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Preamp mit einer Philips TC03/5 i
Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 12:11
von paraphytum
Hallo Gemeinde,
habe seit mittlerweile Ewigkeiten ein Projekt im Eck stehen, dass einzig an einer häßlichen Brummspannung und deren Elimination scheitert.
Es ist ein Vintage-Preamp mit o.g. Röhre, Parafeed mit Lundahl-Übertragern und einigen PIO-Kondensatoren. Anodenspannung mit AZ1Mesh und CLC-Siebung plus OB3 (oder OC3...150V Spannungskonstanz).
An dem Teil passt alles, ausser dem alles durchdringenden Brumm. Nach einem Gespräch mit Jac vdW. hab ich herausgefunden, dass es die Heizung ist, über die sich der Brumm überträgt. Mit Batterien funktioniert das Teil bestens, also hab ich kurzerhand auf Akkuversorgung umgeplant.
Nachdem ich möglichst genau die 4V an den Heizfäden haben möchte, hab ich 6V NiMH-Akkupacks gekauft und mir gedacht, mit einem Low-Drop-Regler auf 4V herunterzuregeln.
Aber: der Brumm ist wieder da.
Jetzt such ich eine simple Schaltung mit einem LeistungsMosFet, der nur Widerstand spielt und mir die Überspannung von max. 2,3V verbrät. Hat jemand sowas, bzw. hat irgendwer eine Ahnung, wie ich das Oszillieren eines LD-Reglers unhörbar mache?
Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 17:34
von mb-de
Solche Regler oszillieren eigentlich nur bei sehr grober Fehlbehandlung.
Hast Du den Regler korrekt verblockt, mit den Kondensatoren nah (maximal 2..3 cm Drahtlaenge) am Regler selbst.
Laedst Du die Akkus waehrend des Betriebs, oder werden sie dabei ohne Netzteilbezug benutzt?
Und - wie sieht der Rest des Aufbaus aus? Hast Du Plan und Bild?!
Gruss
Micha
=->
Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 21:47
von paraphytum
Habe die Akkupacks getrennt vom Lader in Betrieb, wird bei unterschreiten der Mindestspannung auf den zweiten Pack gewechselt.
Der Regler ist mE korrekt verdrahtet, eben mit kurzem Abstand zu den Kondensatoren.
Ich versuch einmal Bilder einzustellen und zu kommentieren.
[/img]
Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 22:16
von paraphytum
https://picasaweb.google.com/1131813371 ... renpre30er#
Der funktionierende, aber brummende Versuchsaufbau wurde laufend verändert. Leider auch laufend unordentlicher...
Versuche, die Heizung über Schaltnetzteile potentialfrei zu heizen, scheiterten ebenfalls am Brumm.
Einzig mit einer Autobatterie und Drahtpoti ist der Brumm weg. Mit Akkupack und Regler ist er wieder da...ein LT1529CT übrigens.
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 00:17
von carawu
Moin,
Micha hat Recht mit dem Hinweis auf die Datenblätter.
Max. 2,54cm zwischen Regler und Ein- und Ausgangs-C sind erlaubt. RTFM!
Bei deinen Bildern (Regler @ 18 & 19) kann ich nur einen C erkennen?
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 06:32
von paraphytum
Hab mir grad auf euer Anraten hin das Datenblatt nochmals durchgelesen. Da steht wirklich was von einem Eingangskondensator von 10y....bin wohl auf die beiden Schaltbilder, die keinen eingezeichnet haben, reingefallen!
http://cds.linear.com/docs/Datasheet/1529fb.pdf
Probier ich gleich mal aus.
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 17:57
von mb-de
Kannst Du vielleicht auch mal eine Skizze mit der Schaltung einstellen, zusammen mit einer Zusammenfassung der Massefuehrung...
Gruss
Micha
=->
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 20:35
von paraphytum
https://picasaweb.google.com/1131813371 ... 1629165026
https://picasaweb.google.com/1131813371 ... 3340905522
https://picasaweb.google.com/1131813371 ... 1515069442
Micha, schau dir das bitte einmal an.
Prinzipiell beruht die Schaltung auf einem Vorverstärker mit der VT25, entworfen von Josh Stippich anno 2002. Ähnliche Schaltungen sieht man u.a. bei Christof Kraus 2007 mit seinem Silberglut VV 812 A.
Die Masseverdrahtung hab ich Sakuma-ähnlich aufzubauen versucht. Nur ordentlich...Eigener Massestern für Netzteil, Massestern zwischen den Eingangsbuchsen, nur eine Verbindung zum NT-Massestern, von dort weg per R und C zur Erdung, und das getrennt für beide Kanäle. Chassisverbindung (ist im Probeaufbau nur eine Blechplatte) an unterschiedlichsten Punkten versucht per Krokoklemme zum Massestern NT.
Was noch auffällt: die Röhren sind neben ihrer Mikrofonieanfälligkeit auch relativ stark empfindlich auf Spannungsfelder meines Körpers und quittieren das mit Brumm bei Nähe bzw. Berührung.
Die Heizungsregelung funktioniert mit 2.C besser, am besten ist immer noch Autobatterie mit Drahtpoti.
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 21:11
von carawu
paraphytum hat geschrieben:....Eingangskondensator von 10y.....
Mindestens 1.000µF, besser 4.700µF oder gar 10.000µF sind bei Akkubetrieb angesagt.
Verfasst: Mi 14. Dez 2011, 08:33
von paraphytum
Danke Carsten,
frag mich nur wieso. Aus den Akkus kommt perfekte Gleichspannung, und die Röhrenheizung braucht ja keinen schnell verfügbaren Strom, wozu vielleicht ein Akku zu träge wäre?
@ Micha
hab gestern gebastelt und probegehört. Aktuell hab ich (über Kopfhörer gehört) noch weiteren Lärm auf den Leitungen. 1 Komponente bleibt in der Lautstärke konstant, die andere ändert sich mit dem LS-Poti. Der Kopfhörer-Amp ist nebengeräuschfrei!
Zu meinem Schaltplan: Ursprünglich hatte ich die Kathodenbeschaltung mit 2 NiMH-Akkus und einer LED ständig an Masse hängen. Irgendwann hab ich dann ein Relais dazwischen gebaut, damit sich die Akkus nicht entladen können. Hab aber nirgends Literatur gefunden, ob das notwendig ist bzw. wie sich Lade-und Entladevorgänge an dieser Stelle auswirken.
Verfasst: Mi 14. Dez 2011, 21:44
von carawu
paraphytum hat geschrieben:...Aus den Akkus kommt perfekte Gleichspannung,....
Wirklich?
Bei einer Akkuentladung finden chemische (Umsetzungs-)Prozesse statt, die ein gewisses Rauschspektrum mit sich bringen. Siehe:
http://www.tnt-audio.com/clinica/regula ... se4_e.html
http://www.tnt-audio.com/jpeg/lead_battery_noise.jpg
Als möglicher Ausweg wird statt einer Spannungregelung eine Stromregelung empfohlen; so z.B.:
Morgan Jones: valve amplifiers
http://www.amazon.de/Valve-Amplifiers-M ... 0750656948
Siehe auch
www.Vt52.com
z.B.:
http://vt52.com/diy/tips/tips_filaments.htm
http://www.vt52.com/diy/myprojects/amps/26_lc/26lc.htm
Verfasst: Mi 14. Dez 2011, 22:02
von mb-de
... wobei noch weitere Probleme der Schaltung und des Aufbaus anzufuehren sind.
Die Lundahl-Drosseln sind in extremis einstreuempfindlich - das zusammen mit offenen Netzdrosseln im Geraet, und insgesamt suboptimaler Verteilung der Komponenten ist ein Rezept fuer Probleme... ob die hier eine Rolle spielen, weiss ich nicht, aber ich wuerde es nicht aussen vor lassen. Auch sonst kann ein verschobener Draht oder ein magnetisches Teil zu Dreckeffekten fuehren.
Bleibt das Brummen, wenn man im Betrieb den Netzstecker zieht, und klingt es mit der Anodenspannung ab, oder verschwindet es beim Ziehen sofort?
Gruesse
Micha
=->
Verfasst: Mi 14. Dez 2011, 22:45
von paraphytum
Carsten, danke, vor allem der letzte link gibt mir wieder Hoffnung. Scheinbar hab ich einen ähnlich kapriziösen Fall wie es eine 26 ist....
Verfasst: Sa 17. Dez 2011, 20:49
von carawu
mb-de hat geschrieben:... wobei noch weitere Probleme der Schaltung .... anzufuehren sind.
Nun,
Ultrapath*
Drosseln
Akku/LED an der Kathode...
...habe ich ausprobiert und nutze es nicht aus klanglichen Gründen.
Aber die Hörgeschmäcker sind unterschiedlich; und das ist gut so.
Daher sollte jeder alles ausprobieren und sein eigenes Hörempfinden entscheiden lassen.
* siehe:
http://tubecad.com/2008/08/blog0147.htm
Verfasst: Sa 17. Dez 2011, 23:32
von paraphytum
Carsten,
Ultrapath hab ich nicht, ist parafeed. Wirkt auf meiner Zeichnung vielleicht so, aber rechts von der Röhre ist der PF-Trafo mit dem GleichspannungskoppelC gegen die Kathode.
Danke für den Ultrapath-link.
BG
Verfasst: So 18. Dez 2011, 06:52
von AlexK
Hallo BG ,
eh du weiter im Trüben stocherst , würde ich mal mit einem Scope die Größe und Art der Brummspannung untersuchen

.
Wenn es mit Akkus allein funktioniert muß es doch irgendwas mit der Regelung sein . Ich habe z.B. bei den LT10irgendwas festgestellt , daß 1 Volt Überhang ( lt. Datenblatt ) in meinen Fällen definitiv nicht ausreichen . Da waren unter Last immer Peaks auf der Spannung , ab 1,5 Volt Überhang war das dann weg .
MfG , Alexander .
P.S.: Habe gerade noch mal in das Datenblatt vom LT1085 gesehen ,
garantieren tun sie die Eigenschaften erst ab 1,5 Volt Drop , vielleicht ist das bei deinem Regler ähnlich . Miß doch mal unter Last die Ein- und Ausgangsspannung und poste mal die Oszillogramme .
Verfasst: So 25. Dez 2011, 19:29
von paraphytum
Hagen ist mein Name, Vorname um genau zu sein ;-)
Ich danke euch allen herzlichst für eure Anregungen und Tips. Ich bau mir jetzt erst einmal schnell den B1 von Firstwatt, danach komm ich wieder auf das Problemkind zurück.
bG
Hagen