Röhre gegen Sand bei Frank

Man besucht sich, manchmal ist es auch Flucht

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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hallo frank,

wollte nur ein allgem. statement betr. wattzahlen abgeben und nicht dein feines gerät beurteilen oder kritisieren. nur halt dem irrglauben widersprechen, dass viel watt auch viel lautstärke bedeutet. das ist physikalisch bedingt eben mit nichten so. doppelte lautstärke (+ 10 db) verlangt 10-fache leistung! und nicht nur die doppelte - die bringt eben nur +3 db. das kann das ohr gerade mal als lautstärkeveränderung wahrnehmen. die zusammenhänge sind logarithmisch und nicht linear. das weiß nicht unbedingt jeder hifi-liebhaber. muss er ja auch nicht. erst wenn die enttäuschung nach ner leistungssteigerung da ist, stellt er evtl. dahinghend fragen...

1000 watt "peakpower" bei ner zweifelhaften messvorschrift kostet heute fast nix, aber 100 watt stabil über den den ganzen frequenzverlauf an komplexen lasten/impedanzen kostet (und ist meistens auch richtig schwer).

meine mc intosh transe z. b. garantiert 112 ampere dauerstromfähigkeit je kanal an 2, 4 und 8 ohm. die wiegt nicht von ungefähr 51 kg und hat 24 selektierte endtransistoren je kanal.

viel freude weiterhin!

horst
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Sauron
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Beitrag von Sauron »

Da hat er Recht.

Nebenbei bemerkt: Letztens wurden in einem holländischen Hifi-Studio Leistungsmessungen (wie genau :idn: ) an einem Klipschorn durchgeführt. Bei einigen Impulsen bei der Wiedergabe klassischer Musik - und es soll noch nicht unerträglich laut gewesen sein - flippte die Leistungsanzeige auch mal auf über 25 Watt.
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

Hallo Horst!
hoersen hat geschrieben: meine mc intosh transe z. b. garantiert 112 ampere dauerstromfähigkeit je kanal an 2, 4 und 8 ohm. die wiegt nicht von ungefähr 51 kg und hat 24 selektierte endtransistoren je kanal.
Diese Garantie wird das Teil aber nicht erfuellen koennen.

112A an 8 Ohm bedeutete, das sie 896V Ausgangsspannung liefern muesste - bei 8 Ohm sind das dann knapp ueber 100 kW Leistung.

Selbst bei 2 Ohm passt es nicht - 228V und 25 kW bringt die Kiste ebenfalls nicht...

... kann sie ja garnicht, oder hat sie ein sehr dickes Schaltnetzteil und je Kanal 400V/32A Drehstromanschluss?!

Also spielt auch Macintosh mit vodoo-Zahlen :wink:...

Gruss

Micha
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PS: Ich mag McIntosh-Produkte sehr gerne - habe auch noch einen restaurationsbeduerftigen Roehrentuner aus selbigem Hause - sieh mein posting also bitte nicht als McIntosh-bashing :OK:...
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

irrtum micha,

ich glaube sie kann das doch, weil die endstufe wg. der "output-autoformer" immer nur dieselben, idealen 2,83 ohm "sieht" (oder waren das 2,86 ohm? muss nochmal nachlesen), egal welche last an welcher wicklung dran hängt. vielleicht hatte ich das zu verkürzt dargestellt. sorry.

(obwohl das mit den konstanten 2,83 ohm sooo einfach ja eigentlich nicht sein kann. wenn ich mich recht an meine oberstufenphysik erinnere, müsste die gegeninduktion auch diese angeblich stets konstante impedanz verändern...).

von dieser idealen arbeitsumgebung lebt (und klingt) wohl der mythos mc intosh...

ciao!
h.
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Beitrag von mb-de »

Hallo Horst,

auch Macintosh kann nicht an der Physik vorbei - am Ohmschen Gesetz und am Energieerhaltungssatz.

112 Ampere bei 2,83 Ohm entspricht 25,5 kW - soviel gibt die Kiste nie und nimmer her - mangels Speisung aus dem Netz.

Was ich bei Angabe von "112A Dauerstrom" fuer moeglich halte, ist, dass sich diese Zahl auf den zulaessigen Gesamtstrom durch die Endstufentransistoren bezieht - und man damit sagt, dass die Transistoren im Normalbetrieb niemals in Schwierigkeiten damit kommen werden, den noetigen Strom ohne Abbrand liefern zu koennen...

Gruss

Micha
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PS: Welches McIntosh-Modell hast Du im Einsatz...?!
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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo Horst,

du hast dich da um ein paar Kommastellen vertan oder wirfst etwas durcheinander. :idn:
Meines Wissens leistet der stärkste Mac der gebaut wurde 1,2kV :shock: :OK:
Das ist mehr als irgendein LS in einem Wohnraum braucht :weed:

Für die von dir genannten Zahlen hat man normaler Weise mit LKW`s voll Elektronik im PA-Bereich von großen Open-Air Konzerten zu kämpfen. Das reicht für WACKEN :mrgreen: :beer

Gruß Frank
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hi jungs,

1,2 kv sind kilovolt (das ist keine leistungseinheit) du meintest bestimmt 1,2 kw =1200 watt, frank.

ich besitze die mc500 (2x500watt). feines teil! immer noch die beste "röhre", die jemals gehört habe - obwohl transistor! von den mc intosh-endstufen kann man süchtig werden. irrer sound! (hat alles mal mit ner mc2300 angefangen...)

frage: ist denn nicht das spannungsniveau auch von bedeutung? schließlich ist el. leistung volt x ampere, also ein produkt. sollte die spannung aufgrund einer abgrundtiefen impedanz mal in die knie gehen, sagen wir auf 4 volt, werden immer noch 112 A nachgeschoben . 4 V x 112 A machen immer noch 448 watt. wo ist der denkfehler?

h.
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Beitrag von mb-de »

hoersen hat geschrieben:wo ist der denkfehler?
Darin, dass weder Autoformer noch Netzteil das mitmachen... schnappe Dir mal das service manual und betrachte die Bauteilewerte...

Gruss

Micha
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PS: Der MC500 ist grundsolide - das stellt hier niemand in Frage.
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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo,
hoersen hat geschrieben: 1,2 kv sind kilovolt (das ist keine leistungseinheit) du meintest bestimmt 1,2 kw =1200 watt, frank.
Da hast du natürlich recht, ich meinte Watt :oops:


Gruss Frank
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Horst,

Der Denkfehler liegt eventuell in einer falschen Vorstellung davon, was der autoformer macht.
hoersen hat geschrieben:ich glaube sie kann das doch, weil die endstufe wg. der "output-autoformer" immer nur dieselben, idealen 2,83 ohm "sieht" (oder waren das 2,86 ohm? muss nochmal nachlesen), egal welche last an welcher wicklung dran hängt.
Auch mit dem Uebertrager koennen Impedanzschwankeungen des Lautsprechers nicht ausgeglichen werden. Die Endstufe sieht immer noch einen frequenzabhaengigen Impedanzverlauf.

Das "auto" in autoformer heisst nicht, dass hier irgendwas automatisch immer genau angepasst wird. Sondern autoformer ist die englische Bezeichnung fuer Spartrafo. Spartrafo heisst das deshalb, weil ein solcher Uebertrager keine getrennten Primaer- und Sekundaerwicklungen hat, sondern eine einzelne durchgehende. Die hat dann Abgriffe fuer Eingang und Ausgaenge. Man hat sich die getrennten Wicklungen also "gespart". Was bei manchen Anwendungen aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

Wie Micha schon andeutete, wuerde unter anderem der Uebertrager keine 112A vertragen, sonst muesste der mit fingerdickem Draht gewicklet sein und die Endstufe waere wohl nur per Gabelstapler transportierbar.

Gruss

Thomas
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Beitrag von mb-de »

Hallo zusammen,

ich habe mal in meinem Archiv "gewuehlt" und dort auch einen amerikanischen Laborbericht gefunden, in dem u. a. die MC500 untersucht wurde - Mitte der 1990iger.

Getestet wurde am 2-Ohm-Anschluss.

Dabei gab das Teil (mit Sinusansteuerung 1 kHz, am Clipping-Einsatz) bei Netznennspannung auf einem Kanal 18A (Effektivwert) an eine ohmsche Last von 2 Ohm ab, und zeigte im Burstbetrieb (5% Duty cycle toneburst) eine Spitzenstrombegrenzung durch die Schutzschaltung bei ca. 28 A an 1 Ohm. Bei Sinusaussteuerung beider Kanaele lag der Strom etwas unter diesem Wert, aber noch oberhalb der theoretischen 16 A (Effektivwert) bei Nennleistung... bei Netzunterspannung ging der Wert im erwarteten Rahmen zurueck - das Netzteil ist zwar hart, aber anscheinend fuer die Endtransistoren nicht stabilisiert...

Gruss

Micha
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

respekt! was ihr so alles recherchiert. hätte nicht gedacht, dass sowas speziell irgendwo im web abgelegt ist...

viell. findet ihr irgendwo auch nen schaltplan für meine welter ACPP60 monos. dann könnten wir uns mal anschauen, ob die e80cc anstelle der ecc82 funzen würde.


h.
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