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Dared MP-60

Verfasst: Mi 15. Sep 2010, 21:08
von Torte
Hallöchen :D !

Ich bin ein Neuling in der Röhrentechnik, und habe einige Fragen, deren Beantwortung ich hier erhoffe.
Ich habe mir einen Dared MP-60 gebraucht zugelegt. Jener ist mit folgenden Röhren bestückt: 2X 12AX7B, 2X 6SN7, 4X 5881, und eine 6E2. Alles "Made in China"! :Chin3:
Dieser Verstärker klingt ansich sehr angenehm ist aber recht schwach im Bass-Bereich. :cry:
Nun habe ich folgende Empfehlung erhalten.
Tausch aller Röhren, da niemand genau sagen kann, wieviele Betriebsstunden der Verstärker schon hinter sich hat.
Und zwar wie folgt: 12AX7B durch Ecc 803; 6SN7 durch 6N8S; und 5881 durch 6P3SE. (als europäische Neuware) :OK:
Ist dies eine gute Wahl? Bringt dies etwas im Bassbereich?
Leider neigt dieser Verstärker auch leicht zum Brummen. Kann ich dagegen etwas tun, oder ist da mit dem Röhrentausch Minderung zu erwarten?
Ansonsten bin ich zutiefst zufrieden. Ich mag das Aussehen und den eigentlichen Klang (bis auf die Basschwäche), sodas ich meinen alten Verstärker in Rente geschickt habe. Und Leistung ist mehr als genug vorhanden, meint zumindest mein Nachbar :twisted: der erboßt rüber kahm, als ich 40% der möglichen Lautstärke erreichte. :mrgreen:

Wenn ich den Tausch der Röhren durchgeführt habe, lohnt es sich die alten Röhren überprüfen zu lassen, und diese als Plan B wegzulegen. Weiß jemand, wo ich die Prüfung durchfüren lassen kann, und zu welchem Preis? :?:

:think: Herzlichst verbleibend, Torte :think:

Verfasst: Mi 15. Sep 2010, 21:21
von ADausF
Hallo Torte,
Die Röhren sollte man so ersetzen können wie Du geschrieben hast.
Der Bass sollte straffer werden, muss aber nicht.
Das Brummen kann weniger werden, muss aber nicht.
Wenn diese Röhren am Ende sind, dann sind sie eben reif für die Tonne...
Kenne den Amp nicht und bin kein Röhrenspezi.
Vielleicht kommen detailierter Antworten von den "Allwissenden" :mrgreen:

Gruss :beer
Andreas

es

Verfasst: Mi 15. Sep 2010, 22:03
von dieterschn
du könntest die 5881 gegen EL34 tauschen.
Wie es allerdings mit dem Ruhestrom dann aussieht
kann ich bei dem Amp nicht sagen...
Laut dieser Webseite wird dieser Amp auch
mit der EL34 ausgeliefert.
http://www.musikdepot.ch/site/palette/mp-60.html

Jedenfalls mehr Druck im Bass könnt es ergeben.

lg Dieter

Verfasst: Do 16. Sep 2010, 09:29
von Doomit
Hallo,

die 5881 ist pinkompatibel zur EL34, mehr aber auch nicht.
Die elektrischen Daten sind abweichend.
Lass dich wegen Röhrentausch mal hier http://www.btb-elektronik.de/
beraten.

-

Verfasst: Do 16. Sep 2010, 10:02
von dieterschn
Oder beim Musikdepot anfragen, wie der Verstärker reagiert.
Da dieser AMP eben auch mit EL34 ausgeliefert wird.

Im Netz hab ich gelesen, dass es Amps gibt, die einen Umschalter
haben, um zwischen den beiden Röhrentypen um zu schalten.
Kann letztlich also nichts großartiges sein was da angepasst wird.

Verfasst: Do 16. Sep 2010, 14:00
von mb-de
... fehlangepasst ist das bessere Wort.

Eigentlich muss man den Arbeitspunkt anpassen - also Gittervorspannung (um den passenden Ruhestrom einzustellen) und Lastimpedanz.

Von einem Umschalter am Ausgangsuebertrager ist mir beim genannten Verstaerker nichts bekannt...

Gruesse

Micha
===

Verfasst: Do 23. Sep 2010, 16:54
von wolly
Moin Torte :D

Die 5881 wird auch unter der Typenbezeichnung 6L6 WGB geführt. Wobei das WGB entscheident ist. Es gibt, nach meinem Wissenstand, sechs verschiedene 6L6, die untereinander nur bedingt kompatibel sind. Deshalb meine Empfehlung: Nur nach der 6L6 WGB Ausschau halten. Dann bist Du auf der sicheren Seite. Nach dem Röhrentausch die Anodenspannung einstellen, sonst ist die Freude über die neuen Röhren nur von kurzer Dauer.

Von einem Tausch 5881 zu EL 34 würde ich eher abraten, da das vom Aufbau her zwei sehr unterschiedliche Röhren sind. Ohne entsprechende Anpassung kann das ganze in einem ordentlichen Fiasko enden....

Ach ja und

Willkommen bei :ruh


gruss

Wolly :beer

Verfasst: Do 23. Sep 2010, 20:24
von triode
Hallo,

habe für meinen Verstärker einige 5881 durchgehört.
Diese sind die Bassstärksten, gehören zu den Besten und sind preisgünstig:
http://cgi.ebay.com/RARE-5881-6L6GC-6P3 ... 2eb013f8ee
Gibt es auch bei uns teurer zu kaufen.

Verfasst: Fr 24. Sep 2010, 16:53
von mb-de
Hallo Gerhard,

wenn man gute Exemplare bekommt, sind dies 6P3S-E in der Tat unbedingt empfehlenswert...

Gruesse

Micha
===

Verfasst: Mo 25. Okt 2010, 22:13
von Torte
Guten Abend!
Danke für eure Hilfe.:D
Ich habe nun den Tausch vollzogen, und bin am Einspielen der neuen Röhren. Alles in allem klingt der Verstärker jetzt besser. Entweder bilde ich es mir nur ein, oder der Tausch auf Neuware war eine gute Entscheidung. Ich werde sehen, was die Zukunft beschehrt. Aber ich möchte nochmals an meine anfängliche Frage erinnern. Lohnt es sich die gebrauchten Röhren wegzulegen? Wer kann feststellen, ob diese noch etwas taugen?

Und als letztes: :!: Gibt es hier einen Wissenden, der aus einem Schaltplan eine Platine fertigen kann? Denn ich träume noch von einem Vollverstärker, bestückt u. a. mit 6S33S-B und der 300B. :cry Leider gibt es sowas nicht bezahlbar, und somit muß ich nach einem Schaltplan und deren Umsetzung ausschau halten. :shock:

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 16:59
von DB
Hallo,

eine Platine für einen Leistungsverstärker mit Röhren ist keine sonderlich gute Idee.
Besser ist da eine Verdrahtung mit Lötösenleisten und dafür passenden Bauteilen.

MfG
DB

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 17:18
von hoersen
bei allem respekt und sympathie, DB, aber deine pauschale aussage contra platinenaufbau für röhrenamps ist schon ziemlich gewagt bis unhaltbar.

selbst namhafte und anerkannt top-hersteller (z.b. mc intosh) machen davon gebrauch. bin zwar nur amatuer mit grundwissen aber wo es im wesentlichen um strom, spannung und widerstände geht, sollte ein vernünftiges platienlayout für gute und sehr gute klangergebnisse sorgen.

horst

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 19:24
von DB
Mir geht es hier nicht um irgendwelche Klangergebnisse (es soll ja Leute geben, die das Platinenmaterial hören), sondern um das rein Pragmatische.

Endröhren gehören nicht auf Leiterplatten. Funkmechaniker können ein Lied davon singen, denen diverse Endröhren samt Fassung von den Leiterplatten entgegengebröselt kamen (Zeilenendröhren sind hier besonders zu nennen).

Für Röhrenstöpsler lohnen sich Leiterplatten auch nicht, da durch die wiederholte mechanische Belastung eher kalte Lötstellen an den Fassungen oder Harrisse in den Leiterzügen entstehen können.

Wenn man schon die Röhrenfassungen nicht auf Platinen unterbringt, gibt es keinen Grund, den Rest darauf zu verfrachten. Davon abgesehen sind dann spätere Veränderungen an der Schaltung nur schwierig machbar.

In reinen Vorverstärkern mag das noch gehen. Allerdings hatte z.B. Radford an dieser Stelle ein herumstöpselbehinderndes Gehäuse vorgesehen und zusätzlich ca. 2mm dickes Platinenmaterial verwendet.

MfG
DB

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 21:31
von AlexK
Hallo DB ,
wenn Platinen in Endstufen wirklich ein Problem sein sollten , dann wäre dieser Hersteller längst weg vom Fenster .

http://www.arcdb.ws/REF600/REF600.html

MfG , Alexander .

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 22:26
von GlowingTube
Moin zusammen,

ich meine, daß die Probleme primär mit Pertinax bestanden. Bei den heute üblichen Epoxyd-Platinen besteht weniger das Problem der Zermürbung des Platinenmaterials durch Wärme.
Ich habe zumindest bei diversen Tube-Amps, die ich auf dem OP-Tisch hatte, bisher nie Probleme durch Platinenbrüchigkeit diagnostizieren können... selbst nicht beim Hitzerekordmeister GRAAF GM200.

[img:1200:900]http://www.abload.de/img/img_63998io5.jpg[/img]

Tschüss
Rainer

Verfasst: Di 26. Okt 2010, 22:45
von Yoda-ohne-Soda
Hi zusammen,

wie immer, es kommt darauf an... hat zumindest immer mein alter Prof an der Uni gesagt. Ich stime DB aber zu. Bei meinem alten EL34 PP Amp ist eine Röhre abgeraucht und hat einen nicht unwesentlichen Teil der Platine mit ins Grab mitgenommen! Schei....e :lips:

Gruß

Verfasst: Mi 27. Okt 2010, 08:32
von Bender
Moin,

ich bin mal so einer 6S33S-B Cola-Büchse im Betrieb näher gekommen, die wird schon mächtig warm wie ich finde. Ich würde die aus dem Gefühl raus auch nicht unbedingt auf eine Platine stecken wollen. Auf der anderen Seite muckt mein Syntesis Seamus mit 4 EL34 in so einem mini Holzgehäuse auch nicht rum.

Gruss /// Ole

Verfasst: Mi 27. Okt 2010, 15:57
von DB
Hallo Alexander,
AlexK hat geschrieben:wenn Platinen in Endstufen wirklich ein Problem sein sollten , dann wäre dieser Hersteller längst weg vom Fenster .

http://www.arcdb.ws/REF600/REF600.html
das fand ich schon vor Jahren scheußlich, als ich die Endstufen zum ersten Mal offen sah.
Das Problem ist weniger die Versprödung des Platinenmaterials. Die Glasfasern halten das Zeug schon zusammen, auch wenn es braun wird (gebräunte Platinen sah ich auch schon von Audio Research in einer Vorstufe).
Es sind eher die durch Erwärmung / Abkühlung entstehenden kalten Lötstellen. Genau die sorgten auch in Fernsehern dafür, daß im Leiterplattenmaterial dann Löcher waren, durch die man einen Mantelknopf bequem hindurchstecken konnte.

Kann natürlich jeder machen, wie er will; aber wenn man schon was selbst anfängt, sollte man es auch bestmöglich machen und da sind Platinen für Endröhren kein Optimum.

MfG
DB

Verfasst: Do 28. Okt 2010, 01:06
von Ceol
Hallo,

auch ich könnte mich zumindest bei den Endröhren nicht wirklich mit Platinen-Aufbau anfreunden.
Eine Kompromisslösung wäre etwa, die Endröhren und die zugehörigen Kathodenwiderstände frei zu verdrahten.

Grüße
Thomas

Verfasst: Do 28. Okt 2010, 15:00
von pehajope
@Bender schrieb:
Auf der anderen Seite muckt mein Syntesis Seamus mit 4 EL34 in so einem mini Holzgehäuse auch nicht rum.
Das kann ich von meiner Nimis nicht sagen, die wird gewaltig warm.