Kabel von ANALOG-TOOLS

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Tubes
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Kabel von ANALOG-TOOLS

Beitrag von Tubes »

Moin,

eigentlich wähnte ich das Kabelthema als abgehakt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Durch Umstellen der Anlage erwiesen sich meine bisherigen Kabel als zu kurz. Eine Anzeige von Christian Schmauder, in der er die analog-tools Vorserienmodelle seiner neuen NF- und LS-Kabel anbot, führte zur Kontaktaufnahme. Lange Rede, kurzer Sinn, nun sind sie hier bei mir.
Das Äußere der Kabel unterscheidet sich im Umfang und der Festigkeit von meinen bisherigen Kabeln – sie sind etwas dicker und gefühlt weich, also sehr flexibel.


Die analog-tools-HP informiert:

„Die analog tools Kabel werden aus Kupfer und Baumwolle komplett von Hand gefertigt. Die Kupferleiter bestehen aus verschieden starken einzeln gelackten hochreinen Kupferdrähten. Diese Drähte wurden in einem speziellen Verfahren erstellt, das eine besonders glatte Oberfläche und bestimmte Metallstruktur garantiert. Die Drahtstärken wurden so gewählt, daß über das gesamte Frequenzspektrum eine besonders ausgewogene Wiedergabe erreicht wird. Die Leiter werden miteinander verseilt und dann mit Ennemoser C37 Lack mehrfach lackiert. Als Dielektrikum verwenden wir reine ungebleichte Baumwolle. Als Stecker werden Eichmann Bullet Plugs oder Phono Pods verwendet. Verlötet werden die Kabel mit bleifreien Cardas Silberlot, so daß die RoHS konformität gewahrt ist.“


Zum NF-Kabel:

„Das analog tools Cinch NF Kabel besteht aus 8 verschieden starken Kupferleitern. Es wird wie eine DNA als Doppelhelix um einen Baumwollkern gewickelt, dabei wird ein genau definierter Abstand zwischen den Leitern eingehalten. Das Kabel ist in der Regel nicht geschirmt, kann aber auf Wunsch auch mit einem Schirm versehen werden.“


Es geht los ...

Ersetzt das neue Kabel das alte zwischen CDP und Direkteingang des 45er, scheinen die Musiker einem Jungbrunnen entsprungen; alle Schallereignisse sind schnell, akzentuiert und transportieren eine Flut von Informationen aus den LS. Eine deutlich, räumliche Anmutung gepaart mit realistischem Ein- und Ausschwingen von Klangereignissen animieren dazu, einfach nur der Musik zu lauschen und sie zu genießen.

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100410/rcbit4ou.jpg[/img]

RENAUD GARCIA-FONS - ORIENTAL BASS - Pflichtplatte - dreht sich gerade im Hoerwege. Renaud spielt den Bass mit einer Technik, wie kaum ein anderer. Wie ihr wisst, sind meine Hörner keine Kinder von Traurigkeit, was den Bass betrifft; voll und dabei doch furztrocken. Nicht, dass der Bass an Mächtigkeit verloren hat, aber er kommt jetzt noch etwas definierter und klangstärker, sprich farbiger bei besserer Binnendynamik, d.h. Differenzierung kleinster Lautstärkeunterschiede (nach K.Renner, leider zu früh verstorben). Man hört Renaud schnaufen bei der "Arbeit", und das laut und deutlich.

Ein weiteres Testross ist die CD SHADOWS IN THE RAIN. Beim ersten Stück - Roxanne - malträtiert JENS THOMAS seinen Flügel, spielt mit einer Hand die Begleitung während die andere perkussiv Rahmen und Saiten bearbeitet. Die Raumillusion ist nahezu perfektes 3D. Man meint, förmlich um den Flügel herumlaufen zu können.
Das Titelstück wird von SIDSEL ENDRESEN gesungen, aber wie! Und schlagartig stehen die Härchen, Gänsehaut pur!
Das alte Kabel kann da nicht mehr mithalten, wie sich nach kurzem Kabelwechsel ganz klar hören lässt.

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100410/ybhuz2no.jpg[/img]

Wird fortgesetzt ...
Grüße
Heiner

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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Moin Heiner,
welches waren den die "alten" Kabeln?
Dope?
Finde deinen Bericht interessant!
Du , es wäre jedoch schön, wenn ich den "Gegenspieler" auch erfahren dürfte :wink:

Gruß
Rolf
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Tubes
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Beitrag von Tubes »

Moin,

NF-Antagonisten waren die hervorragenden Kabel von Dope (Silver Mica) und van den Hul (THE INTEGRATION HYBRID). Während das Dope-Kabel mittlerweile einen höheren Bekanntheitsgrad hat, hat das vdH-Kabel hierzulande immer noch den Geheimtipp-Status.
Grüße
Heiner

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Beitrag von s_chris »

Hi,

zu meiner Schande muß ich gestehen, daß die Daten auf den analog tools Seite recht veraltet sind. Heiner hatte ich auch nicht eingeweiht. Also zur richtig Stellung:

Die einzelnen Leiter bestehen nicht mehr aus unterschiedlich dicken Drähten. Die Drähte haben mittlerweile alle den gleichen Durchmesser. Z.B. bei einer Acapella Sarastro (hat extrem wenige Phasendrehungen) hat sich gezeigt, daß unterschiedlich dicke Leiter zu leichten Phasendrehungen führt.

Es ist mittlerweile keine Doppelhelix mehr im Sinne einer DNA. Es wird weiter Baumwolle als Dielektrikum genutzt, aber nicht mehr um einen Baumwollkern. Der mechanische Aufbau des Kabels ist jetzt anders. Der Baumwollkern an sich ist etwas zu weich, was gerade in Punkt Binnendynamik aber auch in Sachen saubere Darstellung Impulsen, wie z.B. Klavieranschläge von Nachteil ist.
Ich verwende zum lackieren der Leiter nicht mehr C37. C37 bringt da etwas ist aber mechanisch nicht ausreichend. So wie ich die KAbel jetzt mechanisch aufbaue, bringt C37 keinen Vorteil mehr. Ich verwende C37 auf Wunsch für die Tonarme.

Durch die vielen Versuchsreihen hat sich der Aufbau bzw. Mechanik des Kabels als wesentlicher als z.B. die Verwendung des Kupfers heraus gestellt. Erst wenn die Mechanik stimmt, kommen die Vorteile der Metallstruktur zum tragen. Ein wesentlicher Faktor ist die Resonanzoptimierung des Kabels. Zum Beispiel müssen beide Leiter sehr starr gegeneinander fixiert werden.

Die Kabel von Heiner sind geschirmt. Ich verwende einen Polyamidschlauch, der sehr dünn mit Silber beschichtet ist. Somit hat der Schirm verschwindend geringen Einfluß, so daß ich mittlerweile alle NF Kabel damit schirme.

Gruß Chris
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Beitrag von Tubes »

Danke für die klärenden Worte ... :beer

Als Nächstes habe ich meine Insel-CD A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM von GIANLUIGI TROVESI gehört und fast nicht wiedererkannt, bzw. noch nie so eindringlich gehört. Es gibt von mir keinen weiteren Kommentar außer der Aufforderung, diese CD (jetzt echt günstig) zu kaufen und anzuhören - mehrmals. Sie ist musikalisch unschlagbar und klanglich ein absolutes Highlight. Das Konzert wurde live eingespielt; die Musiker unter euch wissen, was das bedeutet. Hört die CD schlussendlich mit dem neuen Kabel und es bedarf keiner weiteren Diskussion.

[IMG:300:300]http://s1.directupload.net/images/100412/arqqda4k.jpg[/img]


Das Intro von MELOS bläst PAOLO FRESU solo auf der Trompete, der beigemischte Hall verschwindet in einem großen Raum, langsam abklingend, die kleinste Klangwolke ist zu hören und die Größe des Instruments passt haargenau. Das Klavier setzt dazu ein, sparsam von den Besen des Batteristen umschmeichelt, perlen die Single-Notes aus den Boxen. Das ist große Klasse. Es fällt schwer auf Einzelereignisse zu achten, weil die Musik einen einfängt.

Das zweite Stück beginnt mit einem Drum-Solo, das es in sich hat, kurz, aber alles drin. Hart angeschlagene Felle und viel Blech kommen sehr realistisch rüber. Ganz klar zu differenzieren ist dabei der Schlag aufs Fell oder Blech und das anschließende, lange Resonieren des Kessels oder Metalls. Minimal verzögert, dadurch täuschend echt.
Unisono kommt die Einleitung des Themas, gespielt von Sax, Trumpet und Piano; dann übernimmt das Sax den musikalischen Solopart bis zur Wiederholung des Themas. Das hat Kraft und Größe in der Abbildung und ist, bei geschlossenen Augen, beängstigend realistisch.
Beim dritten Stück kann man wunderbar den Tönen des Sax folgen mit den charakteristischen Klappengeräuschen und vor allem der vibrierenden Luftsäule des Saxophons.

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100412/6w2ndwqt.jpg[/img]

Das Kabel verhält sich m.M.n. wohlwollend neutral, ohne der Musik irgendwelche Artefakte beizufügen. Es ist über den gesamten Bereich extrem durchlässig. Jedes kleinste Detail ist hörbar, ohne auch nur eine Spur von Lästigkeit. Das gefällt mir persönlich ausgezeichnet.

Wird fortgesetzt ...
Grüße
Heiner

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Beitrag von chronomastersvoice »

Moin Heiner,
sehr interessanter Bericht.
Ich hatte das Thema eigentlich auch schon abgehakt. Hab lange und zufrieden mit Stephan`s Kabeln gehört.
Ich bin nun dazu übergegangen mir ein Kabel selber zu bauen, ähnlich Deinem Aufbau. Nur verseil ich die Kabel nicht, sondern verflechte sie.
Wenn hierbei extrem genau gearbeitet wird, bekommt man ein super Kabel zustande, das genau so wie du es beschrieben hast eine mords Auflösung bringt. Arbeitsaufwand 12 Stunden, Kosten 45€.
Schirmung war hier auch notwendig. Ich hab bis jetzt noch kein besseres gehabt. Vergleichstexte an anderen Anlagen waren durweg erfolgreich.
Mog Gaut

Linus
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.
Khalil Gibran (1883 - 1931)
[img:69:108]http://www.world-of-smilies.com/html/im ... 008320.gif[/img]
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Beitrag von s_chris »

Hallo Linus,

es freut mich, daß Du mit deinem Kabel so zufrieden bist. Ich habe vor über 20 Jahren auch mit meinen DIY KAbel angefangen und am Anfang schon ganz gute Ergebnisse erzielt. Gerade bei Kabel kann man im DIY Bereich schon sehr gute Ergebnisse erzielen.
Wenn ich Dir einen Rat geben darf: probier mal was anderes als flechten.

Was zum Beispiel schon sehr gut funktioniert sind die Vorschläge von chris vennhaus:

http://www.venhaus1.com/diysilverinterconnects.html

Damit kann man schon sehr ordentliche Kabel bauen. Man muß gar nicht unbedingt die Litzen dort bestellen. Es geht auch im DIY. Man kann gut z.B. 6 lackierte Kupferdrähte verseilen (bekommt man hier www.spulen.com genauer
http://www.spulen.com/shop/product_info ... ts_id=1254 .

Nach der Anleitung von Vennhaus 2 solche Leiter um ein Baumwollseil winden, einen Baumwollschlauch drüber und man ist sehr gut dabei.
Das Baumwollseil bekommt man hier als Meterware
http://www.seil-shop.de

Man kann ruhig mal mit der Windungszahl experimentieren. Die von Vennhaus angegebenen Abstände sind nicht sehr praktikabel, wichtiger als die Windungszahl ist, dass der Leiter sehr stramm um das Seil gewickelt wird, also engere Abstände wählen und ein etwas dickeres Seil z.B. 8mm.
Noch besser wird es, wenn man über das Baumwollseil einen fein gewobenen Baumwollschlauch zieht und dann die Leiter darum wickelt. Ein weiterer Baumwollschlauch darum. Als Stecker z.B. Kupfer Bullet Plugs und fertig. Das ist wesentlich besser als alle Flechtversuche, die ich probiert habe. Und ich habe über Jahre Unmengen von versuchen dazu gemacht.

So habe ich meine DIY Kabel vor einigen Jahren gebaut und das hat mir wesentlich besser als vieles Highend Zeug gefallen.

Ich hoffe ich darf erwähnen, dass ich in den analog tools Kabel einen anderer Weg gehe. Die Kabel wurden erst an meiner aktiven VOTT entwickelt, aber irgendwann kam ich da nicht mehr weiter. Die neuesten Versionen wurden an einer Acapella Sarastro, Campanella und Violoncello entwickelt, die Entwicklungsschritte, aber auch Irrwege ziemlich brutal aufzeigen, die an der aktiven VOTT nur erahnbar waren.

Gruß Chris
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Beitrag von Bender »

Hallo Chris,

wie du hier aus dem Nähkästchen plauderst gefällt mir sehr gut :OK: :OK: :OK:

@Heiner: die 4 Platten, von denen ich noch nie etwas gehört habe, werden grade vom Napster Server geschnuckelt, ich habe Hoffnung, dass mir ein sehr schöner Hörabend bevor steht.

Gruss /// Ole
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Beitrag von Tubes »

Grüße
Heiner

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Beitrag von s_chris »

Hi,

zu dem Bild von Heiner möchte ich ergänzen, dass es sich (wie oben von Heiner erwähnt) um ein Vorserienmodell handelt. Die Serienkabel sind besser verarbeitet. Die Serien Kabel sind mit schwarzen Geflechtschlauch. Ich überarbeite gerade die Homepage, dort wird es dann auch Bilder der aktuellen Kabel geben.

Gruß Chris
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Beitrag von Tubes »

Moin,

weitere Eindrücke, die ich in den letzten Tagen gesammelt habe.

Kurz zu BRAD MEHLDAU. Endlich eine Klavier Live-Einspielung, die diesen Titel verdient hat. Klang, Raum und Atmosphäre sind fast perfekt eingefangen, die Musik und sein Spiel sind perfekt - unbedingt öfter hören. Das Klavier ist eher trocken im Klang, kein künstlicher Hall aber Luft um das Instrument herum und dieses unbeschreibliche Gefühl, unter vielen Leuten zu sein, auch wenn man sie nicht hört.
Diese 'virtuelle' Atmosphäre transportieren die Kabel vortrefflich. Anschlag und Ausformen des Flügelklangs sowie Ausklingen der Töne gelingen exemplarisch ... :OK:

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100419/mfrkurwp.jpg[/img]

TOSCA – wundervolles Intro, klassische Orchesteraufteilung , weitgefächerter Raum, Raum, Raum, gewaltige Dynamik ohne Kompression und dann - RECONDITA ARMONIA!: sehr gute Sprachverständlichkeit und schon wieder muss ich die Haare runterbürsten – Tosca sei tu! Ach ja, es ist die TOSCA mit PRICE, DI STEFANO, TADDEI unter VON KARAJAN (DECCA).

[IMG:300:300]http://s5.directupload.net/images/100419/xnm52m7t.jpg[/img]

Analoge Fortsetzung folgt ...
Grüße
Heiner

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Beitrag von Tubes »

Moin,

bei dem schönen Wetter will gut Ding Weile haben ... :wink:

An den letzten Abenden habe ich vornehmlich LPs gehört. Dazu habe ich nur den Phonostrang der Thöress Vorstufe mit dem Eingang der modifizierten 45er verbunden. Das spart eine Stufe.

Es gibt ein paar ECM-Scheiben, die mich mittlerweile seit Jahrzehnten begleiten und dabei musikalisch nichts an Faszination verloren haben. Ganz im Gegenteil, immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Dabei ist der Klang in der gewohnten ECM-Qualität, die man gut finden kann, oder auch nicht.
Die erste konstante Größe: Das PAUL MOTIAN TRIO mit LE VOYAGE, ECM 1138 ist imho eine Pflichtscheibe für Avantgardejazz-Liebhaber. Das Trio mit J.F. JENNY-CLARK (b) und C. BRACKEEN (ts, ss) – spielt auf, dass mir die Kinnlade sackt. Unheimlich schnell, dynamisch packend mit ganz viel Luft und Raum; flirrendes Blech einhergehend mit üppigem Detailreichtum, abgrundtiefer tlw. gestrichener Akustikbass und dazu die manchmal quakenden Eingaben des Sax ziehen mich augenblicklich in ihren Bann (DS).

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100428/cljvmp9v.jpg[/img]

Das Alles vor einem unheimlich ruhigen Hintergrund, aus dem sich die Töne formen und verebben (Anschlagen und Ausklingen des Blechs, Hallanteile, Anblasgeräusche). Trotz dieser Flut von Informationen nervt nichts und die Interaktion der Protagonisten ist förmlich zu spüren. Mit den Christians Kabeln ist alles noch einen Tucken dynamischer, auch plastischer in der Darstellung. So steht der Bass nicht im rechten LS, sondern ein klein wenig zum Zentrum gerückt. Diese Durchlässigkeit begeistert mich.

Die zweite Konstante: JACK DE JOHNETTE'S SPECIAL EDITION - TIN CAN ALLEY , ECM 1189, wesentlich melodischer als P.Motian mit dem akustischen Schmankerl, dass im ersten Stück auf der einen Seite das Tenor-S von Chico Freeman und auf der anderen das Bariton-S von John Purcell im Dialog zu hören sind mit einem sofort ins Ohr gehenden Thema, kongenial begleitet von DeJohnette (dr) und Peter Warren (b). Tja, das klingt lebensecht; da wird nichts geschönt, alles kommt knallhart rüber mit überrragender Dynamik und Aufdröselung subtilster Klangspuren.

[IMG:300:300]http://s1.directupload.net/images/100428/lifnpaif.jpg[/img]

Dejohnette ist für einfach mich einer der Besten an der Batteria. So macht es richtig Spaß, den unterschiedlichen Blechen zu lauschen, wie von leicht angetippt bis hin zur schieren Explosion ein immenser Reichtum an klanglichen Facetten präsentiert wird. Klasse!

Wird fortgesetzt ...
Grüße
Heiner

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Beitrag von Bender »

JACK DE JOHNETTE ist eine guter Einwurf...

Musik und Literatur
...es gibt so viele gute Bücher und Alben von denen man nichts weiss :cry:

Ich arbeite daran meine Lücken zu schliessen /// Ole

P.S. das Album ist im Zulauf!
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Beitrag von Tubes »

Moin Ole,

wie gefällt Dir die Jack Dejohnette Platte?


Weiter geht es bei mir mit ausgesuchten LPs. Für den rein akustischen Spaß habe ich folgenden Direktschnitt aus meinem Regal gezogen: THE CHRIS BARBER BAND - COME FRIDAY - Jeton DirectCut aus den End70ern. Imho eine der besten Platten überhaupt, die von Chris erschienen sind. Unvergessen der Wild cat blues und - thrillermäßig - St. Louis Blues!!! Wer die Platte hat, weiß wovon ich rede. Bei abgedunkeltem Licht entsteht sofort intime Liveatmosphäre, tlw. erschreckend live, wenn man mit geschlossenen Augen hört.

[IMG:300:300]http://s10.directupload.net/images/100504/jeet34th.jpg[/img]

Es treten jetzt kleine Details zu Tage, die sonst offensichtlich leicht überdeckt wurden und damit außerhalb meiner Wahrnehmung lagen. Ob es Griff- oder Klappengeräusche, das leichte Antippen von Blech oder Fell, das Knarzen und Schnalzen von Basssaiten oder einfach Aufnahmeereignisse sind, alles gemeinsam verstärkt den Eindruck des Live-Erlebnisses. Und die Posaune, die Posaune ...
Wieder sind es Durchhörbarkeit und Dynamik, die den Unterschied machen. Daran kann ich mich gut gewöhnen ... :OK:
Grüße
Heiner

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Beitrag von Tubes »

Moin,

von der oben gezeigten LP habe ich übrigens 3 Stück, zwei Originale und die Clearaudio-Kopie ... :mrgreen:

Ihr habt es sicher schon geahnt oder gar gewusst, ich habe mir die Kabel bestellt. Heute sind sie angekommen ... :bumping:

Um es mit Dittsche zu sagen, es perlt und perlt ... :OK:

Fotos und ein kleiner Abschlussbericht werden folgen!
Grüße
Heiner

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Beitrag von Tubes »

Also,

hier das versprochene Bild des neuen NF-Kabels:

[IMG:1024:768]http://s5.directupload.net/images/100617/khrncqzr.jpg[/img]

Die Optik hat sich zum Vorserienmodell wohltuend geändert - für meinen Geschmack jedenfalls. Das rustikale Outfit ist einem eleganten Schwarz gewichen und die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Auch die Haptik ist nicht mehr die alte. Das weiche 'Geschwabbel' ist weg und das Kabel hat entscheidend an Festigkeit gewonnen. Und nicht nur an Festigkeit, auch klanglich hat es nochmals ein wenig zulegen können. Doch dazu später mehr.
Zur Konstruktion könnte Christian evtl. noch etwas schreiben, weil ich nicht weiß, was sich unter dem schwarzen Kleid verbirgt.
Grüße
Heiner

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Beitrag von s_chris »

Hi,

den letzten update habe ich gerade erst bemerkt.
Im Hörerlebnis 72 ist jetzt auch ein Bericht über die Kabel erschienen.
Auf den Bildern sieht man, dass das eigentliche Kabel recht dünn ist, der dickere Teil ist eine Resonanzoptimierung. Wie die genau ausgeführt wird, ist mein Betriebsgeheimnis, da muß man sich schon eins zulegen und zerlegen ;-)) .
Die Kabel sind diesmal nicht geschirmt, (das weiß Heiner noch gar nicht ;-)))) , aber ich wollte keine Vorurteile wecken. Wenn es mal Probleme mit Brumm oder Einstreuung gibt, dann mach ich ihm geschirmte.

Die Kabel sind auch als Custom Made Versionen erhältlich. Generell sind die Performance und Reference Versionen nicht entschärft. Das heißt, sie sind innerhalb ihres Preisrahmen möglichst neutral und ich nenn es mal durchlässig abgestimmt.
Das kann auch mal nach hinten losgehen, da insbesondere die Reference alle Unstimmigkeiten in der Kette vorne durchreichen. So kann ich die Kabel auch etwas entschärfen (macht nur für die Performance Serie Sinn).
Es kommt darauf an, was der Kunde möchte. Wenn jemand die gesammte Kette möglichst optimieren möchte, zeigen die Reference recht gnadenlos, was vorne nicht stimmt. Möchte jemand mit den bestehenden Komponenten der Anlage möglichst gut hören und nicht weiter optimieren möchte, kann so auch fündig werden.

Gruß Chris

PS.: Die ersten NF Kabel, die Heiner hatte, sind bei mir zu einem Sonderpreis erhältlich, da es sich um Vorserienmodelle handelt.
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Beitrag von Tubes »

Moin,

PAT METHENYS - 80/81 ECM 1180/81 (LP und CD) ist ein Klassiker und veritabler Prüfstein jedweder Komponenten seit Jahren für mich. Das leicht dunkle, etwas verhangene Klangbild hüllt oft den Bass hinter einen wollenen Vorhang, der ein Folgen der Töne erschwert. Bei jeder Veränderung der Anlage muss u.a. diese LP bzw. CD Auskunft geben über den aktuellen Reproduktionsgrad. Der ist nach dem Wechsel des Kabels so, dass mehr Durchhörbarkeit und Luftigkeit und damit Authentizität bei gesteigerter Binnendynamik konstatiert werden kann und der Spaßfaktor in neue Höhen schnellt.

[IMG:300:300]http://s1.directupload.net/images/100623/qb8kplaj.jpg[/img]


Resümee

Meine Kette blüht klanglich wieder ein wenig mehr auf. Vorsicht, abgedroschene Phrase: Man hört seine Platten z.T. wirklich neu, entdeckt Unentdecktes und ist immer wieder faszinierend betroffen oder betroffen fasziniert. Diese subtile Innenspannung, diese Homogenität bei höchster Auflösung (eigentlich ein Widerspruch?), diese exzellente Kohärenz und mitreißende Grobdynamik begeistern mich immer wieder aufs Neue - Spaß pur!

Ganz dicke Empfehlung ... :OK:

Wer an einen Kabelwechsel denkt, unbedingt ausprobieren!
Grüße
Heiner

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Beitrag von Tubes »

Moin,

ich hatte gehofft, dass Chris noch etwas zu den Veränderungen am neuen Kabel schreibt, aber vielleicht macht er das ja noch.

Ansonsten ist in der aktuellen LP 6-2010 ein Test seines Tonarms - sehr schönes Teil ... :OK:
Grüße
Heiner

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Beitrag von s_chris »

Tubes hat geschrieben: hatte gehofft, dass Chris noch etwas zu den Veränderungen am neuen Kabel schreibt
Hallo Heiner,
das hatte ich nicht verstanden.
Das letzte Kabel von Dir hat einen höheren Querschnitt. Pro Leiter habe ich 6 * 0,4 mm monokristalline Kupferdrähte benutzt. Weiterhin konnte ich die Mechanik des Kabel verbessern, d.h. die einzelnen Leiter sind noch stärker gegeneinander fixiert.

Gruß Chris
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