Garrard 401

Die Teller drehen sich immer wieder und immer wieder ...

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sören
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Beitrag von sören »

vintage64 hat geschrieben:... und ihm das Rumpeln abzugewöhnen bedeutet viel Aufwand.
Moggän!

1. Kokomo-Kit?
2. (andere) Zarge? ... das wären meine Schritte ...

Viele Grüße
Sören
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Reimar
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Beitrag von Reimar »

Wuerde ich auch so sehen, ich glaube eine "Schwabbel-Zarge" ist fuer den 401 nicht das richtige, hart angekoppelt auch nicht, ich habe meinen mit Squashbaellen abgekoppelt - ich denke die bieten den besten Kompromiss zwischen Rumpelreduzierung und Kontrolle.

Das Kokomo-Kit hab ich auch verbaut - ein absolutes Muss finde ich.

Gruss
Rübe
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Beitrag von Rübe »

Hi Henning,

hier ein paar Gedanken zu Garrard 301 und 401. Ich hatte über einen Zeitraum von gut 6 Jahren einige Garrards 401 und 301 versucht. Sie waren in verschiedenen Erhaltungs- und Restaurierungsstufen. Ich schreibe hier meine Erfahrungen, sie müssen nicht mit den Erfahrungen anderer User übereinstimmen.

Das mit dem Kokomo ist im ersten Moment eine sehr feine Sache. Es bringt beim 401 einen deutlichen Gewinn an räumlicher Darstellung und "Ruhe", allerdings habe ich auch negative Erfahrungen sammeln müssen: ich hatte 3 Stück 401er, deren Achsboden Laufspuren der Kokomo Kugel aufzeigten. Will sagen: die Kugel hatte sich in die Achse geschliffen. (Harte Kugel "weiche" Achse) Das Loch war ordentlich groß und in einem Fall schliff dann sogar der Teller am Chassis, wenn man diesen einseitig leicht belastete.

Bei meinen Bastin 301 hatte ich auch ein K-Kit versucht, den habe ich aber wieder entfernt, aus Angst, die Achse könnte Schaden nehmen. Interessanterweise war der klangliche Benefit mit Kokomo beim 301 geringer als beim 401. Letztlich würde ich keines mehr verbauen und den Garrard so betreiben, wie er vorgesehen war: nämlich mit der originalen Tellerlager (Thrust Plate). Übrigens habe ich noch nie auf dem freien Markt eine einzelne NOS Tellerachse gesehen.

Gaaaanz wichtig ist der Austausch aller Federn. Natürlich, auch ein neues Reibrad ist elementar. Was die Zargen angeht, so bin ich der Meinung, dass der klangliche Unterschied der verschiedenen Zargenkonzepte nicht so groß ist, der Unterschied der verschiedenen Restaurierungsstufen ist aber deutlich hörbar. Aber auch hier entscheidet natürlich der persönliche Geschmack und der Anspruch. Für mich ist es - wie bei Reimar auch - eine Ankopplung über Squashbälle.

Übrigens finde ich ich folgendes sehr interessant: Hat jemand schon mal festgestellt, dass das von den großen Restaurierungsfirmen (z.B. Loricraft, nht, oder Bastin) werksseitig mal ein anderes als das originale Tellerlager verbaut wird?

Mein Fazit: Garrard 301 oder 401 - ganz nach Geschmack - so original wie möglich lassen, behutsam restaurieren, einfach viel ausprobieren und dann nur noch gute Mucke hören.

Gruß Elmar :beer
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Reimar
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Beitrag von Reimar »

Rübe hat geschrieben:Das mit dem Kokomo ist im ersten Moment eine sehr feine Sache. Es bringt beim 401 einen deutlichen Gewinn an räumlicher Darstellung und "Ruhe", allerdings habe ich auch negative Erfahrungen sammeln müssen: ich hatte 3 Stück 401er, deren Achsboden Laufspuren der Kokomo Kugel aufzeigten. Will sagen: die Kugel hatte sich in die Achse geschliffen. (Harte Kugel "weiche" Achse) Das Loch war ordentlich groß und in einem Fall schliff dann sogar der Teller am Chassis, wenn man diesen einseitig leicht belastete.
Hast Du das mal mit Robert besprochen? Was sagt er dazu?

Gruss
Rübe
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Beitrag von Rübe »

Hallo Reimar,

nö, habe ich nicht. BITTE nicht falsch verstehen: Das Kokomo Kit ist ein Klasse Ding und ich stelle es NICHT in Frage! Es ergaben sich mit ihm deutliche klangliche Verbesserungen, insbesondere beim 401. :!:

Aber ich hatte das Problem mit den Tellerachsböden, die deutliche Laufspuren aufwiesen - und dass nach nur 3 Jahren. Vielleicht gab es mal herstellungsbedingte Qualitätsunterschiede bei den Achsen und ich hatte "weiche" erwischt. Keine Ahnung.

Wäre für mich mal ganz interessant zu erfahren, ob jemand sein Kokomo länger als 3 oder 4 Jahre laufen hat und keinen beschädigten Achsboden hat.

Gruß Elmar
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Reimar
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Beitrag von Reimar »

Meiner ist jetzt seit knapp 3 Jahren mit Kokomo im Einsatz, ich habe ihn aber als Dauerleihgabe verborgt, mal sehen ob der Beglueckte das mal begutachten kann - interessiert mich ja auch ob es meinem Schaetzchen gut geht.
Wenn ich was weiss melde ich mich.

Ich weiss, dass Robert sehr lange experimentiert hat um die richtige Material/Oelkombination herauszufinden und er hat auch sehr viele Belastungproben gemacht.
Was ich mir gut vorstellen koennte ist, dass es evtl. auf das Alter der vorhandenen Achse ankommt, wenn die Lager schon sehr lange gelaufen sind ist evtl. die gehaertete Schicht schon runter oder nur noch sehr duenn gewesen.

Gruss
Rübe
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Beitrag von Rübe »

Hallo Reimar,

Robert`s Öl verwende ich auch und würde kein anderes verwenden. Meinen 301 auf Fettlager umrüsten, das wäre noch mal was, aber ich bin sehr zufrieden. Ich muss aber dazu sagen, dass es sich eigentlich um ein 51400/1 handelt, also einen 301, der mal ein Fettlager hatte, aber irgendwann im Laufe seines Lebens auf Öllager umgerüstet wurde.
Was die Achsen angeht, so kann ich mir nicht vorstellen, dass die Achsen im laufe der Jahre so altern. Es hat vielleicht einen anderen Grund. Aber, ich habe keine Ahnung von Metallurgie und kann nur raten.

Gruß
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vintage64
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Beitrag von vintage64 »

Moin @all !

Vielen Dank für die vielen Anregungen. :Chin3:
Hab' mir schon so einige Ersatzteile bei ebay uk zusammen gesammelt, darunter auch ein Plattentellerlager mit Bronze-Kugeln.
Die Abkopplung mit halben Squash-Bällen werde ich unbedingt auch probieren.

Die Restaurierung mit neuer Zarge startet bei mir allerdings erst in ein paar Jahren ... (der 1019 macht sich hervorragend und ich benötige erstmal einen ordentlichen Bastel-Raum mit großem Tisch ...)

Viele Grüße ! :beer
Vinyl LPs und Audio Röhren fürs prätentiöse Musik hören :wink:
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Tubes
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Beitrag von Tubes »

Als Inspiration hier ein sehr schöner 301:

[img:1000:750]http://www.pisshead.net/AAA/nido-garrard.jpg[/img]
Grüße
Heiner

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waterl00
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Beitrag von waterl00 »

Wow, traumhaft schönes Gerät.

Ist das Deiner?
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Beitrag von Tubes »

Leider nicht ... :cry

Ich besitze nur die französische Steinplatine ... :wink:

Der Spieler gehört Nils, der viel Wissen und Arbeit investiert hat.
Grüße
Heiner

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waterl00
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Beitrag von waterl00 »

Tubes hat geschrieben:
Ich besitze nur die französische Steinplatine ... :wink:
Gibt schlimmeres :lol:
Andreas vom wilden Westen
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Beitrag von Andreas vom wilden Westen »

Hallo zusammen,

ich setze mal ein Bild meines inzwischen fertigen 401ers dazu:

[img][URL=http:800:600]http://img41.imageshack.us/img41/3351/p1000936d.jpg[/img]

Was habe ich gemacht?

Obgleich das Gerät NOS 2004 ist, habe ich die Lager revidiert und unter jenes für den Teller, den Dämpfungsringe umfassen, wurde ein Messingabschluss gesetzt. Die Auflage ist eine Goldmund-Relief-Matte. Die Zarge ist aus massiver Buche, auf dem eingeschraubten Boden mit drei RDC-Flachkegeln sitzen innen Klötze; auf diesen stehen vier in der Höhe einstellbare Gerätefüße, auf denenen die Motorplatte aus acrylglasverstärktem MDF ruht. In sie ist das Chassis etwa acht Millimeter tief eingelassen. Rechts hinten ist die Platte rechteckig ausgeschnitten, so dass ein wechselbares Armbrett als Einsatz hineinpasst. Im Moment ist ein DFA 105 montiert; dieser führt ein Empire MC 1000 vdH, dessen Signal von meinem Hoerwege verstärkt wird.

Klingt ganz ordentlich :D

Gruß

Andreas
Zuletzt geändert von Andreas vom wilden Westen am So 29. Apr 2012, 05:28, insgesamt 2-mal geändert.
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China
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Beitrag von China »

Klingt ganz ordentlich

Liest sich auch sehr :king: ordentlich und durchdacht. :OK:
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Guten Morgen Andreas!

Schönes Projekt!
LG

Tom
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Beitrag von Thargor »

Hi,

gefällt mir. Passt alles sehr gut zusammen, vor allem die schlcihte Zarge passt sehr gut zum Rest. Und wenns denn auch gut klingt: :mrgreen: :OK:

Viele Grüße!
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

Wann war Dein letztes Live-Konzert?
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Garrard

Beitrag von kursk01 »

Andreas vom wilden Westen hat geschrieben:
Was habe ich gemacht?

Obgleich das Gerät NOS 2004 ist, habe ich die Lager revidiert und unter jenes für den Teller, den Dämpfungsringe umfassen, wurde ein Messingabschluss gesetzt.
Hätte ich gern etwas genauer. Kannst Du Du mir ein Foto schicken?
Andreas vom wilden Westen hat geschrieben:
Die Zarge ist aus massiver Buche, auf dem eingeschraubten Boden mit drei RDC-Flachkegeln sitzen innen Klötze; auf diesen stehen vier in der Höhe einstellbare Gerätefüße, auf denenen die Motorplatte aus acrylglasverstärktem MDF ruht.
Da hätte ich auch gern ein Foto!
Andreas vom wilden Westen hat geschrieben:
In sie ist das Chassis etwa acht Millimeter tief eingelassen. Rechts hinten ist die Platte rechteckig ausgeschnitten, so dass ein wechselbares Armbrett als Einsatz hineinpasst.
Klar, auch davon!

Gefällt mir sehr gut, dieses Projekt.

Grüße

Rainer
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