Röhren-Phonovorstufe anpassbar?

Hier gehts nur um Verstärkung, egal welcher Art.

Moderatoren: Tubes, Moderatorenteam

Antworten
olaf
Neuling
Neuling
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Aug 2008, 20:30
Wohnort: 96472 RÖDENTAL

Röhren-Phonovorstufe anpassbar?

Beitrag von olaf »

Hallo in die Runde

Nachdem ich hier neu bin, möchte ich mich kurz Vorstellen.
Ich heiße Olaf, bin 41 Jahre jung und wohne in der nähe von Coburg.

Ich bin allerdings eher der Hörer und nicht so sehr der technisch Versierte

Schon eine ganze Weile höre ich mit einer Bausatzröhrnvorstufe (nich von mir aufgebaut). Zweiteilig. Netzteil mit Röhrengleichrichtung und eben die Vorstufe mit 4 Stück 12ax7.

Bisher bin ich auch äußerst zufrieden. Nur war eben jetzt ein Tonabnehmerkauf nötig und ich hab mir da in Bezug auf die Ausgangsspannung des Tonabnehmers garnicht so viel Gedanken gemacht.

Der Alte hatte 5,5mv, der Neue jetzt eben 4mv. Hört sich nach nicht viel Unterschied an, sind aber doch ca 30%.

Das ganze ist jetzt eben viel zu leise. Da mein Verstärker, ähnlich wie bei Naim, ein recht hohes Eigenrauschen hat, ist das ganze so jetzt nicht so schön zu hören, da ich für Zimmerlautstärke recht weit Aufdrehen muss.

Nun meine Frage: Kann man mit einfachen Mitteln die Ausgangspannung der Vorsufe erhöhen? Oder weiß vielleicht jemand einen Rat?
Den neuen Tonabnehmer würde ich ungern wieder verkaufen müssen.

Vielen Dank schonmal fürs Gedanken machen

Olaf
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo Olaf,

wenn die Angaben fuer die Ausgangsspannungen der beiden TA stimmen, dann waeren das weniger als 3dB Lautstaerkeunterschied. Das ist nicht sehr viel und duerfte nicht viel leiser sein.

Zur Veranschaulichung. Beim typischen Lautstaerkesteller waere das in etwa so: Wenn Du vorher bei 10 Uhr Stellung gehoert hast muesstest Du jetzt auf ca 11:30 drehen um die gleiche Lautstaerke zu haben.

Bist Du Dir sicher dass Dein neues System nicht vielleicht ein MC mit 0,4mV ist ? Das wuerde einen grossen Lautstaerkeunterschied erklaeren.
Falls dem so ist, wuerde ein MC-Eingangsuebertrager helfen.

Vielleicht nennst Du mal die Bezeichnungen der beiden TA, dann koennte man das mit den Ausgangsspannungen verifizieren.

Gruss

Thomas
olaf
Neuling
Neuling
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Aug 2008, 20:30
Wohnort: 96472 RÖDENTAL

Beitrag von olaf »

Hallo Thomas

Erstmal Danke für die schnelle Antwort.

Alter Tonabnehmer war ein Goldring G1012.
Der Neue ist ein Sonus-Blue-Gold. Ein MM System.
Nur die Angaben versthe ich Zweideutig. Einmal ist da 4mv bei 5cm/sec angegeben und dann Gleichzeitig noch die Angabe: 0,8mv +- 2dB
47kOhm Abschlusswiderstand.

Die Stellung des Lautstärkereglers wanderte für gleiche Lautstärke von 8Uhr auf 12 Uhr. (Fidelity Zyrkon, Lautsprecher mit 97dB)

Nebenbei hat die Vorstufe einen MC-Eingang. Mit einem Yamaha mc9 getestet.
Schließ ich das Sonus da an, klingt es dumpf und, seltsamerweise, auch nicht wirklich lauter.

Am MM- Eingang klingt es sehr schön, Druckvoll mit viel Details. Aber eben sehr leise mit dem Rauschen im Hintergrund.

Gruss Olaf
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo!

Das Sonus-Blue-Gold kenne ich nicht, auf dem web war auch auf die Schnelle keine Angabe ueber die Ausgangsspannung zu finden. Nur, dass es sich um ein MM handelt.

Der Lautstaerkeunterschied den Du beschreibst deutet eher auf einen Unterschied 5,5/0,8 hin. 0,8mV waere aber fuer ein MM sehr wenig.

Vielleicht kann sonst jemand naeheres zu dem TA sagen?

Dass es ueber den MC-Eingang dumpf klang, liegt wohl daran, dass Dein MC-Eingang einen Uebertrager hat, oder falls nicht, so niederohmig abgeschlossen ist, dass der TA 'in die Knie geht".

Wenn der MC-Eingang aktiv ist, koennte man die Eingangsimpedanz auf 47kOhm anpassen. Allerdings duerfte das auch nicht deutlich weniger rauschen.

Ohne die Schaltung der Phonostufe zu sehen, kann man schwer sagen, ob sich da mehr Verstaerkung rausholen laesst. In der Regel geht das jedoch kaum, und falls doch nur sehr wenig.

Gruss

Thomas
olaf
Neuling
Neuling
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Aug 2008, 20:30
Wohnort: 96472 RÖDENTAL

Beitrag von olaf »

Hallo Thomas

Einen Schaltplan dazu habe ich. Sende ich auch gerne zu.
Würden mir denn eventuell Übertrager helfen?
Ich verstehe darunter nichts anderes als einen Transformator. Ist das richtig?

Gruss
Olaf
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo Olaf,

Richtig, ein Uebertrager ist ein Transformator. Das kommt allerdings hier nicht in Frage, da MMs nicht fuer den Betrieb mit Eingangstrafo geeignet sind.

Bevor Du Modifikationen der Vorstufe in Erwaegung ziehst waere zunaechst mal zu klaeren welche Ausgangsspannung Dein MM nun tatsaechlich hat. Weiterhin sollte ein Anschluss- oder Anpassfehler ausgeschlossen werden.

Der Abtaster ist korrekt angeschlossen ? Und mit 47k am MM Eingang abgeschlossen ?

Ein solcher Lautstaerkeunterschied duerfte nicht auftreten, es sei denn, das Sonus hat wirklich eine so niedrige Ausgangsspannung.

Die Verstaerkung der Phonostufe wird man allerdings (wenn ueberhaupt) nur marginal anheben koennen. Das wird auch das Rauschproblem nicht loesen.

Lass uns mal abwarten, ob jemand im Forum naeheres zu Deinem Abtaster und dem Unterschied der Ausgangsspannung Goldring/Sonus sagen kann

Gruss

Thomas
audiosix
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1790
Registriert: Di 4. Apr 2006, 15:45
Wohnort: Lemgo, OWL
Kontaktdaten:

Beitrag von audiosix »

Mit 4 * 12AX7 wird man immer genug Verstärkung für MM bekommen. So eine Bestückung reicht ja fast für MC.

Reinhard
WEEE Reg. Nr. DE 80061641

Symmetrischer Röhrenphono MK2x als Bausatz und aufgebaut und geprüft.

DIY Röhren Linestage 2013, Standard und Advanced Version

Design Ultrapath Serie
Analog Design Audiovalve Conductor
Design DIY Röhrenphono MKI und MKII, MKIIB, DIY Röhren Linestage, DIY Röhrenphono MK4
Design Martion Sono und Fono
Design Outsider ECC 83 preamp, 4-Wege Röhrenweiche, Outsider Phono MM, Outsider Hochpaß
Design Lithophon Vorstufe
Design Kirchhoff OTL für Lowther

Gewerblich
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo Reinhard,

ich wuerde mal sagen, das haengt stark von der Schaltung ab :wink:

Offensichlich hat das Teil ja genug Verstaerkung fuer MC, denn wie Olaf schreibt, hat die Phonostufe einen MC-Eingang.

Allerdings sollte man erstmal klaeren wieso er einen so grossen Lautstaerkeunterschied zwischen 2 MMs hat, bevor man ueber eine Modifikation der Phonostufe nachdenkt.

Gruss

Thomas
olaf
Neuling
Neuling
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Aug 2008, 20:30
Wohnort: 96472 RÖDENTAL

Beitrag von olaf »

Hallo

So, nun hab ich da mal eine Messung gemacht. Ob die natürlich so Richtig und Präzise war....?
Bei einer ganz normalen Rock-Platte hab ich mit dem Multimeter zwischen 0,4 bis 0,6mv Wechselspannung gemessen.
Ist sowas schon Aussagekräftig?

Frage mich, wie man den dann auf die Angabe 4mv kommt.

Im Modus MC lässt sich ein Tonabnehmer mit 2700, 1330, 510, 250 Ohm Abschließen.
Auf MM nur 47k.
Das ist das, was ich auf den Plänen erkennen kann.
Was passiert, wenn ich die MC-Sektion umlöten würde und da einen 47k Widerstand einbaue?

Gruss
Olaf
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Hallo!

Fuer solche Messungen ist ein Multimeter nicht geeignet. Multimeter koennen Wechselspannungen nicht ueber einen weiten Frequenzbereich genau messen, sondern typisch im Netzspannungsfrequenzbereich. Auch bei solch kleinen Spannungen wuerde ich dem Mulitmeter nicht trauen.

Ausserdem braeuchtest Du eine Testplatte mit einem 1000Hz Testton und der korrekten Amplitude.

Ausgangspannungen fuer Tonabnehmer werden fuer 5cm/sec angegeben.
Ich hab im Netz eine Angabe fuer das G1012 gefunden von 6,5mV. Das waeren dann zwar schon etwas ueber 4dB Unterschied zum Sonus (wenn die 4mV stimmen), duerfte sich aber immer noch nicht so krass bemerkbar machen. Das waeren typischerweise 2 Rasterstellungen Unterschied am Lautstaerkeregler.

Du koenntest den MC-Eingang fuer ein leises MM tauglich machen, wenn Du die Eingangswiderstaende umloetest auf 47k. Immer vorausgesetzt, dass Dein MC-Eingang keine Eingangsuebertrager hat.

Allerdings wird dann die zusaetzliche MC-Stufe auch ein gewisses Rauschen erzeugen.

Gruss

Thomas
audiosix
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1790
Registriert: Di 4. Apr 2006, 15:45
Wohnort: Lemgo, OWL
Kontaktdaten:

Beitrag von audiosix »

Ich glaube er hat diesen chinesischen Nachbau der David Manley Schaltung. Der MC Verstärker ist eine Gitterbasisstufe und es wird an der Kathode eingekoppelt. Da der Kathodenwiderstand ja nicht groß ist wird man daraus keinen hochohmigen Eingang machen können.

Reinhard
WEEE Reg. Nr. DE 80061641

Symmetrischer Röhrenphono MK2x als Bausatz und aufgebaut und geprüft.

DIY Röhren Linestage 2013, Standard und Advanced Version

Design Ultrapath Serie
Analog Design Audiovalve Conductor
Design DIY Röhrenphono MKI und MKII, MKIIB, DIY Röhren Linestage, DIY Röhrenphono MK4
Design Martion Sono und Fono
Design Outsider ECC 83 preamp, 4-Wege Röhrenweiche, Outsider Phono MM, Outsider Hochpaß
Design Lithophon Vorstufe
Design Kirchhoff OTL für Lowther

Gewerblich
Benutzeravatar
VinylSavor
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1717
Registriert: Sa 10. Mai 2008, 21:43
Kontaktdaten:

Beitrag von VinylSavor »

Reinhard,

da hast Du natuerlich recht, wenn es sich um eine Gitterbasisstufe am MC-Eingang handelt, kriegt man die nicht MM-tauglich.

Olaf, vielleicht stellst Du mal den Schaltplan ein ?

Aber wie gesagt, ich glaube, dass da was mit dem Anschluss des Abtasters nicht stimmt, da der Lautstaerkeunterschied zu gross ist. Das solltest Du klaeren, bevor Du an Modifikationen an der Phonostufe denkst.

Gruss

Thomas
Antworten

Zurück zu „Röhrenverstärker“