MIDU, neuer ADW Lautsprecher

Boxen selbst bauen...

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princisia
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Beitrag von princisia »

basianse hat geschrieben:Hi,
Wie soll denn der Farbton werden, was für ein Furnier werden die LS haben?
voraussichtlich werden sie jetzt orange. Ich verwende kein Furnier sondern Seekiefer. Dieses Holz hat eine sehr starke, (für mich) interessante Maserung. Diese Holz möchte ich eben orange lasieren - so das es ziemlich intensiv wird - und anschließend eben wachsen (danke für die Tips!!!)

Das mit diesem Wachs klingt sehr gut, das ist genau was ich brauche - samtmat bis seidenglänzend. Sobald ich den Zuschnitt habe, werde ich mit den Resten mal herumexperimentieren.


nur mal so ne idee (die rechte)-in die Richtung solls gehen! http://img185.imageshack.us/my.php?imag ... ngeut5.jpg

Seb.
Vorsicht beim Färben wollen von Nadelhölzern! :shock: :shock: :shock: (ich bin gelernter Schreiner)

Das geht nur mit speziellen Nadelholzbeizen (= Positiv-Beize. Das sollte auf dem Etikett der Flasche draufstehen!), ansonsten geht das Finish (= genau die Maserung, die dich derzeit so aus dem Herzen anspricht) plötzlich und unerwartet über den Jordan.

Bei Nadelhölzern nimmt nämlich die jeweils helle Zone eines jeden Jahresrings (= das Frühholz, weils im Frühjahr zuwächst) viel mehr Farbstoff auf, als das Spätholz (= der dunkle, dichtere, härtere Anteil jedes Jahresrings, der in den warmen Sommermonaten am Baum hinzuwächst).

Und das bedeutet für dich: Mit den normalen Beizen erhältst du als Ergebnis ein Negativbild!!!! Drum nennt man alle normalen Beizen manchmal Negativbeizen, aber nur in Zusammenhang mit Nadelhölzern (drum steht es leider nicht auf dem Flaschenetikett, vorsicht). Laubhölzer machen solche Zicken nicht.

Das Ergebnis mit Negativbeize auf Nadelholz sieht ungefähr so klasse aus, wie ein Fotonegativ. Selbst absolute Holzhasser merken sofort, dass da irgendwas nicht stimmt, nicht funktioniert.
Ich rate noch aus anderen Gründen dringend vom Beitzen ab, wenn du bisher wenig mit Holzwerkstofen gearbeit haben solltest. Laß dich auf jedenfall nicht von einem Farbenmann mit nur Baumarkt-Ausbildungstiefe beraten. Und mache vorher mit Abfallteilen Probestücke, die du unbedingt GENAU so vorbehandelst, wie die eigentliche Box, z. B. mit GENAU den gleichen Körnungen vorschleifst, etc . (Sonst wunderst du dich betrübt darüber, dass deine Box eine gänzlich andere Farbtönung und/oder Farbtiefe angenommen hat, als dieses doch wirklich total super geratene letzte Stück aus deiner Beizmusterreihe, die du voher extra zur Farb- und Verdünnungsbestimmung angefertigt hattest.).

[Exkurs: Farbmuster machen]
Einen ganzen Abfallstreifen auf einmal vorschleifen. Dann verschiedene (?) Beizen in verschieden Verdünnungen (2-3 Stufen reichen meist) auftragen, gleichmäßig mit im gleichen Material getränkten Lappen absatzlos wischen, antrocknen lassen (nicht in der Sonne! Auch wenn es schneller geht. Das UV-Licht kann in kurzer Zeit erstaunliches bewirken.... Andererseits reichen für Muster oft schon 30 Minuten Trockenzeit). Dann erst in die einzelnen Stücke zersägen und den/die gewünschten Endlack(e)/Öle und Wachse drauf.

Was bedeutet "Anfeuern"?
Anderer Lack/anderer Hersteller, schon wird das Holzbild unterschiedlich stark angefeuert .
Damit bezeichnet der Schreiner das schöne Lebhafterwerden/Kontrastieren des Holzbildes durch die abschließende Oberflächenbehandlung. Eine schnelle Vorprobe auf den Anfeuerungsgrad des verwendeten Furnierpaketes (denn jeder einzelne Baum reagiert etwas anders als seine Artgenossen): ein kleines Stück des Holzes/Furnieres mit Wasser anfeuchten. Falls die befeuchtete Stelle des Materials in der Box Verwendung findet, nach dem Trocknen gut schleifen!

Z. B. kann man Kirschbaum mit Öl und Wachs auf die Monochromie und holzbildmäßige Ödnis von Buche runtertransformieren... Buche dagegen erhält mit Öl und Wachs angefeuert eine Lebendigkeit, die der tollste Lack der Welt nicht erzielt. Sie bekommt dann sogar ein nettes, orange leuchtendes Farbspiel- zumindest für das erste Jahr...).
Farbmuster machen geht schnell und macht TOTAL Spaß!!! Das einzige "Manko": Man kann nur eines der Ergebniss für die Box übernehmen, auch wenn 3 oder 4 verschiedene tolle unter den Musterstücken herauskamen. Don't miss it!
[/Exkurs: Farbmuster machen]


Lasuren sind für Innenräume absolut nicht zu empfehlen: Sie bilden keine mechanisch wirksame Schutzschicht auf dem Holz, sind recht giftig und bringen vor allen Dingen ein Ergebnis der Güteklasse "Carport meets Gartenbank meets Pergola". In der Wohnung ist die Wirkung grausig, regelrecht schäbig (Achtung, schon der Bausatz kostet knapp 2 Kiloeuronen. Da sollte man nicht an 20 Euro für das Oberflächenmaterial sparen, die Boxen sind ja zwangsläufig unübersehbar): Das Erscheinungsbild äußert sich in in unterschiedlich dicken Wolken und Schlieren, die über dein Holzbild verschmiert sind = sehr ungleichmäßig. Lasuren sind mit anderen Oberflächenbehandlungsmitteln schlecht zu kombinieren. Z. B. nachträglich doch noch reuhmütig lackieren? Geht nicht!)Außerdem wirken Lasuren, die ja nicht zuletzt vor der Verpilzung im Freien schützen sollen (= giftiger als Lacke sind), in der Wohnung sehr positiv auf die cytologische Mutationsrate der Bewohner.

Besser ist zum Färben Beizen (wenn' s ein Nadelholz sein soll, nur mit speziellen Positivbeizen).

Spätestens danach ist entweder klassisch lackieren oder eine (sehr gut auch für Anfänger geeignet!!! Bringt tolle Ergebisse) Öl & Wachs-Behandlung zielführend.

Behandlung gebeizter und ungebeizter Oberflächen mit Öl und Wachs
Hartöl drüberwischen/reiben (riecht schön nach Orangen, zumindest das von Auro. Richtig lecker, macht total Laune! Vorsicht nur hinterher mit den ölgetränkten Lappen: Sie können sich beim Trocknen selbst entzünden. Also nie einfach nur in den Müll werfen, es sei denn, der steht im Freien. Wegen herumliegenden Öllappen ist schon so manche Schreinerei abgebrannt. Trocknen = Lösungsmittelgesättigte Atmoshäre um den meist gut brennbaren Lappen herum, dazu bauen sich im aushärtenden, nichtleitenden (!) Ölfilm elektrostatische Spannungen auf, die sich in richtigen Funken entladen können: Potzblitz!), Zwischenschliff (eventuell abschließend mit feiner Stahlwolle 000 oder 0000: Achtung, alle Stahlwolleflusen sauber abwischen vor dem Lackieren oder Ölen. Bleiben gerne in den Holzfasern hängen, ganz besonders bei Nadelhols, da die Fasern grober sind und sich der feine Stahldraht gerne ins Fasergefüge einfädelt).
Dann entweder noch ein weiteres mal Ölen = mehr Oberflächenschutz und -härte = gerade bei gebeizten Oberflächen dringend anzuraten (Kratzer kommen dann nicht ganz so schnell bis an die sensible, hauchdünne gebeitzte Zone durch, und die Oberfläche wird insgesamt härter, läßt sich also viel leichter und schöner mattieren oder polieren - und fasst sich einfach klasse an....).
Dann ein- bis mehrmals Wachsen, mit einem Lappen oder Ballen abreiben/Poieren, wachsen/polieren.

- Jungs, ich glaube, DIESMAL wachse ich die Boxen, damit spare ich mir den Lackierer und erhalte als Resultat selbst unter meinen Berliner Vielparteienmietshauskellerverschlagswerkstattbedingungen eine wunderbar sinnliche Oberfläche = mit tollem Look & Feel! Yippie! Ich fühle mich gerade wie Wickie aus Flake, wenn die Sterne um ihn blinken und die Harfenglissandi wirbeln. Klasse Thread!!!!! Ich will jetzt endlich bauen!!!! (Eigentlich will ich jetzt hören, der Weg ist mir Schnuppe, das Ergebnis und seine Alltagstauglichkeit das Ziel....)

Das geht deutlich besser als eine Lackierung ohne Spritzgerät, und wenn dann z. B. die beliebten Leimflecken schlagartig wieder sichtbar werden (du willst wirklich färben? Das wagt beim Gesellenstück NIEMAND, weil selbst die winzigsten Fehler, Leimflecken etc, von der Beize wie mit einem Vergrößerungsglas hervorgehoben werden, es sei denn, man hat Erfahrung beim Verleimen, sehr gut geschliffen - z. B. ab einer gewissen Stufe NUR noch von Hand). Denn die Beize bringt jeden kleinen, eigentlich nicht sichtbaren Schnitzer innerhalb einer Sekunde nach dem Beiz- oder Lackauftrag gnadenlos an den Tag: Zum Beispiel deine vorher absolut unsichtbaren Fingerabdrücke auf dem Holz, mal in Leim, mal einfach nur vom Handfett abgebildet. Man muss sehr präzise vorgearbeitet haben, um ein ordentliches Beizergebnis zu erzielen. Es ist nicht unmöglich, aber nichts für Unerfahrene, die die Fehlerquellen noch nicht ausloten konnten. Das Problem liegt nicht im Beizen selbst, sondern in der äußerst pingeligen Arbeit, die auf allen vorherigen Stufen geleistet werden muss. Eine unsaubere Fuge, weil ein wenig schief gesägt oder beim Verleimen nicht bündig bekommen: Sie bleibt auch mit Beize fast scheeweiß, sticht aus der gebeizten Umgebung entsprechend hervor und wächst optisch auf schon übernatürliche Breite an. Usw, usw, ....

Trit ein solcher Fehler auf, kann man ihn beim Ölen und Wachsen noch stressarm zurechtschleifen und einfach nachölen - die Methode ist wunderbar gutmütig. Beim Lackieren hingegen hilft nur, nach der Reparatur ALLES zu überscheifen und ALLES nachzulackieren. Bei Gebeizten Oberflächen kommt jede Hilfe zu spät: Da kann man nichts mehr ausbessern, nur neu bauen. Auf einer Gesellenstück-Austellung wirst du keine gebeizten Stücke finden - das Risiko ist viel zu groß! Wer's trotzdem wagt, wird schnell mit einer 5 bestraft, selbst wenn recht ordentlich geschreinert wurde. Einem Amateur ist es nicht zu empfehlen.


Sind nachträgliche Ausbesserungsversuche nicht möglich. nd das Look und Feel ist sehr erotisch.

Gruß
Pit
Zuletzt geändert von princisia am Sa 31. Mär 2007, 22:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Thargor »

Das nennt sich dann Streifenhörnchen :mrgreen: Hab ich auch schon erlebt (weil ich nicht gelernter Schreiner bin).... :wink:

Viele Grüße!
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Julimon
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Beitrag von Julimon »

Lasuren sind ebenfalls nicht zu empfehlen: Sie bilden keine mechanisch wirksame Schutzschicht auf dem Holz, sind recht giftig und bringen ein Ergebnis der Güteklasse "Gartenpergola", für die Wohnung ist es viel zu schäbig: wolkig/schlierig = sehr ungleichmäßig, mit anderen Oberflächenbehandlungsmitteln schlecht zu kombinieren. Außerdem wirken Lasuren, die ja nicht zuletzt vor der Verpilzung im Freien schützen sollen (= giftiger als Lacke sind), in der Wohnung sehr positiv auf die cytologische Mutationsrate der Bewohner.
Hallo Pit,
es gibt natürlich auch Lasuren für den Innenbereich- die sind völlig unbedenklich und in vielen Farbtönen erhältlich. Sie lassen sich auch wachsen.

Übrigens richtig Beizen will auch geübt sein und ist gar nicht so einfach.
Hier sollte man unbedingt vorher mal ein Muster anfertigen.
Nicht zu Vergessen ist vor dem Beizen das Wässern, hier wird die bereits geschliffene Oberfläche mit einem feuchten (sauberen) Schwamm
abgerieben. Dadurch stellen sich, die beim Schleifen heruntergedrückten Holzfasern auf. Nach der Trocknung kann man diese dann wegschleifen. Das gibt eine deutlich glattere Oberfläche, die sich dann besser weiter behandeln lässt. Wichtig! Nach dem Beizen wird nicht mehr geschliffen, sondern man beginnt mit der Endbehandlung (z.B. Wachsen).
Wässern hat auch den Vorteil, dass man evtl. Leimrückstände auf der Oberfläche sieht- hier braucht man aber ein geübtes Auge.

Gruß
Jörg
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princisia
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Beitrag von princisia »

Julimon hat geschrieben: Hallo Pit, [...]
es gibt natürlich auch Lasuren für den Innenbereich- die sind völlig unbedenklich und in vielen Farbtönen erhältlich. Sie lassen sich auch wachsen.

Übrigens richtig Beizen will auch geübt sein und ist gar nicht so einfach.
Hier sollte man unbedingt vorher mal ein Muster anfertigen.
[...]
Wässern hat auch den Vorteil, dass man evtl. Leimrückstände auf der Oberfläche sieht- hier braucht man aber ein geübtes Auge.

Gruß
Jörg
Hallo Jörg,
das Problem mit dem lasurtypisch ungleichmäßigen Erscheinungsbild bleibt auch bei Innenraumlasuren. Dazu schützen sie nicht, obwohl manche von ihnen auf der Oberfläche dicke, ekelhaft schmierige, wachsweiche Beläge bilden (wie zu lange benutztes Abspülwasser auf Tupperware... nur eben mit den Farbpigmenten verstärkt, die in der Lasur rumschwimmen... ) :evil:

Mit dem richtigem Beizen wollte ich nicht auch noch anfangen, sonst hält mich der arme Bastian für fachidiotisch völlig befangen. Nussbaumholz, behandelt mit Kirschbaumholzbeize Typ "Hell" (und noch ca. 1:1 mit Waser verdünnt, einfach verschiede Verdünnungen an kleinen Musterstücken ausprobieren) sieht richtig klasse aus. Ich war ausgesprochen gerne im Lackierraum...

Aber das war vor anderthalb Jahrzenten, in einem anderen Teil der Republik. Mit einer befreundeten Werkstatt hier, die ich nutzen könnte, gerne auch gegen Bezahlung, wären alle meine Zweifel am Erscheinungsbild von Selbstbauten nichtig.


Sehr aufschlussreich bei meinem 1994er Boxenbau waren die zahlreichen, fürchterlich "guten" Tipps meiner Kollegen, die sie mir z. T. fast schon aggressiv aufdrängen wollten. Hätte ich auch nur einen davon einfließen lassen, wäre ich zwar wirklich viel schneller mit dem Bau fertig gewesen... aber hätte im physikalischen Sinne total vermurkste Gehäuse erhalten.

Genau deshalb habe ich die ALLERGRÖßTEN ZWEIFEL, einem netten Handwerker den Bau guter Boxen zu überantworten: Sie machen alles, wirklich ALLES (Kotz!!!) unter der Maxime "so schnell wie irgend möglich fertig werden" und ordenem diesem Gesichtspunkt SÄMMTLICHE anderen unter. Hauptsache, zwei Stunden schneller fertig mit dem Bau. Kleine Handwerker arbeiten unter extremem Zeitdruck. Das war schon 1990 so. Ich möchte nicht wissen, wie erst ein heutiger Handwerker zurechtpfuscht. Zumal, wenn das Gehäuse so schön günstig sein soll, wie Tom umschreibt.

Ich habe all diese guten Tipps vergessen, weiß aber noch, dass sie haarsträubend waren. Ich erinnere mich nur noch an zwei zeitersparende Exempel:
1) Einer der Kollege erklärte mich für völlig bescheuert, weil ich mir die Arbeit aus seiner Sicht auf folgende Weise "umständlicher" machte: Anstatt wie ein vernünftiger Schreiner die Rückwände meiner Temptations in Art einer Klappe oder Tür beweglich anzuschlagen, machte ich doch tatsächlich ein (bis auf die Bassreflexrohre) dichtes, einteiliges Gehäuse! "Du musst behämmert sein. Du quälst dich doch nur rum, wenn du diese Elektronik da durch die Lautsprecherausschnitte hindurch einbaust!?! Du spinnst!"
Simple oder raumgreifende Erklärungen zur Notwendigkeit von Luftdichtigkeit nützten... gar nichts! Wie auch bei all den anderen (für einen Lautsprecher nun mal absolut destruktiven) Tipps, die mir kopfschüttelnd mitgeteilt wurden. Dabei war der "Klapp-Rückwand"-Kollege kein alter, unbelehrbarer Hase, sondern gerade mal 28 Jahre alt!
Fazit: Wenn es theoretisch möglich ist, mit einer aus rein schreinerischer Sicht durchaus effektiven Methode ein Gehäuse schneller fertig zu bekommen, dann wird der Handwerker es auch so machen - spätestens, sobald Du nach dem Kundengespräch seine Werkstatt verlassen hast. Es mag einsichtige Ausnahmen geben und ich dem Berufsstand pauschal Unrecht antuen. Mir sind in 6 Berufsjahren in zwei Bundesländern nur leider keine solchen Ausnahmepersönlichkeiten begegnet. Schreinerisch prima Boxen, aber unnötig audiophober Klang drohen dem, der vertraut.

2) Ich hatte 1994 für meine Boxen einen ganz leicht amethystfarbenen Perlglanzeffekt machen lassen (war extra zum Perlglanz-Spezialisten Merck in Darmstadt gefahren zum Custom-Lack anmischen lassen).

Doch unser Lackierer .... hat das Ganze schnell und gründlich ruiniert, indem er als Abschlussschicht nicht glänzenden Klarlack wählte, sondern tiefmatten.
Warum wohl? Weil er es selber machen wollte - "Dann geht es schneller, Pit!". Er hatte den fatalen Tiefmattlack nämlich gerade noch so schön praktisch in seiner Spritzpistole drin, und außerdem hätte er sonst seinen fertig angemischten Lackrest verwerfen müssen...
Er wußte fachlich ganz genau, dass ein Metallic-Effekt nur bei glänzendem Überzug entsteht. Matter Abschlusslack macht die irisierende Wirkung zunichte: Sie entsteht erst gar nicht. Völlig egal! Wo nur Schnelligkeit zählt, blendet ein rechter Handwerker vom Fach gerne mal den Rest der Welt aus.
Das Ergebnis all meiner mühsam aufgebrachten Ausgaben und Mühen (ich hatte auch die Oberfläche mehrstufig selbst aufgebaut, bis auf die Metallic- und Endlackschicht eben. Hätte ich es bloß selbst gemacht - s. o. ) sah dementsprechend aus, wie eine total verhunzte Mattschwarz-Lackierung. Und zu Hause kamen die totlackierten Kästen (wenig natürliches Licht in der Bude) unbeschreiblich proletenmäßig rüber...
:cry: :cry: :cry:
Nach 6 Wochen unvermindertem Frust habe ich also alles noch mal auseinander gebaut, die Gehäuse nochmals perfekt geschliffen und vorsichtshalber einem Autolackierer anvertraut. Seither sind sie Volxwagen-Polarweiß (ein ganz leicht gedämpftes weiß) und ich designmäßig damit zufrieden.


[IMG:150:128]http://img144.imageshack.us/img144/9391 ... io3.th.jpg[/img]

[IMG:150:141]http://img149.imageshack.us/img149/3039 ... dp8.th.jpg[/img]

[IMG:113:165]http://img265.imageshack.us/img265/5635 ... yv7.th.jpg[/img]

[IMG:100:165]http://img265.imageshack.us/img265/2240 ... cc6.th.jpg[/img][/quote]


Die auf den Bildern außerdem zu sehenden, buchefurnierten Nuberts wurden mir von einem netten Menschen leihweise für 2 Monate (= über seine Semesterferien) probehalber überlassenen.

Ich freue mich über ehrliche Meinungsabgaben zum Design der Temptations, ich will mir ja diesen Sommer schöne Eton 2 Us oder MiDus bauen....
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Beitrag von princisia »

Hier ein weiteres hübsch mit Fotos dokumentiertes Beispiel, in dem ein Fachman an Stellen wütete, wo er Sorgfalt für schlicht zu zeitaufwendig erachtete. Also z. B. im später für den Kunden nicht mehr sichtbaren Inneren dieser Lautsprecherboxen....

Einfach genießen:

http://www.audiovideoforum.de/viewtopic.php?t=1888


@Sebastian:
Dein neuer Entwurf gefällt mir am Allerbesten! Als du im Nachbarforum die Farben deines Abhörraums beschriebst, dachte ich sofort , ein ungewöhnlicher Rotton (wie etwa hier, finde ich super: http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/ ... php?t=1045) würde bei dir KLASSE aussehen. Ich hatte das nicht geschrieben, weil du dir am liebsten eine sich vor rotem Hintergrund abhebende Farbe wünschtest.

Deine MiDus möchte ich gerne mal sehen (und hören).... :beer
Zuletzt geändert von princisia am So 1. Apr 2007, 01:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Thargor
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Beitrag von Thargor »

:weed: :weed: :shock: :weed: :weed:

Die LS möchte ich nicht sehen nach einem halben Jahr nach der Lackierung.... :wink: :uw
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Beitrag von princisia »

Thargor hat geschrieben::weed: :weed: :shock: :weed: :weed:

Die LS möchte ich nicht sehen nach einem halben Jahr nach der Lackierung.... :wink: :uw
All die flächig zerspalteten MDF-Platten! Und nur entstanden, weil das (in MDF ABSOLUT NOTWENDIGE) Vorbohren für die Schrauben ein paar Minuten Zeit verschlungen hätte.


Was diese alles dominierende Zeitmacke im Handwerk betrifft, habe ich folgende ernüchternde Erfahrung gemacht:

Hat der Handwerker erst den Meisterbrief, ist wirklich "alles zu spät" :mrgreen:

Einfache Gesellen gehen schon noch etwas liebevoller mit ihren Werkstoffen um.
Der gutgläubige Kunde sieht im Meister ehrfürchtig den fachlich besonders versierten Handwerker. Kunden erfassen nicht, dass der Meister in allererster Linie kaufmännisch denkt, noch viel ausgeprägter, als dies schon der Geselle tut. Hinzu kommt, dass die Meisterarbeitsstunde dem Kunden teurer in Rechnung gestellt wird, als eine Gesellenstunde. Dieser Druck ist jedem Meister nur allzu schmerzlich bewußt und macht ihn gegenüber dem Gesellen tendentiell zum größeren, hastigeren Pfuscher. Traurig aber war. Du bist nur ein cooler Handwerker, wenn du superschnell bist.

[IMG:83:165]http://img150.imageshack.us/img150/3081 ... tb8.th.jpg[/img]
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Julimon
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Beitrag von Julimon »

Hallo Pit,
das von Dir verlinkte Beispiel würde ich nicht unbedingt mit einem selbständig arbeitenden Schreiner in Verbindung bringen.
Ich glaube hier hat ein Forumsmitglied einem anderen geholfen. MDF- Gehäuse gehören auf Gehrung verleimt und nicht anders- das weiss aber auch jeder Schreiner mit ein bißchen Berufserfahrung.
Sollte der dort erwähnte Stefan (Schreinermeister) tatsächlich Geld für diesen Dienst verlangt haben- so ist das echt ein Unding.
Hat der Handwerker erst den Meisterbrief, ist wirklich "alles zu spät" Mr. Green

Einfache Gesellen gehen schon noch etwas liebevoller mit ihren Werkstoffen um.
Der gutgläubige Kunde sieht im Meister ehrfürchtig den fachlich besonders versierten Handwerker. Kunden erfassen nicht, dass der Meister in allererster Linie kaufmännisch denkt, noch viel ausgeprägter, als dies schon der Geselle tut. Hinzu kommt, dass die Meisterarbeitsstunde dem Kunden teurer in Rechnung gestellt wird, als eine Gesellenstunde. Dieser Druck ist jedem Meister nur allzu schmerzlich bewußt und macht ihn gegenüber dem Gesellen tendentiell zum größeren, hastigeren Pfuscher. Traurig aber war. Du bist nur ein cooler Handwerker, wenn du superschnell bist.
Na ja, ich würde nicht unbedingt alle Schreiner/ Meister über einen Kamm scheren. Die mir bekannten Schreiner und auch die Schreinerei in der ich arbeite gehen eigentlich genau einen anderen weg. Es hat sich gezeigt das selbst wenn wir noch so wirtschaftlich arbeiten, wir trotzdem die derzeitigen Billigpreise am Markt nicht halten können. Sei es im Möbelbau oder auch im Bauelementebereich. Wir können halt nicht mit Ikea oder den sonstigen Möbelhäusern mithalten.
Wir versuchen dem Kunden unser Know how und Qualität zu verkaufen.
Pfusch können wir uns nicht leisten, da wir auch sehr von der Mund zu Mundpropaganda leben. Jemand der so pfuscht wie Du es beschreibst wird nicht lange am Markt überleben.
das Problem mit dem lasurtypisch ungleichmäßigen Erscheinungsbild bleibt auch bei Innenraumlasuren.
Das macht Lasuren ja eben aus. Ich finde auch Lasuren sind ein sehr gutes Mittel um Oberflächen zu veredeln. Es muss einem eben gefallen.
Ich mag auch eher matt lackierte oder gewachste Naturholz Oberflächen.

Gruß
Jörg
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Beitrag von basianse »

Hallo Leute - also gleich vorweg, ich bin sprachlos. Hätte mir nicht erwartet, dass hier so n interessanter fred draus wird. Vielen Dank für die unglaublich ausführlichen Infos!!!

Ich werde mir das ganze einige Male durchlesen müssen, damit ich wirklich alles verstehe.

Also wenn ich es richtig verstehe, ist mein Ansatz schon mal nicht schlecht, das Holz zu lasieren oder zu beizen und anschließend zu wachsen - nur muss ich dabei sehr behutsam vorgehen.

Das Ergebnis soll ein, meinem verlinktem Bild ähnlicher Orangeton sein, allerdings durch die Maserung uneinheitlich. Das mit dem Negativbild finde ich interessant, daran hätte ich nie gedacht. Solange allerdings die hell/dunkel Kontraste der Maserung erhalten bleiben (halt einfach umgekehrt) könnte ich damit auch leben. Das könnte ja auch sehr interessant aussehen.

Ein wichtiger Hinweis war der mit dem Leimen und dass man Flecken sieht wenn man erst mal lasiert oder beizt. Das heißt, da muss ich extrem sauber arbeiten. Kann man Leimflecken wegschleifen? Ich würde das Holz mit einem feuchten Schwamm säubern und befeuchten - das stellt mir ja die letzten Holzfasern auf - und gleichzeitig werden Leimflecken sichtbar, nicht wahr? Wenn man diese Flecken dann ordentlich abschleift, bringt das was?

Das mit den Probestücken wird ein schöner Aufwand. Kennt hier zufällig jemand Marken, die gut sind? Farbton, sagen wir mal Richtung MANDARINEN-ORANGE. Dann muss ich zumindest nicht etliche verschiedene Marken ausprobieren und kann mich auf die verschiedenen Verdünnungen konzentrieren.

Ich hänge euch auch einen Link zum Holz rein, vielleicht kennt das wer oder kann was dazu sagen...

http://www.smurfitkappa-rolpin.com/Drop ... /Rolaypin/

da gibts auch ein Paar "technische Daten" allerdings auf Englisch...

Der Link zum Selbstbaurack fkt bei mit nicht - ich seh die Bilder nicht ;(

Das mit der Farbe ist so eine Sache - für meine Wohnung wird es langsam ein Rot/Orange/Gelb Overkill. Rote Wand, rotes Sofa, gelber Tisch, 2 orangene Lampen,...deshalb wollte ich anfangs was anderes. Jetzt hat mir mein Vater gesagt, er hätte noch orangene Lasur - ich setz mich hin mach meine Sketchup-Skizze und bumm bin komplett gefangen von dieser orangenen Box - schaut einfach spitze aus (imho).

So ich werde jetzt nochmal aufzählen wie ich rangehen würde (nach momentanem Wissensstand)

nach Bau mal schön abschleifen - max 3mal mit immer feinerer Körnung (sonst werde ich verrückt) (Sollte ich das eher von Hand machen oder geht das auch mit ner Schleifmaschine?) Dazwischen immer mit Schwamm anfeuchten.

Nebenbei schon mal einige Probestücke gemacht - auch genauso abgeschliffen (selbe Körnung etc)

Dann 2-3 mal beizen (dazwischen schleifen? - viell. hab ich das jetzt überlesen)

Abschließend wachsen und je nach Wunsch nach X Minuten/Stunden aufpolieren...

TRARA! Fertig ist die Box - klingt das vernünftig?

ALso nochmals 1000 Dank. So ausführliche Beiträge wie hier jetzt habe ich noch selten gesehen - hier wird Sie geholfen!


LG,

Seb.


ps. WENNN sie dann mal fertig sind, gibts natürlich PICs. Zum Hören müsste man nach Wien kommen ;)
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chrissy
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Beitrag von chrissy »

Hallo Jungs,

erstmal danke für die vielen Tipps von den Fachleuten, einige der Fehler habe ich gerade erst selbst wieder gemacht, obwohl ich schon einige Erfahrungen im Schreinern und Beizen und Lackieren gemacht habe, aber gerade wenn man Neuland betritt oder Dinge macht, die man schon sehr lange nicht mehr gemacht hat (in meinem Fall Beizen) passieren immer wieder unschöne Effekte. Gerade Beizen in Verbindung mit einer Lackierung bedarf einiger Erfahrung und penibelster Vorarbeit.

Zum Thema Handwerker: Ich denke, da sind wir selber schuld! Ich habe letztes Jahr mein Wohnzimmer und die Diele renovieren lassen. Was mir da in der Angebotsphase und bei Besuchen von diversen "pseudo" Fachleuten zu Ohren gekommen ist sträubt einem die Nackenhaare, aber halbwegs billig waren sie alle. Ich hab mich dann für einen Maler entschieden, der zwar fast das doppelte von den anderen kostete, aber der hat auch entsprechend gearbeitet und auch Zeit gebraucht. Das Ergebnis ist perfekt. Man muss doch einfach nur mal rechnen, der Handwerker braucht so um die 40€ Brutto die Stunde um einigermassen anständig über die Runden zu kommen. Wenn er in zehn Stunden also für 400 € Arbeitlohn eine Box aufs feinste getischlert hinbekommen soll, so ist das fast unmöglich. Gute Dinge brauchen einfach ihre Zeit oder einen perfekten Arbeitsablauf, der aber nur in einer Serie hinzubekommen ist.

Eine Naturholzfront, wie sie z.B. Tom vorschwebt muß für ein perfektes Finish mehrfach (mindestens 3 mal) gewässert und geschliffen werden, damit am es am Ende nach dem Wachsen oder Ölen gut aussieht, das kostet allein schon so zwei Stunden, und da hat er noch keinen einzigen Sägeschnitt gemacht.

You get what you pay for, and there is no such thing as a free lunch.

Man kann eventuell etwas Geld sparen, wenn man solche zeitintensiven Arbeiten selbst macht, aber selbst dann hat eine gute Arbeit ihren Preis. Wenn man allerdings mit roh zusammengesteckten MDF Verschlägen zufrieden ist, dann...


Gruss

Christian
Damit höre ich:

Meine Ohren.
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Beitrag von Thargor »

Moin Jungs,

langsam wird das hier aber arg Off Topic.... dazu noch ein letzter von mir: Freunde haben das Wohnzimmer entkernen und komplett neu renovieren lassen. Dabei wurde der teuerste Fachbetrieb für die Fußbodenheizung und den neuen Estrich gewählt. (Faktor drei zum günstigsten Angebot). Grund war: Der Bekannte ist selber vom Fach und wollte lieber ein perfektes Ergebnis haben. Das ganze Wohnzimmer fällt jetzt fast 5cm ab auf einer Länge von 8m. Sowas hab ich noch nicht gesehen. Und nur weil der Dussel vergessen hat zu messen, bevor er angefangen hat den Estrich zu schütten und hinterher gemerkt hat, dass zuviel Füllmaterial drunter war.

Mal gucken, wann das Wohnzimmer wieder bewohnbar ist.

So kanns auch "Spaß" machen. Preis alleine ist eben nicht alles - macht die Sache aber auch nicht einfacher.

Viele Grüße!
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Beitrag von chrissy »

Hallo Sebastian,

nach dem Beizen nicht schleifen, sonst holst Du die Farbe runter. Ich hab nach dem ersten Lackieren ( ich wollte das erste mal beim Linstagegehäuse eine gebeizte Fläche mit Hochglanzlack verzieren) geschliffen und die Beize angegriffen. Du musst die Holzstücke erstmal auf ca 320 Körnung vorschleifen, d.h. erstmal 180, dann Wässern, Trocknen, dann 240, Wässern, Trocknen, dann 320 und evtl wässern und schauen, ob alles ok ist. Die Schleifgänge mit 240 und 320 würde ich von Hand machen, also keine Maschine wie Schingschleifer oder Exzenterschleifer. Erst wenn alles perfekt glatt ist, kannst Du die Beize auftragen, ein bis zwei mal, das reicht. Danach, wie gesagt nix mehr schleifen sondern Wachsen oder Ölen oder Lackieren. Bei Boxen würde ich von selbstgemachtem Hochglanzlack vollständig abraten, der ist ohne Sachkenntnis bei solchen Flächen kaum hinzubekommen.

Gruss

Christian
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Beitrag von Thargor »

basianse hat geschrieben:Ich hänge euch auch einen Link zum Holz rein, vielleicht kennt das wer oder kann was dazu sagen...

http://www.smurfitkappa-rolpin.com/Drop ... /Rolaypin/

da gibts auch ein Paar "technische Daten" allerdings auf Englisch...
Das Holz würde ich nicht verwenden. Die Fehlstellen sind teilweise mit Fremdmaterial aufgefüllt worden. Da kann es sein, dass die Beize oder Lasur nicht angenommen wird.

Viele Grüße!
Viele Grüße von Guido, dem langsamsten Barkeeper der Welt! :drink:

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Beitrag von chrissy »

Das würde ich auch nicht machen, hier http://www.sperrag.ch/?mid=TWpZdw== wird das Holz für Verpackungen und Kisten empfohlen. LSP sind zwar in weitestem Sinn Kisten, aber naja :wink:.

Ich finde Die Idee von Tom sehr gut, den Korpus aus MDF zu bauen und da, wo die Optik gefragt ist massives Holz aufzudoppeln, das ist auch für uns Semi-Amateure einigermaßen machbar. (Siehe Zingali) Das Problem ist nur, solche großen Flächen als massives Stück zu bekommen, da solche Dicken und Maße entweder als rohes Brett in den Fachhandel für Profis kommen und dann selbst auf Dicke gehobelt und Flächenmaß gesägt werden müssen (Nur für den Tischler machbar), oder eben stabverleimt z.B. als Küchenarbeitsplatte oder Bauholz. Da wird es schon schwierig etwas anderes als Buche zu bekommen. ( In der Düsseldofer Gegend ist da die Holzhandlung Jungbluth in Neuss zu empfehlen, die haben stabverleimte Platten auch z.B. in Ahorn). Auf keinen Fall würde ich Sperrholz oder Tischlerplatte verwenden.

Gruss

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Beitrag von frido_ »

Hallo Sebastian
basianse hat geschrieben: Solange allerdings die hell/dunkel Kontraste der Maserung erhalten bleiben (halt einfach umgekehrt) könnte ich damit auch leben. Das könnte ja auch sehr interessant aussehen.
Dachte auch daran als du das mit der
Dieses Holz hat eine sehr starke, (für mich) interessante Maserung
geschrieben hattest. Würde dir entgegen kommen.

Schleifen würde ich soviel wie es geht mit der Hand bzw. mit einem Klotz.
Hat man mehr Gefühl.
Brauche ja nicht zu erwähnen das immer in Faserrichtung geschliffen wird.
basianse hat geschrieben:Wenn man diese Flecken dann ordentlich abschleift, bringt das was?
Kommt darauf an wieviel Zeit der Kleber hatte um tief einzudringen.
Wenn überflüßiger Kleber dann direkt abwischen.
Und immer schön "großflächig" schleifen.
Nach Lackierungen oder Ähnlichem sieht man mehr Unebenheiten wie vorher. :cry:

Viel Erfolg :OK:
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Beitrag von basianse »

Hi!


nach dem Beizen nicht schleifen, sonst holst Du die Farbe runter.
danke! ist mir eh lieber!

Das Holz habe ich schon bestellt - also das ziehe ich jetzt durch... das Argument mit dem Füllmaterial ist allerdings sehr begründet. ich schätze, sollte es zu solchen Problemen kommen muss ich mir ne kreative Lösung einfallen lassen. Mal sehen...

das bei Lasur oder Beize die Oberfläche nicht unbedingt perfekt wird kann ja auch gut aussehen - gibt dem ganze noch mehr Struktur!

LG

Seb.
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Beitrag von chrissy »

Hallo Sebastian,

das Holz ist so teuer nicht, aber wenn Du nach einigen Tagen vor einer scheckigen überdimensionalen Hamsterbude stehst, dann ist es einfach schade um die eigene Arbeit, und wenn das Grundmaterial schon mässig ist, dann kann auch die beste Handwerkskunst nichts mehr retten, oder nimms einfach als Übungsmodell, an dem Du alle Fehler machen kannst, die Dir einfallen, und dann kann man es ja irgendwann richtig machen.

Gruss

Christian
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Beitrag von basianse »

So teuer nicht... ich brauche leider 2 Platten (eine reichte gerade nicht aus). pro Platte gut 60 €. Also mal 120 €. Das ist schon nicht so wenig... finde ich zumindest.

Außerdem stimmt es, ich muss ja mal ein Übungsgehäuse bauen. Bis auf die Tatsache, dass das Füllmaterial sich bei Beize/Lasur anders verhält, denke ich doch, dass ich da nicht ganz falsch liege. Das Holz ist kreuzweise verleimt (7 Schichten) und sollte somit auf Verzug unanfällig sein. Ansonsten wüsste ich nicht was gegen Sperrholz spricht. Ist stabil, relativ leicht zu verarbeiten...


Also sollte es nur wegen des Holzes voll in die Hosen gehen, wäre ich schon überrascht - schon eher wegen meiner Unerfahrenheit. Und da seid ihr mir alle ein große Hilfe.

Außerdem, wer will schon ein perfektes Finish? Kann doch jeder sehen, dass ich selbst Hand angelegt habe!


Mal sehen, was ich sage wenns fertig ist... :roll:

LG,

Seb.
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Beitrag von Tom_H »

Klasse, wie hier kleine Schreiner "gebacken" werden............... :OK:

Wenn ich mir das alles so durchlese, bestärkt mich das in meiner Entscheidung einen "Fachmann" diese Arbeit ausführen zu lassen. :wink:

Ich werde langsam sehr ungeduldig. Es dauert noch 1 1/2 Wochen bevor ich meine Gehäuse bekomme. :oops:


BTW: Ich finde auch das der Preis für eine Handwerkliche Leistung nicht zwangsläufig mit der Güte der ausgeführten Arbeit korreliert. Wichtig ist imho das der Handwerker im vorherigen Gespräch einen guten Eindruck hinterlassen muss....... was wiederum voraussetzt, dass man selbst zumindest Halbwissen besitzen sollte. :mrgreen:
Ich bin eine undercover Signatur. Wer mich klickt, wird etwas lernen... ;-)
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Beitrag von basianse »

ich geh richtig schön auf! hoffentlich fall ich am Ende nicht doch noch zusammen.


Ich warte jetzt erst mal auf das Holz. Dann werd ich mich noch mit dem Tischler kurzschließen und alles besprechen, was ich vor habe. Dann mal zusammenbauen und weitersehen.

Ich hatte mir auch schon mal gedacht, das Holz im Vorhinein zu malen, aber ich schätze, dass ist besonders auf Grund des Leims ne schlechte Idee.

Sagt mal, das Wachs das man da benutzt, ist das dünnflüssig oder richtig wie Wachs? Wie wird das aufgebracht? Einfach eingerieben wie Schuhcreme?


Seb.
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