Umbau DAConverter

Verstärker selbst bauen

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old tube
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Umbau DAConverter

Beitrag von old tube »

Hallo,

vor einiger Zeit ist mir ein D/A-Wandler mit Röhrenausgangsstufe zugelaufen, er stammt aus der nicht mehr existenten ES-Audio-Schmiede und hört auf den Namen DAConverter.
Zum Einsatz kommen hier der 192kHz-Receiverchip CS8416 und der 24-Bit-Wandler CS4345 von CIRRUS LOGIC. Den Spannungsausgängen des Wandlers sind zur Filterung/Verstärkung/Bufferfunktion Röhrenstufen angehängt, dann folgt ein Lautstärkepoti. Die Röhrensektion hat eine sehr aufwendige Stromversorgung mit Röhrengleichrichter und Längsspannungsregler mit Röhren. Die Lautstärke und eine Mutingfunktion sind fernbedienbar.

Hier das Gerät vor dem Umbau

[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg0019yo66.jpg[/img][img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg0002mo7h.jpg[/img]

Von Anfang an hat mich gestört das hier wahnsinnig viel Luftvolumen umbaut ist, eine Stereo-PP-Endstufe hätte da auch gut Platz gefunden. Der Kabelverhau mit der ungünstigen Leitungsführung hat mir auch nicht gefallen. Ich hatte schon eine Schlachtung in Erwägung gezogen und wollte die Wandlerplatine in ein anderes Gehäuse verpflanzen. Dann habe ich mich doch an einen Umbau des bestehenden Konzepts gemacht.

Hinterher sah es dann so aus

[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg00448xcp.jpg[/img][img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg0069ynpl.jpg[/img]

Es waren mehr Arbeiten erforderlich als mir eigentlich lieb war, aber wenn man einmal angefangen hat soll es ja auch fertig werden.

Mechanische Änderungen:
Das alte Gehäuse wurde total entkernt und zerlegt. Die seitlichen Aluprofile wurden um 85mm gekürzt ebenso Deck- und Bodenplatte. In die Deckplatte kamen neue Durchbrüche für die Röhren. Die Hauben von Netztrafo und Drossel wurden um 30mm „tiefergelegt“.

Netzeinspeisung:
Die einfache Kaltgerätesteckdose wurde durch eine mit Filterfunktion ersetzt, der einpolige Netzschalter musste einem zweipoligen weichen.

Digitaleingänge:
Ausgangszustand waren ein optischer und ein Coax-Eingang, beide konnten gleichzeitig auf den Receiverchip zugreifen. Für eine saubere Umschaltung zwischen den beiden Eingängen hätte ich auf der DAC-Platine mit SMD-Bauteilen frickeln müssen, das habe ich mir nicht angetan. Zur Umschaltung dient jetzt ein hochwertiger Kippschalter auf der Rückseite, parallel zur Cinchbuchse für den Coax-Eingang ist noch eine BNC-Buchse geschaltet.

DAC-Platine:
Die DAC-Platine incl. Stromversorgung wurde in ihren Grundzügen erhalten. Einige Bauteile wurden durch bessere ersetzt, die auf der Platine vorgesehene aber nicht vorhandene Mutingschaltung ergänzt.

Steuerungsplatine:
Die Platine für die Steuerung von Motorpoti und Mutingrelais mit Fernbedienung war recht lieblos mit Lötzinn am Poti angepappt. Die Stromversorgung brauchte dringend eine gründliche Überarbeitung, die Platine ist jetzt von hinten an der Frontplatte verschraubt.

Analogeingänge:
Die alte Röhrenschaltung war fest hinter die Ausgänge des DAC verdrahtet. Ich wollte auch eine Nutzung der Röhren als Line-Vorstufe. Über ein zusätzliches Paar Cinchbuchsen und zwei Relais wird jetzt entweder ein Line-Eingang oder der DAC-Ausgang auf die Röhrenstufen geschaltet. Die Umschaltung geschieht mit einem Kippschalter auf der Rückseite, bei Stellung Line wird auch die Stromversorgung der DAC-Platine abgeschaltet.

Röhrenstufen:
Pro Kanal waren zwei Röhrenstufen mit einer ECC82 verbaut. Die erste Sektion wird für Filterung und Verstärkung, die zweite als Buffer genutzt. Hinter dem Buffer hängt das Lautstärkepoti. In der alten Schaltung ging es vom Poti dann direkt auf die Ausgangsbuchsen, damit war der Ausgangswiderstand direkt von der Stellung des Potis abhängig. Ich habe hier hinter dem Poti eine zusätzliche Bufferstufe mit einer halben ECC82 spendiert.

Heizung der Röhrenstufen:
Verbaut war eine Heizungsversorgung mit Gleichspannung, bestehend aus Gleichrichter und Elko. Diese Einfachlösung musste einer geregelten Gleichspannungsversorgung mit LM317 weichen.

Anodenspannungsversorgung:
Das Grundkonzept wurde beibehalten, die Auslegung hätte auch zum Betrieb einer Endstufe gereicht. Nach dem GZ34-Gleichrichter folgt eine C/L/C/R/C-Siebung. Dahinter ist mit einer 6L6GC und einer 6SN7 ein Spannungsregler aufgebaut. Über weitere R/C-Glieder erfolgt die Versorgung der Verstärkerröhren. Die überdimensionierte 6L6 hat inzwischen für eine 6V6GT Platz gemacht.

Im Gehäuse ist eigentlich immer noch eine Menge Platz:

[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg00034x2g.jpg[/img][img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg0030eyk1.jpg[/img]

Und hier noch der Hauptakteur, der CS4345 (ungefähr in Bildmitte...)

[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/cimg0038wsau.jpg[/img]

Mit so einem externen D/A-Wandler kann man die meisten alten CDP in ungeahnte (Klang)Welten bringen. Und auch von den bisher von mir getesteten neueren Kollegen hat da noch keiner besser punkten können, aber das ist natürlich subjektiv...

Gruß
Norbert
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Beitrag von heijopo »

Hi Norbert

Sehr gute, und saubere Arbeit :OK: :OK:

Gruß Heinzi
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old tube
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Beitrag von old tube »

Moin Heinzi,

ich gehe doch einfach mal davon aus das du das mindestens genau so gut hinbekommen hättest.

Nur wären dann wahrscheinlich die restlichen Hohlräume im Gehäuse mit dicken Elkos aufgefüllt :wink:

Gruß
Norbert
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chrissy
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Beitrag von chrissy »

Moin,

kann er, siehe hier. Allerdings ohne Elkos sondern mit Folien :mrgreen: .

Viele Grüße

Christian
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old tube
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Beitrag von old tube »

Hallo Christian,

du hast ja auch noch die ursprüngliche "Langversion" des Gehäuses,
da passt natürlich auch ein Sack voll dicker Folienkondensatoren rein.

Zeigst du denn mal die Innenansicht?

Gruß
Norbert
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Beitrag von chrissy »

Wenn Heinzi nichts dagegen hat gerne.
VG

Christian
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