Einstufiges Verstaerkerkonzept mit der 6HS5
Verfasst: Di 12. Jan 2010, 13:37
Hallo!
Um mal wieder mehr Leben in diese Rubrik zu bringen moechte ich ein neues Verstaerkerkonzept vorstellen, das ich in Planung habe.
Es soll ein sehr einfacher und auch preiswert aufzubauender Verstaerker werden. Dies kann erreicht werden, indem man eine Schaltung mit nur einer Roehre pro Kanal verwendet. Dies geht z.B. mit Roehren wie der 6EM7. Alex hat da ja schon was gemacht und in einem anderen thread vorgestellt. Sein Konzept nutzt eine Doppeltriode, bei der ein System als Treiberstufe dient und das andere als Ausgangsstufe.
Hier soll es aber um ein einstufiges Konzept gehen. D.h. Vom Eingang gehts direkt auf das Steuergitter der Endroehre! Das verringert z.B. den Netzteil- und auch den Verdrahtungsaufwand enorm. Ausserdem braucht man weder Koppelkondenstaoren noch Zwischenuebertrager.
Wie kann man das machen? Nun, es braucht dazu eine Roehre mit extrem hohem Verstaerkungsfaktor, so dass Linepegel zur Vollaussteuerung reicht. Leider haben Roehren mit hohen Verstaerkungsfaktoren in der Regel einen hohen Innenwiderstand und eine geringe maximal erlaubte Verlustleistung. Sind also als Endroehren kaum geeignet.
Aber es gibt da auch Ausnahmen. Ich benutze z.B. seit Jahren die 6HS5. Das ist eine sogenannte Pulsregelroehre, die in Farbfernsehern zur Regelung der Beschleunigungsspannung der Bildroehren eingesetzt wurde. Es handelt sich um eine sogenannte beam power triode, also eine Triode mit Strahlformungsblech. Letzteres wird an der Fassung direkt mit der Kathode verbunden. bei der Roehre handelt es sich um eine sehr spaete Entwicklung, sie hat den 12-Pin Compactron-Sockel (Viele Pins sind unbenutzt).
Die Roehre hat einen sagenhaft hohen Verstaerkungsfaktor von 300! Dabei einen noch ertraeglichen Innenwiderstand von ca 5kohm. Anodenverlustleistung 30W. Also gut fuer 6-7W im Eintaktbetrieb. Und die Roehre ist noch in Mengen zu haben fuer ganz kleines Geld.
Wie Ihr Euch denken koennt hat die Sache aber einen Haken, in dem Fall sogar eher 2 Haken.
Die Roehre bewegt sich nicht viel bei den sonst ueblichen Betriebsspannungen. Die will schon ueber 1000V sehen, bevor sie anfaengt zu singen.
Diese Schaltung ist also ausdruecklich nicht fuer Anfaenger geeignet oder fuer Leute die sich im Umgang mit sehr hohen Spannungen nicht absolut sicher fuehlen und keine entsprechende Erfahrung haben.
Der 2te Haken: Die 5kOhm Innenwiderstand sind fuer eine Endroehre schon relativ hoch. Es braucht einen Ausgangsuebertrager mit ca 15kohm um ohne Gegenkopplung auf einen brauchbaren Daempfungsfaktor zu kommen. Bisher gibts da nur was im Programm von Tango, das passt. Der Uebertrager ist allerdings relativ teuer.
Aber: Ich habe auf dem ETF Per Lundahl ueberredet einen passenden Uebertrager zu machen. Dieser kann dann z.B. auch fuer 801A oder 10Y Endroehren genommen werden. Der Uebertrager ist in Entwicklung und ich hoffe, dass ich Ende des Monats Muster zum Ausprobieren haben werde. Ich schaetze der Uebertrager wird preislich so um die 120 Euro pro Stueck liegen.
Dies mag dem ein oder anderen als immer noch viel erscheinen. Aber dafuer wird der Rest des Verstaerkers kostenmaessig ueberschaubar. Auch die hohe Spannung ist relativ einfach mittels einer Spannungsdopplerschaltung machbar.
In der einfachsten Variante, bei Verwendung von Elkos in der Siebung duerfte der Materialaufwand fuer eine Stereoendstufe ohne Gehaeuse unter 500 Euro bleiben. Mit schoenem Gehauese, Aluplatte auf Holzrahmen, wohl fuer 750 machbar. Wie gesagt, das Ganze mit qualitativ hochwertigen Ausgangsuebertragern. Durch das simple Konzept gibt es nur sehr wenige Bauteile im Signalweg, was eine sehr gute Klangqualitaet ermoeglichen wird. Alles was nicht mehr im Signalweg ist, kann diesen auch nicht negativ beeinflussen. Es faellt die normalerweise notwendige Treiberstufe mit allen zugehoerenden Komponenten komplett weg!
Hier nun die super simple Schaltung:
[IMG:539:698]http://img199.imageshack.us/img199/1835 ... simple.jpg[/img]
Gezeigt ist ein Kanal. Beide Kanaele koennen am gleichen Netzteil haengen.
Als Steigerung kann man den Amp statt mit Elkos, mit Oel-Kondensatoren aufbauen und kanalgetrennt je eine eigene LC-Siebstrecke vorsehen. Aehnlich wie bei der 6CB5A-Endstufe wird auch hier der ultrapath-Kniff eine klangliche Verbesserung bringen.
Nateurlich kann man sowas auch als Monoblock aufbauen.
Den Eingang kann man mit Quellenwahl und Lautstaerkepoti versehen, so dass sich daraus ein Vollverstaerker ergibt.
Demnaechst mehr dazu...
Viele Gruesse
Thomas
Um mal wieder mehr Leben in diese Rubrik zu bringen moechte ich ein neues Verstaerkerkonzept vorstellen, das ich in Planung habe.
Es soll ein sehr einfacher und auch preiswert aufzubauender Verstaerker werden. Dies kann erreicht werden, indem man eine Schaltung mit nur einer Roehre pro Kanal verwendet. Dies geht z.B. mit Roehren wie der 6EM7. Alex hat da ja schon was gemacht und in einem anderen thread vorgestellt. Sein Konzept nutzt eine Doppeltriode, bei der ein System als Treiberstufe dient und das andere als Ausgangsstufe.
Hier soll es aber um ein einstufiges Konzept gehen. D.h. Vom Eingang gehts direkt auf das Steuergitter der Endroehre! Das verringert z.B. den Netzteil- und auch den Verdrahtungsaufwand enorm. Ausserdem braucht man weder Koppelkondenstaoren noch Zwischenuebertrager.
Wie kann man das machen? Nun, es braucht dazu eine Roehre mit extrem hohem Verstaerkungsfaktor, so dass Linepegel zur Vollaussteuerung reicht. Leider haben Roehren mit hohen Verstaerkungsfaktoren in der Regel einen hohen Innenwiderstand und eine geringe maximal erlaubte Verlustleistung. Sind also als Endroehren kaum geeignet.
Aber es gibt da auch Ausnahmen. Ich benutze z.B. seit Jahren die 6HS5. Das ist eine sogenannte Pulsregelroehre, die in Farbfernsehern zur Regelung der Beschleunigungsspannung der Bildroehren eingesetzt wurde. Es handelt sich um eine sogenannte beam power triode, also eine Triode mit Strahlformungsblech. Letzteres wird an der Fassung direkt mit der Kathode verbunden. bei der Roehre handelt es sich um eine sehr spaete Entwicklung, sie hat den 12-Pin Compactron-Sockel (Viele Pins sind unbenutzt).
Die Roehre hat einen sagenhaft hohen Verstaerkungsfaktor von 300! Dabei einen noch ertraeglichen Innenwiderstand von ca 5kohm. Anodenverlustleistung 30W. Also gut fuer 6-7W im Eintaktbetrieb. Und die Roehre ist noch in Mengen zu haben fuer ganz kleines Geld.
Wie Ihr Euch denken koennt hat die Sache aber einen Haken, in dem Fall sogar eher 2 Haken.
Die Roehre bewegt sich nicht viel bei den sonst ueblichen Betriebsspannungen. Die will schon ueber 1000V sehen, bevor sie anfaengt zu singen.
Diese Schaltung ist also ausdruecklich nicht fuer Anfaenger geeignet oder fuer Leute die sich im Umgang mit sehr hohen Spannungen nicht absolut sicher fuehlen und keine entsprechende Erfahrung haben.
Der 2te Haken: Die 5kOhm Innenwiderstand sind fuer eine Endroehre schon relativ hoch. Es braucht einen Ausgangsuebertrager mit ca 15kohm um ohne Gegenkopplung auf einen brauchbaren Daempfungsfaktor zu kommen. Bisher gibts da nur was im Programm von Tango, das passt. Der Uebertrager ist allerdings relativ teuer.
Aber: Ich habe auf dem ETF Per Lundahl ueberredet einen passenden Uebertrager zu machen. Dieser kann dann z.B. auch fuer 801A oder 10Y Endroehren genommen werden. Der Uebertrager ist in Entwicklung und ich hoffe, dass ich Ende des Monats Muster zum Ausprobieren haben werde. Ich schaetze der Uebertrager wird preislich so um die 120 Euro pro Stueck liegen.
Dies mag dem ein oder anderen als immer noch viel erscheinen. Aber dafuer wird der Rest des Verstaerkers kostenmaessig ueberschaubar. Auch die hohe Spannung ist relativ einfach mittels einer Spannungsdopplerschaltung machbar.
In der einfachsten Variante, bei Verwendung von Elkos in der Siebung duerfte der Materialaufwand fuer eine Stereoendstufe ohne Gehaeuse unter 500 Euro bleiben. Mit schoenem Gehauese, Aluplatte auf Holzrahmen, wohl fuer 750 machbar. Wie gesagt, das Ganze mit qualitativ hochwertigen Ausgangsuebertragern. Durch das simple Konzept gibt es nur sehr wenige Bauteile im Signalweg, was eine sehr gute Klangqualitaet ermoeglichen wird. Alles was nicht mehr im Signalweg ist, kann diesen auch nicht negativ beeinflussen. Es faellt die normalerweise notwendige Treiberstufe mit allen zugehoerenden Komponenten komplett weg!
Hier nun die super simple Schaltung:
[IMG:539:698]http://img199.imageshack.us/img199/1835 ... simple.jpg[/img]
Gezeigt ist ein Kanal. Beide Kanaele koennen am gleichen Netzteil haengen.
Als Steigerung kann man den Amp statt mit Elkos, mit Oel-Kondensatoren aufbauen und kanalgetrennt je eine eigene LC-Siebstrecke vorsehen. Aehnlich wie bei der 6CB5A-Endstufe wird auch hier der ultrapath-Kniff eine klangliche Verbesserung bringen.
Nateurlich kann man sowas auch als Monoblock aufbauen.
Den Eingang kann man mit Quellenwahl und Lautstaerkepoti versehen, so dass sich daraus ein Vollverstaerker ergibt.
Demnaechst mehr dazu...
Viele Gruesse
Thomas