Re: Luxusnetzteil für Synchronmotoren mal anders
Verfasst: Do 29. Mär 2018, 15:12
Hallo zusammen,
ich heiße Jörg und möchte kurz meine Erfahrungen zu Meldanos Motorsteuerung mitteilen.
Nachdem ich mir einen neuen Plattenspieler zugelegt hatte, war ich doch sehr überrascht, wie wenig Selbstverständlichkeiten heutzutage noch an einem Plattenspieler verbaut werden.
Ich habe mir einen Pro-Ject Xtension 9 zugelegt. Der Arm ist, wenn auch etwas fummelig, in alle Richtungen einstellbar.
Aber die Geschwindigkeit ist nicht einstellbar, nach Prüfung der internen Motorsteuerung ist die Geschwindigkeit nicht mal intern auf der Steuerplatine einstellbar. Da mein Gerät, wie in fast allen Tests nachzulesen auch zu langsam lief, wollte ich zumindest hier Abhilfe schaffen.
Da ich in früherer Zeit mit einem anderen Plattenspieler mit einem Dr. Fuß-Netzteil sehr gute Erfahrung gemacht habe, wollte ich zunächst in diese Richtung gehen.
Bei der Suche im Internet bin ich jedoch auf einige sehr interessante DIY-Projekte bzgl. Motorsteuerung gestoßen. Also war klar, selbermachen.
Das hier von Meldano vorgestellte Konzept hat mich am meisten überzeugt.
Ich habe dann hier im Forum Kontakt zu Meldano aufgenommen und er hatte Gottseidank die Platine und den Controler noch vorrätig, die Sachen waren kurze Zeit später schon bei mir.
Ich habe dann noch die restlichen Bauteile bestellt, natürlich sind die Bestellnummern auf der Stückliste bei den Läden mittlerweile geändert, also Augen auf beim Bauteilekauf.
Die in diesem Thread zusammengetragenen Erfahrungen und Bilder waren auch hilfreich, Dank an alle die hier schon gepostet haben.
Natürlich habe ich erst mal einen Testaufbau zusammengebastelt, das Ergebnis war jedoch so überzeugend, dass ich mich dann um den Rest, also Gehäuse, Schalter und Anschluss gekümmert habe.
Der Zusammenbau ist, wenn man ein bisschen Löten kann, durchaus machbar. Ich empfehle auch, bei der Platinenbestückung sich von den kleinen zu den großen Bauteilen vorzuarbeiten.
Was ich zunächst in der Hektik übersehen habe, aber eigentlich logisch ist, ist dass eine symmetrische Versorgungsspannung erforderlich ist und der Trafo richtig anzuschließen ist…
Die mechanischen Arbeiten am Gehäuse sind, beim richtigen Werkzeug, auch nur mit Akkuschrauber machbar. Da die Taster in die Gehäusefront sollten, habe ich in weiser Voraussicht ein Gehäuse mit 3mm Frontplatte gewählt. (audiocreativ.de, Gehäuse-S) Das ist das gleiche Gehäuse wie das Modushop-Gehäuse, bei Betrachtung der Gesamtkosten mit Versand für das Gehäuse ist das audiocreativ-Gehäuse nur ein paar EUR teurer, dafür hat man die deutsche Wirtschaft unterstützt…
Abschließend muss ich sagen, dass dass Ergebnis meine Erwartungen weit übertroffen hat. Ich habe einen vollkommen anderen Plattenspieler der mind. 2-3 Klassen besser spielt.
Es ist immer schwierig, die klanglichen Veränderungen zu beschreiben, aber alles ist detailreicher, differenzierter, klarer.
Ich führe die deutlich hörbaren Veränderungen auf Folgendes zurück:
-Entfall des (doch sehr günstigen) Original-Schaltnetzteiles
-Entfall der einfachen nicht einstellbaren Original-Motorsteuerung
(Zur Ehrenrettung des Herstellers: Immerhin nicht nur ein Kondensator zur Phasenverschiebung…)
-saubere, stabile Versorgungsspannung für den Motor
-(nicht zuletzt) richtige Drehzahl
Jetzt kann ich noch mit Motorspannung und Phasenverschiebung experimentieren…
Aber meine erste Erkenntnis ist, dass der Hersteller schon mit sehr niedriger Spannung arbeitet, offensichtlich sind die auch hier im Forum nachzulesenden Vorteile einer reduzierten Motorspannung schon in der Industrie angekommen. Wenn ich die Spannung um 0,5 V reduziere, dann läuft der Motor schon nicht mehr an.
Ich gehe aber davon aus, dass hier eher der Rotstift die treibende Kraft war, man könnte ja noch 1 Cent je Motorsteuerung sparen…
Ich werde noch, so weit wie möglich, die Original-Anzeigen und Taster des Plattenspielers integrieren, so dass die Motorsteuerung weitestgehend direkt vom Plattenspieler bedient werden kann. Die beiden Geschwindigkeitsanzeigen sind relativ problemlos, aber der Plattenspieler hat nur einen Taster für Ein/Aus/Geschwindigkeitsumschaltung. Beim Taster wird es also entweder einen Kompromiss geben, oder eine kleine zusätzliche Steuerung.
Derzeit tendiere ich der Einfachheit halber dazu, Stufe 1 (33) direkt vom Plattenspieler anzusteuern.
So kann ich direkt 33 einschalten, ausschalten und selbst bei 45 durch 2x betätigen zumindest wieder ausschalten.
Meinen Dank nochmal an Daniel für die Entwicklung, ein wirklich tolles Projekt…
Hier noch ein paar Bilder vom Testaufbau und vom fertigen Gerät.
Hmm, irgendwie kann ich hier nicht mehr als 3 Dateien anhängen....
ich heiße Jörg und möchte kurz meine Erfahrungen zu Meldanos Motorsteuerung mitteilen.
Nachdem ich mir einen neuen Plattenspieler zugelegt hatte, war ich doch sehr überrascht, wie wenig Selbstverständlichkeiten heutzutage noch an einem Plattenspieler verbaut werden.
Ich habe mir einen Pro-Ject Xtension 9 zugelegt. Der Arm ist, wenn auch etwas fummelig, in alle Richtungen einstellbar.
Aber die Geschwindigkeit ist nicht einstellbar, nach Prüfung der internen Motorsteuerung ist die Geschwindigkeit nicht mal intern auf der Steuerplatine einstellbar. Da mein Gerät, wie in fast allen Tests nachzulesen auch zu langsam lief, wollte ich zumindest hier Abhilfe schaffen.
Da ich in früherer Zeit mit einem anderen Plattenspieler mit einem Dr. Fuß-Netzteil sehr gute Erfahrung gemacht habe, wollte ich zunächst in diese Richtung gehen.
Bei der Suche im Internet bin ich jedoch auf einige sehr interessante DIY-Projekte bzgl. Motorsteuerung gestoßen. Also war klar, selbermachen.
Das hier von Meldano vorgestellte Konzept hat mich am meisten überzeugt.
Ich habe dann hier im Forum Kontakt zu Meldano aufgenommen und er hatte Gottseidank die Platine und den Controler noch vorrätig, die Sachen waren kurze Zeit später schon bei mir.
Ich habe dann noch die restlichen Bauteile bestellt, natürlich sind die Bestellnummern auf der Stückliste bei den Läden mittlerweile geändert, also Augen auf beim Bauteilekauf.
Die in diesem Thread zusammengetragenen Erfahrungen und Bilder waren auch hilfreich, Dank an alle die hier schon gepostet haben.
Natürlich habe ich erst mal einen Testaufbau zusammengebastelt, das Ergebnis war jedoch so überzeugend, dass ich mich dann um den Rest, also Gehäuse, Schalter und Anschluss gekümmert habe.
Der Zusammenbau ist, wenn man ein bisschen Löten kann, durchaus machbar. Ich empfehle auch, bei der Platinenbestückung sich von den kleinen zu den großen Bauteilen vorzuarbeiten.
Was ich zunächst in der Hektik übersehen habe, aber eigentlich logisch ist, ist dass eine symmetrische Versorgungsspannung erforderlich ist und der Trafo richtig anzuschließen ist…
Die mechanischen Arbeiten am Gehäuse sind, beim richtigen Werkzeug, auch nur mit Akkuschrauber machbar. Da die Taster in die Gehäusefront sollten, habe ich in weiser Voraussicht ein Gehäuse mit 3mm Frontplatte gewählt. (audiocreativ.de, Gehäuse-S) Das ist das gleiche Gehäuse wie das Modushop-Gehäuse, bei Betrachtung der Gesamtkosten mit Versand für das Gehäuse ist das audiocreativ-Gehäuse nur ein paar EUR teurer, dafür hat man die deutsche Wirtschaft unterstützt…
Abschließend muss ich sagen, dass dass Ergebnis meine Erwartungen weit übertroffen hat. Ich habe einen vollkommen anderen Plattenspieler der mind. 2-3 Klassen besser spielt.
Es ist immer schwierig, die klanglichen Veränderungen zu beschreiben, aber alles ist detailreicher, differenzierter, klarer.
Ich führe die deutlich hörbaren Veränderungen auf Folgendes zurück:
-Entfall des (doch sehr günstigen) Original-Schaltnetzteiles
-Entfall der einfachen nicht einstellbaren Original-Motorsteuerung
(Zur Ehrenrettung des Herstellers: Immerhin nicht nur ein Kondensator zur Phasenverschiebung…)
-saubere, stabile Versorgungsspannung für den Motor
-(nicht zuletzt) richtige Drehzahl
Jetzt kann ich noch mit Motorspannung und Phasenverschiebung experimentieren…
Aber meine erste Erkenntnis ist, dass der Hersteller schon mit sehr niedriger Spannung arbeitet, offensichtlich sind die auch hier im Forum nachzulesenden Vorteile einer reduzierten Motorspannung schon in der Industrie angekommen. Wenn ich die Spannung um 0,5 V reduziere, dann läuft der Motor schon nicht mehr an.
Ich gehe aber davon aus, dass hier eher der Rotstift die treibende Kraft war, man könnte ja noch 1 Cent je Motorsteuerung sparen…
Ich werde noch, so weit wie möglich, die Original-Anzeigen und Taster des Plattenspielers integrieren, so dass die Motorsteuerung weitestgehend direkt vom Plattenspieler bedient werden kann. Die beiden Geschwindigkeitsanzeigen sind relativ problemlos, aber der Plattenspieler hat nur einen Taster für Ein/Aus/Geschwindigkeitsumschaltung. Beim Taster wird es also entweder einen Kompromiss geben, oder eine kleine zusätzliche Steuerung.
Derzeit tendiere ich der Einfachheit halber dazu, Stufe 1 (33) direkt vom Plattenspieler anzusteuern.
So kann ich direkt 33 einschalten, ausschalten und selbst bei 45 durch 2x betätigen zumindest wieder ausschalten.
Meinen Dank nochmal an Daniel für die Entwicklung, ein wirklich tolles Projekt…
Hier noch ein paar Bilder vom Testaufbau und vom fertigen Gerät.
Hmm, irgendwie kann ich hier nicht mehr als 3 Dateien anhängen....