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Verfasst: Sa 5. Jun 2010, 14:04
von jogi
Hallo Micha,

in der Tat, das Bessere ist des Guten usw...
Habe gestern abend natürlich gleich mal den Gitterableit-R mit 470k parallel geschaltet, den ich noch in der Schachtel hatte, sodass ca 160k rauskommen.
Ergebnis wieder einmal :shock: ; der "Klangschwerpunkt" hat sich ein gutes Stück nach unten verschoben, sprich vollerer, aber etwas unpräziserer Bass, seeehr entspannter Mittelton, und etwas zurückgenommene Höhen, die mir aber vorher auch zu präsent waren.
Im Gesamten "musikalischer"...weniger angestrengt, mit dem richtigen Schuss Wärme.
Cds, die mich vorher etwas angestrengt haben, sind jetzt sehr nett, und die guten sind "jawdropping".

Wobei ich auch gleichzeitig einen kleinen Fehler eliminiert habe; der Rk der E81l war auf der einen Seite zu gross, sodass einseitig ca 250V Anodenspannung anlagen, was gut eine Aufhellung bewirken kann und etwas leicht gestresstes im Klang.
Oder die Art des Widerstands hat vielleicht noch eine Wirkung, jetzt ist ein Takman mit im Spiel.
Auf jeden Fall werde ich noch ein bisschen damit rumspielen. Ich habe des öfteren gelesen, dass Leute den Legacy Amp von T.L. nachgebaut haben und ihnen der Klang zu schlank war; der hat einen 330k Ableit-R im Plan...ist vielleicht etwas viel.

Wenn die C3o da noch ne Schippe drauflegt, dann ist wohl tatsächlich : resting my case angesagt.
Obwohl, eine Anodendrossel (wenn möglich) würde mich noch reizen, und vielleicht noch einen Shuntregler a la Salas für den Treiber, siehe hier, aber mit anderem Transistor für die 450V :
http://www.diyaudio.com/forums/attachme ... listic.jpg
Und wenn das Wetter schlecht ist :P , kommt dann noch eine Gk dazu, und eine Od3, etcetc...es ist ja dann doch das Hobby.

Und wegen der Zener: PN coming...

Und jetzt in den Garten!


Liebe Grüsse,

und vielen Dank,


Jürgen

Verfasst: Mo 6. Sep 2010, 22:53
von jogi
Hallo Gemeinde,


So, vor 2 Wochen hatte ich mal Zeit und Musse, mich der Vollendung zu nähern…hat ja lange genug gedauert, aber im Sommer verschieben sich doch die Prioritäten.
Also Lötkolben raus, Monos raus auf den Balkon, unter dem Sonnenschirm gelötet, hat was von Urlaub. Ausserdem sieht man in der Helligkeit alles supergut…
Nach dem ersten Mono erst einmal nur ein Funktionstest, Musik kommt raus, prima, also auf zum nächsten. Auch hier kleine Probleme, höchstens ein leichtes Sirren könnte man noch angehen, das aber wohl vom Heiztrafo einstreut, vielleicht ist auch der Elko parallel zur Zenerdiode mit 22µF zu klein.

Dann der grosse Moment, beide Monos fertig, Cd rein, aufs Sofa und …

:uurgh.gif


Erst einmal ein langes Gesicht, was ist das denn? Bass zwar tief und auch kontrolliert, aber wo hat Jaques Brel seine Brust gelassen? Auch Trommeln ohne Körper, dafür ein harter Hochton, alles klingt ziemlich dünn; sollten meine Befürchtungen wahr werden, dass mir das zu wenig nach Röhre klingt, und ich ein Klirrjunkie bin?

Aber erstmal entspannen, und die Amps durchlaufen lassen, und das 2-3 Tage lang, unter Aufsicht natürlich.

Dann, beim erneuten Hinhören: :shock: :shock: :shock:

die grosse Erleichterung: es hat sich auf ganzer Linie gelohnt!

Ich bin mir zwar bewusst, dass Röhren ein bisschen brauchen, um aufzutauen, aber diese Entwicklung war schon ungewöhnlich krass; von „das geht aber gar nicht“ bis hin zu „wow“.

Was ist besser im Vergleich zur E81L?

Alles, um es mal auf den Punkt zu bringen: mehr Kontrolle, Details, Raum, Klarheit und Farben; nicht zu glauben, dass diese Amps nur 6 Watt hergeben, so wie die meinem zickigen Heresy-Clone in den Hintern treten jetzt.
Die besteht übrigens aus dem original Basstreiber, aber aufgesetzten Stereolabhörnern mit JBL2470 Mitteltontreibern und Beyma CP380m Hochtönern, für untenrum sorgt ein Eckhorn 15 für sanfte Massagen der Bauchgegend und der Dachziegel. Meine Nachbarn unter mir sind zum Glück schon über 80 und schwerhörig. Das waren sie übrigens schon bevor ich einzog, falls jemand denkt …:mrgreen:

Jetzt, nach 2 Wochen machen die Amps manchmal Musik wie der Teufel, und ermöglichen tiefe Einblicke in die Strukturen und Absicht der jeweiligen Musik. Teilweise absolut fesselnd, hab ich so noch nicht erlebt bei mir, und auch nicht woanders.
Hat mich erinnert an Heiners Beschreibung seines 45er Umbaus von Arkadi, ich kanns nur nicht so schön umschreiben

Vielen Dank für eure Hilfe hier! Ich hätte es ohne eure, besonders Michas Unterstützung nicht hinbekommen. Und kann jedem nur raten, der einen 6sn7 Treiber oder vergleichbares in seinem 300B Amp hat, den Umbau zu wagen, wenn das Netzteil die 420 Volt für die C3o (oder C3m) hergeben.
Das Ergebnis ist eine andere Welt, in jeder Beziehung.


Natürlich habe ich schon an weitere Verbesserungen gedacht… :weed: :weed: :weed:

…zum Beispiel würde ich das Netzteil gern ein wenig verbessern, das ist eine simple Angelegenheit mit 5R4/7 H Spule/2 mal 150µF Blackgate in Serie/ Widerstand/ nochmal Blackgates; davon wird dann die Treiberstufe nochmal mit einem BG abgekoppelt, hat damit aber keine eigene Versorgung , von G2 ganz zu schweigen. Sogar ein Widerstand sitzt über der Gleichrichterröhre, um flashing des Gleichrichters wegen des grossen ersten Kondensators zu vermeiden nehme ich mal an.
Da könnte ein besserer Trafo mit getrennten Wicklungen für Endstufe/Treiber/G2, einer besseren Spule, oder auch zwei, und u.Umständen oben erwähnter Shuntregler für den Treiber und G2 irgendwann mal anstehen.
Aber besonders der Einbau des Trafos und die Neugestaltung des Netzteils würde mich dann doch überfordern, da muss dann ein Profi ran, weil ich doch gern lebe
letztendlich :P .

Und Lundahl Eingangs-Übertrager hab ich auch noch in der Schublade, aber da bin ich wieder auf Micha angewiesen, huhu :bumping:

Ach so, die Zenerdioden sind 160V Typen, bei einem Mono sind 162, beim anderen sogar 165 V an G2, ist das bedenklich? Im Datenblatt steht 155V . Die 150V Typen hab ich auf die Schnelle nicht gekriegt.

Also, noch einmal: merci,


Und liebe Bastlergrüsse,

Jürgen

Verfasst: Mo 6. Sep 2010, 23:27
von mb-de
Hallo Juergen,

Glueckwunsch zum gelungenen Umbau!

Um die Schirmgitter wuerde ich mir erst einmal keine Sorgen machen - der Wert ist innerhalb der Datenblattgrenzen... laengerfristig ist aber Ersatz durch BZT03C150, 1N5383B oder 1N5953B sinnvoll - das Klirrspektrum wird tendentiell noch eine etwas bessere Verteilung haben...

Beste Gruesse

Micha
===
PS: Mein Tip: Das Netzteil gehen wir nach ein..zwei Monaten "Einhoeren" an...

Verfasst: Mo 6. Sep 2010, 23:36
von jogi
mb-de hat geschrieben: PS: Mein Tip: Das Netzteil gehen wir nach ein..zwei Monaten "Einhoeren" an...
:weed:

O.K., ich werde darauf zurückkommen...

vorher ist natürlich der Eingangstrafo dran samt Gk, bei dem kommenden schlechten Wetter müsstest du doch ein klitzekleines bisschen Zeit zum Plan zeichnen haben :oops:

Einen Chipamp werde ich auch noch einmal testen, glaube aber nicht, dass mich da einer dauerhaft überzeugen kann. Aber wer weiss das schon.

lG,

Jürgen

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 11:48
von Valvox


Hallo zusammen,

(...........)

Was mir im Moment so viel Spass macht mit der E81L, ist die Fähigkeit der Amps, aus beinahe jeder Aufnahme den musikalischen Sinn förmlich zu extrahieren, und so vieles richtig zu machen, ohne dauernd mit dem Finger drauf zu zeigen.
Sozusagen magisch, und gleichzeitig unauffällig; macht durchaus süchtig.
Wenn das noch besser wird....dann könnte das Thema Endstufe sich erstmal erledigt haben.

@Jens: nicht weinen :alright

mit vielem Dank an alle, die mir (und vielleicht anderen auch) weiterhelfen,


Jürgen


Hallo Jürgen!

Hättest Du Lust, mal die Schaltung mit der E81L hier reinzustellen? Habe gerade meinen Vorrat dieser Treiberröhre betrachtet und kam da auf die Idee, es auch mal zu versuchen...

Dank im Voraus,
Grüße,
Jan

*Keep on glowing!*

Verfasst: Mo 13. Jun 2011, 13:45
von jogi
Hab grade hier was interessantes gefunden: http://www.diyaudio.com/forums/tubes-va ... ost2603817

Der gute Herr Yamamoto lässt die C3m mit grade mal 2mA auf eine 300B los :shock: ; am Screen nur 66V und an der Anode 138V.
Gibt das nicht ein Klirrfestival? Der Amp ist schon sehr anerkannt von einigen Gazetten, was allerdings nix heisst, wie wir wissen...
Ausserdem sehe ich keinen einzigen Stopper weit und breit, Tststs.
Merkwürdig, merkwürdig :idn:

Schönen Montag noch,

lG Jürgen

Verfasst: Mo 13. Jun 2011, 14:52
von AndreasS
jogi hat geschrieben:...lässt die C3m mit grade mal 2mA auf eine 300B los :shock: ;
Hallo Jürgen,

die C3m ist auch mit 2 mA Anodenstrom eine sehr lineare Röhre, und im WECO 91A hat der Treiber mit der 310A auch ungefähr diesen Anodenstrom.

Gruß Andreas

Verfasst: Di 14. Jun 2011, 14:15
von mb-de
Hallo Andreas,

man sollte allerdings hinzufuegen, dass die Sache fuer die 300B vielleicht ein wenig schwach ausgelegt ist - meiner Erfahrung nach sollte man schon 10..15 mA durch den Treiber schieben und auch etwas mehr Spannungsreserve geben, um bei hohen Aussteuerungen den Treiberklirr zu minimieren.

Yamamoto faehrt fast alle Treiberpentoden am oder nahe dem genannten Arbeitspunkt - in anderen Yamamoto-Verstaerkern findet mit fast gleicher Beschaltung und demselben Arbeitspunkt eine 717A (problemlos durch EF95/6AK5W/554 ersetzbar)...

Gruesse

Micha
===

Verfasst: Di 14. Jun 2011, 14:36
von jogi
Genau das hat mich so gewundert; ich glaube mal eine Berechnung gelesen zu haben, wonach 2mA grade mal reichen, die Miller Kapazität der 300B zu "überwinden". Weshalb dann auch 6SL7- Treiber o.ä da verhungern und dynamisch limitieren und verzerren, wie ich ja feststellen durfte. Naja, scheint ja zu klappen, zumindest verkauft er die Dinger gut.

Kann man denn bei einem solch einem Arbeitspunkt die Stopper weglassen? Wo die Röhre angeblich schon in der Schachtel schwingt...

Ach ja, wo wir schonmal beim Thema sind: ist es theoretisch möglich, solch eine Pentode mit einer Anodendrossel zu betreiben?
Interstage geht ja wohl leider nicht, wegen der hohen Ausgangsimpedanz.

lG,

Jürgen

Verfasst: Di 14. Jun 2011, 15:52
von mb-de
Hallo Juergen,

wie schon gesagt, sehe ich ebenfalls Probleme bei der Treiberschaltung und dem niedrigen Treiberstrom.

Die weggelassenen Stopper sind keine gute Idee, aber eventuell noch tragbar, da die Roehre mit sehr kleinem Strom gefahren wird, und die wirksame Steilheit daher gering ausfaellt.

Yamamoto deckt eine bestimmte Klientel ab, denen der Firmensound gefaellt - und eventuell der visuelle Ansatz dahinter. Das muss nicht schlecht sein, aber auf 'sound' getrimmt sind die Teile schon.

Anodendrossel und Interstage-Uebertrager sind fuer Pentoden im Pentodenbetrieb wegen der hohen Quellimpedanz derselben eher ungeeignet - der Einsatz eines dominant ohmschen Lastwiderstands hat hier schon entscheidende Vorteile. Wenn man nicht genug Versorgungsspannung zur Verfuegung hat, kann man der ohmschen Anodenwiderstand eine Drossel hoher Induktivitaet parallelschalten ('bedaempfte Anodendrosse' - L so waehlen, dass Z(Drossel) bei 10 Hz oder weniger R(Anode) erreicht:

Bei 10 kOhm Anodenwiderstand sollte L mindestens 160 Henry betragen, bei 15 kOhm 240 Henry...

Gruesse

Micha
===

Verfasst: Do 20. Okt 2011, 14:39
von jogi
Ich komme aus aktuellem Anlass nochmal auf die Übertrager-Pentodengeschichte zurück, weil ich ein Paar Lundahl LL1660 18mA erstehen könnte.
Macht das in irgendeiner Weise Sinn, den als Interstage reinzuschrauben? Wenn ich recht informiert bin, dann bestimmt der Anodenwiderstand die Ausgangsimpedanz der C3m. Könnte man dann mit einer lokalen Gegenkopplung der C3m, die mich sowieso immer noch gesondert interessiert, den Ausgangswiderstand weiter verringern, damit der ÜT passt?
4,5:1 geht leider nicht, weil ich die Verstärkung brauche, 4,5:4 würde eher gehen, oder sowas in der Art.
Irgendeine Chance, dass da was bei rauskommt, oder einfach vergessen?
In diesem Thread (weiter unten) :http://www.audioasylum.com/cgi/t.mpl?f=tubediy&m=172402 hat Dave Slagle etwas über D3a-Pentode/Interstage/2A3 geschrieben, was eigentlich Mut macht.

liebe Grüsse,

Jürgen

Verfasst: Fr 21. Okt 2011, 17:21
von AndreasS
jogi hat geschrieben:...4,5:1 geht leider nicht, weil ich die Verstärkung brauche, 4,5:4 würde eher gehen, oder sowas in der Art
Hallo Jürgen,

natürlich kannst Du mit einer Gegenkopplung den Ausgangswiderstand einer Röhrenstufe senken - auf Kosten der Verstärkung.

Ich würde in einer Eintaktendstufe mit der 300B eher zu einer Aufwärtstransformation und damit zur Dominanz der Verzerrungen der direkt geheizten Triode neigen: je geringer die Aussteuerung des Treibers, desto weniger Verzerrungen dort (die 300B hat schon reichlich Steuerspannungsbedarf). Eine 2:4,5 oder 2,25:4-Übersetzung reduziert den Treiberklirr ca. um die Hälfte und benötigt bei diesem Übertrager eigentlich keine Gegenkopplung (C3m in Triodenschaltung). Bei der Pentodenschaltung wären Versuche mit verschiedenen Gegenkopplungstiefen sinnvoll.

Gruß Andreas

Verfasst: So 6. Mai 2012, 10:26
von Barossi
Moin, moin,

wie ist der Stand heute bei Dir mit der c3m.
Auch ich will meine 6SN7GT Treiberstufe meiner 300B evtl. auf eine c3m umbauen.

Hier habe ich noch eine Schaltung gefunden:

http://www.4tubes.com/SCHEMATICS/BY-TUB ... 1-98-1.jpg

http://www.4tubes.com/SCHEMATICS/BY-TUB ... 1-98-2.jpg

http://www.4tubes.com/SCHEMATICS/BY-TUB ... 1-98-3.jpg

Was ist davon zu halten?

Lieben Gruß

Hauke

Verfasst: Mo 7. Mai 2012, 23:41
von jogi
Moin Hauke,

der Stand heute: im Schlafzimmer :mrgreen:
Nicht weil es schlecht klingen würde, im Gegenteil, aber ich habe mich grade in Quad ESL verkuckt, und das passt leider nicht wirklich zusammen. Da ist ein Chipamp die stressfreie billige Variante...
Die verlinkte Schaltung ist ja ähnlich der von Micha vorgeschlagenen, nur die Screenversorgung ist hier anders gelöst, und Stopper haben sie auch nicht verwendet. Würde ich aber machen, ohne ist unkalkulierbar, und das Beschalten mit einer 150V Zenerdiode scheint mir auch mehr Sinn zu machen als diese RC Sache.
Wenn du noch mit der 6SN7 hörst, wirst du nach dem Umbau einen sehr sehr deutlichen Unterschied feststellen...


lG

Jürgen

Verfasst: Di 8. Mai 2012, 10:09
von Barossi
Moin,
na dann werde ich den 300B amp mal umbauen.
Eine Frage zu den Zenerdioden; die 5W Typen sind schwerer zu beschaffen; tun es auch die ZY150 Typ mit 2W Spezifikation von Reichelt?

Lieben Gruß

Hauke

Verfasst: Di 8. Mai 2012, 10:16
von rabrockh
Ich habe meine 150V-Zenerdioden von Bürklin.

Gruss
Ralf

Verfasst: Di 8. Mai 2012, 10:23
von Barossi
Moin Ralf,
ja, ich weiss, aber für 0,50€ bei Bürklin bestellen :-)

Lieben Gruß

Hauke

Verfasst: Di 8. Mai 2012, 11:23
von jogi