Hallo,
ich hatte bisher nur Transistorverstärker, schon lange spiele ich mit dem Gedanken mir einen Röhrenverstärker zuzulegen. Es soll kein neues, sondern ein gut erhaltenes Gerät aus den 60er/70ern sein.
Meine Fragen sind:
Wie wartungintensiv sind Röhrenverstärker, ist eine solches Gerät für den täglichen Gebrauch geeignet, wie hoch ist der Stromverbrauch, und besonders wichtig: wie hoch ist die Gefahr einer Brandentwicklung, also zusammengefasst: kann man einen Röhrenverstärker auch als Laie gefahrlos betreiben?
Grüsse,
Chris
Anfängerfrage zu Röhrenverstärkern
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- Registriert: Do 12. Jul 2007, 19:10
Hi,
Vorenweg. Welche Lautsprecher mit wieviel db willst Du betreiben?
Warum kein neues Gerät?
Als Laie kannst du das problemlos betreiben.
Vorenweg. Welche Lautsprecher mit wieviel db willst Du betreiben?
Warum kein neues Gerät?
Als Laie kannst du das problemlos betreiben.
Mog Gaut
Linus
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.
Khalil Gibran (1883 - 1931)
[img:69:108]http://www.world-of-smilies.com/html/im ... 008320.gif[/img]
Linus
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.
Khalil Gibran (1883 - 1931)
[img:69:108]http://www.world-of-smilies.com/html/im ... 008320.gif[/img]
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Gast
Hallo CHris,
Als erste und grobe Einschätzung, ob die Leistungsröhren innerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden, kann man sozusagen die erzielte Ausgangsspannung heranziehen ... eine einzelne EL34 z.B. liefert z.B. so ca. 13 Watt ... eine 300B Single Ended zwischen 4 und 6 Watt - immer je Kanal ...
Bei Geräten aus den 60ern oder 70ern sollte vor dem dauerhaften Betrieb zumindest eine komplette Durchsicht, besser noch eine gezielte Überarbeitung anstehen ... also mindestens Kondensatoren in der Siebkette ... also dem Netzteil ... wechseln und Kontrolle der Heiz- und Anodenspannung. Aber dies sollte bei einem derart alten Transistorgerät ebenfalls erfolgen.
Wenn Du diese Arbeiten nicht selbst bewerkstelligen kannst, dann solltest Du beim Kauf natürlich berücksichtigen, daß Du das Gerät entweder beim Hersteller oder bei einem Spezialisten noch überholen lassen solltest.
Ein Röhrenverstärker wandelt so ungefähr 80% der zugeführten Leistung in Wärme und nicht in Ausgangsleistung um ... so daß die Röhren sehr heiß werden. Wenn allerdings zum Einen genug Luft rund um die Röhrenendstufe zirkulieren kann und andererseits keine leicht brennbaren Matrialien die heiße Röhre direkt berühren können, dann ist die "Brandgefahr" auch nicht wirklich höher als bei einem Transistorgerät.
Gleichzeitig kannst Du über die Abschätzung der Wärmeabfuhr auch den Stromverbrauch überschlagsmäßig ermitteln ...
Röhrengeräte sind etwas wartungsintensiver als Transitorgeräte ... Röhren sind nun mal Verschleißteile ... soll heißen, daß eine Röhre je nachdem ob die Schaltung diese innerhalb oder leicht außerhalb Ihrer eigentlichen Spezifikation betreibt, nur eine begrenzte Lebensdauer hat. Diese Lebensdauer kann also zwischen ca. 2000 und 10.000 Stunden liegen.Sunny hat geschrieben: Wie wartungintensiv sind Röhrenverstärker, ist eine solches Gerät für den täglichen Gebrauch geeignet, wie hoch ist der Stromverbrauch, und besonders wichtig: wie hoch ist die Gefahr einer Brandentwicklung, also zusammengefasst: kann man einen Röhrenverstärker auch als Laie gefahrlos betreiben?
Als erste und grobe Einschätzung, ob die Leistungsröhren innerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden, kann man sozusagen die erzielte Ausgangsspannung heranziehen ... eine einzelne EL34 z.B. liefert z.B. so ca. 13 Watt ... eine 300B Single Ended zwischen 4 und 6 Watt - immer je Kanal ...
Bei Geräten aus den 60ern oder 70ern sollte vor dem dauerhaften Betrieb zumindest eine komplette Durchsicht, besser noch eine gezielte Überarbeitung anstehen ... also mindestens Kondensatoren in der Siebkette ... also dem Netzteil ... wechseln und Kontrolle der Heiz- und Anodenspannung. Aber dies sollte bei einem derart alten Transistorgerät ebenfalls erfolgen.
Wenn Du diese Arbeiten nicht selbst bewerkstelligen kannst, dann solltest Du beim Kauf natürlich berücksichtigen, daß Du das Gerät entweder beim Hersteller oder bei einem Spezialisten noch überholen lassen solltest.
Ein Röhrenverstärker wandelt so ungefähr 80% der zugeführten Leistung in Wärme und nicht in Ausgangsleistung um ... so daß die Röhren sehr heiß werden. Wenn allerdings zum Einen genug Luft rund um die Röhrenendstufe zirkulieren kann und andererseits keine leicht brennbaren Matrialien die heiße Röhre direkt berühren können, dann ist die "Brandgefahr" auch nicht wirklich höher als bei einem Transistorgerät.
Gleichzeitig kannst Du über die Abschätzung der Wärmeabfuhr auch den Stromverbrauch überschlagsmäßig ermitteln ...
Re: Anfängerfrage zu Röhrenverstärkern
Hallo,
Man brachte ein Gerät damals erst in die Werkstatt, wenn es nicht mehr zufriedenstellend funktionierte.
MfG
DB
eine weise Entscheidung.Sunny hat geschrieben:Es soll kein neues, sondern ein gut erhaltenes Gerät aus den 60er/70ern sein.
Das kommt drauf an. Die Geräte aus den 60ern waren in der Mehrzahl der Fälle so ausgelegt, daß sie jahrelang ohne irgendwelche Wartungen auskam. Damals gab es noch keine neurotischen Haienter, die die Röhren im Verstärker öfter wechselten als ihre Unterhosen und alle 10min den Ruhestrom nachstellen mußten.Sunny hat geschrieben:Wie wartungintensiv sind Röhrenverstärker,
Man brachte ein Gerät damals erst in die Werkstatt, wenn es nicht mehr zufriedenstellend funktionierte.
Natürlich (immer eine fachkundige Restauration vorausgesetzt), bevor Transistoren erfunden wurden, mußte es ja auch gehen.Sunny hat geschrieben:ist eine solches Gerät für den täglichen Gebrauch geeignet,
Das kommt auf die Größe des Verstärkers an. Bei 2x 15VA Ausgangsleistung kann man mit einer Leistungsaufnahme von ca. 120-200VA rechnen.Sunny hat geschrieben:wie hoch ist der Stromverbrauch,
Gering, wenn man mit Sachverstand vorgeht und das Gerät nicht in irgendwelche Schränke verfrachtet oder Zeug obendraufstellt. Ausreichend Luftzufuhr ist sehr wichtig.Sunny hat geschrieben:und besonders wichtig: wie hoch ist die Gefahr einer Brandentwicklung,
Ja. So arbeitete man jahrzehntelang, also wird es auch heute noch gehen. Man sollte allerdings als Laie auch den Mut haben, sich als solcher zu erkennen und bei Problemen das Gerät in eine Rundfunk-Fernsehwerkstatt zu bringen (um "Tuningspezialisten" würde ich persönlich hierbei einen Bogen machen; lieber zu einem Fernsehmechaniker gehen, der kurz vor der Rente steht).Sunny hat geschrieben:also zusammengefasst: kann man einen Röhrenverstärker auch als Laie gefahrlos betreiben?
MfG
DB
-
Gast
Re: Anfängerfrage zu Röhrenverstärkern
Hallo DB,

... mir brannte ein ähnlicher Satz unter den Fingern ... ich habe ihn mir dann doch verkniffen ... aber der Tipp ist sozusagen der Wertvollste, den man einem Laien geben kannDB hat geschrieben: Man sollte allerdings als Laie auch den Mut haben, sich als solcher zu erkennen und bei Problemen das Gerät in eine Rundfunk-Fernsehwerkstatt zu bringen (um "Tuningspezialisten" würde ich persönlich hierbei einen Bogen machen; lieber zu einem Fernsehmechaniker gehen, der kurz vor der Rente steht).
