SE Endstufe mit direkt geheizter Endröhre 46

Verstärker selbst bauen

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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

für die Aufbauplanung der 45, habe ich den Schaltplan "Deiner" 46 als Grundlage.

Hier hast Du den LL1660 im Verhältnis 4,5:4 eingebaut, heißt dass, ich nehme die Abbildung Alt S = 4:4,5 vom Lundahl-Datenblatt und vertausche nur die Anschlüsse entsprechend?

4 ans Gitter der 45
9 an Schaltungsmasse

und auf der anderen Seite

16 an B+
21 an die Anode der 6N7

Viele Grüße
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Martin,

Die 46 hat eine relativ hohe Verstärkung, weshalb ich die step down Variante gewählt habe, das gibt eine geringere Ausgangsimpedanz der Treiberstufe. Der Unterschied in der Verstärkung zwischen den zwei Varianten den Übertrager zu verschalten macht weniger als 3dB aus.
Allerdings 40% geringere Ausgangsimpedanz

Wenn Du ihn so verdrahtest wie Du schreibst, dreht der Übertrager die Phase. Mit Pin 9 am Gitter und 4 an Masse nicht. Die Lundahls reagieren aber auch nciht sonderlich darauf, wenn man die Phase verpolt.

Viele Grüße

Thomas
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

danke für Deine Antwort.

Ich habe mir das Anschlussbild aufgezeichnet und verstanden wo bei mir der Fehler (Phasendrehung) lag. :OK:

Hier noch eine allgemeine Frage zum Verständnis:

Bei einem Ausgangsübertrager (Endstufe - Lautsprecher) verändert sich die Primärimpedanz im Quadrat entsprechend der Sekundärimpedanz, also abhängig vom der Lautsprecherimpedanz als zu treibende Last.

Wie verhält sich das Ganze bei einem Interstage-Übertrager, wie z.B. hier beim Lundahl, sekundärseitig ist ja - nach meinem Verständnis - der Wechselstromwiderstand zwischen Gitter und Schaltungsmasse im Prinzip unendlich hoch.

Betrachtet man hier die Sekundärseite quasi als offene Spule?

Viele Grüße
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Martin,

wird der Zwischenübertrager sekundär nicht mit einem Widerstand abgeschlossen, so sieht die treibende Röhre als Last die Primärinduktivität und dazu parallel die im Quadrat des Wicklungsverhältnisses reflektierte Eingangskapazität der Ausgangsröhre.

Gruß

Thomas
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Thomas,

dann liegt ja quasi auf Sekundärseite ein Parallelschwingkreis vor, hier also ein erhöhter Wechselstromwiderstand bei einer bestimmten Frequenz?

Ich versuch mich zu dem Thema nochmal einzulesen, wie die Kapazität in die Rechnung mit einzubeziehen ist, durch die Parallelschaltung dürfte sich ja die Primärinduktivität verringern und je nach Größe dieses Faktors, die Basswidergabe hörbar einschränken...

Aber wie gesagt, da versuche ich in der Literatur entsprechendes zu finden.

Danke Dir, jetzt habe ich einen Ansatzpunkt :beer

Viele Grüße
Martin
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VinylSavor
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Martin,

die Primärinduktivität wird erst bei tiefen Frequenzen wirksam. Sie begrenzt den Frequenzgang nach unten. Die reflektierte Kapazität begrenzt den Frequenzgang nach oben. Bei Deiner geplanten Anwendung kannst Du die Kapazität vernachlässigen.

Gruß

Thomas
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Gerd
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Beitrag von Gerd »

Hallo,

wobei man beachten solte, daß bei kleinen Übersetzungsverhältnissen die reflektierte Kapazität nur einen kleinen Teil der wirksamen Gesamtkapazität ausmacht.
Die primäre Wicklungskapazität und die übersetzte Sekundärwicklungskapazität stellen meist den Hauptanteil an der promärseitig wirksamen Kapazität dar.

Gruß Gerd
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marty
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Beitrag von marty »

Hallo Gerd,

danke für die Info!

Viele Grüße
Martin
Altec_Rolf
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Beitrag von Altec_Rolf »

Hallo Thomas,

wäre es eventuell sinnvoll den LL1660 bei Verwendung einer 45 mit der Übersetzung 4:4,5 einzusetzen um die geringere Verstärkung der 45 gegenüber der 46 auszugleichen oder überwiegen die Vorteile der oben beschriebenen Beschaltung?

Viele Grüße

Rolf
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Beitrag von VinylSavor »

Hallo Rolf,

der Unterschied in der Verstärkung zwischen beiden Varianten ist nur minimal, gerade mal 3dB. Während die Untersetzung eine 40% niedrigere Ausgangsimpedanz hat. Ich würde die Untersetzung vorziehen, wenn Du die Verstärkung nicht unbedibgt brauchst. Aber selbst dann werden die 3dB nicht viel bringen. Die meisten Anlagen haben eh zu viel Verstärkung. Daher würde ich die 4,5:4 nehmen.

Viele Grüße

Thomas
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