mb-de hat geschrieben:
In jungen Jahren brachte mir ein (leider schon lange verstorbener) Handwerksmeister (Radio/Fernsehtechnik) den Trick bei, in solchen Faellen die Fassung auszuloeten, dann vorsichtig mit Laubsaege oder Lochsaege ein hinreichend grosses Loch in die Platine zu machen, um eine Magnoval-Fassung fuer Chassismontage einzubauen, dann genau dies zu tun, und die Anschluesse ueber kurze flexible Litzenstuecke mit den Leiterbahnenden zu verbinden... ich habe damit dem einen oder anderen Fernseher zu einem zweiten Leben verholfen, und den Trick auch schon beim einen oder anderen verhunzten Roehrenverstaerker benutzt - da meist mit Oktalfassungen.
Hallo Micha,
die Idee mit Loch und Durchstecken empfiehlt ebenfalls Rainer zur Linde, der sicherlich mehr als einmal verbratene Platinen - insbesondere von Gitarrenverstärkern - verarzten durfte.
Und nicht nur für den Reparaturfall, sondern auch bei brandneuen Bestückungen bietet sich diese unkonventionelle Methode an. Allerdings biegt er die Enden der Federkontakte, also die Lötösen, winklig um und verlötet sie - mit sattem Lötzinn versehen - auf den breiten Leiterbahnen (min. 70 µm Stärke) der Platine, die damit zusätzlich als Wärmeableiter dienen.
Ergänzend sind noch zwei kurze Abstandsbolzen vorzusehen, die den Metallkragen der Fassung beidseitig mit der Platine bombenfest verbinden. Dann kann man nämlich auch ohne Angstschweiß eine Röhre ziehen, ohne nicht gleich noch die Fassung aus der Platine herauszurupfen.
Aus der Praxis für die Praxis!
Grüße, Kurt
PS: Die Genehmigung zur Veröffentlichung der Kopie habe ich mir zuvor vom Redakteur der Elektor-Verlag GmbH, Herrn Raimund Krings, eingeholt.
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