Fragen eines Röhrenanfängers

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 11:53

Hallo zusammen,

als absoluter Röhrenfrischling möchte ich hier gerne mal ein paar Fragen loswerden. Natürlich hab ich das Forum auch mittels Suche etc. schon durchforstet. Dennoch bin ich eigentlich mehr verwirrt als informiert.

Sobald ich die finanziellen Möglichkeiten habe, möchte ich mir gerne mal einen Röhrenverstärker gönnen. Viel mehr wie 1.000 EUR sind da nicht drin. Daraus allein ergeben sich schon einige Fragen. Die erste ist eher technischer Natur. Wie ich gesehen habe, unterscheiden sich die Preise u.a. in Abhängigkeit von der Röhrenbestückung. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird zwischen 300B, KT88, EL34 und 6L6 unterschieden (die aber manchmal auch ganz andere Bezeichnungen tragen). Worin (außer in der Verstärkungsleistung) unterscheiden sich diese Röhren (wobei es mir eher um den Klang als um die Technik geht)?

Der zweite Fragenkomplex dreht sich um die Bezugsmöglichkeiten. Made in China schreckt mich nicht ab, ein Eigenimport scheidet für mich jedoch aus. Was ist von Händlern wie Destiny oder Speakers Delight zu halten? Ich vermute mal, dass diese Unternehmen aus China importieren und hier umlabeln (oder dies bereits in China machen lassen). Und da bin ich dann komplett verwirrt. Wer verbirgt sich hinter welcher Markenbezeichnung. Wie ihr seht, könnt ihr mir in vielen Punkten helfen.

Ciao
Stefan

chronomastersvoice · Beitrag von **chronomastersvoice** » Mi 7. Nov 2007, 12:12

Hi Stefan,

was für Lautsprecher hast Du denn?
Warum scheidet ein Eigenimport aus? Den hast Du innerhalb von 7 Tagen zu Hause.

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 12:37

Hallo Linus,

ich hab ein Paar Tannoy Devon HPD 315A. Eigenimport scheidet aus, weil ich da schon viel schlechtes drüber gelesen habe.

Ciao
Stefan

flu · Beitrag von **flu** » Mi 7. Nov 2007, 12:56

Hi Stefan,

die Fragen zu dem Röhrenklang kann man so überhaupt nicht beantworten.
Den Hauptklangcharakter macht nicht die Röhre, sondern die Schaltung, in der sie verbaut ist. Es gibt zig Möglichkeiten, z.B. eine 300 B zu verschalten. Mit den Röhrenmarken kann man dann das Feintuning machen.
Die Fragen nach deinen Lautsprechern ist absolut wichtigt, da du je nach Wirkungsgrad eine leistungsstarke oder eine leistungsschwächere Schaltung/Röhre nehmen kannst/musst. Wenn du dich mal in der Literatur umschaust, gibts da von PPP bis Gegentackt, Ultralinear, Pentodenschaltung, triodisierte Pentode, Triode, Tetrode etc alles mögliche an Schaltungen.
Allein mit der el34 kann man so von 4 Watt in Triodenschaltung bis 130 Watt als PPP realisieren.
Du siehst: es gibt viel zu tun, also packs an

Gruss Ulf

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 13:07

Hallo Ulf,

das Thema Lautsprecher ist mir schon bewusst. Auch sind mir die verschiedenen Schaltungen zumindest begrifflich schon mal begegnet. Aber aufgrund welcher Information soll ich denn entscheiden, ob eine Triodenschaltung mit EL34 oder eine PPP mit KT88 die bessere Variante ist? Gibt es denn keine Grundsatzempfehlungen wie z.B. Schaltung ABC klingt am besten mit Röhre XYZ? Wenn es für eine 300B zig Möglichkeiten gibt, dann gibt es die für KT88, EL34 usw. wahrscheinlich auch.

Die Bäume seh ich wohl, allein mir fehlt der Wald.

Ciao
Stefn

flu · Beitrag von **flu** » Mi 7. Nov 2007, 13:23

Hmmm,
da mag es sicherlich viele unterschiedliche Meinungen zu geben, aber ich
kann dir nur sagen: leider nein. Es gibt einfach zu viele Konzepte mit
den gleichen Röhren, die unterschiedlich klingen.
Da hilft nur: testen testen testen und das möglichst in deinen vier Wänden
und an deiner Anlage.
Mal als Beispiel: es gibt so Standart-Röhren, die immer in Gegentaktschaltungen verbaut werden, aber auch mal als Eintakt verbaut zu finden sind: KT88, EL34 und 6550.
Habe schon in diversen Anlagen die drei Röhren in beiden Konzepten
gehört und kann nicht sagen, dass mir eine grundsätzlich immer in
Schaltung A besser gefallen hat und die andere immer besser in Konzept
B.
Tut mir ja leid, is aber nicht so pauschal zu sagen.

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 13:28

Puuh, also bleiben mir als erste Entscheidungsfaktoren die Optik und das Bankkonto. Dann am besten keinen zweiten Verstärker mehr hören, dann besteht auch nicht die Gefahr, dass man was anderes will und hat Ruhe. Vorausgesetzt, der Verstärker klingt "gut".

Schwierig, schwierig. Wie machen das bloß andere?

Ciao
Stefan

Kratzbaum · Beitrag von **Kratzbaum** » Mi 7. Nov 2007, 13:34

Rück mal die Daten der Tannoy rüber!
dann kan dir da eher gehilft werden

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 13:40

Hallo Rolf,

die Tannoys sind angegeben mit einer Belastbarkeit von 60 Watt an 8 Ohm. Über den Wirkungsgrad gibt es verschiedene Angaben. Die schwanken so zwischen 91 und 94 dB.

Ciao
Stefan

Lowther · Beitrag von **Lowther** » Mi 7. Nov 2007, 13:41

Moin,

die Devon hat 12" Dual Concentric mit 89dB

siehe auch:
www.hilberink.nl/codehans/tannoy15.htm

Gruß
Matthas

Kratzbaum · Beitrag von **Kratzbaum** » Mi 7. Nov 2007, 13:44

Hallo Stefan,
wie groß ist dein Hörraum?
Im allgemeinen reichen dir dann schon 2x 15 Röhrenwatt
Heißt ein 300B würde deine LSPs locker antreiben.
Nur 1000 Euro ist etwas wenig für einen "amtlichen" Röhrenamp.
Ich würde noch was ansparen!

LG
Rolf

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 14:10

Hallo Matthias,

hier http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy39.htm steht was von 91 bzw. 93,4 dB

und im Manual steht: input Watts at 400 Hz required to produce 96dB at 1 meter in an anechoic environment = 5

Ciao
Stefan

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 14:13

Hallo Rolf,

der Raum ist schon relativ groß (ca. 50 qm ausgebauter Dachgiebel, in der Mitte ca. 4,50m hoch). Aber für Musik wird eigentlich nur eine Hälfte genutzt. Am Esstisch brauch ich keine Partylautstärke.

Was ist ein "amtlicher" Röhrenamp? Ich habs nicht so mit Ämtern

Ciao
Stefan

Lowther · Beitrag von **Lowther** » Mi 7. Nov 2007, 14:24

Hi Stefan,

beim Wirkungsgrad gibt es auch Abhängigkeiten, in welchem Gehäuse der Treiber eingesetzt wird. Der Scan des Tannoy Prospektes bezieht sich genau auf die Devon.

Gruß
Matthias

Kratzbaum · Beitrag von **Kratzbaum** » Mi 7. Nov 2007, 14:26

Naja amtlich,sage ich,läuft da nicht viel unter 2000 Euro

Frag doch mal rum,ob jemand in deiner Gegend so ein Amp wie z.b. Cayin 300b oder A88T-odre sowas in der Güte zum testen hat!
Soo blind würde ich keinen kaufen!!
Du solltest dir zuerst eimal einen Röhrenamp über deiner Anlageanhören!
Somit hannst du dann auch besser einstufen-wo es hingehen soll!!

Heißt wir Röhris können dir dann eher weiterhelfen,wenn du weißt, das z.B. ein 300er Puste genugt bei dir hat.....

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 14:58

Tja Rolf, vielleicht hast du Recht mit dieser Vorgehensweise.

Ciao
Stefan

chronomastersvoice · Beitrag von **chronomastersvoice** » Mi 7. Nov 2007, 19:57

Ja, ja,

ein schönes Hobby. Gar nicht so einfach, wo es hingehen soll.
Ich hab meinen 300B importiert. Das ging erfreulicherweise erstaunlich Gut.
Allerdings wusste ich auch, was ich wollte, jedenfalls von der Röhre her.
Der Rest war bei mir auch Blindkauf. Aber das macht die Sache ja auch Spannend.

yellowshark · Beitrag von **yellowshark** » Mi 7. Nov 2007, 20:01

Das Gute ist, dass ich weiss, dass ich erst am Anfang stehe

Ciao
Stefan

chronomastersvoice · Beitrag von **chronomastersvoice** » Mi 7. Nov 2007, 22:47

och, so würde ich das nicht sehen.
Es geht Dir doch nicht um teuer, sondern um Spaß beim Hören.
Das muss nicht zwingendermaßen teuer sein.

vintage64 · Beitrag von **vintage64** » Do 8. Nov 2007, 00:02

Moin Stefan,

meiner Meinung nach klingen die Tannoy 12" DC am besten mit ner 845 SET (2 x 20 oder 2 x 28 W je nach Treiberröhre).
Die 300B SET mit 2 x 8 W hat imho zu wenig Puste ...

Ich höre mit umgefummelten Tannoy System1200 und 845 SET zu meiner größten Zufriedenheit !

Zu den 845igern wirst Du hier im Forum so einiges finden.

Viele Grüße,
Henning