Hallo Gemeinde,
So, vor 2 Wochen hatte ich mal Zeit und Musse, mich der Vollendung zu nähern…hat ja lange genug gedauert, aber im Sommer verschieben sich doch die Prioritäten.
Also Lötkolben raus, Monos raus auf den Balkon, unter dem Sonnenschirm gelötet, hat was von Urlaub. Ausserdem sieht man in der Helligkeit alles supergut…
Nach dem ersten Mono erst einmal nur ein Funktionstest, Musik kommt raus, prima, also auf zum nächsten. Auch hier kleine Probleme, höchstens ein leichtes Sirren könnte man noch angehen, das aber wohl vom Heiztrafo einstreut, vielleicht ist auch der Elko parallel zur Zenerdiode mit 22µF zu klein.
Dann der grosse Moment, beide Monos fertig, Cd rein, aufs Sofa und …
Erst einmal ein langes Gesicht, was ist das denn? Bass zwar tief und auch kontrolliert, aber wo hat Jaques Brel seine Brust gelassen? Auch Trommeln ohne Körper, dafür ein harter Hochton, alles klingt ziemlich dünn; sollten meine Befürchtungen wahr werden, dass mir das zu wenig nach Röhre klingt, und ich ein Klirrjunkie bin?
Aber erstmal entspannen, und die Amps durchlaufen lassen, und das 2-3 Tage lang, unter Aufsicht natürlich.
Dann, beim erneuten Hinhören:
die grosse Erleichterung: es hat sich auf ganzer Linie gelohnt!
Ich bin mir zwar bewusst, dass Röhren ein bisschen brauchen, um aufzutauen, aber diese Entwicklung war schon ungewöhnlich krass; von „das geht aber gar nicht“ bis hin zu „wow“.
Was ist besser im Vergleich zur E81L?
Alles, um es mal auf den Punkt zu bringen: mehr Kontrolle, Details, Raum, Klarheit und Farben; nicht zu glauben, dass diese Amps nur 6 Watt hergeben, so wie die meinem zickigen Heresy-Clone in den Hintern treten jetzt.
Die besteht übrigens aus dem original Basstreiber, aber aufgesetzten Stereolabhörnern mit JBL2470 Mitteltontreibern und Beyma CP380m Hochtönern, für untenrum sorgt ein Eckhorn 15 für sanfte Massagen der Bauchgegend und der Dachziegel. Meine Nachbarn unter mir sind zum Glück schon über 80 und schwerhörig. Das waren sie übrigens schon bevor ich einzog, falls jemand denkt …:mrgreen:
Jetzt, nach 2 Wochen machen die Amps manchmal Musik wie der Teufel, und ermöglichen tiefe Einblicke in die Strukturen und Absicht der jeweiligen Musik. Teilweise absolut fesselnd, hab ich so noch nicht erlebt bei mir, und auch nicht woanders.
Hat mich erinnert an Heiners Beschreibung seines 45er Umbaus von Arkadi, ich kanns nur nicht so schön umschreiben
Vielen Dank für eure Hilfe hier! Ich hätte es ohne eure, besonders Michas Unterstützung nicht hinbekommen. Und kann jedem nur raten, der einen 6sn7 Treiber oder vergleichbares in seinem 300B Amp hat, den Umbau zu wagen, wenn das Netzteil die 420 Volt für die C3o (oder C3m) hergeben.
Das Ergebnis ist eine andere Welt, in jeder Beziehung.
Natürlich habe ich schon an weitere Verbesserungen gedacht…
…zum Beispiel würde ich das Netzteil gern ein wenig verbessern, das ist eine simple Angelegenheit mit 5R4/7 H Spule/2 mal 150µF Blackgate in Serie/ Widerstand/ nochmal Blackgates; davon wird dann die Treiberstufe nochmal mit einem BG abgekoppelt, hat damit aber keine eigene Versorgung , von G2 ganz zu schweigen. Sogar ein Widerstand sitzt über der Gleichrichterröhre, um flashing des Gleichrichters wegen des grossen ersten Kondensators zu vermeiden nehme ich mal an.
Da könnte ein besserer Trafo mit getrennten Wicklungen für Endstufe/Treiber/G2, einer besseren Spule, oder auch zwei, und u.Umständen oben erwähnter Shuntregler für den Treiber und G2 irgendwann mal anstehen.
Aber besonders der Einbau des Trafos und die Neugestaltung des Netzteils würde mich dann doch überfordern, da muss dann ein Profi ran, weil ich doch gern lebe
letztendlich

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Und Lundahl Eingangs-Übertrager hab ich auch noch in der Schublade, aber da bin ich wieder auf Micha angewiesen, huhu
Ach so, die Zenerdioden sind 160V Typen, bei einem Mono sind 162, beim anderen sogar 165 V an G2, ist das bedenklich? Im Datenblatt steht 155V . Die 150V Typen hab ich auf die Schnelle nicht gekriegt.
Also, noch einmal: merci,
Und liebe Bastlergrüsse,
Jürgen