bei Röhrenverstärkern ist es weniger der geringe Dämpfungsfaktor sondern die Arbeitsweise einer Röhre. Bei ihr ist die Verstärkung vom Anodenwiderstand abhängig. Schwankt dieser, schwankt die Verstärkung (bis zur Übersteuerung im Bassimpedanzmaximum bei kleinen Eingangssignalen).Valvox hat geschrieben: ein Lautsprecher mit stark schwankendem Impedanzverlauf wird einem Verstärker mit geringem Dämpfungsfaktor einen nichtlinearen Frequenzgang aufprägen. Die Impedanzkurve wird sich dann quasi in der Frequenzgangkurve wiederspiegeln.
das sind zwar einleuchtende Erklärungen, leider vermisse ich auch hier nachvollziehbare Zahlen und Daten (und Fakten).Valvox hat geschrieben:Dass man durch Impedanzentzerrung den Frequenzgang der Wiedergabekurve mitentzerrt, ist die eine Sache- es bleibt aber die Tatsache, dass direktstrahlende Lautsprecher/Boxen mit weicher Aufhängung, niedrigem Strahlungswiderstand und (relativ) schweren Membranen an Röhrenverstärkern lustlos klingen und die erhoffte "Röhrenmagie" vermissen lassen werden. Auch beim Einsatz von frontgeladenen Hörnern bemerkt man ja bald, ob sich im Inneren beispielsweise ein 38er mit 60g bewegter Masse und mittelstarkem oder einer mit starkem Antrieb und 80g oder mehr bewegter Masse verbaut ist: Der mit der leichteren Membran wird trotz eines minimal geringeren Wirkungsgrades (am gleichen Röhrenverstärker) das freier schwingende Klangbild bieten.
Warum? Eine größere Masse braucht einmal mehr Energie zur Beschleunigung, muss dann aber auch wieder abgebremst werden, wenn der (Musik-)Impuls abgeschaltet wurde. Hier aber kommt der Dämpfungsfaktor ins Spiel: Er bestimmt maßgeblich, ob dieser vom Lautsprecher beim Zurückschwingen der Membran elektrisch induzierte Gegenimpuls vom Verstärker wieder "aufgeschlürft" und vernichtet wird, oder der Lautsprecher weiter schwingen darf, was einer knackigen Wiedergabe logischerweise nicht gut tut.
Übrigens- Gummisicken wirken wie ein Trampolin, das Energie speichert und dann wieder als Biegewellen zurückgibt. Das ist der Grund, dass von männlichen Sprechern gesprochene Nachrichten so oft unerträglich viel Brustvolumen beinhalten, so dass man eine wülstig-brummige Sprachwiedergabe hat. Das kann der Fernseher meist besser- aber sein Breitbandlautsprecher ist ja auch anders aufgehängt, meist durch geprägtes Papier oder eine eingestrichene Gewebesicke.
Was tun? Man braucht ja einen gewissen Hub, um die im Bass notwendige Luftbewegung-Schalldrucktransformation zu bekommen. Und da isses wie beim Verbrennungsmotor: Was man an Hub spart, muss man an Bohrung zulegen. Und Bohrung heißt hier: Membrandurchmesser bzw. Membranfläche.
Eine Simulation von Ein- und Ausschwingverhalten eines "schlechten" Lautsprechers an einem Röhrenverstärker (zur Simualtion ein Widerstand mit einfügen, z.B. 2Ohm) würde auch viele nachvollziehbare Daten liefern.
Mit einer Erhöhung des Widerstandes ("hoher Dämpfungsfaktor") ändert sich die elektrische Güte Qes, die elektrische Güte Qes mit der mechanischen Güte Qms ergibt zuammen die Güte Qts des Lautsprecherchassis.
Eine Anpassung des Gehäusevolumen bzw. der Bassreflexöffnung (evtl. auch der Frequenzweiche) kann die Änderung von Qts komplett ausgleichen.
Gruß,
Frank
