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jewgeni
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Beitrag von jewgeni »

Hallo

Genauso geht`s mir mit dem Beethoven Zyklus von Stanislaw Skrowaczewski auf dem Oehms-Label.

Diese Einspielung läuft bei mir rauf und runter.

Letztens lief im Fernseher von Beethoven die Sinfonie Nr. 7 mit Mariss Jansons und dem Concertgebouw Orchestra. Diese Live-Einspielung war einfach grandios, aber auch, weil man das Orchester dazu sehen konnte, was die Interpretation sehr verdeutlichte. Da ist Peters Tip genau richtig, sich so ein Konzert mal auf DVD zu gönnen.

Ansonsten dauert es halt, bis man sich in dem Bereich der Klassikmusik auskennt und das Richtige findet.

Meine Initialzündung war ein Konzert in unserer Stadthalle, als ich mit 15 Jahren das Streichquartett von Ravel hörte. Das hat mich so angesprochen, daß ich danach ersteinmal fast das gesamte Orchesterwerk von Ravel kaufen mußte. Dann habe ich mich vorgetastet und mit Debussy weitergemacht. Dann kam der 62er Beethoven Zyklus von Karajan, den ich komplett abgenudelt habe, so sehr hatte mich diese Musik in den Bann gezogen. Eine weitere Entdeckung war die Sinfonie Nr. 9 von Dvorak. Für mich war es unfaßbar, daß man eine so schöne Musik komponieren konnte. Der zweite Satz war immer sehr berührend, hier kam das Heimweh von Antonin Dvorak während der Überfahrt nach Amerika durch, zumindest habe ich es immer so empfunden. Diese Wehmut ist für so stark spürbar und nachvollziehbar.
Ein ebensolches Schlüsselwerk war für mich Bartoks Konzert für Orchester. Ich fand eine Kassette mit der Interpretation von Fritz Reiner. Irgendetwas zog mich schon damals magisch an. Ich könnte es allerdings nicht erklären, aber das war Musik aus ganz weiter Ferne. Bartok kann wunderbare Nachtmusiken komponieren, die einfach entrückt sind. Für mich mit 16 oder 17 Jahren hatte das etwas Mystisches.

Meine letzte Neuentdeckung ist das Dissonanzen-Streichquartett von Mozart mit dem Kocian Streichquartett auf Denon. Das hat mich gleich beim ersten Hören tief berührt.

Die beste Musik entdecke ich immer dann, wenn ich mich ganz auf meine Trüffelschweinnase verlasse und rein nach Bauchgefühl suche.

Gruß von eugen
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Frank Löhr
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Beitrag von Frank Löhr »

Hallo,

ich Danke noch mal für die vielen Tips, das hilft :OK:

Zur Zeit höre ich viel mehr WDR3, bin tagsüber viel im Auto unterwegs. Dadurch bekomme ich auch eine Menge Anregungen und die Lust, sich abends auf der Anlage ein Stück dieser Musik anzuhören steigt dadurch enorm.

Mal schauen wohin die Reise geht :wink:

Gruß Frank
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princisia
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Beitrag von princisia »

Frank Löhr hat geschrieben:Mal schauen wohin die Reise geht :wink:
Gruß Frank
Klingt, als habe sie jetzt definitiv begonnen. Warmen herzlichen Glückwunsch! :beer

@ Jewgeni, Peter, M;chele, ...
Amati hat geschrieben:...Allerwärmste Empfehlung:
Bremer Kammerphilharmonie der Beethoven [...]

Achja, versuchs einmal mit der Overtüre zum Sommernachtstraum (Mendelssohn) oder Meeresstille und glückliche Fahrt (auch Mendelssohn)
Beethoven, der Poet.
Ich profitiere bei meinen Forschungen :) von den vielen Berliner Bibliotheken. Seit Wochen läuft hier von den Bremern das Beethovenviolinkonzert (Solistin und Leitung: Lisa Batiashvili. Sony). Bald muss ich die CD aus der AGB wieder verlängern ..... :P
Eine sehr gute, schlanke Interpretation. Der Funke springt über. Mein erstes Kennnenlernen mit den im Internet vielgerühmten Bremern, und ich bin begeitert!

Eure Anregungen zu den Beethovenausgaben nehme ich gerne auf, denn eine Sinfonienausgabe auf CD, die mir wirklich gefällt, fehlt mir noch. Ich habe hier Wand, hatte Karans letzten Zyklus.

Am liebsten höre ich die Beethovensinfonien übrigens in der Transskrition für ein Klavier von Franz List. Davon gibt es eine (wenn man das bei 6 Stunden Musik so nennen darf) Sternstunde der Musikaufnahme. 5 CDs im Schuber vom Label Naxos für insgesamt nur 18 Euro (Konstantin Scherbakov, Klavier).
hxxp://www.amazon.de/Symphonien-Nr-1-9-Konstan ... B000IY062K
Musikalisch wunderbar und klanglich stupend gut! Referenzaufnahmen.
Am liebsten höre ich davon die 9. Sinfonie, deren Bearbeitung Old Liszt am längsten vor sich herschob..... und daran dann trotzdem 3 Jahre gefeilt hat. Ich habe diese Musik als kleiner Bass-Eins-Chorsänger mitgesungen und kenne ihr polyphones Stimmenflechtwerk dadurch per Gehör auch von innen ein wenig. Was Liszt gerade im Schlusschor durch geniales Weglassen (!) an Kontur herausgemeißelt hat, ist begückend.
Liszts Beethoven (gespielt von Scherbakov und perfekt aufgenommen von Naxos) rules!

Die obigen Mendelssohn-Empfehlungen empfehle ich dir ebenfalls, erweitert um die Hebriden-Ouverture, die wohlgelaunte 4. (Italienische) und die 5. (Reformations-)Sinfonie. Der restliche Mendelssohn ist mir persönlich, wie sein Idol Bach, zu hektisch. Vielleicht funzt für dich aber gerade der agile Mendelssohn?

Hast du in deinem Plattenstapel von Mozart ein Konzert für Klavier oder irgendeinen Holzbläser (plus Orchester natürlich) dabei? Würde ich weit oben im Stoß platzieren. Oder einen kleineren neuen beginnen. Titel: "Noch nicht gehört, aber vielversprechend". :wink:

Liebe Grüße
Pit
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Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Amati
Stammgast
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Registriert: Fr 2. Mär 2007, 22:25
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Beitrag von Amati »

Ich durfte beim Violnkonzert von Lisa Batiashvili in der Bremer Glocke, so heißt das Konzerthaus hier in Bremen, dabei sein.
Wenn man aus der Schneiderhanschen Richtung kommt und wird dann mit Lisa Batiashvilis Interpretation konfrontiert, staunt man nicht schlecht, aber es war ein mitreißendes Konzerterlebnis!

Übrigens auch noch ein Tipp für Frank. Klavierkonzert Nr 5 von Beethoven, am besten ins Konzert gehen...

Peter
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