Gleichrichterersatz für 5AR4: GZ33 oder GZ37

Hier gehst um das, was die Tube-Amps usw. ausmacht

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baja
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Gleichrichterersatz für 5AR4: GZ33 oder GZ37

Beitrag von baja »

hallo,
würde gerne mit ein wenig mit dem gleichrichter des netzteils meines röhren-phono-preamps experimentieren.
werksseitig ist ein 5ar4 gleichrichter verbaut. der damalige vertrieb hat zur klang-optimierung eine 5u3c empfohlen.
da ich nun wieder mehr platte höre, würde ich jedoch gerne wieder zu einer (halb-)indirekt geheizten röhre zurückkehren, da ich nicht weiß, ob die 5u3c nicht doch evtl. dauerhaft schaden anrichten kann.
die überlegung nun, ob ich auch die gz33 oder 37 ausprobieren kann, gleichwohl die datenblätter sie im gegensatz zur gz34 nicht als passgenaues äquivalent der 5ar4 ausweisen.
da es sich aber nicht um einen leistungsverstärker handelt grübel ich, ob diese differenzen hier überhaupt ins gewicht fallen, zumal das netzteil (optisch) recht üppig dimensioniert ist. leider habe ich hier keine schaltpläne etc.
die bestückung des phono-pre selbst ist: 5x JAN-6072A (12AY7); 2x Svetlana 6Ж32П (EF86, 6267); 2x Svetlana 6С19П (6S19P); 1x RCA 5651A

dank für antworten und grüße,

netzteil
[IMG:600:450]http://s10b.directupload.net/images/090110/nyj657hx.jpg[/img]

phonopre
[IMG:800:600]http://s11.directupload.net/images/090110/ono556ex.jpg[/img]
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VinylSavor
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Re: Gleichrichterersatz für 5AR4: GZ33 oder GZ37

Beitrag von VinylSavor »

Hallo!
baja hat geschrieben: da ich nicht weiß, ob die 5u3c nicht doch evtl. dauerhaft schaden anrichten kann.
du schreibst, der Vertrieb hat die empfohlen, was macht Dich unsicher ob die Schaden anrichten kann? Das sollte der Hersteller und sein Vertrieb doch am besten beurteilen koennen.
baja hat geschrieben: die überlegung nun, ob ich auch die gz33 oder 37 ausprobieren kann, gleichwohl die datenblätter sie im gegensatz zur gz34 nicht als passgenaues äquivalent der 5ar4 ausweisen.
Um eine sichere Empfehlung abzugeben muesste man die Groesse des Lade-Kondensators wissen und auch die Trafospannung. Das Netzteil sieht nicht so aus als waere da eine Drossel drin, dann ist da eventuell ein grosser Ladekondensator verbaut.
baja hat geschrieben: da es sich aber nicht um einen leistungsverstärker handelt grübel ich, ob diese differenzen hier überhaupt ins gewicht .
Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Meine Erfahrung ist, dass der Gleichrichter in einem sauber konzipierten Geraet klanglich kaum relevant ist. Die Investition in teure Gleichrichter bringts eigentlich nur wenn man sonst alles ausgereizt hat. Ich gebe fuer Gleichrichter hoechstens ein paar Euro pro Stueck aus, auch fuer Verstaerker die mehrere kEuro Material enthalten.

Gruss

Thomas
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mb-de
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Re: Gleichrichterersatz für 5AR4: GZ33 oder GZ37

Beitrag von mb-de »

Hallo baja,

ergaenzend zu Thomas' Anmerkungen, die ich teile, noch der Hinweis, dass KEINE der gelisteten Typen (5Z3S, GZ33, GZ37) die GZ34 (amerikanische Bezeichnung 5AR4) gleichwertig und sinnvolle ersetzen kann.

(1) Alle drei ziehen Heizstroeme um 3 Ampere - die GZ34 um 1,9 A.

(2) Alle drei haben einen hoeheren Innenwiderstand als die GZ34.

(3) Alle drei sind zumindest theoretisch staerker durch grosse grossen Ladenkondensatoren gefaehrdet als die GZ34 - alte Datenblaetter empfehlen fuer alle drei nicht mehr als 4 uF - und das bei relativ hochohmigen Wicklungen des Netztrafos - die GZ34 erlaubt hier 60 uF.

In allen Faellen sind die angegebenen Mindestwerte fuer die wirksamen Wicklungwiderstaende einzuhalten - Messen ist angesagt. Sind die Widerstandswerte zu klein, muessen Serienwiderstaende eingefueht werden.

In einem sinnvoll entworfenen Netzteil mit hinreichender Siebung und vor einem im A-Betrieb arbeitenden Verstaerker finden sich nur zwei signifikante Einfluesse der Gleichrichterroehre:

(i) Zeit bis zum Aufbau der Anodenspannung - Sekundenbruchteile bis wenige Sekunden bei direkt geheizten Gleichrichtern, zehn bis dreissig Sekunden bei indirekt geheizten Gleichrichtern, ob mit isoliertem Faden oder lokaler Verbindung zwischen Faden und Katodenrohr.

(ii) Ausgangsspannung unter Last, abhaengig vom Innenwiderstand und damit Spannungsabfall ueber die Diodenstrecken der Gleichrichter - so das Netzteil keine Stabilisatorschaltung hinter dem Gleichrichter enthaelt.

Bei nachfolgenden Verstaerkern im AB- bzw. B-Betrieb und hochohmigen Gleichrichtern bricht die Spannung unter Last staerker ein, schwankt also aussteuerungsabhaengig ... was dann in Gitarrenverstaerkern mit deren i. A. schlechter Siebung als Effekt ausgenutzt werden kann...

Gruss

Micha
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Beitrag von baja »

hallo micha & thomas,
dank für eure kompetenten antworten.
auch wenn durch gleichrichterröhren nach euren aussagen (v.a. thomas) keine klangbeeinflussung feststellbar ist, schaue ich mich dennoch mal nach einer gz34 um. was den klang betrifft, lasse ich mich überraschen - was die optik betrifft (wenn das eine rolle spielen darf) finde ich die 'coke-bottle" form besser - irgendwo gab es auch mal eine gz34 in einer zumindest angedeuteten, mehr anatomischen form ...
grüße,
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AlexK
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Beitrag von AlexK »

Hallo Baja ,
nimm eine von Valvo/Philips/Mullard , hat zwar keine coke-bottle Form ( was ich in diesem Fall nur für einen optischen Gimmik halte :D ) aber , wenn man amerikanischen und asiatischen Foren glauben darf , Zitat : "They last forever " .
MfG , Alexander .

P.S.: Billig wird das allerdings nicht , ab ca. 80 Euro.... :(
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mb-de
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Beitrag von mb-de »

baja hat geschrieben:n - was die optik betrifft (wenn das eine rolle spielen darf) finde ich die 'coke-bottle" form besser - irgendwo gab es auch mal eine gz34 in einer zumindest angedeuteten, mehr anatomischen form ...
Vorsicht mit 'coke bottle'-GZ34:

Alle originalen GZ34 aus dem Philips-Konzern (egal welcher Fabrikstempel, Fertigung gab es nur bei Philips in Sittard/NL, Mazda/Azdam in Bruessel/BE und Mullard in Blackburn/UK - alles Philips-eigene Werke) haben einen zylindrischen Kolben mit mehr oder minder flachem Kolbendom.

In den 1980igern stempelten einige 'Nachbestuecker' russische 5Z4 als GZ34 oder 5AR4 um - davon gab es auch eine Version mit coke bottle-Kolben. Diese Ware ist nicht mit dem Original vergleichbar, was Qualitaet, elektrische Daten und Lebensdauer betrifft - also: Haende weg!

Gruss

Micha
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PS: Die einzige brauchbare und der Original-GZ34 vergleichbare Kopie aus Neuproduktion ist die '5AR4' aus Saratov, welche von New Sensor unter den Marken Sovtek und EH verkauft wird, demnaechst wohl auch als Mullard oder Tung-Sol
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baja
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Beitrag von baja »

hi micha,
ja, hatte ich auch schon gehört. meinte eigentlich auch die sylvania big-bottle oder auch big boy.
gruß,
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