicht mit den Fingern tun, da Handschweiß die feinen Kontakte zum korridieren bringt!
Die Belegung der Anschlussdrähte ist wie folgt:
Rot (R+) = Signal rechts
Grün (R-) = Masse rechts
Weiß (L+) = Signal links
Blau (L-) = Masse links
2. Mit der Waage den Tonabnehmer grob entsprechend der Empfehlung des Tonabnehmerherstellers einstellen.
3. Nun gehen wir an die Einstellung des Überhanges und der Kröpfung.
Da dies mit dem Auge unter Umständen nur sehr schwer zu erkennen ist, kann man sich damit helfen, dass man eine Bleistiftmine vorne quer am Tonabnehmer mit etwas Tesafilm festklebt, was die Festellung der Parallelität erleichtert.
Nun wird der Tonabnehmer solange nach vorne oder hinten verschoben und eingewinkelt , bis eine Parallelität am jeweiligen Einstellpunkt des Überhanges und der Kröpfung besteht.
4. Bei Tonarmen, die die Einstellung der Tonarmhöhe erlauben löst man diese jetzt an der Tonarmbasis und variiert die Höhe bis der Tonarm eine Parallelität zur Schallplattenoberfläsche erreicht. Da dieses oft nur schwer zu erkennen ist, kann man sich der feinen Linien eines Geodreieckes bedienen, die die Einstellung erleichtern.
Von der Zeitschrift Stereo gibt es einen Acylblock mit solchen feinen Linien.
Während dieses Vorganges sollte um die richtige Höhe zu finden bereits eine "normal dicke" alte Schallplatte aufliegen, bei der es nicht schade ist, wenn sie einen Kratzer mehr hat.
5. Nun wird der sogenannte Azimut eingestellt.
Dies ist allerdings nur bei Tonarmen mit verdrehbarem Headshell oder Armrohr oder bei manchen Tonabnehmern wie einigen Modellen von Ortofon, die oben auf dem Gehäuse einen "Kippunkt" haben möglich.
Dabei wird der Tonabnehmer so eingestellt, dass die Nadel von vorne betrachtet im Winkel von 90° zur Schallplatte steht und damit vollkommen
gerade in die Rille eintaucht.
Bei Tonabnehmer, die einen geraden Nadelträger haben ist dieses besonders einfach weil man sich an unter Umständen vorhandenen geraden Gehäusekannten orientieren kann.
Dazu läßt man den Tonabnehmer auf den kleinen Spiegel ab.
Wenn die Gehäusekannten vollkommen spiegelsymmetrisch fluchten und gerade stehen ist auch dieser Teil des Einbaus gelungen.
Bei Nadeln die nicht gerade im Tonabnehmer sitzen sollte man selbstverständlich die Einstellung so bewerkstelligen, dass die Nadel gerade in der Rille steht!
6.Bei einem Antiskatinggewicht mit einer eingebauten Einstellskala stelle ich nun das Gewicht gemäß dem vom Tonabnehmerhersteller angegebenem empfohlenen Gewicht ein.
Ich orientiere mich beim Antiskatingewicht an den kleineren Werten.
Die Feineinstellung erfolgt später!
7. Nun gehts an die eigentliche Einstellung der Auflagekraft, mit Hilfe einer geeigneten Wage.
Mit Hilfe dieser Waage stelle ich nun durch Verschieben des Gegengewichtes die entprechende Auflagekraft ein.
Bei manchen Tonarmen geschieht die Einstellung der Auflagekraft auch durch spannen einer entsprechenden Feder am Tonarm.
8. Nun lege sollte man sich eine Testschallplatte oder Monoaufnahme auflegen und überprüfen ob beide Kanäle bei entsprechendem Signal gleichzeitig anfangen zu verzerren. Sollte dies nicht der Fall sein sollte man die Antiskatingkraft entsprechend verändern.
9. Ich empfehle das ganze Ergebnis gehörmäßig zu überprüfen.
Verzerrungen und besonders scharfe S-Laute deuten wenn ich von einem einwandfeien Tonabnehmer ausgehe auf Montage und Justagefehler hin!
Dann gilt es alle Einstellungen sorgfältig zu überprüfen.
Fertig!
Ihr habt Euren Tonabnehmer erfolgreich eingebaut und justiert!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!