einer der Gründe weswegen ich mir ein Laufwerk gewünscht habe auf dem mehrere Tonarme aufzubauen sind ist der, dass ich mir damit bei mir zu Hause an meiner Anlage ein Bild von den Qualitäten von manchen hochgelobten Tonarm oder Tonabnehmer machen wollte und dies möglichst ohne die Einflüsse, die verschiedene Laufwerke nun einmal haben.
Es bleiben zwar immer noch die Einflüsse von Tonarmen, Tonabnehmern und Phonostufen, aber die lassen sich durch tauschen, so zumindest im Falle der Phonostufen auslöschen.
Soweit die ersten Anmerkungen.
Tja, worum geht es heute hier.
Es geht um einen Tonabnehmer, den ich bereits vor einiger Zeit bei Jürgen Heiliger an dessen Stax UA-7c gehört hatte und der mit diesem so schien es mir ungewöhnlich gut harmonierte.
Man könnte auch sagen, das die beiden ein perfekt match bildeten.
Manchmal kommt es wohl vor, dass Tonarme und Tonabnehmer sich so perfekt ergänzen, dass sich die Fehler gegenseitig auslöschen.
Das sind oft Kombinationen, die der Zufall findet und die nicht so erdacht wurden. Obwohl, in diesem Falle könnte es auch mehr als Zufall sein, stammen beide Komponenten doch aus dem Land der aufgehenden Sonne, so dass vielleicht schon früher die Verbindung angedacht wurde, die Jürgen und seit kurzem auch ich für eine ziemlich glückliche Verbindung ansehen.
Was lag also näher das Denon 304 auf meinen Stax UA-7c aufzubauen, an dem kurz zuvor noch mein Denon 103R hing.
Hier erst einmal ein paar Bilder. Gelegentlich werde ich versuchen bessere zu machen, aber dadurch das der Arm vorne am Raven montiert ist ist es gar nicht so einfach, da man quasi Wand sein müßte um einen guten Platz für einen Schnappschuss zu haben.
[IMG:1024:785]http://img246.imageshack.us/img246/4953 ... hopdg2.jpg[/img]
[IMG:1024:604]http://img101.imageshack.us/img101/4913 ... hophw1.jpg[/img]
Was mich beim Denon 304 am meisten überrascht hat war nicht der Klang.
Ich hatte das System ja schon ein paar mal bei Jürgen gehört.
Wie manch einer weiß bin ich kein Freund hoher Auflagekräfte, da ich nicht überzeugt davon bin, das diese der Lebensdauer der Schallplatte zuträglich sind.
Ich habe zwar auch schon die klanglichen Vorzüge eines SPUs erleben dürfen dennoch sind mir Systeme, die mit eher moderaten Kräften auf die Rillen der Schallplatte einwirken irgendwie sympathischer.
Bei der Lektüre der Bedienungsanleitung des Denon 304 durfte ich nun feststellen, dass dieses System, was mit seinen 7 Gramm mit Sicherheit auch einen Versuch an meinem Hadcock Wert ist, (der als Arm Nr.4 für den Raven derzeit noch in der Warteschleife ist), Compilance ist 14, mit einer Auflagekraft von 1,2 mN zu betreiben ist.
Abgeschlossen habe ich das Denon bei 500 Ohm an der Hoerwege.
Gelegentlich werde ich auch noch das Moped ausprobieren oder was mir sonst vielleicht noch als Phonostufe über den Weg läuft.
Und wie klingt das kleine güldene Ding?
Ich habe zwar bei Jürgen bevorzugt Pop und Rock damit gehört, kann mich aber an eine Erwähnung in einer Audiozeitschrift von vor vielen Jahren erinnern, in der man dem System besonders gute Erfolge bei der Abtastung klassischer Musik nachsagte.
Also habe ich mal etwas klassisches aufgelegt und zwar von Josef Haydn, das Kaiserquartet. Für diejenigen die es nicht bewußt kennen, dass ist die Musik zur Nationalhymne. Ja genau, Text Hoffman von Fallersleben und Musik Josef Haydn.
Nun, wenn man es auf diese Melodie beschränken würde, so würde man dem Werk doch bitter unrecht tun. Es hat mit seinen Sätzen doch noch mehr zu bieten und ich gebe zu, ja ich mag die Musik sehr.
Das änderte sich nicht, als ich das Denon 304 zur Reproduktion benützte.
Wunderschöne Klangfarben malt das System und jawohl ich bin auch der Meinung, dass es klassische Musik sehr gut kann.
Dann kam von Herman van Veen von der LP 11 Lieder das berühmte "naja" Eine Polydoraufnahme, die mich wie viele andere nachhaltig beeindruckt hat. Wunderbare Präsenz der Stimme bei Hermanns wunderbar morbiden Texten und sehr schön plastisch herausgearbeitete Instrumente.
Die geringe Auflagekraft ist wohl manchmal auch von Nachteil. Beim zweiten Stück ist mir vor einiger Zeit ein Kratzer in die Platte gekommen, so dass ich demnächst wohl einmal ausschau nach Ersatz halten muss.
Diesen Kratzer hört man zwar bei allen anderen Systemen, die ich bisher darüber laufen ließ, aber bei keinem kam die Nadel aus der Spur.
Leider bleibt das Denon an dem Kratzer hängen.
Dann spielte ich Musik von Lenard Cohen ab, den ich sehr mag. Immer und immer wieder läuft bei mir Chelsy Hotel oder The Partisan oder auch Bird on Wire. Gerne vergleiche ich dabei auch mit den Coverversionen von Jenifer Warnes. Hört Euch nur einmal Song for Bernadette an!
Beides funktionierte Prima über das Denon
Nächster Prüfstein Tanita Tikaram von ihrer Debüt-Platte mit "Twist in my Sobriety" Wunderbare süffige Mitten und auch die Drum, die Prüfstein für so manches System ist kam ganz ordentlich.
Wenn man dem Denon 304 zuhört vermist man zunächst einmal nichts.
Erst durch umschalten auf die beiden anderen Kombinationen die ich am Start habe merkt man wo noch etwas geht. So z.B. bei oben erwähnten Twist in my Sobriety: Meiner Meinung nach kann kein System den Schlagzeugeinsatz so brutal gut wiedergeben wie ein Decca und deswegen ist mein Decca dafür für mich Referenz.
Mehr Auflösung, Natürlichkeit und Klangfarben bringt das Black Beauty, aber bitte, wir reden beim Denon 304 über einen Einsatz von gerade einmal 350,-€ Listenpreis, da relativiert sich so manches.
Die ersten Eindrücke sind also, wie erwartet durchaus positiv.
Ich werde aber noch ein wenig weiterhören um dann die eine oder andere Auffälligkeit zu berichten.
Viele Grüße
Tom




