Phono-VV mit variabler Schneidkennlinie nach Dr. Corinth

Verstärker selbst bauen

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yogibaer
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Phono-VV mit variabler Schneidkennlinie nach Dr. Corinth

Beitrag von yogibaer »

Hallo,


ich bin gerade dabei einen neuen Vorverstärker zu bauen. Dabei sollte das Gerät verschiedenes können.
MM / MC und ebenfalls verschiedene Schneidkennlinien da ich teilweise auch Schellackplatten bis von 1905 habe.
Nun habe ich in den Tiefen des Internets recherchiert und bin auf ein "Mysterium" gestoßen.
Dieser Vorverstärker von Dr. G. Corinth soll angblich all diese Eigenschaften auf sich vereinigen. Allerdings habe ich zu diesem "Wolpertinger" keine Schaltung gefunden.
Weiss hier im Forum vielleicht jemand mehr darüber?


Herzliche Grüße aus Dorsten,


Jörg


:beer
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Michael B
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Beitrag von Michael B »

Hai,

die Schaltung war mal in einem Elektor Sonderheft veröffentlicht worden.
Der Nachbau war allerdings eher schwierig, da der Schaltplan einige Fehler enthielt. Nix für Anfänger.

LG

M;chele
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old tube
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Beitrag von old tube »

Hallo Jörg,

Michele hat Recht, war vor gut 20 Jahren in 'ELEKTOR Plus 7' beschrieben.
Von der ECC808 waren 3St. pro Kanal verbaut, das wird heute richtig teuer... :(

Gruß
Norbert
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yogibaer
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Beitrag von yogibaer »

Hallo,


danke für eure Antworten. :OK:

Vielleicht gibt es hier in diesem erlauchten Kreis jemanden der über dieses Sonderheft verfügt. Das Besondere an dem Phono-VV soll auch seine extrem niedrige Rauschzahl <1 gewesen sein. ( so die Geschichten die ich gehört habe)

6x ECC808 ist natürlich vom Preis her schon eine hässliche Geschichte. Vielleicht kann man ja mal günstig was bekommen.


Herzliche Grüße aus Dorsten,


Jörg
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be.audiophil
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Beitrag von be.audiophil »

Moin,

anstatt der ECC808 könnte man auch durchaus und mit geringen Modifikationen auf die ECC83 gehen ...
Gruß

Rolf

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erhard
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Beitrag von erhard »

Hallo Jörg,
da waren dann noch so nette Dinge wie Eingangs- und Ausgangsübertrager und Anodendrosseln verbaut.
Die Schneidekennlinien waren auch noch durch Hoch- und Tiefpaßfilter ergänzt- also recht aufwändig und keineswegs puristisch!
Gruß
Erhard
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yogibaer
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Beitrag von yogibaer »

Hallo Erhard,


das wusste ich bis heute Mittag alles nicht. Nun studiere ich die Schaltung und stelle fest, das der gesamte Verstärker sehr aufwändig gestaltet ist. Das Problem mit den Trafos bekomme ich wohl gelöst. (ich habe einen großen Fundus an Bauteilen den ich erstmal abklopfen würde. Ansonsten muss eben angefertigt werden.
Puristisch ist der Aufbau allerdings nicht aber je nach dem wie es umgestzt ist muss das auch nicht schlecht sein. Muss man sich einfach mal anhören.


Herzliche Grüße aus Dorsten,


Jörg
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Beitrag von mb-de »

Hallo zusammen!
erhard hat geschrieben: ...also recht aufwändig und keineswegs puristisch!
Puristisch heisst nicht unbedingt immer komponentenminimiert.

Die Schaltung von Dr. Corinth ist - wenn man die offensichtlichen Zeichenfehler entfernt - gerade so komplex und aufwendig wie fuer den Zweck noetig.

Sie ist zweckoptimiert.

Und damit hat sie fuer mich eine gewisse puristische Eleganz :OK:...

Gruesse

Micha
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Beitrag von mb-de »

Hallo zusammen!
be.audiophil hat geschrieben: anstatt der ECC808 könnte man auch durchaus und mit geringen Modifikationen auf die ECC83 gehen ...
Rolfs Aussage ist korrekt.

So man die Sache frei verdrahtet, genuegt es, geregelte Gleichspannung fuer die Versorgung der Heizungen zu verwenden, und jede ordentliche ECC83 passt.

De facto bieten sich auf Rauschen, Mikrophonie und Paarsymmetrie selektierte neue ECC83 aus russischer Produktion an - ob aus Saratov (Sovtek/EH) oder St. Petersburg (SVED)- so man keinen Eigenklang erzeugen will, sondern herausholen, was in den Platten steckt, sind sie durchaus passend...

Gruesse

Micha
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Beitrag von old tube »

Hallo Micha!

Ich kenne Hrn. Dr. Corinth nicht, kann mir aber vorstellen wie ein Entwickler zu seinen Erkenntnissen kommt. Wenn eine dieser Erkenntnisse war Röhren vom Typ ECC808 zu verwenden respektiere ich das. Und diese Erkenntnis hat sicher nichts damit zu tun das seinerzeit keine guten ECC83 verfügbar waren. Ich denke das er mit seiner Auswahl bestimmte Eigenschaften/Qualitäten garantieren wolte. Und das sollte man dann einfach mal anerkennen. Freiverdrahtung und geregelte Gleichspannungsheizung waren übrigens sowieso vorgesehen.

Ich will ja jetzt garnicht fragen wer diese Schaltung persönlich mal aufgebaut und Erfahrungen damit gesammelt hat...

Gruß
Norbert

PS. Zweifellos "funktioniert" die Schaltung auch mit ECC83
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Beitrag von mb-de »

Hallo Norbert,

sind Dir die Unterschiede zwischen ECC808 und ECC83 im Detail bekannt?

Im Wesentlichen machen sie sich bei Wechselstromheizung bemerkbar:

(1) Schirmung und qua Brummkopplung verbessere Geometrie der Elektrodenanschluesse.
(2) Konstruktive Massnahme, um die Ablagerung von Gettermaterial auf Glimmerscheibe und in der Naehe der Anschluesse zu reduzieren - was unter bestimmten Umstaenden zu geringerem Eigenrauschen fuehrt.

Diese Verbesserungen erhoehen aber auch die Millerkapazitaet, was in der realen Schaltung Nachteile haben kann...

(1) ist bei Gleichstrom- oder Gleichspannungsheizung nicht relevant - Heizungsbrumm entfaellt bei einigermassen kompetenter Sieb- und Filterschaltung.

(2) wird auch bei vielen neueren ECC83 konsequent durchgefuehrt, um die Anzahl der reject beim Vertrieb zu minimieren.

Wenn Du ECC808 unbedingt aus Nostalgiegruenden einbauen moechtest - viel Erfolg damit. Damit wird allerdings die Ersatzteilbeschaffung problematisch...

Gruesse

Micha
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Beitrag von jens r. »

Guten Morgen,
ich staune das noch niemanden aufgefallen ist, dass in der Ausgangsstufe Ecc88 sind..... :(
Herzliche Grüße
Jens
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Beitrag von mb-de »

Hallo Jens!

Und wo ist das Problem?

ECC808 (E283CC, ECC83) im Eingangs- und Entzerrerbereich, ECC88 fuer die Ausgangsstufe - das ist doch nicht soo ungewoehnlich...

Gruesse

Micha
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Beitrag von jens r. »

Ich sehe keins, siehst du den ein Problem Micha?
Neben dem üblichen Hahnenkämpfen scheint sich eh niemand mehr für den Verstärker zu interessieren, Ansonsten wäre es vielleicht interessant wie die Schaltung aufgebaut ist, welche Bauteile noch zur Verfügung stehen(Ersatz für Drosseln und Übertrager) oder ob da noch andere Röhren ausser Ecc83 Derivate verbaut sind und das es in einem Elektorbuch scheinbar eine überarbeitet Version von der Schaltung gab....
Herzliche Grüße
Jens
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Beitrag von AlexK »

Hallo ,
ich wollte dieses Teil vor vielen , vielen Jahren auch mal nachbauen , es kam dann aber doch anders :D .
Die Übertrager und Drosseln sind von Pikatron und nach Angabe der Nummer und Hinweis auf den Bauvorschlag sicher noch erhältlich ( Pikatron hat keinen Katalog mehr und wickelt auf Bestellung ) .
ECC808 gibt es hier :

http://www.tubeampdoctor.com/ECC808-6KX ... id-738.htm

Der wahre Sammler hat allerdings immer genug ECC808 in seiner Bastelkiste :OK: , schließlich waren die früher sehr oft in den Klein + Hummel Geräten drin .
MfG , Alexander .

P.S.: @Jens , die überarbeitete Version in einem Elektorbuch ist mir unbekannt , die Sonderhefte habe ich alle komplett .
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Beitrag von dht »

Ich hatte damals auch vor den CorinthAmp nachzubauen. Ein Anruf bei Pikatron wegen der Trafos machte den Plan zunichte. Pikatron weigerte sich damals kategorisch die Trafos für mich zu wickeln. Das Sonderheft habe ich noch irgendwo rumliegen. Der Amp ist mittlerweile uninteressant geworden. Es gibt bessere.
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Beitrag von AlexK »

Das mit Pikatron kann ich so nicht nachvollziehen , für einen Freund habe sie sogar mal EÜs gewickelt , die sie zunächst abgelehnt , weil nicht machbar , dann aber doch noch gemacht haben . Gut , zu einem entsprechenden Preis natürlich :D . Ist ja vielleicht jetzt wieder anders , aber nachfragen würde ja nichts kosten .
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Beitrag von jens r. »

Hallo Alex,
wenn hier jemand über die Fehler berichten kann, vergleiche ich gerne die Schaltung ob meine Vermutung stimmt.
Was mich vom nachbauen abgehalten hat sind die vielen Abgleichmöglichkeiten, die sind aber für dich eher ein ansporn, oder? :)

Herzliche Grüße
Jens
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Beitrag von AlexK »

Hallo Jens ,
ich kann mich im Moment nur an eine Verbindung zuviel erinnern , die einen Teil des Hochpasses ? kurzschließt .
Übertrager und Drosseln würde ich aus alten Studiokisten verwenden .
Allerdings denke ich eher über den Nachbau eines EMT 139st nach , nicht daß ich so was brauche , eben just for Fun :D .
MfG , Alexander .
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yogibaer
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Beitrag von yogibaer »

Hallo,

ist ja Klasse das der Thread wieder lebt. :)
Ich habe bisher noch nichts weiter gemacht weil ich zum Flach und Ruhigliegen verdonnert wurde.
Es hat nun 2 Wochen gedauert bis man festgestellt hat das ich einen zweifachen Beckenbruch habe. :idn: Man darf heutzutage als Kassenpatient in Deutschland echt nicht mehr krank werden. :cry:

Egal, anderes Thema.........

der EMT ist natürlich auch eine interessante Alternative. Ich hab ja noch ein bisschen Zeit und lass mir alles in Ruhe durch den Kopf gehen. Was mich einfach mal reizen würde wäre die Geschichte mit der passiven LCR-Entzerrung. Da könnte ich mir durchaus vorstellen das das schon seinen eigenen Charme hat.


Herzliche Grüße aus Dorsten,


Jörg
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