EL34 / EL34B

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reinwan1
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EL34 / EL34B

Beitrag von reinwan1 »

Hallo zusammen!

Als absoluter Röhrenneuling habe ich mal eine Frage bei der sich die Profis hier wahrscheinlich totlachen:

In meinem Verstärker sind als Endröhren EL34B verbaut. Diese möchte ich durch EL34 ersetzen.
Heute geliefert bekommen und oh Schreck, EL34 haben einen Steckkontakt weniger.
Kann ich die EL34 trotzdem betreiben?
Die Original EL34B haben einen vorgegebenen Ruhestrom von 0,35 Volt. Wenn die EL34 nutzbar sind, soll ich die auch auf 0,35 Volt justieren?

Für eine Antwort bedanke ich mich schon mal im voraus.

Gruß
Andreas
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hallo andreas,

hier meine einschätzung (ohne gewähr): die 0,35 volt = 350 mV lassen über den gitterwiderstand auf einen vorruhestrom von 35 mA schließen. das ist für el34 wohl ein sehr gebräuchlicher wert und nicht mal für minderwertige röhren zu viel . kenne auch leute, die mit 40 mA bias el34 betreiben.

gruß

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wolly
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Beitrag von wolly »

Hallo reinwan1

wenn ich es richtig verstanden habe, ist die EL34B eigentlich keine Pentode, sondern eine Beam Power Tetrode. Von den Werten sind beide aber weitest gehend gleich und können daher untereinander getauscht werden.

Ob Du mit 35mA Ruhestrom glücklich wirst kommt auf die Röhre an und ist auch von deiner persönliche Einstellung abhängig. Einige EL34 laufen klanglich mit 35mA hervorragend. Andere fangen mit dieser Spannung an zu klirren. Für Ruheströme über 40mA sind die EL 34 eigentlich nicht gebaut und werden entsprechend schneller in die ewigen Jagdgründe gehen. Ich fahre meinen Amp übrigens lediglich mit 29,5 mA. Diese Angaben beziehen sich nur auf Anodenspannungen von 400V. Deshalb ermittel erst einmal wie hoch die Anodenspannung in deinem Amp ist.

Dann kannst Du an Hand einer Tabelle sehen im welchen Spektrum Du den Ruhestrom einstellen kannst. Der Rest ist eine Frage des Geschmacks und der eigenen (Holz) Ohren.

Nähre Infos bzgl. BIAS Einstellung findest Du hier:

hxxp://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf

Gruss


Wolly
:beer
Dynavox TPR 1,auf Schiefer gelagert,mit 6N3 P-DR triple mica;Yaqin MC-10 L auf Schiefer gelagert,mit 6N5 P- DR black plate,triple mica und EL34 S4A; DIY Dreher auf Schiefer gelagert,mit GRADO Statement Platinum 1 und ; Pro Ject Tube Box mit S4A ECC 83 gepaart mit Dynavox TPR 3 mit 6N3 P -DR triple mica ; Philips CD 614 mit Musical Fidelity V-DAC; Scott DXi 80 WL mit Musical Fidelity V- DAC; jeweils Schiefer gelagert;Wharfedale Evo4.3; Goldkabel; Bi Wiring 2X 6mm² und 2X 2,5mm²; Dynavox X4000 Netzfilter; Phasengleichheit bei allen Geräten. Gewaschen wird mit OKKI NOKKI und L'Art de Son.

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Knuffi
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Beitrag von Knuffi »

Hallo Wolly,

die EL34 ist mit einem maximalen Strom von 150mA spezifiziert. Da wird sie sich über 40mA totlachen.

Wenn man mal ins Datenblatt schaut ([url]hxxp://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL34.pdf[/url]) sieht man, dass für verschiedene Betriebsarten verschiedene Ruheströme vorhesehen sind.

Es ist jetzt auch die Frage, an was für einem Widerstand der Anodenstrom gemessen wird. Hat der Widerstand 10Ohm, entsprechen 0,4V Spannungsabfall genau 40mA. Um also auf den Anodenstrom zurückschließen zu könne, muss der Widerstand bekannt sein.

Und wenn ich in das Datenblatt schaue, werden 35 bis 40mA nur für Klasse-B-Betrieb vorgeschlagen. Und ich glaube kaum, dass ein hochwertiger Verstärker in Klasse-B-Betrieb läuft.
Ich gehe mal aus, dass A-Betrieb oder mindestens AB-Betrieb vorliegt. Hier ist der Ruhestrom zwischen 65 und 95mA. Deswegen gehe ich auch davon aus, dass der Messwiderstand nicht 10 sondern nur 4,7Ohm beträgt. Dann würden die gemessenen 0,35V ein Sinn ergeben.

Aber wie gesagt, ohne den Messwiderstand zu kennen ist alles nur "Kristallkugel lesen".

Um den genauen Ruhestrom einstellen zu können, muss mindestens der Messwiderstand, die Anodenspannung, das Übersetzungsverhältnis des Übertragers und die Impedanz des Lautsprechers bekannt sein (zur Not reicht auch der Raa des Übertrager statt Übersetzungsverhältnis und Impedanz).

Gruß,
Frank
Knuffi
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Re: EL34 / EL34B

Beitrag von Knuffi »

reinwan1 hat geschrieben: In meinem Verstärker sind als Endröhren EL34B verbaut. Diese möchte ich durch EL34 ersetzen.
Hallo Andreas,

warum willst Du das tun? Laut den Angaben auf Jogis Homepage in der EL34-Story ([url]hxxp://www.jogis-roehrenbude.de/EL34-Story/EL34-Story.htm[/url]) sind die EL34B hochqualitätive Röhren von STR([url]hxxp://www.tubeampdoctor.com/product_info.php?products_id=340[/url]). Könnten aber auch EL34B von Tung-Sol sein ( [url]hxxp://www.btb-elektronik.de/de/endstufen_roehren.html[/url]).

Und im Regelfall sind die Röhren gematched. Sind das Deine neuen Röhren auch?
Ohne das nötige Wissen um die Einstellungen wirst Du hier im Regelfall nur eine "Verschlimmbesserung" erzielen.

Ach ja, das Dokument von Tube-Town ist, gelinde gesagt, mit Vorsicht zu genießen. Die dortigen Empfehlungen für die Ruheströme auch.
Und wer ermittelt den Anodenstrom über einen Katodenwiderstand? Am Katodenwiderstand kommen Anoden- und Schirmgitterstrom zusammen. Hierbei würde also ein zu geringer Anodenstrom eingestellt werden.
Und auch der Vorschlag, den Anodenstrom nach der maximalen Verlustleistung der Röhre einzustellen ist ein Fehlinformation.

Gruß,
Frank
DB
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Beitrag von DB »

Hallo,
Knuffi hat geschrieben: die EL34 ist mit einem maximalen Strom von 150mA spezifiziert. Da wird sie sich über 40mA totlachen.
die Katode vielleicht. Die Anode aber evtl. nicht.
Knuffi hat geschrieben:Und wenn ich in das Datenblatt schaue, werden 35 bis 40mA nur für Klasse-B-Betrieb vorgeschlagen. Und ich glaube kaum, dass ein hochwertiger Verstärker in Klasse-B-Betrieb läuft.
Weshalb nicht? Das tun alle McIntosh-Röhrenendstufen.
Knuffi hat geschrieben: Um den genauen Ruhestrom einstellen zu können, muss mindestens der Messwiderstand, die Anodenspannung, das Übersetzungsverhältnis des Übertragers und die Impedanz des Lautsprechers bekannt sein (zur Not reicht auch der Raa des Übertrager statt Übersetzungsverhältnis und Impedanz).
Genau so ist es.

MfG

DB
Knuffi
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Beitrag von Knuffi »

Hallo Dirk,
DB hat geschrieben: die Katode vielleicht. Die Anode aber evtl. nicht.
Hast Recht, bei der Anode ist die maximale Verlustleistung der begrenzende Faktor und wenn die Spannung hoch genug ist, kann die Anode den maximalen Katodenstrom nicht ab.
DB hat geschrieben:Weshalb nicht? Das tun alle McIntosh-Röhrenendstufen.
Das wusste ich nicht. Wieder was dazugelernt. Ich weiß, die haben eine ungewöhnliche Übertragerbeschaltung, habe mich aber noch nicht weiter damit befasst.
Wie machen die das mit den Übernahmeverzerrungen bei Klasse-B-Betrieb? Schafft das alleine die Übertragerbeschaltung aus der Welt?

Gruß,
Frank
Knuffi
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Beitrag von Knuffi »

@Andreas

Hallo Andreas,

mein Tipp an Dich, lass die EL34B im Verstärker und verstell auch nicht den Ruhestrom.
Wenn Änderungen gewünscht sind, wende Dich am besten an jemanden, der sich damit auskennt.
Ein Schaltplan wäre dabei wünschenswert, zur Not kann aber einer, der sich damit auskennt, die Schaltung aus dem Aufbau herauslesen.
Für mich ist "einer, der sich damit auskennt" jemand, der selber Röhrenendstufen entwickelt und anhand der Datenblätter funktionierende Arbeitsgeraden ermitteln kann.
Alles andere ist ein Glücksspiel.

Gruß,
Frank
DB
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Beitrag von DB »

Hallo Frank,
Knuffi hat geschrieben:
DB hat geschrieben:Weshalb nicht? Das tun alle McIntosh-Röhrenendstufen.
Das wusste ich nicht. Wieder was dazugelernt. Ich weiß, die haben eine ungewöhnliche Übertragerbeschaltung, habe mich aber noch nicht weiter damit befasst.
Wie machen die das mit den Übernahmeverzerrungen bei Klasse-B-Betrieb? Schafft das alleine die Übertragerbeschaltung aus der Welt?
irgendwo im Netz hatte ich mal die Patentschrift dazu gelesen. Die Übertragerschaltung war wohl vorrangig dazu gedacht, eine möglichst innige Kopplung der beiden Endstufenzweige zu erreichen. Die Auswirkungen Übernahneverzerrungen wird man wohl durch das recht ausgefeilte Gegenkopplungskonzept ausgebügelt haben. Interessant ist auch, daß bei diesen Endstufen keinerlei Einstellmöglichkeiten vorhanden sind.

MfG

DB
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