Thorens TD320 MKIII

Die Teller drehen sich immer wieder und immer wieder ...

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Analog_Tom
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Thorens TD320 MKIII

Beitrag von Analog_Tom »

Moin JunKs,

heute möchte ich Euch kurz ein Gerät vorstellen, was nur vorrübergehend den Weg zu mir gefunden hat, doch ich will am Anfang beginnen:

Mein kleiner Bruder, der zu den glücklichen Menschen gehört, die ausschließlich Musik hören und nicht basteln, fragte mich vor einiger Zeit um Rat, weil er einen neuen Plattenspieler suchte, dieser aber kein Vermögen kosten und trotzdem von hoher Qualität sein sollte.
Ein 126er gefiel ihm nicht, grundsätzlich hatte er aber gegen einen Thorens nichts einzuwenden, nur schwarz sollte er sein!
So riet ich ihm zu einem Gerät, was zu der Zeit auf den Markt gekommen ist als die Schallplatte noch kein Niechenprodukt war, sondern die analoge Schallplatten fester Bestandteil der Musikkonservierung in unserer Gesellschaft war.

Ich riet ihm wegen des universeller einsetzbarem Tonarm TP90 zu einem Thorens TD 320 und zwar ab MK2.

Ich erinnere mich wie ich zu meiner Lehrzeit des öfteren in Koblenz im Rheinradio um dieses wunderbare Gerät herumgeschlichen bin.
Er und ein Kenwood 990D standen damals zur Debatte.

Letztendlich habe ich mich damals für den Kenwood entschieden aber der Thorens ist mir trotzdem nie wieder aus dem Kopf gegangen...

Zufällig wurde zu dieser Zeit ein 320MK3 angeboten, der in Ordnung zu sein schien und mein Bruder kaufte dieses Gerät.
Nun ist mein Bruder kein Techniker, so dass er vor den Segnungen des "Joel-Paketes" zurückschreckte und das Gerät erst auf Vordermann gebracht werden sollte als ich ihn in diesem Sommer in Bremen besuchte.
Dabei sollte dann auch ein Denon DL 110 eingebaut werden um ein Linn K5 zu ersetzen.

Die Operation schien auch sehr gut zu laufen.
Das Lager ward schnell gereinigt poliert und geschmiert, als ich dann noch eben schnell das Denon unterschrauben wollte.
Die ganze Zeit hatte ich mich schon über den Sinn von Kabelbindern unter dem Tonarm gewundert.
Also entfernte ich die Dinger justierte das System und stellte auch den korrekten VTA ein.

Dannach wollte ich eigentlich entspannt mit meinem Bruder auf der Coutch sitzen und Musik hören.

Doch es kam anders.

Der Arm drehte sich nicht korrekt sondern schien irgendwo zu hängen, was dazu führte, dass die Nadel nicht mehr durch die Rille fortgeführt werden konnte sondern sprang....
Ihr kennt dieses ekelhafte Geräusch mit Sicherheit zur Genüge.

Also schaute ich mir das Ärmchen mal genauer an und stellte dabei fest, das die Kunststoffplatte auf der auch das Antiskating befestigt ist gebrochen war und der Arm sich deswegen nicht mehr frei bewegen konnte. bzw nicht mehr absolut wagerecht zum Plattenteller war...
Die Kabelbinder hatten es erlaubt das Linn K5 in genau der richtigen Höhe zu befestigen, so dass die defekte Montageplatte nicht weiter auffiel...

Nun war der Dreher schon seit einigen Monaten in Besitz meines Bruders und der Verkäufer konnte nicht mehr angegangen werden.

So beschloss ich mich dieses Maschinchens anzunehmen und bestellte kurzentschlossen Ersatzteile bei Rolf Kelch, auch die Sichel der Endabschaltung sollte erneuert werden und fing schon einmal an den Tonarm auszubauen.
Doch dabei blieb es.
Ich konnte beim besten Willen nicht sehen wie der Arm befestigt war und wie er aus der defekten Tragplatte entfernt werden konnte.

Also kontaktierte ich Meister Joel und fragte ihn um Rat.
Der diesen auch sofort wußte und mir erklärte, dass ich gar keine Befestigung sehen könne, da der Arm verklebt sei und nur mit geeignetem Werkzeug und besonders geschickten Händen abmontiert werden könne.

Ich bat Joel dieses für mich zu tun und war ihm sehr dankbar, als er sich dazu bereit erklärte...

So ging der Thorens auf die Reise zu Joel...

Vor ein paar Tagen kam ich dann nach der Arbeit nach Hause und fand ein Paket vor, was meine Mine sofort aufhellte...
Es war der Thorens.
Ich packte das gute Stück aus montierte das Denon 110 meines Bruders von neuem, stellte es ein und siehe da, Joel hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Der Arm funktioniert perfekt und auch die Endabschaltung tut jetzt wieder ihren Dienst.
Natürlich klingt die Maschine nicht ganz so souverän wie der große Thorens aber man kann wunderbar damit Musik hören, wovon ich mich inzwischen überzeugen konnte.
Genau das richtige für meinen kleinen Bruder...

Hier noch ein paar Bildchen:

Zuerst einmal der Thorens TD 320 MK3 so wie er meinen Bruder hoffentlich noch lange erfreuen wird:

[IMG:1024:587]http://img250.imageshack.us/img250/6806 ... hoptc0.jpg[/img]
[IMG:1024:597]http://img515.imageshack.us/img515/61/d ... hopqg2.jpg[/img]


Besonders interessant fand ich auch den Größenvergleich zu einem Thorens TD 126:

[IMG:1024:599]http://img145.imageshack.us/img145/3653 ... hopph6.jpg[/img]

[IMG:1024:768]http://img528.imageshack.us/img528/1476 ... hopwd7.jpg[/img]

Viele analoge Grüße

Tom
LG

Tom
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Fitzroy2309
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Beitrag von Fitzroy2309 »

Hallo,
sehr netter Bericht...

Grüße Fitzroy
Jazz oder nie!!!
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Hallo Fitzroy,

danke für die Blumen, wie Du Dir vielleicht denken kannst, nachdem Du meinen kleinen Bericht gelesen hast, hat mich der Dreher auch einige Nerven gekostet...
Jetzt bin ich froh, dass er wieder läuft und mein kleiner Bruder nimmt ihn heute wieder mit zu sich nach Hause nach Bremen...
Ich möchte den 320 ab MK2 all denjenigen empfehlen, die einen preiswerten guten Dreher möchten und dabei mit Ihren Ansprüchen auf dem Teppich bleiben, wo man bitte jetzt nicht heraushören sollte, das ich den 320 für schlecht halte, dass ist er mit Sicherheit nicht...
Meiner Meinung nach spielen die alten schweren Metall-Subchassis-Laufwerke allerdings eine ganze Klasse und mehr besser...

Viele Grüße

Tom
LG

Tom
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Fitzroy2309
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Beitrag von Fitzroy2309 »

Hallo TommiS,
das kann man ziemlich gut rauslesen...
Ich selbst habe ähnliche Erfahrungen gemacht und bin auch der Meinung das z.B. ein 126er besser klingt.
Jedoch sind die, bei aller Liebe, bei weitem nicht so "Wohnraumkompatibel".
In deinem Bericht spiegelt sich sehr schön der Enthusiasmus eines Musikliebhabers wieder.
Es ist immer wieder schön zu lesen, wie es zu sogenannten Affinitäten kommt, diese "Geschichte" ist eine davon.
Ich glaube ich werde auch mal einen ähnlichen Bericht verfassen was mir so alles in meinem "Hifi-Leben" wiederfahren ist und welche Einstellungen daraus erwuchsen.
Grüße Tim
Jazz oder nie!!!
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Analog_Tom
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Beitrag von Analog_Tom »

Hallo Tim,

schreib mal was, ich lese gerne schöne Berichte!

Viele Grüße

Tom
LG

Tom
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