hier nun nach langem quengeln der Bericht zur Notch...
Anfang August schlenderte ich durch die Zeitschriften-Bude meines Vertrauens und erblickte das Hochwirkungsgrad-Spezial der Klang + Ton. Heft kurz durchgeblättert und gekauft.
Hochwirkungsgrad ist immer spannen, so blätterte ich die Zeitung durch und erblickte ein Projekt mit mir wohl vertrautem Breitbänder, dem BG20 von Visaton. Der Treiber kostet schlappe 25,- Euro auf dem freien Markt und werkelt schon über ein Jahr in meiner CT230, die aus meiner Sicht ein wirklich fantastischer Lautsprecher ist. Aber zurück zu dem angesprochenen Bauvorschlag welcher unter dem Namen Notch geführt wird.
Der Lautsprecher besteht pro Seite aus zwei Bassreflexgehäusen mit je 50 Liter Volumen, in jedem Gehäuse arbeitet ein Bg20 wobei ein BG20 mehr oder weniger ungefiltert arbeite, also als Breitbänder, und der zweite im Tiefton unterstützt. Ab 7000 Hz bekommen die beiden Pappmembraner dann amtliche Unterstützung von dem Hochtonhorn TL16H welcher auch aus dem Hause Visaton kommt.
Für mich war schnell eine Entscheidung gefallen, aber wenn man sich das Wohnzimmer mit der Süssen teilt, ist klar, dass man das nicht alleine entscheiden kann/will...
...der Lautsprecher war in der Klang + Ton aber sehr gut fotografiert und so stand nichts im Weg einen 1,8 Meter hohen Lautsprecher im Wohnzimmer zu installieren - Schwein gehabt und danke an den Fotografen, weiter so!
Die Chassis waren schnell bestellt. Im Baumarkt lief die Kreissäge eine halbe Stunde dann konnte ich zusehen, wie ich die Bretter in den Smart bekomme - passte aber genau.
Die Gehäuse sind easy zu bauen, lediglich die Ecke für den Hochtöner müssen mit Gärung versehen werden, was Machbar ist. Ich hab drei-vier Nachmittage gesägt, gefräst und geleimt und fertig waren die Gehäuse. Die Frequenzweichen sind eigentlich auch unspannend und waren schnell aufgebaut.
Jetzt wurde es spannend, der erste provisorische Aufbau im Wohnzimmer.
Die Klang + Ton beschreibt den Moment welcher mir bevorstand wie folgt:
Lieber Christian Gather oder wer es sonst geschrieben hat. Ich werde mehrmals am Tag enttäuscht, das Gefühl kenne ich gut und den Gesichtsausdruck kann ich mir gut vorstellen, da brauche ich kein Video von! Wenn man so viel Erwartung aufbaut, dann muss man das auch halten. Ich habe Stunden im Keller verbracht, meine Freundin war total genervt, weil der Staub vom Fräsen ein paar Mal den Feuermelder ausgelöst hat und dann das!KLang + Ton hat geschrieben:"Anschnallen, liebe Leute. Und ziehen Sie den Gurt ruhig etwas strammer als sonst, denn die Notch straft ihre eher zierliche und gefällige Physis aber sowas von Lügen, dass es eine wahre Freude ist...
...und ich verspreche Ihnen, dass es sich lohnt, den sich jetzt einstellenden Gesichtsausdruck per Video festzuhalten...usw"
Der Lautsprecher lief in Bass und Grundton total aus dem Ruder, der federnde und schnelle Bass der CT230 war hier einfach nicht da. im Mittelton löst der Lautsprecher sehr schön auf eine geschlossene Widergabe war so aber nicht Möglich. Also erst mal die Frequenzweiche geprüft, alles richtig. Dann im Internet Tante google gefragt und auf der Seite der Klang + Ton fündig geworden. Da im Heft die Dämmung nicht beschrieben war, hab ich mal zwei Matten rein gelegt es gehören aber drei rein. Die Dämmung um die BG20 habe ich auch noch etwas geändert. Diese Änderungen haben den Lautsprecher recht ordentlich nach vorne gebracht.
Also noch mal an die Klang + Ton Redaktion
1. Dämmung gut beschreiben
2. Bilder sagen mehr als 1000 Worte
Nur so können Boxenbautechnische Nichtschwimmer wie meiner einer die Teile erfolgreich nachbauen.
Ich habe dann noch den Oberen Teil der Lautsprecher gekippt, betreibe den Bass jetzt oben und den Breitbänder unten und habe, was extrem Wichtig ist, den LAutsprecher ordentlich eingespielt (ca. 150 Stunden).
Ich denke jetzt ist der Zeitpunkt für eine erste Klangbeschreibung.
Um es vorweg zu nehmen, der Lautsprecher spielt jetzt sogar etwas besser, als ich es mir erhofft habe. Die Entlastung des Breitbänders (einer der BG20) verbessert die räumliche Wiedergabe noch einmal deutlich, die Auflösung wird vom Hochtonhorn noch einmal drastisch verbessert. Der Hochton ist im Vergleich zur CT230 natürlicher und ist völlig unnervig. Die bessere Hochtonwiedergabe und der entlastete BG20 sorgen somit für eine natürlichere Wiedergabe von Instrumenten und Rauminformationen. das ist mir heute noch einmal bei der Brubeck Platte "Times up" aufgefallen. Mit der Notch erlebt man den Raum intensiver, das Schlagzeug erzeugt auf dem Stück "Take Five" rechts ein Echo, diese Information fehlt z.B. bei der CT230.
Im Bass und Grundton freue ich mich immer wieder über die Dynamic welche dieser Lautsprecher inne hat. Eine voll durchgetretene Bassdrum ballert einfach wie eine voll durchgetretene Bassdrum, da muss das Gehirn nicht erst lange rumrechnen um das Geschehen zu verstehen.
Fazit :Ich habe jetzt einen Lautsprecher der auf Grund seiner Dynamic irre viel Spass macht und trotzdem sehr gut auflöst und sehr gut räumlich darstellt, Holz klingt nach Holz Blech nach Blech.
Leute die schlank abgestimmte Lautsprecher mögen sollten die Finger von der Säule lassen, wer aber einen Live Sound mit ordentlich Bass mag und gerne mal so richtig die Sau fliegen lässt kann gerne mal bei mir vorbei kommen und sich die Teile anhören.
Ende gut alles gut!
Gruss /// Ole
P.S. will jemand Bilder sehen